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Industriearmaturen Wasserwirtschaft, Abwassertechnik (Vorschau)

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VDMA GROSSANLAGENBAU<br />

In volatilem Umfeld Wettbewerbsfähigkeit<br />

sichern<br />

Die Mitgliedsfi rmen der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im Verband deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (AGAB) erzielten 2013 Bestellungen in Höhe von 21,2<br />

Milliarden Euro, drei Prozent mehr als im Vorjahr (2012: 20,5 Milliarden Euro).<br />

Dabei hat sich im Großanlagenbau die grundlegende Veränderung der Rahmenbedingungen<br />

fortgesetzt.<br />

„Kunden verlangen zunehmend die Übernahme der Gesamtverantwortung, die<br />

Zahl der mittelgroßen Vorhaben geht tendenziell zurück, Megaprojekte werden häufi<br />

ger, die Konkurrenz durch asiatische Anlagenbauer wächst enorm“, sagte Helmut<br />

Knauthe, Sprecher der AGAB und Chief Technology Offi cer der ThyssenKrupp Industrial<br />

Solutions AG, anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Lageberichts in<br />

Frankfurt am 24. März 2014. Die Herausforderungen im globalen Projektgeschäft<br />

heißen zusammen gefasst: international wettbewerbsfähige Preise, kürzere Abwicklungszeiten<br />

und globale Ausrichtung der Projektrealisierung und Leistungserbringung.<br />

Dies erhöht den Druck zur Internationalisierung für den Großanlagenbau beträchtlich.<br />

Fehlende Planungssicherheit im Inland Während in diesem Umfeld die Auslandsnachfrage<br />

stagnierte, stiegen die Bestellungen aus dem Inland um 15 Prozent<br />

auf 4,5 Milliarden Euro (2012: 3,9 Milliarden Euro). Diese Belebung ist jedoch<br />

ausschließlich auf Großaufträge für Windparks zurückzuführen. „Die Wende in der<br />

deutschen Energiepolitik, die zu einem massiven Ausbau von Anlagen zur regenerativen<br />

Stromerzeugung geführt hat, lässt die Betreiber fossiler Kraftwerke hingegen vor<br />

Investitionen zurückschrecken“, stellte der AGAB-Sprecher fest.<br />

Industrieländer im Aufschwung – USA mit Rekordbestellungen Das absolute<br />

Volumen der Auslandsaufträge lag bei 16,7 Milliarden Euro (2012: 16,6<br />

Milliarden Euro). Vor allem in den Industrieländern gab es eine spürbare Belebung.<br />

So führten durch den Schiefergasboom in den USA ausgelöste Projekte in der chemischen<br />

Industrie und im Energiesektor zu einem neuen Auftragsrekord im Nordamerika-<br />

Geschäft. Aus Westeuropa meldeten die AGAB-Mitglieder erstmals seit 2008 wieder<br />

steigende Bestellungen.<br />

Gemischte Entwicklung in den Schwellenländern Demgegenüber setzte<br />

sich die Verschiebung der Nachfrage in die Schwellenländer nicht weiter fort. Währungsturbulenzen,<br />

Leistungsbilanzkrisen und politische Konfl ikte führten in einigen Regionen<br />

zu einer Eintrübung der wirtschaftlichen Lage. Der deutsche Großanlagenbau<br />

spürte dies 2013 vor allem in Nordafrika, Südamerika, Osteuropa und im Nahen<br />

Osten. Hingegen zählten China und Indien mit Bestellungen von jeweils über einer<br />

Milliarde Euro weiterhin zu den Kernabsatzmärkten der Branche. Der industrielle<br />

Nachholbedarf ist dort offenbar ungebrochen und fand seinen Niederschlag in rund<br />

40 Großaufträgen für Kraftwerke, Chemieanlagen und Stahlfabriken.<br />

Ausblick 2014: Stagnation der Auftragseingänge erwartet Die Markterwartungen<br />

im Großanlagenbau sind verhalten. Für 2014 geht die Branche von einer<br />

Stagnation der Auftragseingänge auf dem Niveau des Vorjahres aus. Während in<br />

einigen Schwellenländern – etwa in der Türkei, Indien, Brasilien und Südafrika – ein<br />

schwieriges Jahr bevor steht, bleiben die Perspektiven für Westeuropa und vor allem<br />

für die USA weiterhin positiv. In den hart umkämpften Märkten bietet das Servicegeschäft<br />

den Unternehmen dabei Chancen, ihr Prozess-Know-how auszuspielen und<br />

Umsätze über den Konjunkturzyklus zu stabilisieren. ■<br />

<strong>Industriearmaturen</strong><br />

Heft 1/ 2014<br />

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