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Naturführer Lebendige Werra - BUND e.V. Landesverband Thüringen

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Oben: Angepasste Landnutzung in den Seitentälern<br />

durch Beweidung.<br />

Unten: Wiesenknopfwiese.<br />

Wunder der Natur - Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling<br />

(Maculinea nausithous)<br />

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling<br />

ist eine europaweit gefährdete Schlüsselart<br />

extensiv genutzter feuchter Grünlandhabitate.<br />

Man findet ihn auf typischen Standorten<br />

des Großen Wiesenknopfs, z.B. an den<br />

Rändern von Flachmooren und Gewässern,<br />

aber auch auf feuchten Wiesen. In unserer<br />

heutigen Kulturlandschaft ist er grundsätzlich<br />

auf Mahd und Beweidung angewiesen,<br />

sowie auf Bestände des Großen Wiesenknopfes<br />

und eine ausreichende Anzahl von<br />

Nestern der Wirtsameisen. Seine bläulichen<br />

Flügeloberseiten sind stark verdunkelt, während<br />

die Unterseiten charakteristisch zimtbraun<br />

gefärbt sind und eine schwarze Punktreihe<br />

aufweisen. Der Große Wiesenknopf mit<br />

seinen dunkelroten Blütenköpfchen dient<br />

als Nahrungsquelle und Schlafplatz, zudem<br />

finden hier Balz, Paarung und Eiablage statt.<br />

Schließlich ernährt sich auch die Bläulingsraupe<br />

von den Blüten des Großen Wiesenknopfs.<br />

Für die weitere Entwicklung der<br />

Raupen sind dann bestimmte Knotenameisen<br />

notwendig. Die Raupen überwintern im<br />

Ameisenbau, wobei sie sich mit einer Art<br />

„Ameisenparfüm“ schützen.<br />

Dadurch wird die eigentlich als Beute zu<br />

betrachtende Schmetterlingsraupe nicht gefressen,<br />

sondern von den Ameisen geduldet!<br />

Hier vertilgt sie bis zu 600 Ameisenlarven.<br />

Als Gegenleistung überlässt sie den Ameisen<br />

ein zuckerhaltiges Sekret. Eine Gefahr für<br />

den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling<br />

stellt die Zerstörung der Lebensräume, Entwässerung<br />

sowie Aufgabe oder Intensivierung<br />

der Nutzung und Mahd während der<br />

frühen Larvenstadien dar.<br />

Auf wunderbare und komplexe Weise miteinander<br />

verwoben sind die Lebensbedingungen von Wirtspflanze,<br />

Schmetterling und Ameisen.<br />

Naturführer <strong>Lebendige</strong> <strong>Werra</strong> 31

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