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Der Kongo-Fluss

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Inspiriert durch die aktionistisch gefertigten Masken der Ganda<br />

(Burkina Faso) entstehen Anton Christians Ethno-Porträts.<br />

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als Maler hat auch den Umgang mit den Objekten seiner<br />

Kollektion bestimmt. Jeder, der eine Sammlung aufgebaut<br />

hat, kennt die immer wiederkehrenden Fragen. Nach welchen<br />

Gesichtspunkten wird gesammelt, auf welchem finanziellen<br />

Niveau befindet sich die Sammlung – und schliesslich wird die<br />

Frage zu beantworten sein, ob die Sammlung auf Expertenebene<br />

angemessene Akzeptanz findet.<br />

Um es vorwegzunehmen: Anton Christian gehört zu jenem<br />

Sammlertyp, der nur erwirbt, was ihm gefällt und was im<br />

Gebäude seiner Vorstellungen Platz findet. Ob ein Objekt aus<br />

einer berühmten Sammlung kommt oder irgendwo zufällig<br />

erworben worden ist, das ist eine zweitrangige Frage. Wichtiger<br />

ist, dass sich der Künstler nie über den Sammler erhoben hat,<br />

wie andere Künstler es taten, die ethnografische Werke durch<br />

Bemalung oder Umgestaltung verändert oder zerstört haben.<br />

Im Gegenteil: Anton Christian beherrscht das Handwerk des<br />

Restaurators und hat viele Objekte, deren Zustand bedenklich<br />

war, wiederhergestellt. Hier zeigt sich auch eine tiefe Beziehung<br />

zu und ein angemessener Respekt vor den Stücken, die nach<br />

den Kriterien seiner höchst individuellen Selektion zum Spiegel<br />

seiner Befindlichkeit wurden. Einige der Objekte tauchen in<br />

veränderter Form in seinen Bildern auf. In diesen Werken ist<br />

die Auseinandersetzung mit dem Fremden am deutlichsten<br />

spürbar. Hier wird es zur Metapher des Geheimnisvollen, des<br />

Bedrohlichen oder Rätselhaften. Wer Erklärungen erwartet,<br />

wird enttäuscht. Nur ein schlechtes Bild bedarf einer Erklärung,<br />

80 A 4 Magazin für Aussereuropäische Kunst und Kultur

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