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PDF , 7.4 MB - Landtag Brandenburg - Brandenburg.de

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Anlage ~<br />

Frühjahrsbrauchtum zur Fastnacht und Zapust in fast allen Orten <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz<br />

ausgeübte leben<strong>de</strong> Bräuche, die generationsübergreifend von nahezu allen Dorfbewohnern<br />

aktiv o<strong>de</strong>r passiv ausgeübt wer<strong>de</strong>n. Ein ähnliches Phänomen ergibt sich mit <strong>de</strong>n<br />

Erntebräuchen zum Ausklang <strong>de</strong>s Sommers und <strong>de</strong>r Konzentration in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Erntebräuchen <strong>de</strong>s Hahnschlagens, Hahnrupfens, <strong>de</strong>s Kranzstechens und <strong>de</strong>s Stolle- bzw.<br />

Stoppelreitens und sogar in einer Erweiterung <strong>de</strong>s Johannesreitens. Dabei ist bei allen<br />

ausgeübten Bräuchen immer die Verbindung zum Tragen <strong>de</strong>r sorbischen/wendischen<br />

Festtagstracht bei <strong>de</strong>n Brauchträgern zu verzeichnen. Ein Phänomen, welches einmalig ist für<br />

die gesamte Lausitz. Auch weisen einzelne Bräuche starke innovative Ten<strong>de</strong>nzen und<br />

Neuentwicklungen in die Zukunft auf. Z.B. wird seit nun mehr 14 Jahren <strong>de</strong>r Superkokot in<br />

<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz durchgeführt, ein Wettkampf aller Erntekönige zu Pferd gegeneinan<strong>de</strong>r.<br />

Dieser Brauch ist maßgeblich durch die Domowina inszeniert wor<strong>de</strong>n und hat sich als das<br />

ultimative Erntefest unter Beteiligung <strong>de</strong>r Jugendlichen aus <strong>de</strong>r gesamten Nie<strong>de</strong>rlausitz<br />

etabliert. So ist die Nie<strong>de</strong>rlausitz eine einmalige Brauchtumslandschaft, mit einigen<br />

Bräuchen, die nur hier gepflegt und ausgeübt wer<strong>de</strong>n. Zu nennen sind dabei z.B. die<br />

Woklapnica o<strong>de</strong>r das bereits erwähnte Johannesreiten sowie das Stol lereiten. An<strong>de</strong>rseits<br />

muss man dagegen halten, dass im Gegenzug zum historisch verursachten Sprachrückgang<br />

die Brauchtumspflege und das Anlegen <strong>de</strong>r sorbisch/wendischen Trachten in <strong>de</strong>n<br />

unterschiedlichen Kirchspielen einen kompensatorischen Ausgleich herstellen. In <strong>de</strong>r<br />

Bewerbung für das UNESCO-Verzeichnis selbst wur<strong>de</strong>n alle Bräuche und Orte in<br />

obersorbischer bzw. nie<strong>de</strong>rsorbischer Bezeichnung angegeben.<br />

In <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlausitz wur<strong>de</strong>n also die Fragebogen verschickt. Mit unterschiedlicher Resonanz<br />

erfolgte eine Rückmeldung, mancherorts wur<strong>de</strong> die Antwort völlig vernachlässig,<br />

an<strong>de</strong>renorts kamen die erwünschten Detailinfomation und stellen eine wun<strong>de</strong>rbare<br />

Erfassung <strong>de</strong>r gegenwärtigen aktuellen Brauchtumssituation dar, die es gilt, in Zukunft für<br />

die Nie<strong>de</strong>rlausitz weiterhin zu analysieren. Gleichzeitig galt <strong>de</strong>r Fragenkatalog auch als<br />

Zeichen <strong>de</strong>r Kenntnisnahme und Einwilligung für die Brauchträger, dass die Domowina sich<br />

um die Bewerbung <strong>de</strong>r Aufnahme <strong>de</strong>r sorbischen/wendischen Bräuche in das UNESCO­<br />

Verzeichnis bemüht, <strong>de</strong>nn das Einverständnis <strong>de</strong>r Brauchausüben<strong>de</strong>n ist eine Voraussetzung<br />

<strong>de</strong>r Bewerbung.<br />

Für die Nie<strong>de</strong>rlausit z wur<strong>de</strong> zu En<strong>de</strong> September die eigene Liste bei <strong>de</strong>r Domowina in<br />

Bautzen eingereicht. Hier erfolgte gemeinsam mit <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>s Sorbischen Institutes<br />

Bautzen die Ausformulierung <strong>de</strong>r endgültigen Bewerbungsunterlagen und die Recherche zu<br />

Fotomaterialien. Die Fotos wur<strong>de</strong>n bereits ins Internet bei Skydrive gestellt. Die bisherigen<br />

Unterlagen für die Bewerbung liegen für Sie in Kopie zur Einsichtnahme vor. Demnach<br />

wur<strong>de</strong>n für die gesamte Lausitz insgesamt 27 Bräuche und Traditionen ausgewählt. Sie<br />

wur<strong>de</strong>n in ihrer historischen Dimension und <strong>de</strong>n Tradiontionslinien vorgestellt, ihre<br />

gesellschaftlich relevante Spannbreite beschrieben und kreative lnnovatiopnen und<br />

Weiterentwicklungen aufgezeigt.

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