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Ausdrucke von Webseiten zum Thema Vogelabwehr - Lärm.ch

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LW 11/2006<br />

Weinbau<br />

akustis<strong>ch</strong>e Geräte) am längsten bewährt<br />

und sind na<strong>ch</strong> wie vor sehr wirkungsvoll.<br />

Es gibt zahlrei<strong>ch</strong>e Varianten mit<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Lautstärken, teilweise<br />

au<strong>ch</strong> kombiniert mit optis<strong>ch</strong>en Signalen.<br />

Wegen der hohen S<strong>ch</strong>allpegel der<br />

Geräte müssen, je na<strong>ch</strong> Gerätetyp und<br />

S<strong>ch</strong>usszahl, unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> große Abstände<br />

zu Wohnbebauungen eingehalten<br />

werden. Da die <strong>zum</strong>eist zeitgesteuerte<br />

oder zufallsgenerierte, automatis<strong>ch</strong>e<br />

Auslösung der Apparate eine<br />

relativ hohe S<strong>ch</strong>usszahl zur Folge hat,<br />

liegt die einzuhaltende Mindestentfernung<br />

na<strong>ch</strong> den Empfehlungen des Gemeinde-<br />

und Städtebundes selten unter<br />

500 m, oft bei 800 m und mehr.<br />

Um die lauten Knallgeräus<strong>ch</strong>e der<br />

S<strong>ch</strong>ussapparate zu vermeiden, werden<br />

zur <strong>Vogelabwehr</strong> mehr und mehr au<strong>ch</strong><br />

phonoakustis<strong>ch</strong>e Geräte, die über Lautspre<strong>ch</strong>er<br />

bestimmte Geräus<strong>ch</strong>e, wie Vogels<strong>ch</strong>reie,<br />

abstrahlen, eingesetzt. Wie<br />

au<strong>ch</strong> bei den S<strong>ch</strong>ussapparaten erfolgt<br />

bei diesen Geräten die Auslösung der<br />

Geräus<strong>ch</strong>e meist automatis<strong>ch</strong> in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />

einstellbaren Zeitintervallen.<br />

Trotz eines geringeren S<strong>ch</strong>allpegels als<br />

bei S<strong>ch</strong>ussapparaten ist das Belästigungspotenzial<br />

der Geräte dur<strong>ch</strong> die<br />

längere Einwirkungsdauer erhebli<strong>ch</strong>, sodass<br />

au<strong>ch</strong> hier große Mindestabstände<br />

zu Wohngebieten eingehalten werden<br />

müssen (na<strong>ch</strong> Herstellerempfehlungen<br />

bei einem verbreiteten Gerät: 1000 m).<br />

Gewöhnungseffekt vermeiden<br />

Abgesehen <strong>von</strong> der Lärmproblematik<br />

verursa<strong>ch</strong>t die Dauerbes<strong>ch</strong>allung der<br />

Weinberge bei den Staren einen Gewöhnungseffekt<br />

der dazu führt, dass die<br />

Vögel zwar no<strong>ch</strong> auffliegen, si<strong>ch</strong> aber<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr weit entfernen und sehr<br />

s<strong>ch</strong>nell wieder <strong>zum</strong> Fraßplatz zurückkehren.<br />

Wesentli<strong>ch</strong> besser als ein automatis<strong>ch</strong>er<br />

Betrieb der akustis<strong>ch</strong>en Geräte<br />

wäre eine ereignisgesteuerte Auslösung<br />

des <strong>Vogelabwehr</strong>gerätes, das<br />

heißt, die Auslösung eines S<strong>ch</strong>usses<br />

oder Geräus<strong>ch</strong>es nur bei Bedarf. Damit<br />

könnten die S<strong>ch</strong>usszahlen deutli<strong>ch</strong> gesenkt,<br />

die Mindestabstände und die<br />

Anwohnerbelästigung verringert und<br />

der Gewöhnungseffekt bei den Vögeln<br />

vermieden werden. Zusätzli<strong>ch</strong> ergäbe<br />

si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> eine Senkung der Betriebskosten.<br />

Also nur Vorteile. Bedauerli<strong>ch</strong>erweise<br />

gibt es bisher no<strong>ch</strong> keine<br />

praxisreifen Geräte, die zuverlässig Vogels<strong>ch</strong>wärme<br />

oder einzelne Vögel in<br />

den Weinbergen erkennen und dann<br />

gezielt ein Abwehrgerät auslösen können.<br />

Ein Projekt zur automatis<strong>ch</strong>en<br />

Erkennung <strong>von</strong> Vogels<strong>ch</strong>wärmen, das<br />

vom Institut für Te<strong>ch</strong>no- und Wirts<strong>ch</strong>aftsmathematik<br />

Kaiserslautern in<br />

Zusammenarbeit mit der damaligen<br />

SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz)<br />

realisiert werden sollte, s<strong>ch</strong>eiterte an den<br />

voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Gerätekosten <strong>von</strong> damals<br />

über 10 000 Mark.<br />

Geräte mit Infrarot-Bewegungsmeldern,<br />

die zur Fernhaltung <strong>von</strong> Tieren<br />

aller Art bereits auf dem Markt sind,<br />

sind wesentli<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>er konzipiert,<br />

verfügen aber meist nur über eine geringe<br />

Rei<strong>ch</strong>weite und sind wenig selektiv.<br />

Der Einsatz <strong>von</strong> Lasern <strong>zum</strong> Zweck<br />

der <strong>Vogelabwehr</strong> im Freiland wird wegen<br />

erhebli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>erheitsbedenken<br />

wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu realisieren sein.<br />

Somit bleibt als einzige derzeit realisierbare<br />

und s<strong>ch</strong>on seit Urzeiten realisierte<br />

Form der ereignisgesteuerten <strong>Vogelabwehr</strong><br />

der altbewährte Feldhüter.<br />

Ein Feldhüter ist die beste Methode<br />

Mögli<strong>ch</strong>e Ausrüstung eines Feldhüters: S<strong>ch</strong>recks<strong>ch</strong>usswaffe<br />

mit PTB-Zei<strong>ch</strong>en <strong>zum</strong> Vers<strong>ch</strong>ießen <strong>von</strong> Knallpatronen<br />

und Heulern, Platzpatronen. Fotos: Altmayer<br />

Ein mit Starens<strong>ch</strong>reckmunition und<br />

S<strong>ch</strong>recks<strong>ch</strong>ussrevolver ausgerüsteter,<br />

aufmerksamer und bewegli<strong>ch</strong>er Feldhüter<br />

ist die mit Abstand beste Methode<br />

zur Starenabwehr. Abgesehen da<strong>von</strong>,<br />

dass Feldhüter nur dann s<strong>ch</strong>ießen wenn<br />

Gefahr für die Weinberge besteht, übt<br />

au<strong>ch</strong> ihre Anwesenheit eine zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>reckwirkung auf die Vögel aus.<br />

Gewöhnungseffekte werden vermieden,<br />

wozu au<strong>ch</strong> das We<strong>ch</strong>seln der verwendeten<br />

Munition beitragen kann. Feldhüter<br />

können au<strong>ch</strong> eingesetzt werden,<br />

um S<strong>ch</strong>ussapparate zu kontrollieren<br />

oder gezielt <strong>zum</strong> Einsatz zu bringen.<br />

Eine Mögli<strong>ch</strong>keit des gezielten Einsatzes<br />

<strong>von</strong> S<strong>ch</strong>ussapparaten sind funkgesteuerte<br />

<strong>Vogelabwehr</strong>anlagen, bei denen<br />

in der Gemarkung verteilte S<strong>ch</strong>ussapparate<br />

<strong>zum</strong> Beispiel <strong>von</strong> einem Beoba<strong>ch</strong>tungsturm<br />

oder einer Anhöhe<br />

punktgenau ausgelöst werden.<br />

Leider wurden Feldhüter vor allem<br />

aus Kostengründen in den letzten Jahren<br />

immer seltener. Viele Gemeinden<br />

haben si<strong>ch</strong> in der Vergangenheit aus<br />

der Organisation der Starenhut zurückgezogen,<br />

au<strong>ch</strong> deshalb, weil sie na<strong>ch</strong><br />

Klagen unzufriedener Winzer zu S<strong>ch</strong>adensersatzleistungen<br />

verurteilt wurden.<br />

Die Folge ist eine Zunahme der automatis<strong>ch</strong>en<br />

<strong>Vogelabwehr</strong>geräte mit den<br />

bekannten Konsequenzen.<br />

Eine neues Problem beim Einsatz <strong>von</strong><br />

Feldhütern ergibt si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Novelle<br />

des Waffenre<strong>ch</strong>ts seit 2003, wodur<strong>ch</strong><br />

<strong>zum</strong> Führen (Transport und Umgang<br />

außerhalb der eigenen Wohnung, des<br />

befriedeten Besitztums oder der Ges<strong>ch</strong>äftsräume)<br />

<strong>von</strong> S<strong>ch</strong>recks<strong>ch</strong>usswaffen<br />

mit dem PTB-Zei<strong>ch</strong>en der so genannte<br />

„Kleine Waffens<strong>ch</strong>ein” erforderli<strong>ch</strong><br />

wurde. Zwar gibt es für Winzer und<br />

<strong>von</strong> ihnen beauftragte Personen eine<br />

Ausnahmeregelung, Feldhüter, die größere<br />

Weinbergsareale zu überwa<strong>ch</strong>en<br />

haben, sollten diesen „Kleinen Waffens<strong>ch</strong>ein”<br />

si<strong>ch</strong>erheitshalber beim örtli<strong>ch</strong>en<br />

Ordnungsamt beantragen. Voraussetzungen<br />

sind die Vollendung des 18.<br />

Lebensjahres, ein Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weis,<br />

Zuverlässigkeit im waffenre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Sinn und die körperli<strong>ch</strong>e und geistige<br />

Eignung. Darüber hinaus wird <strong>von</strong><br />

man<strong>ch</strong>en Behörden au<strong>ch</strong> der Na<strong>ch</strong>weis<br />

einer Haftpfli<strong>ch</strong>tversi<strong>ch</strong>erung verlangt.<br />

Der „Kleine Waffens<strong>ch</strong>ein” kostet derzeit<br />

50 Euro. Er ist nur in Verbindung<br />

mit dem Personalausweis gültig.<br />

Netze sind oft unverzi<strong>ch</strong>tbar<br />

Letztes Mittel <strong>zum</strong> S<strong>ch</strong>utz vor Vogelfraß<br />

und <strong>zum</strong> S<strong>ch</strong>utz <strong>von</strong> Trauben außerhalb<br />

der Hauptlesezeit oft unum-<br />

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