GER: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen
GER: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen
GER: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen
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- Wenn sich Lernen über einen längeren Zeitraum erstreckt, muss es in Einheiten unterteilt werden, die<br />
Progressionen bzw. Lernfortschritte berücksichtigen und Kontinuität gewährleisten. Lernzielbeschreibungen<br />
und Materialien müssen aufeinander bezogen werden. Ein <strong>Referenzrahmen</strong> mit Niveaustufen<br />
wäre für diesen Prozess äußerst hilfreich.<br />
- Lernleistungen im Rahmen solcher Ziele und Einheiten müssen ebenfalls auf der vertikalen Achse eingeordnet,<br />
d. h. als Fortschritte in der Sprachkompetenz beurteilt werden. Sprachkompetenzbeschreibungen<br />
könnten dabei hilfreich sein.<br />
- Eine solche Beurteilung sollte auch zufälliges Lernen, außerschulische Erfahrungen und "nebenbei"<br />
erworbene Bereicherungen der Sprache berücksichtigen, wie wir sie weiter oben erwähnt haben. Die<br />
Bereitstellung von Sprachkompetenzbeschreibungen, die über den Bereich spezifischer Lehrpläne hinausgehen,<br />
wäre für diesen Zweck nützlich.<br />
- Ein System von gemeinsamen Sprachkompetenzbeschreibungen erleichtert den Vergleich von Lernzielen,<br />
Niveaustufen, Materialien, Tests und von Lernerfolgen in unterschiedlichen Systemen und Situationen.<br />
- Ein System, das sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Dimension enthält, erleichtert die Definition<br />
von Teillernzielen und die Anerkennung ungleichmäßiger Profile und von Teilkompetenzen.<br />
- Ein System von Niveaustufen und Kategorien, welche die Definition unterschiedlicher Lernzielprofile für<br />
bestimmte Zwecke erleichtern, könnte auch bei der Schulaufsicht helfen. Ein solches Bezugssystem<br />
könnte helfen zu beurteilen, ob Lernende in verschiedenen Bereichen auf dem angemessenem Niveau<br />
arbeiten. Es kann auch helfen, sachlich zu entscheiden, ob die Leistung in diesen Bereichen einem<br />
Standard entspricht, der für diese Lernstufe angemessen ist, ob sie Zielen in der nahen Zukunft entspricht<br />
oder dem langfristigen Ziel einer effektiven Sprachbeherrschung und persönlichen Entwicklung.<br />
- <strong>Sprachen</strong>lernende gehen im Verlauf ihrer Lerngeschichte meist durch unterschiedliche Bildungssektoren<br />
und Bildungsinstitutionen, die Sprachunterricht anbieten. Ein gemeinsames Niveausystem würde<br />
die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bildungssektoren erleichtern. Nicht zuletzt aufgrund der<br />
größeren persönlichen Mobilität kommt es häufig vor, dass Lernende zwischen den jeweiligen Bildungssektoren<br />
hin- und herwechseln, manchmal nach Abschluss eines Lernabschnitts, manchmal mitten<br />
drin. Folglich ist ein alle Bildungssektoren umfassendes gemeinsames Skalensystem, in dem sie ihre<br />
Lernerfolge beschreiben können, nötiger denn je.<br />
Wenn man die vertikale Dimension des <strong>Referenzrahmen</strong>s betrachtet, so sollte man nicht vergessen, dass<br />
sich der Prozess des <strong>Sprachen</strong>lernens über eine lange Zeit erstreckt und individuell ist. Keine zwei Sprachbenutzer,<br />
ganz gleich ob Muttersprachler oder <strong>Sprachen</strong>lernende, verfügen über eine genau gleiche Kompetenz<br />
oder entwickeln sie auf die gleiche Weise. Jeder Versuch, 'Niveaustufen' der Sprachkompetenz festzusetzen,<br />
ist daher bis zu einem gewissen Grad willkürlich, wie das in allen Bereichen des Wissens oder der<br />
Fertigkeiten der Fall ist. Für praktische Zwecke, wie z. B. die Erstellung sprachlicher Curricula oder für Abschlussprüfungen,<br />
ist es dennoch nützlich, den Sprachlernprozess in Segmente zu gliedern und eine Skala<br />
von klar definierten Niveaustufen zu erstellen. Anzahl und Höhe der Stufen richten sich im Wesentlichen<br />
danach, wie ein Bildungssystem organisiert ist und für welche Zwecke die Skalen aufgestellt werden. Es ist<br />
aber durchaus möglich, Verfahren und Kriterien für die Erstellung von Skalen und die Formulierung der Deskriptoren<br />
festzulegen, die man für die Beschreibung der Abfolge von Kompetenzniveaus benutzen kann.<br />
Die damit verbundenen Fragen und Optionen werden im Anhang A genau dargestellt. Wir raten den Benutzern<br />
dieses <strong>Referenzrahmen</strong>s dringend, diesen Abschnitt und die Bibliographie dazu zurate zu ziehen, bevor<br />
sie selbst Entscheidungen über eine Skalenbildung treffen.<br />
Man sollte allerdings stets daran denken, dass Niveaustufen immer nur die vertikale Dimension wiedergeben.<br />
Sie können also nur in begrenztem Umfang der Tatsache Rechnung tragen, dass <strong>Sprachen</strong>lernen sowohl<br />
in horizontaler als auch in vertikaler Richtung fortschreitet, wenn Lernende die Fähigkeit erwerben, in<br />
einem erweiterten Spektrum von kommunikativen Sprachaktivitäten zu handeln. Lernfortschritt ist nicht nur<br />
einfach das Vorankommen auf einer vertikalen Skala. Es gibt keinen zwingenden logischen Grund dafür,<br />
dass Ler-<br />
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