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DIPLOMARBEIT - Tropenstation | La Gamba

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4.2.2 Phänologie<br />

Isertia haenkeana blüht saisonal. Die Periodizität der Blütezeit von etwa Ende April bis Ende November<br />

fällt mit dem Beginn der Regenzeit und dem Beginn der Trockenzeit zusammen (BOOM,<br />

1984). Das große Blütenangebot (Tabelle 3.2.2.1.1) über lange Zeit, und der damit verbundene<br />

Wasserbedarf zur Versorgung der Blütenknospen und zur Nektarproduktion spielen hier sicherlich<br />

eine Rolle. Durch die aufrecht stehenden Kronzipfel und den massiv ausgebildeten Haarkranz wird<br />

die Verdunstung minimiert (HOLM, 1988). Die Fruchtreife ist erst in der Trockenzeit abgeschlossen,<br />

wenn die Teilfrüchte aus den zur Gänze getrockneten, aufgesprungenen Früchten herausfallen. Etwa<br />

über 5-6 Monate stellt Isertia haenkeana aufgrund des reichen Nektarangebotes und der extrem<br />

hohen Schauwirkung eine bekannte und gut frequentierte Nektarquelle unter anderem für so genannte<br />

„Trapliner“ (ENDRESS, 1996) dar. Die gleiche Strategie, weit verstreutes Vorkommen, konstantes<br />

Blütenangebot über einen längeren Zeitraum und das gleiche Bestäubungssyndrom (Ornithophilie)<br />

zeigten in der näheren Umgebung Erythrina cf. berteroana. und Hamelia patens. Am<br />

Untersuchungsstandort waren auch zahlreiche Individuen von <strong>La</strong>ntana camara zu finden, die zwar<br />

nicht in der Größe, jedoch in der Farbgebung - gelb, orange, rot – der Blüten und bei den Blütenbesuchern<br />

Ähnlichleiten hatten. Obwohl <strong>La</strong>ntana camara hauptsächlich von Tagfaltern besucht wurde<br />

(KEBER 1997), waren manchmal auch Kolibris, die zuvor noch an Blüten von Isertia haenkeana<br />

waren, gelegentliche Blütenbesucher. Nach SIMBERLOFF & DYAN (1991) spricht man von Gilden,<br />

wenn eine Gruppe von Arten dieselben Ressourcen in ähnlicher Weise nutzt, zum Beispiel einen<br />

Bestäuber. Beispielsweise geht <strong>La</strong>ntana camara Gildenbildung mit Asclepias curassavica und Epidendrum<br />

radicans (nektarlos) ein. Die drei Arten sehen sich oberflächlich sehr ähnlich und werden<br />

von denselben Tagfaltern bestäubt. Der Nutzen dieser Gildenbildung liegt in der erhöhten Schauwirkung<br />

auf Bestäuber für alle Beteiligten und für Epidendrum radicans in der uneingeschränkten<br />

Attraktivität für Blütenbesucher trotz der Absenz von Nektar (BOYDEN, 1980).<br />

4.2.2.1 Fruchtentwicklung und Samenverbreitung<br />

Zunächst wurde angenommen, dass die Früchte, die sich während der Reife rotschwarz verfärben,<br />

von Vögeln gefressen werden. Samenverbreitung durch Vögel ist sehr häufig in der Familie. Jedoch<br />

konnte diese Annahme nicht bestätigt werden. Die Früchte blieben mehr oder weniger unversehrt an<br />

den Pflanzen und trockneten über 2-3 Monate hinweg, bis der gesamte Blütenstand verdorrt war<br />

und abbrach. Die Früchte besitzen wenig bis gar kein fleischiges Mesokarp und sind daher für Vö-<br />

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