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Naturführer Lebendige Werra - BUND e.V. Landesverband Thüringen

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Die Hände in den Schoß legen?<br />

Ein Plädoyer für die Selbsthilfe des Flusses<br />

und eine nachhaltige Landnutzung in der Aue<br />

Es bedarf keiner teuren Renaturierungsprogramme,<br />

wenn man an der <strong>Werra</strong> einen<br />

naturnahen Zustand schaffen will: Der Fluss<br />

hilft sich selbst, wenn man ihn nur lässt!<br />

„Schäden“ an den Ufern und den angrenzenden<br />

Flächen, die der Fluss bei Hochwasser<br />

verursacht, sind nicht Ausdruck eines zu geringen<br />

Uferverbaues, sondern gelten als Indikator<br />

für eine nicht naturgemäße Form des<br />

Gewässerbettes und für einen zu geringen<br />

Spielraum des Gewässers in seiner Aue.<br />

Naturnahe Auen ohne weitere Bebauung<br />

und ein Fluss, der sich auf natürliche Art<br />

durch das Tal schlängeln darf, schützen die<br />

Siedlungen vor Hochwasser, erhalten die Artenvielfalt<br />

und bieten dem Menschen als Erholungsraum<br />

einen Ausgleich vom Alltag.<br />

In der Aue sollte kein Ackerbau betrieben<br />

werden, weil Wiesen wesentlich mehr Wasser<br />

aufnehmen und speichern können. Außerdem<br />

trägt das Hochwasser die Bodenkrume mit<br />

sich und lagert sie woanders als Schlamm<br />

wieder ab, wenn eine schützende Pflanzen-<br />

decke fehlt. Dünger und Pestizide werden<br />

abgeschwemmt, schädigen die Gewässer und<br />

führen zur Eutrophierung der Küstengewässer.<br />

Oft schließen sich unmittelbar an das<br />

Flussufer landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />

an, Wiesen, Weiden und Ackerland bis<br />

an den Rand. Aber gerade der Übergang von<br />

Wasser und Land bietet vielen verschiedenen<br />

Lebewesen Lebensraum. Außer dem Eisvogel<br />

brauchen auch Wasserspitzmaus und<br />

Grasfrosch diese Regionen. Hier wachsen<br />

Wasser-Schwertlilie und Scharbockskraut.<br />

Ungenutzte Bereiche sind wichtig, um den<br />

Nährstoff- und Schadstoffeintrag aus der<br />

Landwirtschaft zu reduzieren und der <strong>Werra</strong><br />

die Möglichkeit zu geben, ihre Ufer naturnah<br />

zu gestalten.<br />

Oben: Ackernutzung gehört nicht in die Aue, denn<br />

das Hochwasser nimmt die ungeschützte Bodenkrume<br />

mit sich. Unten: Wo sich Totholz quer legt,<br />

kommt das Ufer in Bewegung.<br />

Naturführer <strong>Lebendige</strong> <strong>Werra</strong> 21

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