Energie – Sonne, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie - η green
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● architektur<br />
22<br />
Abb. 2 <strong>Energie</strong>turm<br />
Detail<br />
Solarkamin Lüftungs- und<br />
Kühlturm<br />
3% Gefälle<br />
PCM Decke<br />
offene Lamellen<br />
offenes Klappfenster<br />
Glas<br />
PV<br />
Glas<br />
Absorber<br />
Wasser<br />
Solarkamin<br />
Abb. 3 Prinzip der PVT-Kollektoren und PCM Decke<br />
Abb. 4 home + beim SDEurope 2010 in Madrid<br />
offenes<br />
Dachfenster<br />
offenes<br />
Drehflügel-<br />
Fenster<br />
geschlossene<br />
Lamellen<br />
Sockelbereich des Turmes quellluftartig in den Innenraum ein und<br />
trägt zum Wohnkomfort bei. Die Abluft verlässt das Gebäude<br />
durch die Bereiche links und rechts des Turmes, unterstützt durch<br />
so genannte Solarkamine. In diesen heizen sich mobile-artig gestaltete<br />
Absorberflächen durch die solare Einstrahlung auf und<br />
geben die Wärme an die umgebende Luft ab. Der dadurch entstehende<br />
thermische Auftrieb unterstützt die Durchströmung der<br />
Kamine und führt zu einem Unterdruck im Gebäude, wodurch die<br />
Funktion des kühlenden Teils des Turms gestärkt wird (Abb.2).<br />
PVT-Kollektoren <strong>–</strong> Strom und Kühlenergie aus einer Hand<br />
Die <strong>Energie</strong>hülle aus Photovoltaik-Modulen erzeugt tagsüber<br />
Strom und nachts Kälte. Dazu wird Wasser aus einem Rückkühlspeicher<br />
durch Rohre hinter den PV-Modulen auf das Dach gepumpt<br />
(Abb.3). Durch die Abstrahlung gegen den regelmäßig<br />
wolkenlosen Nachthimmel kühlen die PV-Module aus und entziehen<br />
dem dahinter vorbeifließendem Wasser Wärme. Das Prinzip<br />
der Strahlungskühlung beruht auf der Wärmeabgabe durch langwellige<br />
Abstrahlung eines Körpers an einen anderen Körper mit<br />
niedrigerer Temperatur, der als Wärmesenke dient. In der Anwendung<br />
zur Kühlung von Gebäuden stellt die Gebäudeoberfläche<br />
den zu kühlenden Körper dar, die Wärmesenke ist der klare Himmel.<br />
Dieser eignet sich dafür besonders gut, da die Himmelstemperatur<br />
<strong>–</strong> insbesondere in der Nacht <strong>–</strong> niedriger ist als die der<br />
meisten Gegenstände auf der Erde. Wie Experimente im Vorfeld<br />
gezeigt haben, sind dabei je nach Wassertemperatur, Außentemperatur<br />
und Bewölkungsgrad Kühlleistungen von ca. 50-120 W/m²<br />
Dachfläche realistisch, gerade am Wettbewerbsstandort Madrid<br />
mit regelmäßig wolkenlosen Nächten im Sommer.<br />
Um diesen Effekt auszunutzen, wurde home + mit einem Strahlungskühlungssystem<br />
ausgestattet, das an der HFT Stuttgart im<br />
Rahmen des Projekts neu entwickelte photovoltaisch-thermische<br />
Hybridkollektoren (PVT-Kollektoren) verwendet. Das so gekühlte<br />
Wasser wird zur Regenerierung einer PCM-Decke, zur direkten<br />
Kühlung des Fußbodens und zur Kühlung von 1.200 Liter Wasser<br />
in einem „Rückkühlspeicher“ genutzt. Dieser Speicher dient zur<br />
Rückkühlung einer reversiblen Wärmepumpe, die zur Abdeckung<br />
von Spitzenlasten vorgehalten wird. [2]<br />
Regenerative Warmwasserbereitung und Heizung<br />
Der Warmwasserbedarf wird über Vakuumröhren-Kollektoren<br />
gedeckt, die gleichzeitig in der <strong>Energie</strong>hülle als Verschattungselemente<br />
eingesetzt werden. Im Heizfall werden die überschüssigen<br />
und aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus nicht zur Warmwasserbereitung<br />
nutzbaren Erträge der Vakuumröhren-Kollektoren<br />
genutzt, um den Wasserspeicher zu laden. Dabei handelt es sich<br />
um den oben erwähnten „Rückkühlspeicher“, der im Heizfall der<br />
reversiblen Wärmepumpe als Wärmequelle zur Heizung des Gebäudes<br />
und zur Warmwasserbereitung dient. Ein Lüftungsgerät<br />
mit Wärmetauscher minimiert die Lüftungswärmeverluste im<br />
Winter und unterstützt durch Befeuchtung der Abluft mit einem<br />
weiteren Wärmetauscher die Kühlung der Zuluft.<br />
Plusenergiehaus durch innovative Photovoltaik<br />
Der <strong>Energie</strong>bedarf für Heizen, Kühlen, Lüftung und Warmwasser<br />
wird durch die oben beschriebenen passiven und aktiven Maßnahmen<br />
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