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DIPLOMARBEIT - Tropenstation | La Gamba

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Antheren liegen welk in der Kronröhre bereits am Abend des ersten Tages, die Narbenlappen öffnen<br />

sich erst gegen Mitternacht.<br />

Die Infloreszenzen von Pentagonia tinajita zeigen abwechselnd kurze Ruhephasen, in denen keine<br />

Blüten zur Anthese gelangen und Phasen in denen mehrere Blüten gleichzeitig in Anthese sind. In<br />

Tabelle 3.3.2.1.2 ist die Entwicklung von 25 Knospen bis zur Anthese dargestellt. Dabei fällt auf,<br />

dass Blüten einer Infloreszenz, mit einer Ausnahme, synchron in derselben sexuellen Phase sind.<br />

Damit wird Geitonogamie, die Bestäubung durch Pollen benachbarter Blüten, verhindert. Geitonogamie<br />

ist genetisch mit Autogamie gleichzusetzen. MCDADE (1986) spricht von sequenzieller phänotypischer<br />

Unisexualität in ihrer Arbeit über Pentagonia macrophylla, die Pentagonia tinajita in<br />

Morphologie und Phänologie sehr ähnlich ist. Im Fall, wo sich männliche Blütenstadien und weibliche<br />

Blütenstadien an einer Pflanze befinden, ist die Nachbarbestäubung möglich. Oftmals sind bei<br />

älteren Individuen Infloreszenzen übereinander liegender Nodien gleichzeitig in Blüte.<br />

4.3.2 Phänologie<br />

Pentagonia tinajita blüht und fruchtet das ganze Jahr über und stellt somit eine konstante Nektarquelle<br />

für Prachtbienen und eine zuverlässige Nahrungsquelle für Fledermäuse dar. Es wurden keine<br />

signifikanten Unterschiede im Blütenangebot zwischen Regen- und Trockenzeit verzeichnet. Der<br />

Bestand von Pentagonia tinajita war im Überschwemmungsbereich eines Flusses anzutreffen, wo<br />

ständig Staunässe die Bodenverhältnisse prägte. Die extremen Wachstumsschübe vor allem im letzten<br />

Knospenstadium kurz vor der Anthese (Tabelle 3.3.2.2.2) müssen eine gewisse Grundwasserversorgung<br />

zur Voraussetzung haben. Das konstante Blütenangebot von Pentagonia tinajita über das<br />

ganze Jahr macht sie zu einer wichtigen Station für „Trapliner“ (siehe Kapitel 4.3.3).<br />

4.3.3 Bestäubungssyndrom – Blütenbesucher<br />

Das Bestäubungssyndrom von Pentagonia tinajita ist vorwiegend melittophil, bienenbestäubt.<br />

Merkmale die für Bienenbestäubung stehen, sind unter anderem Zygomorphie, wie oben bereits<br />

behandelt. Die glockenähnliche Blütenform mit zurückgeschlagenen Kronzipfeln und die grünlich<br />

bis gelbe Farbe der Corolla passen ebenfalls in das Schema bienenbestäubter Pflanzenarten. Die<br />

Größe der im Durchschnitt 4,5 cm langen Blüte wirkt auf den ersten Blick überdimensioniert gegenüber<br />

der Köprergröße der beobachteten bestäubenden Euglossinen mit etwa 1 cm Körperlänge.<br />

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