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Ausgabe - 14 - Produktion

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38 · Automatica-Special: Medizintechnik · <strong>Produktion</strong> · 5. April 2012 · Nr. <strong>14</strong><br />

Digital Imaging<br />

Augenheilkunde: Das Wesentliche im Blick<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>14</strong>, 2012<br />

Kamerabasierte Instrumente in der Augenheilkunde diagnostizieren<br />

Sehfehler sicher und vereinfachen die Behandlung per Laser. Baumer<br />

liefert hierzu die Schlüsselkomponente Kamera.<br />

Radeberg (sp). Medizinische Diagnosegeräte<br />

profitieren heute von<br />

den vielfältigen Möglichkeiten digitaler<br />

Bildverarbeitung und deren<br />

Komponenten. Vor allem in<br />

der Augenheilkunde (Ophthalmologie)<br />

setzen sich kamerabasierte<br />

Diagnoseinstrumente<br />

durch. Bei der Wellenfrontanalyse<br />

des menschlichen Auges werden<br />

durch den Einsatz der Baumer-<br />

TXG-Kameras Sehfehler sicher diagnostiziert<br />

sowie Laserbehand-<br />

lungen optimal vorbereitet.<br />

Fehlsichtigkeiten können jeden<br />

treffen und die Beeinträchtigungen<br />

haben meist weit reichende<br />

Folgen. Sphären- und Zylinderfehler,<br />

als allgemein bekannte<br />

Abbildungsfehler des menschlichen<br />

Auges, können mittels Brillen<br />

und Kontaktlinsen ausgeglichen<br />

werden. Dagegen können<br />

Abbildungsfehler höherer Ordnung,<br />

so genannte Wellenfrontfehler,<br />

meist nur operativ korrigiert<br />

werden. Behandlungsgrundlage<br />

dafür ist jedoch eine entsprechende<br />

Diagnose.<br />

Mithilfe der Wellenfrontanalyse<br />

können unregelmäßige Lichtbrechungsverhältnisse<br />

innerhalb des<br />

Auges und sphärische Aberrationen<br />

diagnostiziert werden. Dabei<br />

werden die durch das Auge verursachten<br />

Wellenfrontfehler gemessen<br />

und auf einer Wellenfrontkarte<br />

farbkodiert abgebildet. In den Diagnoseinstrumenten<br />

setzen sich dabei<br />

zunehmend kamerabasierte<br />

Systeme durch, die auf dem Hartmann-Shack-Verfahren<br />

oder dem<br />

Tscherning-Prinzip basieren. Bei<br />

der Wellenfrontanalyse nach Hartmann-Shack<br />

wird der Augenhinter-<br />

Reflektiertes Licht wird<br />

aufgezeichnet und analysiert<br />

Schau mir in die Augen – in der Augenheilkunde werden zur Diagnose hochempfindliche<br />

CCD-Kameras von Baumer eingesetzt.<br />

Bild: Baumer<br />

Bei der Wellenfrontanalyse werden die entstandenen Bildpunkte (schwarze<br />

Punkte) mit den Referenzpunkten einer idealen Optik (gelbe Punkte) verglichen.<br />

Bild: Baumer<br />

grund mittels eines Laser „beleuchtet“.<br />

Das reflektierte Licht wird nach<br />

dem Passieren der Linse außerhalb<br />

des Auges durch ein Linsen-Array<br />

auf ein bildgebendes System (dem<br />

Sensor einer Kamera) fokussiert.<br />

Die hierbei entstehenden Bildpunkte<br />

werden mit Referenzpunkten<br />

einer idealen Abbildungsoptik<br />

verglichen. Durch diesen Vergleich<br />

lassen sich Wellenfrontfehler quantitativ<br />

ermitteln und in einer Wellenfrontkarte<br />

darstellen. Die Analyse<br />

nach Tscherning basiert hingegen<br />

auf der parallelen Projektion<br />

eines Strahlengitters oder eines<br />

Netzes von Lichtpunkten auf die<br />

Netzhaut. Die Abbildung dieses<br />

projizierten Musters wird durch eine<br />

hochempfindliche Kamera aufgenommen<br />

und mit einem Idealbild<br />

verglichen. Auch hier lassen<br />

sich durch den Vergleich des tatsächlichen<br />

Bildes mit Referenzwerten<br />

Rückschlüsse auf die Abberation<br />

des Auges ziehen.<br />

Mittels beider Verfahren<br />

kann die Wellenfrontkarte<br />

sowohl für das<br />

gesamte Auge als auch<br />

nur für Fehler der Hornhaut<br />

(korneale Wellenfrontanalyse)<br />

erstellt<br />

werden. Bei einer anschließenden<br />

Operation kann anhand<br />

dieser Karte für jeden Bereich<br />

der Hornhaut das Abtragungsprofil<br />

des Lasers gezielt berechnet werden.<br />

Solch eine medizinische Anwendung<br />

stellt höchste Ansprüche<br />

an die Messgenauigkeit und Systemzuverlässigkeit<br />

der eingesetzten<br />

Komponenten. Aufgrund ihrer<br />

hochempfindlichen CCD Sensoren<br />

und perfekten Bildqualität mit hervorragender<br />

Farbtreue sowie ihrer<br />

Langzeitzuverlässigkeit<br />

und Systemstabilität sind<br />

Baumer Kameras der TXG-<br />

Serie für den Einsatz in<br />

modernen Diagnoseinstrumenten<br />

ideal geeignet. Kameramodelle<br />

mit bis zu 5<br />

Megapixel Auflösung und<br />

einer GigE-Vision-Schnittstelle erlauben<br />

eine einfache und kostengünstige<br />

Integration in ein Diagnoseinstrument.<br />

www.baumer.com<br />

Halle B1, Stand 101<br />

Präzisionsgetriebe<br />

Dreh- und Angelpunkt am Röntgengerät<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>14</strong>, 2012<br />

Für den Rotationsarm eines digitalen Hochleistungs-Röntgengerätes<br />

benötigte VDL Konings aus den Niederlanden ein besonders präzises,<br />

überlastfähiges und dabei geräuscharmes Getriebe. Dafür liefert Nabtesco<br />

das Trochoidgetriebe RV-80E.<br />

Der Arm mit mittiger Rotationsachse<br />

dreht über zwei justierbare Ausleger<br />

das Röntgenröhren- und Kollimatormodul<br />

sowie den gegenüberliegenden<br />

Bildverstärker um den Patienten<br />

herum. <br />

Bild: Nabtesco<br />

Düsseldorf (pd). VDL Konings<br />

aus dem limburgischen Swalmen<br />

hat sich unter anderem auf die Entwicklung<br />

und <strong>Produktion</strong> von mittleren<br />

und großen Komponenten für<br />

die Medizintechnik spezialisiert.<br />

Ein solches Bauteil im Kundenauftrag<br />

ist der rund 2,5 Meter lange<br />

gusseiserne Rotationsarm eines<br />

Röntgengerätes. Der Arm mit mittiger<br />

Rotationsachse dreht über zwei<br />

justierbare Ausleger das<br />

Röntgenröhren- und Kollimatormodul<br />

sowie den<br />

gegenüberliegenden<br />

Bildverstärker um den Patienten<br />

herum, sodass eine<br />

exakte Bildfolge aufgenommen<br />

werden kann.<br />

Damit diese die zu Diagnosezwecken<br />

gewünschte hohe Qualität<br />

aufweist, muss der Rotationsarm<br />

mit äußerster Präzision geführt<br />

werden, insbesondere dann, wenn<br />

aus der Bildserie eine Computertomographie<br />

erstellt werden soll.<br />

Im wahrsten Sinne Dreh- und<br />

Angelpunkt des Rotationsarms ist<br />

das Getriebe an der Rotationsachse.<br />

Neben einer sehr hohen Präzision<br />

muss dieses auch kompakt konstruiert<br />

sein und hohe Sicherheitsreserven<br />

im Fall einer Betriebsstörung<br />

bieten, um Verletzungen der Patienten<br />

auszuschließen. „Das Getriebe,<br />

das wir suchten, sollte Drehungen<br />

des Rotationsarms von -190° bis<br />

+190° bei einer Übersetzung von<br />

1/158 realisieren und dabei maximal<br />

ein Spiel von 0,05° aufweisen“,<br />

erläutert Roel Driessens,<br />

der Einkaufsleiter bei VDL<br />

Konings. Aufgrund dieser<br />

Anforderungen entschieden<br />

sich die Swalmer für<br />

Trochoidgetriebe der Serie<br />

RV-E von Nabtesco.<br />

Mit einem Hystereseverlust<br />

von weit unter einer Winkelminute<br />

erzielen die Trochoidgetriebe<br />

von Nabtesco Positionierungsgenauigkeiten,<br />

die weit über<br />

dem Durchschnitt liegen. Da die<br />

RV-Getriebe zudem konstruktionsbedingt<br />

sehr kompakt und mit einem<br />

Not-Aus-Drehmoment bis<br />

zum Fünffachen des Nennmoments<br />

auch im Fehlerfall überaus<br />

sicher sind, werden sie schon in<br />

vielen medizintechnischen Produkten<br />

eingesetzt.<br />

Die millionenfach bewährten RV-<br />

Reduziergetriebe übertragen die<br />

Kräfte wälzend über Rollen. Dies<br />

ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad,<br />

eine lange Lebensdauer und<br />

ein extrem geringes Verdrehspiel.<br />

Die rollende Reibung aller an der<br />

Kraftübertragung beteiligten Elemente<br />

gewährleistet außerdem ein<br />

sehr geringes Losbrechmoment.<br />

Das bei den RV-Getrieben von Nabtesco<br />

verwendete zweistufige Untersetzungsprinzip<br />

(zwischen Antrieb<br />

und Stirnrädern sowie durch<br />

die Kurvenscheibe) reduziert die<br />

Vibrationen sowie die Massenträgheit<br />

und lässt größere Untersetzungen<br />

zu. Der nahezu hundertprozentige<br />

Kontakt innerhalb der Trochoiden-Bolzen-Konstruktion<br />

und die<br />

gleichmäßige Kraftverteilung innerhalb<br />

des Getriebes erlauben zudem<br />

eine hohe Belastung.<br />

Die von VDL Konings an den<br />

Drehachsen der Rotationsarme<br />

eingesetzten Getriebe sind Trochoidgetriebe<br />

vom Typ RV-80E. Dieses<br />

hoch untersetzende Präzisionsbauteil<br />

erzielt ein Nennmoment von<br />

784 Nm und ein Not-Aus-Moment<br />

von bis zu 3 920 Nm – ist also auch<br />

im Fehlerfall sehr sicher für Patient<br />

und Bedienpersonal. Da der Patient<br />

mit dem Kopf relativ nah am Getriebe<br />

liegt, ist ein möglichst leiser Betrieb<br />

des Getriebes wichtig. Daher<br />

statteten die Ingenieure von Nabtesco<br />

auf Wunsch von VDL Konings<br />

das RV-80E in der ersten Getriebestufe<br />

mit geschliffenen Zahnrädern<br />

als ‚Low-Noise‘-Variante aus. Fast<br />

ebenso wichtig wie die Leistungsdaten<br />

des Getriebes sind für VDL Konings<br />

die Beratung und der Service.<br />

„Wir haben mittlerweile mehr als<br />

350 Systeme mit diesem Getriebe<br />

ausgeliefert und unser Kunde und<br />

wir sind nach wie vor mit der Leistung<br />

und Qualität der Getriebe sehr<br />

zufrieden“, betont Roel Driessens.<br />

www.nabtesco.de<br />

Halle B1, Stand 501

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