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Kartierung anderer Qualitätsmerkmale von Biodiversität<br />

Neben dem Artenreichtum gibt es zahlreiche andere Qualitätsaspekte,<br />

die die Biodiversität eines Gebiets charakterisieren. Hierzu gehört neben<br />

der phylogenetischen Diversität u.a. auch der Endemismusgrad,<br />

den man zusammen mit dem Artenreichtum in einem kombinierten Index<br />

zusammenfassen kann (Usher 1986). Errechnet man diesen Index<br />

für die Regionen Afrikas, so ergibt sich ein deutlich anderes Bild als bei<br />

der Betrachtung des reinen Artenreichtums: die Werte der mediterranen<br />

Gebiete Südafrikas (Capensis) liegen z.B. um den Faktor 15 über denen<br />

des äquatorialen Regenwalds Afrikas.<br />

Räumliche Muster der Biodiversität im Wandel<br />

Auch wenn bisher vor allem Stichworte zur Veränderung des Klimas<br />

und der biogeochemischen Kreisläufe wie das Ozonloch oder der Treibhauseffekt<br />

die öffentliche Diskussion über den Global Change bestimmen,<br />

läßt sich doch feststellen, daß der globale Umweltwandel im biologischen<br />

Bereich bereits sehr viel dramatischer in das Leben der<br />

Menschheit eingegriffen hat. Der Verlust von Nahrungsressourcen und<br />

ökosystemarer Stabilität hat z. B. in Afrika schon zu unzähligen direkten<br />

und indirekten Opfern geführt. Zwar erhöht menschlicher Einfluß<br />

häufig zunächst mit der Schaffung neuer Lebensräume und der dadurch<br />

geförderten Einwanderung fremder Arten auf regionalem Maßstab die<br />

Biodiversität. Der globale Artenreichtum wird hierdurch jedoch nicht<br />

erhöht, vielmehr werden oftmals heimische, kleinräumig verbreitete<br />

Arten verdrängt, wodurch es weltweit zum Verlust von Arten kommt.<br />

So gehen z.B. 39 % der seit dem Jahr 1600 registrierten Austerbeereignisse<br />

von Tieren, deren Ursachen bekannt sind, auf den Einfluß vom<br />

Menschen eingeschleppter Exoten zurück (WCMC 1992). Dieser „Biologischen<br />

Globalisierung“ wird bisher noch nicht genügend Beachtung<br />

geschenkt. Aber auch der direkte Einfluß durch Habitatzerstörung<br />

spielt eine entscheidende Rolle (36 % der ausgestorbenen Tierarten seit<br />

1600, WCMC 1992).<br />

Ein Teil der Biodiversität eines Raumes sind auch kultivierte Pflanzen:<br />

die Dimension dieser ex-situ-Diversität wird üblicherweise vollkom-<br />

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