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Industriearmaturen Wasserwirtschaft, Abwassertechnik (Vorschau)

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FACHBEITRAG<br />

Bild 4: Prüfung einer Armatur mit externem Prüfanschluss<br />

Leckagen sichtbar machen Hinter vielen Anfragen<br />

für Prüfstände steht die Hoffnung, das Prüfmedium Wasser<br />

„einfach" durch Gas oder Druckluft zu ersetzen. Da<br />

aufgrund der Gasphysik das Ergebnis der Gehäuseprüfung<br />

nicht in gleicher, zuverlässiger Weise über die<br />

Innendruckkurve ermittelt werden kann, kommt man um<br />

das Sichtbarmachen möglicher Leckagen nicht herum.<br />

Die zwei typischen Lösungen für das Sichtbarmachen<br />

von Leckagen im Gehäuse sind Abtauchen oder<br />

Einschäumen. Beim Abtauchen der Armatur in ein<br />

Wasserbecken werden Leckagen als kleine Luftbläschen<br />

sichtbar. Beim Einschäumen der Armatur bilden<br />

sich an Stellen von Leckagen große Schaumblasen.<br />

Apparativer Zusatzaufwand Der Wechsel von<br />

Wasser zu Druckluft oder Gas als Prüfmedium ist mit<br />

einem erheblichen apparativen Mehraufwand verbunden,<br />

der zusätzlich zu Spannstelle und Ventiltechnik<br />

bei der Budgetierung zu berücksichtig ist:<br />

■■<br />

■■<br />

Gasdruckquelle: Je nach Prüfdruck,<br />

Armaturengröße und Prüfmenge sind<br />

leistungsstarke Kompressoren oder<br />

Gasflaschenbatterien notwendig, um einen<br />

ununterbrochenen Prüfbetrieb sicher zu stellen.<br />

Abtauchvorrichtung: Tauchprüfstände<br />

benötigen Wasserbecken und je nach<br />

Ausführung eine Hebevorrichtung, um die<br />

Spannstelle in das Wasser abzusenken.<br />

■■<br />

Sicherheitseinrichtungen: Werden<br />

Gehäuseprüfungen mit Gas durchgeführt, ohne<br />

dass vorher mit Wasser bei 1,5 x Nenndruck<br />

abgedrückt wurde, sind weitrechende<br />

Sicherheitsvorkehrungen notwendig. Mögliche<br />

Lösungen sind Stahlschutztüren, Prüfräume oder<br />

auch Bunker.<br />

Sicherheitsaspekte Aus Sicherheitsgründen wird einer<br />

Gehäuseprüfung mit Gas zunächst eine Gehäuseprüfung<br />

mit Wasser bei 1,5 fachem Nenndruck vorangestellt.<br />

Übersteht die Armatur die Wasserdruckprüfung,<br />

so besteht bei der nachfolgenden Gasprüfung<br />

keine Explosionsgefahr mehr. Ein solcher Prüfablauf<br />

erfordert keine besonderen zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen.<br />

Anders stellt sich die Situation dar, wenn eine Armatur<br />

nicht mit Flüssigkeiten in Berührung kommen<br />

darf und deshalb direkt mit Gas bei 1,5-fachem<br />

Nenndruck geprüft wird. Versagt das Gehäuse, wird<br />

die Armatur zur „Luftbombe" die große Schäden oder<br />

sogar tödliche Verletzungen verursachen kann. Besondere<br />

Gefährdung besteht immer durch abreißende<br />

Anbauteile und weggeschleuderte Partikel. Ist ein<br />

Prüfling falsch eingespannt, kommt es vor, dass Dichtelemente<br />

wie zum Beispiel O-Ringe bersten und zu<br />

Projektilen werden.<br />

Unabhängig von der Gefahr durch Projektile tritt<br />

bei Versagen des Armaturengehäuses oder eines gro-<br />

52 <strong>Industriearmaturen</strong><br />

Heft 1 / 2014

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