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GER: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen

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Hinweise für Benutzer<br />

Diese Hinweise sollen Ihnen dabei helfen, den Gemeinsamen europäischen <strong>Referenzrahmen</strong> für <strong>Sprachen</strong>:<br />

Lernen, lehren und beurteilen effektiver zu benutzen, und zwar entweder als Lernender 1 einer Sprache oder<br />

als Angehöriger einer der Berufsgruppen, die mit Sprachunterricht oder mit Beurteilen und Prüfen befasst<br />

sind. Die Hinweise gehen aber nicht darauf ein, wie Lehrende, Prüfende, Lehrwerkautoren, Lehreraus- und -<br />

fortbilder, Mitarbeiter in der Bildungsverwaltung usw. den <strong>Referenzrahmen</strong> für ihre spezifischen Zwecke<br />

benutzen können. Dies ist Aufgabe spezieller Anleitungen für die betreffenden Berufsgruppen, die in ausführlicheren<br />

Handreichungen (User Guides) enthalten sind. Diese kann man entweder vom Europarat beziehen<br />

oder auch auf seiner Website einsehen; die vorliegenden Hinweise sind nur als erste Einführung in den<br />

<strong>Referenzrahmen</strong> für alle seine Benutzer gedacht.<br />

Sie können natürlich den <strong>Referenzrahmen</strong> – wie jede andere Veröffentlichung auch – nach Ihren eigenen<br />

Vorstellungen benutzen. Wir hoffen sogar, dass einige Leserinnen und Leser dazu angeregt werden, dieses<br />

Dokument in einer Weise zu nutzen, die wir nicht vorausgesehen haben. Es ist mit zwei Hauptzielen verfasst<br />

worden:<br />

1. Praktiker aller Art im <strong>Sprachen</strong>bereich – einschließlich der Lernenden selbst – zu ermutigen, über Fragen<br />

wie die folgenden nachzudenken:<br />

- Was tun wir eigentlich, wenn wir miteinander sprechen (oder einander schreiben)?<br />

- Was befähigt uns dazu, auf diese Weise zu handeln?<br />

- Wie viel davon müssen wir lernen, wenn wir eine neue Sprache zu benutzen versuchen?<br />

- Wie setzen wir uns Ziele und wie stellen wir Lernfortschritte fest auf dem Weg von völliger Unwissenheit<br />

zur effektiven Sprachbeherrschung?<br />

- Wie läuft der Sprachlernprozess ab?<br />

- Was können wir tun, damit wir selbst und andere <strong>Sprachen</strong> besser lernen können?<br />

2. es Praktikern zu erleichtern, sich untereinander auszutauschen und ihren Lernenden zu erläutern, welche<br />

Ziele sie ihnen zu erreichen helfen wollen und wie sie dies zu tun versuchen.<br />

Eines wollen wir aber von vornherein klarstellen: Wir wollen Praktikern NICHT sagen, was sie tun sollen oder<br />

wie sie etwas tun sollen. Wir stellen nur Fragen, wir geben keine Antworten. Es ist nicht die Aufgabe des<br />

Gemeinsamen europäischen <strong>Referenzrahmen</strong>s festzulegen, welche Ziele die Benutzer anstreben oder welche<br />

Methoden sie dabei einsetzen sollten.<br />

Dies bedeutet nicht, dass dem Europarat solche Fragen gleichgültig sind. In der Tat haben viele Kolleginnen<br />

und Kollegen in den Mitgliedstaaten, die in den <strong>Sprachen</strong>projekten des Europarats zusammenarbeiten, intensiv<br />

über Prinzipien und Praxis des <strong>Sprachen</strong>lernens und -lehrens und der Beurteilung nachgedacht. Solche<br />

grundlegenden Prinzipien und die praktischen Folgerungen daraus werden in Kapitel 1 dargestellt. Dort<br />

werden Sie sehen, dass es sich der Europarat zur Aufgabe gemacht hat, die Qualität der Kommunikation<br />

unter Europäern mit unterschiedlichem sprachlichen und kulturellen Hintergrund zu verbessern. Dies geschieht,<br />

weil eine verbesserte Kommunikation zu größerer Mobilität führt und zu vermehrten direkten Kontakten,<br />

was wiederum zu einem besseren Verständnis und zu besserer Zusammenarbeit führt. Der Europarat<br />

unterstützt Lern- und Lehrmethoden, die jungen Menschen, aber auch älteren Lernenden helfen, Einstellungen,<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten zu entwickeln, die notwendig sind, um im Denken und Handeln unabhängiger<br />

zu werden und in ihren Beziehungen zu anderen Menschen verantwortungsbewusst und kooperativ<br />

zu handeln. Auf diese Weise trägt die Arbeit auch zur Förderung eines demokratischen, staatsbürgerlichen<br />

Bewusstseins bei.<br />

Angesichts dieser grundsätzlichen Ziele ermutigt der Europarat alle, die mit der Organisation des <strong>Sprachen</strong>lernens<br />

und -lehrens befasst sind, ihre Arbeit an den Bedürfnissen, der Motivation, den Dispositionen und<br />

den verfügbaren Mitteln der Lernenden zu orientieren. Dies bedeutet, dass man Antworten suchen muss auf<br />

Fragen wie:<br />

1 In dieser Übersetzung verwenden wir die generische Form "Lernender" usw. Wir tun dies, wohl wissend, dass die<br />

Mehrzahl der Lehrenden und vielleicht auch der <strong>Sprachen</strong>lernenden Frauen sind, möchten aber die Lektüre des Texts<br />

nicht durch ausführlichere und sicher angemessenere Formulierungen unnötig erschweren.<br />

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