DIPLOMARBEIT - Tropenstation | La Gamba
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gel zwar zu Beginn optisch attraktiv (wegen der Schwarzfärbung), aber nicht zum Verzehr geeignet.<br />
Ganze Früchte oder Teilfrüchte fielen schon vorher, je nach Reifegrad ab. Vor allem starke Regenfälle<br />
und Wind lösten die trockenen Teilfrüchte. Isertia haenkeana bildet trockene Spaltfrüchte, die<br />
sich apikal öffnen und die Teilfrüchte als Diasporen entlassen.<br />
Im Bestand waren immer wieder Jungpflanzen zu finden, jedoch schienen die überprüften Individuen<br />
zum Großteil durch Ausläuferbildung entstanden zu sein. Zusätzliche Untersuchungen zur<br />
Fruchtentwicklung und Samenkeimung sind notwendig.<br />
4.2.3 Blütenbesucher – Bestäubungssyndrom<br />
4.2.3.1 Isertia haenkeana zeigt überwiegend das ornithophile Bestäubungssyndrom:<br />
Der rot-gelb Kontrast der Blüten und der Infloreszenz lockt Vögel über große Entfernungen an.<br />
Scharfe Umrisse, klare Formen und Farb-Kontraste sind für Vögel sehr attraktiv. Die stabilen Röhrenblüten<br />
bieten keine Sitzgelegenheit für ihre Besucher an – die Blüten müssen im Schwirrflug<br />
besucht werden. Duft ist bei Isertia haenkeana nicht vorhanden - der Geruchssinn ist bei Vögeln<br />
nur gering entwickelt (FAEGRI & VAN DER PIJL, 1979). Die Blüten bieten große Mengen an dünnflüssigem<br />
Nektar an mit geringem Zuckergehalt (Tabelle 3.2.3.1.1, Tabelle 3.2.3.1.2, Tabelle<br />
3.2.3.1.3), der gut in den schmalen, oft verstärkten uns stabilen Röhrenblüten verborgen ist (FAEGRI<br />
& VAN DER PIJL, 1979). Mit dem langen, mehr oder weniger gebogenen, Schnabel und der langen,<br />
an der Spitze gespaltenen, Zunge saugen die Kolibris den Nektar aus der Blüte. Isertia haenkeana<br />
ist tagblütig, die Blüten sind gut exponiert und leicht zugänglich für Kolibris. Tagfalter wurden e-<br />
benfalls als Blütenbesucher auf Isertia haenkeana Blüten verzeichnet (KEBER, 1997).<br />
4.2.3.2 Blütenbesucher<br />
Kolibris sind die legitimen Blütenbesucher und Bestäuber von Isertia haenkeana. Beim Blütenbesuch<br />
identifizierte Arten, Amazilia decora (Fototafel 5 a + e) Amazilia tzacatl (Fototafel 5 c), waren<br />
häufig an Sekundärstandorten, ungeschützten Weideflächen und in Gärten zu sehen. Florisuga<br />
mellivora, Phaethornis longuemareus (Fototafel 6 a), Phaethornis superciliosus und Thalurania<br />
colombica konnten, ausgenommen bei Blütenbesuchen des untersuchten Bestandes von Isertia<br />
haenkeana, nicht ausserhalb des Waldes beobachtet werden. Generell kann man die Kolibris in<br />
zwei ökologische Kategorien unterteilen: Hermits (Phaethorninae), die die meiste Zeit über im<br />
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