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Energie – Sonne, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie - η green

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● photovoltaik<br />

Ost/West-Alternative<br />

Mit Ost/West-ausgerichteten Photovoltaikanlagen können mittlerweile beträchtliche Erträge<br />

erzielt werden. Aus Sicht der Verteilnetze sind derartige Anlagen gegenüber südausgerichteten<br />

Anlagen ebenfalls wünschenswert, da die <strong>Energie</strong> gleichmäßiger über den Tag eingespeist<br />

wird. Bislang geht man davon aus, dass für Ost/West ausgerichtete Generatoren<br />

getrennte Wechselrichter jeweils für Ost- und West-Dach benötigt werden oder zumindest<br />

ein Wechselrichter mit mehreren MPP-Trackern erforderlich ist. Dietmar Staudacher zeigt,<br />

dass die Installation eines gemeinsamen Wechselrichters mit nur einem MPP-Tracker eine<br />

wirtschaftliche Alternative sein kann.<br />

Projektvorstellung<br />

Anhand einer theoretischen Analyse wurde<br />

das MPP-Verhalten (Maximum Power Point)<br />

einer Ost/West-Anlage untersucht und<br />

anschließend durch Vergleichsmessungen<br />

in der Praxis überprüft. Für die praktischen<br />

Ergebnisse stand eine Ost/West-Anlage mit<br />

a-Si Dünnschichtmodulen zur Verfügung,<br />

die teilweise mit getrennten Wechselrichtern<br />

(je ein Wechselrichter für den Ost- und<br />

West-Generator) und mit einem gemeinsamen<br />

Wechselrichter (mit einem MPP-<br />

Tracker) in Betrieb genommen wurde. Die<br />

Module wurden mit einem Neigungswinkel<br />

von 30° und einer exakten Ausrichtung von<br />

<strong>–</strong>67,5° Ost und 112,5° West installiert. Um<br />

möglichst genaue Ergebnisse zu erzielen<br />

wurden Kennlinienmessungen durchgeführt.<br />

Dietmar Staudacher ist seit 1 ½<br />

Jahren für das österreichische Unternehmen<br />

Fronius tätig. Im Bereich PV Systemtechnik<br />

beschäftigt er sich vor allem mit der Charakteristik<br />

verschiedener Modultechnologien und<br />

Anlagendesign.<br />

Eventuelle Wechselrichterabweichungen<br />

wurden durch die Installation von Wirkenergiezählern<br />

berücksichtigt.<br />

Problematik - Mismatching<br />

Auf den ersten Blick werden große<br />

Mismatching Verluste erwartet, vorausgesetzt<br />

die Ost/West-Anlage wäre mit einem<br />

gemeinsamen Wechselrichter installiert.<br />

Bedingt durch die unterschiedlichen Ausrichtungen<br />

bei einer Ost/West-Anlage,<br />

ergeben sich ungleiche Einstrahlungswerte<br />

auf die Solarmodule, wodurch je nach<br />

Tageszeit verschiedene Ströme zwischen<br />

den Ost-Strängen und den West-Strängen<br />

auftreten. Im Gegensatz zu relativ großen<br />

Stromdifferenzen zwischen Ost- und West-<br />

Generator sind die Spannungen der beiden<br />

Generatoren im MPP jedoch nahezu<br />

identisch. Nachdem die Gesamtspannung<br />

am Ost-Generator ähnlich groß ist wie am<br />

West-Generator, ist bei Parallelschaltung<br />

dieser Stränge auf einem MPP-Tracker<br />

mit nur sehr geringem Mismatching zu<br />

rechnen.<br />

Die minimalen Mismatching Verluste<br />

sind je nach Modultechnologie unterschiedlich.<br />

Entscheidend für die Höhe der Verluste<br />

sind der Füllfaktor und die Änderung<br />

der MPP-Spannung in Abhängigkeit der<br />

Einstrahlung. Der Füllfaktor, welcher in<br />

der Regel bei kristallinen Modulen höher<br />

ist als bei Dünnschichtmodulen, ist ausschlaggebend<br />

dafür, wie stark die Leistungskennlinie<br />

vor und nach dem MPP sinkt.<br />

Abbildung 1 zeigt die typischen Kennlinien<br />

eines kristallinen Moduls und eines Dünn-<br />

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