Gemeindeblatt November 2013 - Neuschönau

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Koishüttler Gemeindeblatt November 2013 Ludwig Burghart + 26.09.2013 Immer wieder kommen wir zusammen, um von lieben Verstorbenen Abschied zu nehmen. Obwohl wir wissen, dass jedes Leben auf dieser Erde einmal vergehen wird, trifft uns der Tod doch jedes Mal von Neuem. Der Tod ist ein Räuber, der uns viele Menschen wegnimmt! Und immer wieder fragen wir uns: Was kommt danach? Was ist nach dem Tod? Wir, die wir jetzt traurig Abschied nehmen, werden feststellen, dass die Zeit manchmal früher, manchmal später die Wunden unserer Trauer heilen wird. Die Erinnerung an die Verstorbenen und besonders die Liebe, die uns mit ihnen verbunden hat, werden bis zu unserem eigenen Tod in unserem Herzen weiterleben. Aber was geschieht mit dem Verstorbenen selber? Als Christen wissen wir, dass Jesus für uns sein Leben hingegeben hat, damit wir das Leben erhalten. Er hat durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz dem Tod die Macht genommen und die Menschen aus dem Tod zum Leben geführt. Deshalb werden wir gerade jetzt, in dieser Abschiedsstunde, angehalten, auf das Kreuz Christi zu blicken: In ihm sehen wir den Schmerz des Leidens, den Schmerz unserer Trauer, in ihm sehen wir aber auch den Ursprung unserer Erlösung. Wäre das Kreuz nicht, hätten wir keine Zuversicht auf das ewige Leben! Der Tod konnte Jesus nämlich nicht festhalten; er ist von den Toten auferstanden und hat verheißen, dass er auch uns von den Toten auferwecken werde. So glauben wir zuversichtlich, dass der Tod nicht das letzte Wort ist. „Tod, wo ist dein Sieg, Tod, wo ist dein Stachel?“, so fragt Paulus im 1. Korinther Brief, und er ruft überzeugt aus: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus unseren Herrn.“ Der Tod ist zwar als Folge der Ursünde für alle Menschen unausweichlich, aber Jesus Christus hat für uns alle das Leben erworben, das ewige Leben. Und so müssen wir alle den Tod erleiden, um leben zu können! Denn für uns Christen ist der Tod die Geburt zum himmlischen Leben, das keinen Schmerz, kein Leid, keine Krankheit und kein Ende kennt. Hoffnung und Zuversicht, Zufriedenheit und Gelassenheit finden sich im Leben von Herrn Ludwig Burghart ebenso wie Leid und Schmerz, Hartes und Schweres. Herr Ludwig Burghart ist am 24. September 1934 in Neuschönau geboren und zusammen mit seinen drei Geschwistern im Elternhaus aufgewachsen. Seine Schulzeit verbrachte er in Neuschönau. Nach Entlassung aus der Volksschule erlernte er das Schlosserhandwerk im elterlichen Betrieb. Dort arbeitete er bis zu seinem 77. Lebensjahr. Am 30. Oktober 1958 heiratete er seine Frau Fannerl in Passau Maria Hilf. Aus deren Ehe stammen drei Töchter Edeltraud, Gerlinde und Renate. Das Wohlergehen seiner Familie und der sechs Enkelkinder waren stets ein großes Anliegen von Herrn Burghart. Auch seine Geschwister und Verwandtschaft, mit der er stets verbunden war, lagen ihm sehr am Herzen. Herr Burghart war ein sehr fürsorglicher guter Ehemann, Vater und Großvater. Vor drei Jahren musste er erstmals ins Krankenhaus, was sich in immer kürzeren Abständen immer wiederholte. Der letzte Krankenhausaufenthalt im Januar 2013 schwächte Herrn Burghart so sehr, dass ihn seine Tochter Edeltraud zu sich nach Oberhüttensölden holte. Hier durften nun die beiden Herr Burghart und seine Frau gute, liebevolle, stets aufopferungsvolle Betreuung und Pflege erfahren von ihrer Tochter Edeltraud und ihrem Ehemann Wigg und Enkel Julian. Darüber waren sie sehr froh und dankbar. Ludwig war ein sehr gutmütiger und geselliger Mensch, ein umgänglicher Tankwart mit Leib und Seele. Für jeden hatte er ein offenes Ohr. Über viele Jahre war er einsatzbereit bei der Feuerwehr. Heimatbewusst wie der Hammer Wigg war, ließ er es sich nicht nehmen, jeden Freitag mit seiner Tochter in seine Heimat nach Neuschönau zu fahren. Hier pflegte er Gemeinschaft mit seinen Verwandten und Bekannten und legte Wert auf gesellige Unterhaltung. Die letzte Zeit war er freilich immer wieder in verschiedenen Krankenhäusern. Voller Zuversicht und Geduld ertrug er seine schwere Krankheit. Am Dienstag, den 24. September, musste er seinen 79. Geburtstag im Klinikum Passau feiern. Zwei Tage später am 26. September hat ihn Gott von seinem Krankenlager erlöst und heimgeholt. Wir Menschen haben hier auf dieser Welt keine bleibende Stätte; wir sind nur Gast auf Erden. Nach Ablauf unseres irdischen Lebens hält aber Gott eine ewige Heimat für uns bereit, ein Zuhause, das wir nicht mehr mit dieser Welt tauschen möchten. „Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben!“ Wenn wir Abschied nehmen von lieben Verstorbenen, tun wir dies in der Gewissheit, dass wegen der Verdienste Christi uns die Toten nicht weggenommen werden, sondern dass sie uns vorangehen in eine andere bessere Welt. Dort werden sie vom barmherzigen Richter in dem ihren Lebenswandel gemäßen Zustand geführt, bis sie so vollkommen geläutert sind, dass sie endlich eingehen können in die ewige Herrlichkeit, ins Paradies der göttlichen Liebe, in die vollkommene Anschauung des Dreifaltigen Gottes. Wir sind unseren Verstorbenen eng verbunden durch unser Gebet, durch die Feier der heiligen Messe, 46
Koishüttler Gemeindeblatt November 2013 durch unseren eigenen, dem Herrn wohlgefälligen Lebenswandel. Sie bleiben uns verbunden durch die Hilfe, die sie uns gemäß ihren Erkenntnisstand und soweit es Gott eben zulässt, erwarten können. Auch wenn der Tod eines lieben Verstorbenen uns mit Schmerz und Trauer erfüllt, wollen wir doch nie vergessen, was für eine wunderbare Hoffnung wir Christen haben. Aus dem Glauben an die Überwindung des Todes und die Auferstehung Christi können wir auch jetzt in dieser Abschiedsstunde Kraft, Trost und Zuversicht schöpfen. „Unsere Heimat ist im Himmel“, heißt es in der Heiligen Schrift, wir alle sind unterwegs dorthin. Unsere Verstorbenen haben ihren Lauf vollendet und sind in Gottes Hand. Wir dagegen gehen weiter auf unseren Lebens- und Glaubensweg und wollen uns bemühen, den Glauben zu bewahren und die Liebe, die Jesus Christus gebracht hat, überall, wo, wir sind, auszubreiten und weiter zu schenken. Dann dürfen auch wir uns freuen auf den Himmel, auf die ewige Glückseligkeit bei Gott und das Zusammensein mit denen, die uns vorangegangen sind. 47
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