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Energie – Sonne, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie - η green

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legung, dass die <strong>Energie</strong>kosten der Haushalte,<br />

Kommunen und Unternehmen kaum<br />

Wertschöpfung innerhalb des heimatlichen<br />

Wirtschaftsraums generieren. Dieser „Kapitalexport“<br />

addiert sich auf große Summen;<br />

so wird z.B. im Landkreis Marburg­Biedenkopf<br />

von einem Kapitalverlust von 500<br />

Mio. Euro pro Jahr ausgegangen. Doch die<br />

komplexen Zusammenhänge werden dadurch<br />

nur unzureichend beschrieben.<br />

Wortschöpfung regionale<br />

Wertschöpfung<br />

Was steckt dahinter? Der komplexe Strukturwandel<br />

wird dabei meist auf das Schlagwort<br />

der „regionalen Wertschöpfung“ verkürzt.<br />

Der Begriff erscheint zunächst<br />

unmittelbar verständlich und suggeriert,<br />

dass „irgendwie alle“ profitieren. Als Überblick<br />

über die vielfältigen regionalen<br />

Effekte oder als Messkonzept ist er jedoch<br />

nur bedingt geeignet, da er vielfältige<br />

Interpretationen zulässt und die konkreten<br />

Umverteilungseffekte nicht offenlegt. Nicht<br />

alle EE­Anwendungen sind regionalökonomisch<br />

gleich bedeutsam, eigentlich kann<br />

sogar kaum von einer einheitlichen Branche<br />

gesprochen werden: Verschiedene Wertschöpfungsketten<br />

und Vermarktungsformen<br />

sind entscheidend für die ökonomischen<br />

Zielgrößen, die sich hinter dem<br />

Schlagwort „Wertschöpfung“ verbergen,<br />

nämlich Arbeitsplätze, Einkommen, Kaufkraft,<br />

Steuereinnahmen usw..<br />

Die Errichtung von EE­Anlagen kann in<br />

vielen Regionen eine Sonderkonjunktur<br />

im Handwerk oder Baugewerbe auslösen<br />

und damit für Beschäftigung sorgen, der<br />

Betrieb der Anlagen schafft Einkommen<br />

für zehntausende von Betreibern, allerdings<br />

nur, wenn attraktive Geschäftsmodelle<br />

vorliegen und die Anlagen langfri­<br />

direkte quantitative/<br />

monetäre Effekte<br />

• fiskalische Effekte (Euro)<br />

• Umsatzzahlen von Unternehmen/<br />

Branchen (Euro)<br />

• Kaufkraft der HH<br />

(Euro)<br />

• regionale Kennziffern/<br />

Wertschöpfung<br />

• Beschäftigung (AP)<br />

• Preisentwicklung<br />

(Euro/kWh)<br />

Quelle: Hoppenbrock 2010.<br />

Regionale Effekte des Strukturwandels <strong>–</strong> Überblick<br />

externe Effekte „intangibles“<br />

• positive Effekte, z.B.<br />

auf Wohnungsmarkt<br />

• negative Effekte, z.B.<br />

Pachtpreise<br />

• Opportunitätskosten<br />

• Co 2 -Einsparung<br />

• ökologische Effekte<br />

stig wirtschaftlich, also günstiger als heutige<br />

Technologien sind. Im Photovoltaik­Boomjahr<br />

2009 wurden z.B. in der Stadt Braunschweig<br />

ca. 4 MW PV­Leistung installiert<br />

und die Leistung damit verdoppelt. Die<br />

bisherigen Investitionen werden aufgrund<br />

der guten Marktbedingungen in der Regel<br />

hochverzinst über 500 Betreiber verteilt<br />

werden. Der Betreiber profitiert also langfristig<br />

von Einnahmen, die Arbeitsplätze<br />

aus der Errichtung der Anlagen sind hingegen<br />

abhängig von der Marktentwicklung.<br />

Die Herstellung von Systemtechnik hat<br />

sich deutschlandweit auf spezialisierte Unternehmen<br />

aufgeteilt und lässt sich nicht<br />

überall ansiedeln. Durch eine präzise Analyse<br />

der Kostenstruktur von Referenzanlagen<br />

lässt sich aufzeigen, welche Branchen<br />

bzw. Akteure auf welche Weise betroffen<br />

sind und wie sie profitieren oder verlieren<br />

können. Dabei konkurrieren die verschiedenen<br />

Anwendungen um die Investitionsentscheidung<br />

und das verfügbare Kapital<br />

der Hausbesitzer, die zwischen Sanierung,<br />

Pelletheizung, Solar heizung, Solarstrom<br />

usw. entscheiden müssen und damit regionale<br />

Märkte determinieren.<br />

Einige Regionen werden zu Gewinnern<br />

einer weltweiten Arbeits teilung durch<br />

international erfolgreiche Unternehmen.<br />

So hat die „<strong>Wind</strong>schmiede“ Enercon in<br />

Ostfriesland eine herausragende Bedeutung<br />

für den Wirtschaftsstandort. In<br />

Nordhessen sollen bis zum Jahr 2010 ca.<br />

10.000 Arbeitsplätze allein durch die Fertigung<br />

von Anlagentechnik entstehen. [1]<br />

Andere Regionen können <strong>Energie</strong> exportieren<br />

und wieder andere stehen vor der Herausforderung,<br />

100 %­EE in einer landwirtschaftlich<br />

oder touristisch genutzten<br />

Landschaft umzusetzen. Eine differenzierte<br />

und regions spezifische Betrachtung ist also<br />

notwendig.<br />

• Marktenwert der<br />

Region<br />

• Verantwortung,<br />

Zufriedenheit<br />

• Veränderung der<br />

Landschaft (Heimat)<br />

• Aktivierungs von<br />

endogenen Wissen<br />

qualitative<br />

Veränderungen<br />

• Zunahme von Handlungsoptionen<br />

• veränderte<br />

Machtstrukturen<br />

• Rollendiffussion<br />

• höhere Transaktionskosten<br />

• Anpassungsdruck<br />

in Planung, Politik usw.<br />

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