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Leipziger Beratungsstelle für Opfer rechtsextremistischer Gewalt

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An diesen Veranstaltungen nahmen im Jahr 2000 insgesamt ca. 300 Personen teil, im Jahre<br />

2001 etwa 660 Personen.<br />

Nach Einschätzung der Mitarbeiter der <strong>Beratungsstelle</strong> verliefen diese Veranstaltungen in der<br />

Regel in einer aufgeschlossenen und kooperativen Atmosphäre, oft gab es eine rege und<br />

interessierte Diskussion – zunehmend unter Einbeziehung eigener Erfahrungen mit<br />

rechtsextremistisch motivierter <strong>Gewalt</strong>.<br />

Neben der Sensibilisierung der (vor allem jugendlichen) Öffentlichkeit für die Situation von<br />

<strong>Opfer</strong>n und der Information über die Rechte von <strong>Opfer</strong>n ist der besondere Wert dieser<br />

Veranstaltungen dadurch zu beschreiben, dass in diesem Rahmen auch ein Eindruck davon<br />

erlangt werden kann, wie das Thema rechtsextreme <strong>Gewalt</strong> in der (eher jugendlichen)<br />

Öffentlichkeit zum Zeitpunkt diskutiert wird, welche Meinungen auftreten bzw. welche<br />

Einschätzungen hier getroffen werden.<br />

Auch Unterstützungsangebote (etwa die Gestaltung eines Faltblattes oder die selbständige<br />

Verteilung von Informationsmaterial durch Teilnehmer der Präventionsveranstaltungen) und<br />

Hinweise für die Arbeit der <strong>Beratungsstelle</strong> konnten im Rahmen dieser Veranstaltungen<br />

gewonnen werden. Solche Hinweise betrafen z.B.<br />

• Die Information über die Existenz von Brennpunkten rechter <strong>Gewalt</strong> im <strong>Leipziger</strong><br />

Umland;<br />

• Empfehlungen, mit bestimmten Vereinen, Initiativen oder Medien Kontakt<br />

aufzunehmen;<br />

• Empfehlungen zum Verteilen von Informationsmaterialien der <strong>Beratungsstelle</strong> – etwa<br />

über Arztpraxen, Gaststätten und interkulturelle Vereine.<br />

In zunehmendem Maße wurde unmittelbar im Anschluss an eine solche Veranstaltung eine<br />

Beratung in Anspruch genommen. Um es noch einmal zu betonen: Solche Veranstaltung sind,<br />

wenn sie direkt mit Jugendlichen stattfinden (Täter und auch <strong>Opfer</strong> sind im Zusammenhang<br />

mit rechtsextremistisch und fremdenfeindlich motivierten Straftaten überwiegend<br />

Jugendliche 19 ) oftmals der einzige Weg, direkt in Kontakt mit <strong>Opfer</strong>n (aber auch Zeugen) zu<br />

kommen.<br />

19 Siehe: P. Wetzels, T. Fabian, St. Danner: Fre mdenfeindliche Einstellungen unter Jugendlichen in Leipzig –<br />

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