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Wissen | Vorbild-Dokumentation | Piper PA-24 | www.modell-aviator.de<br />
Anstrich-Variante einer Version PA-24-250<br />
Foto: Piper Museum/<br />
Archiv Fischer<br />
Foto: John Olafson<br />
<strong>von</strong> Max Conrad verwendete Comanche können Sie als<br />
Seitenansicht auch bei unseren Download-Zeichnungen<br />
sehen. Ein Einzelstück blieb eine PA-24-250 Comanche<br />
als Schwimmerflugzeug. Diese Maschine mit der Kennung<br />
N888Z ist auch bei unseren farbigen Seitenansichts-Zeichnungen<br />
zu sehen.<br />
Ab 1964 wurde die Produktion des Grundmodells PA-24-180<br />
eingestellt, da diese Ausführung mit dem <strong>182</strong>-PS-Triebwerk<br />
kaum noch gewünscht wurde. Neu dazu kam die PA-24-260<br />
Comanche. Etwas weniger als 40 Exemplare wurden mit<br />
einem Vergasermotor ausgeliefert, die anderen mit Einspritzmotoren.<br />
Ein nun längerer Propeller-Spinner vergrößerte<br />
die Gesamt-Rumpflänge leicht. Ab der Version PA-24-260B<br />
hatte das Muster insgesamt sechs Sitzplätze, deshalb kam<br />
je Rumpfseite ein drittes Seitenfenster dazu. Piper bot diese<br />
Comanche-Version für etwa 34.000,– US-Dollar an.<br />
Sheila Scott aus England war eine der eifrigsten Rekord-Fliegerinnen<br />
überhaupt und stellte mit ihrer PA-24-260 Comanche<br />
mit der Kennung G-ATOY viele Rekorde auf. Zwischen<br />
dem 18. Mai und dem 20. Juni 1966 erflog sie einen neuen<br />
Geschwindigkeits-Weltrekord bei ihrem Flug um den Erdball.<br />
Sie legte dabei eine Strecke <strong>von</strong> 46.759 km zurück. Dies war<br />
natürlich eine wunderbare Werbung für Piper, so wie auch<br />
die Flüge <strong>von</strong> Max Conrad.<br />
Mehr Leistung<br />
Die Version PA-2C4-260 unterschied sich <strong>von</strong> den anderen<br />
Mustern hauptsächlich durch die optimierte Cowling, auch<br />
Tiger-Shark-Cowling genannt. Um Schwerpunkt-Probleme<br />
zu umgehen, wurde bei diesem Muster die Triebwerk-<br />
Antriebswelle etwas verlängert, dies führte zum geänderten<br />
Motorverkleidungs-Design.<br />
Piper-Konstrukteur Walter Jamouneau befasste sich zu<br />
Beginn der 1960er-Jahre mit einer 380-PS-Ausführung<br />
der Comanche. Als Antrieb der PA-24-380 diente ein<br />
Lycoming IO-720 mit einer Dreiblatt Luftschraube. Das<br />
Leitwerk tauschte er gegen eines der zweimotorigen Piper<br />
PA-23 Aztec. Zwei Prototypen wurden hergestellt und<br />
später mit einem 400-PS-Motor versehen, so dienten sie<br />
als Prototypen für die 400er-Reihe. Das Triebwerk der<br />
Piper PA-24-400 Comanche stammte auch <strong>von</strong> Hersteller<br />
Lycoming und nannte sich: IO-720-A1A, ein Achtzylinder-<br />
Kolbenmotor, der speziell für diese Comanche konstruiert<br />
wurde. Die Leitwerke wurden neu konstruiert und haben<br />
kaum Gemeinsamkeiten mit den früheren PA-24-Versionen.<br />
Die Tragflächenbeplankung wurde dicker ausgelegt, die<br />
Kraftstofftanks vergrößert. Die Reisegeschwindigkeit lag bei<br />
340 km/h und die Höchstgeschwindigkeit bei 360 km/h.<br />
Bemängelt wurde der zu hohe Kraftstoffverbrauch zwischen<br />
61 bis 87 Liter pro Stunde bei einer Triebwerks-Leistung <strong>von</strong><br />
55 bis 75 Prozent. Zwischen 1964 bis 1966 lief bei Piper die<br />
Einen schicken Anstrich<br />
weist diese PA-24-250 auf<br />
QuELLEn:<br />
• Piper Aircraft PA-24<br />
Prospektmaterial und<br />
Werkszeichnung<br />
• AIR PROGESS Ausgabe<br />
Winter 1962/1963<br />
• Flugzeugtypen der Welt /<br />
Bechtermünz Verlag 1998<br />
ISBN 3-86047-593-3<br />
• JANE`S All the World`s<br />
Aircraft 1975-1976<br />
• Flugwelt 06/1956<br />
• Flug Revue und flugwelt<br />
03/1963<br />
• Vorbild-Dokumentation<br />
Burda Piper<br />
<strong>Modell</strong> <strong>AVIATOR</strong> 07/2011<br />
• Piper Comanche Webseite<br />
www.comanchepilot.com/<br />
index.HTM<br />
• Piper Museum<br />
www.pipermuseum.com<br />
Der Prototyp der<br />
Piper PA-24-180<br />
und die einmalige<br />
Schwimmer-Version<br />
Serienfertigung dieses Musters, dann wurde die Herstellung<br />
nach 148 Exemplaren eingestellt. Als Sonderversion mit<br />
einer 600-PS-Wellenturbine ausgerüstet gilt die PA-24-600,<br />
sie wurde für Höhenflüge in der Klimaforschung eingesetzt.<br />
Versuchsweise kam auch noch eine 800 PS leistende Propellerturbine<br />
zum Einsatz.<br />
Im Jahr 1967 kam es zu einer Comanche-Version mit Druckkabine.<br />
Konstrukteur und Flugzeugbauer Ed Swearengen<br />
baute in seiner Firma zu einem Satz PA-24 Tragflächen<br />
einen völlig neuen Rumpf mit Druckkabine. Als Antrieb<br />
kam ein 350 PS leistendes Lycoming-Triebwerk zum Einsatz.<br />
Diese Maschine mit der Kennung N4600Y sah sehr schnittig<br />
aus und wurde als Piper PA-33 bezeichnet. Der Prototyp<br />
flog erstmals am 11. März 1967, wurde jedoch schon wenige<br />
Wochen später bei einem Absturz während der Startphase<br />
völlig zerstört. Das Projekt PA-33 wurde darauf abgebrochen.<br />
Auch Ed Swearengen war es, der 1960 aus einer Piper PA-24<br />
Comanche Flugzeugzelle die zweimotorige Piper Twin<br />
Comanche entwickelte und als Prototyp baute. Als Antrieb<br />
dienten zwei Motoren mit einer Leistung <strong>von</strong> je 160 PS.<br />
Die Produktion endete gleichzeitig mit der einmotorigen<br />
Comanche, nachdem durch Hurrikan Agnes im Jahr 1972<br />
sintflutartige Regenfälle die Produktions-Hallen <strong>von</strong> Piper in<br />
Lock Haven/Pennsylvania zerstörten.<br />
Von den Piper PA-24 Comanche-Baureihen wurden etwa<br />
4.700 Exemplare in Serie hergestellt. Als Nachfolger<br />
der Comanche kann man die PA-32R Lance/Saratoga<br />
nennen, die <strong>von</strong> 1974 bis ins Jahr 2009 in Serie<br />
gefertigt wurde.<br />
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