Der Kongo-Fluss

Die Quellen seiner Inspiration sind vielfältig. Neben präkolumbischen
Keramiken und jahrtausendealten Nok-Skulpturen sind es immer wieder
die Masken, die sein Schaffen beeinflussen.
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das gute erschliesst sich von selbst, auch wenn es manchmal
schwerfällt.
In seinem Atelier möchte man wohnen. Das Radio ist auf Ö1
gestellt. Die Zeiten, in denen man sich im Jazzkeller traf, sind
nicht vorbei, aber sie sind selten geworden. Wo er noch vor
dreissig Jahren ganze Nächte in verrauchten Clubs verbrachte,
bevorzugt er es heute, im Kreise seiner Familie Freunde
einzuladen. Da wird bei edlen Weinen getafelt und über Kunst
geredet. Von den Wänden schauen die Gesichter der Masken, bei
aller Verschiedenartigkeit der Charaktere hat ihr Ausdruck etwas
Versöhnliches. Wer ihnen losgelöst von den Ritualen, denen sie
gewidmet waren, begegnet, auf den wirken sie friedvoll. Für sie
und den Maler sind die wilden Jahre vorbei. Auch seine Freunde
sind älter geworden, nur die Leidenschaft ist dieselbe geblieben
und die Freude am sinnlichen Erleben des Schönen. Nun steht
sein Sammlerleben vor der grössten Herausforderung, die
finalen Stücke zu finden, die den Bestand ergänzen und adeln.
Irgendwann in ferner Zukunft wird er seine Initiativen beenden,
seine Sammlung aber wird weiterhin nach Ergänzungen
verlangen, wie vor Jahrzehnten, als alles begonnen hat. Dann
werden es vielleicht seine Söhne sein, die dieses komplizierte
Erbe zu verwalten haben.
Magazin für Aussereuropäische Kunst und Kultur A 4 81