31.05.2014 Aufrufe

Ausgabe - 06 - Produktion

Ausgabe - 06 - Produktion

Ausgabe - 06 - Produktion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 7. Februar 2013 · Nr. 6<br />

Sensorik<br />

Der nette Junge von nebenan – als Roboter<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2013<br />

‚Roboy‘ heißt eine verheißungsvolle, neue Roboter-Entwicklung.<br />

Neben Berührungsempfindlichkeit und Gesichtserkennung zeichnet<br />

sich Roboy vor allem durch seine Bewegungen aus, die denen des<br />

Menschen nachempfunden sind.<br />

CH-Zürich (pd). Er wird 1,30 Meter<br />

groß sein, soll an einen ‚sympathischen‘<br />

Jungen erinnern und der<br />

menschlichen Anatomie und Bewegung<br />

deutlich näher kommen<br />

als viele seiner bisherigen Artgenossen.<br />

‚Roboy‘ heißt die neueste<br />

Roboter-Entwicklung des Artificals<br />

Intelligence Laboratory (AI Lab)<br />

der Universität Zürich, die zusammen<br />

mit einem Projektteam aus<br />

Wissenschaft und Industrie in nur<br />

rund neun Monaten entsteht. Wenn<br />

Roboy am 9. März anlässlich des<br />

Weltkongresses ‚Robots on Tour‘ in<br />

Zürich das Licht der Welt erblickt,<br />

wird die Öffentlichkeit einen Roboter<br />

mit ‚humanoiden‘ Eigenschaften<br />

bestaunen können, dessen Realisierung<br />

auch Baumer Electric<br />

maßgeblich unterstützt hat.<br />

Neben Berührungsempfindlichkeit<br />

und Gesichtserkennung<br />

zeichnet sich Roboy vor allem<br />

Dank des Kapazitivsensors<br />

CF-<br />

DK von Baumer<br />

wird der Roboy<br />

seinem Gegenüber<br />

auch die<br />

Hand schütteln<br />

können.<br />

Bild: awtec AG/ AI Lab<br />

durch seine Bewegungen aus, die<br />

denen des Menschen nachempfunden<br />

sind. Bei klassischen Robotern<br />

sind Motoren direkt in den<br />

Gelenken eingebaut, was ihnen<br />

die typischen steifen Gesten verleiht.<br />

Bei Roboy jedoch kommt<br />

eine sehnengesteuerte Antriebstechnik<br />

zum Einsatz. Die Gelenke<br />

werden über Kunststoffsehnen<br />

gesteuert, die die Knochen des<br />

künstlichen Skeletts miteinander<br />

verbinden. Elektromotoren ziehen<br />

und verkürzen die Sehnen<br />

Humanoider Roboter auch dank<br />

Baumer-Sensoren: So oder so ähnlich<br />

dürfte Roboy aussehen.<br />

<br />

Bild: awtec AG/ AI Lab<br />

und imitieren so die Muskelbewegung<br />

im menschlichen Körper.<br />

Um den Bewegungsapparat des<br />

Menschlichen Körpers so nachzuahmen,<br />

bedarf es einer Fülle von<br />

Hightech im Innenleben von Roboy,<br />

wie etwa Sensoren von Baumer.<br />

Der Sensorhersteller unterstützt<br />

zusammen mit anderen<br />

Partnerfirmen dieses Projekt und<br />

stellt für Roboy insgesamt über 100<br />

Analogsensoren zur Verfügung.<br />

Diese hochpräzisen und sehr kompakten<br />

Sensoren sind erforderlich,<br />

um die Kraft der einzelnen Muskel-<br />

Antriebssysteme von Roboy zu regulieren,<br />

sowie die genaue Position<br />

der beweglichen Körperteile zu<br />

bestimmen. Auch ein Händeschütteln<br />

mit Roboy wird möglich sein.<br />

Dass sich die Finger des Roboters<br />

dabei auch um die Hand des Gegenübers<br />

schließen können, sorgen<br />

entsprechende Kapazitivsensoren<br />

von Baumer. Die nur sechs<br />

Millimeter flachen Sensoren werden<br />

in die Handflächen von Roboy<br />

eingebaut.<br />

„Ein menschenähnlicher Roboter<br />

ist sicherlich kein alltäglicher<br />

Anwendungsbereich für unsere<br />

Sensoren. Das Projekt Roboy ist<br />

aber ein weiteres Beispiel für die<br />

zahlreichen und speziellen Sensorlösungen,<br />

die Baumer anbieten<br />

kann“, sagt Sascha Schmid, Product<br />

Market Manager Sensor Solutions<br />

bei Baumer.<br />

Nach seiner Premiere am 9. März<br />

geht Roboy übrigens auf Tour, um<br />

das Know-how weltweit interessierten<br />

Personen und Institutionen<br />

zugänglich zu machen. Unter anderem<br />

ist Roboy am 7. Juni auf dem<br />

Baumer-Messestand (Nr. 4.I01) der<br />

‚swissT.fair for automation & electronics‘<br />

in Zürich live zu erleben.<br />

www.roboy.org<br />

www.robotsontour.com<br />

Aachener Exzellenzcluster<br />

Systeme optimieren sich selbst<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2013<br />

Sich selbst optimierende <strong>Produktion</strong>ssysteme klingt märchenhaft.<br />

Noch. Denn an der RWTH Aachen arbeitet man daran, das scheinbar<br />

Unmögliche in die Realität umzusetzen.<br />

Aachen (pd). Das FIR an der RWTH<br />

Aachen erforscht und entwickelt<br />

sich selbst optimierende <strong>Produktion</strong>ssysteme.<br />

Die Arbeiten werden<br />

in dem Forschungsprojekt ‚Cognition-enhanced,<br />

Self-Optimising Production<br />

Networks‘ durchgeführt<br />

und sind Teil des Aachener Exzellenzclusters<br />

(Cluster of Excellence,<br />

kurz CoE) ‚Integrative <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

für Hochlohnländer‘, das<br />

seit November 2012 in die zweite<br />

Förderperiode gestartet ist. Durch<br />

die Bewilligung der Mittel durch die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

wurden die Forschungsaktivitäten<br />

in diesem Bereich für weitere<br />

fünf Jahre gesichert.<br />

FIR-Wissenschaftlerin und Projektverantwortliche<br />

Simone Runge.<br />

<br />

Bild: RWTH Aachen<br />

„Mit unseren Forschungsarbeiten<br />

wollen wir einen Beitrag dazu<br />

leisten, die <strong>Produktion</strong> in Hochlohnländern<br />

wie Deutschland zu<br />

sichern“, erklärt die FIR-Wissenschaftlerin<br />

und Projektverantwortliche<br />

Simone Runge.<br />

In der ersten Förderperiode des<br />

Exzellenzclusters wurde dazu ein<br />

Referenzmodell des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

entwickelt, das als<br />

Ausgangspunkt für die Untersuchungen<br />

in dem Projekt dient. Das<br />

Referenzmodell basiert auf dem<br />

Viable-System-Model, das 1972<br />

von Stafford Beer als Hilfsmittel für<br />

Manager zum Umgang mit komplexen<br />

Systemen entwickelt wurde.<br />

Jetzt beleuchtet das FIR, wie dieses<br />

Modell sich selbst optimierende<br />

<strong>Produktion</strong>ssysteme unterstützen<br />

kann. Die Wissenschaftler gehen<br />

dabei von drei Annahmen aus. Erstens:<br />

Selbstoptimierende <strong>Produktion</strong>ssysteme<br />

besitzen eine bessere<br />

Anpassungsfähigkeit an optimale<br />

Betriebspunkte und dynamische<br />

Bedingungen als planungsorientierte<br />

Systeme. Zweitens: Das Viable-System-Model<br />

ist die geeignete<br />

Basis für ein Referenzmodell, um<br />

die organisatorischen Abläufe von<br />

<strong>Produktion</strong>ssystemen laufend zu<br />

überprüfen und bei Bedarf anzupassen<br />

sowie die einzelnen Teilbereiche<br />

auf ein übergeordnetes Zielsystem<br />

hinzuführen. Drittens: Eine<br />

geeignete Aufbereitung und Visualisierung<br />

von Informationen kann<br />

Mitarbeiter beim Steuern von <strong>Produktion</strong>ssystemen<br />

unterstützen<br />

und somit helfen, die Arbeitsergebnisse<br />

zu verbessern.<br />

Um diesen komplexen Themenbereich<br />

zu erforschen, entwickelt<br />

das FIR gemeinsam mit Partnern<br />

wie dem Institut für Arbeitswissenschaften<br />

(IAW), dem Human-<br />

Computer-Interaction-Center<br />

(HCIC) und dem Werkzeugmaschinenlabor<br />

der RWTH Aachen<br />

(WZL) drei Anwendungsfälle. Ein<br />

Anwendungsfall untersucht die Informationsbereitstellung,<br />

-darstellung<br />

und -granularität von überbetrieblichen<br />

Daten. In einem weiteren<br />

Fall geht es um die möglichst<br />

optimale Koordination autonomer<br />

Teilsysteme in einem Unternehmen<br />

unter Einbezug des Menschen.<br />

Der dritte Anwendungsfall<br />

befasst sich vorrangig damit, wie<br />

der Mensch durch Mustererkennung<br />

und Visualisierung bei der<br />

Hilfe durch Visualisierung<br />

und Mustererkennung<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung bestmöglich<br />

unterstützt werden kann. In<br />

allen Anwendungsfällen sollen<br />

Demonstratoren entstehen, die die<br />

Ergebnisse der Forschungsarbeiten<br />

greifbar machen.<br />

Die Versuchsaufbauten werden<br />

mit dem Umzug des FIR auf den<br />

RWTH Aachen Campus im Sommer<br />

2013 in der Demonstrationsfabrik<br />

des Campus-Clusters Logistik<br />

weiter ausgebaut.<br />

Weitere Informationen gibt es im<br />

Internet unter:<br />

www.fir.rwth-aachen.de/forschung<br />

www.production-research.de<br />

Elektrofahrzeuge<br />

Qualifikation von<br />

Brennstoffzellen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2013<br />

Hersteller von Brennstoffzellen<br />

profitieren von erweiterten<br />

Prüfmethoden des Zentrums für<br />

Sonnenenergie- und Wasserstoff-<br />

Forschung Baden-Württemberg.<br />

Nun auch für den Einsatz in<br />

Elektroautos.<br />

Ulm (pd). Brennstoffzellen sind in<br />

einigen Märkten bereits kommerziell<br />

verfügbar oder stehen unmittelbar<br />

vor dem Markteintritt. Das<br />

erhöht den Bedarf an professioneller<br />

Qualitätssicherung. Das Zentrum<br />

für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />

Baden-Württemberg<br />

(ZSW) hat jetzt sein Angebot<br />

auf dem Gebiet der Brennstoffzellentests<br />

erweitert. Seit dem<br />

zweiten Halbjahr 2012 kann das<br />

Institut am Standort Ulm Brennstoffzellen<br />

bis 100 KW Leistung<br />

auch nach der Norm DIN EN<br />

62282-2 prüfen. Für diesen Leistungsbereich<br />

ist das in Deutschland<br />

einzigartig. Brennstoffzellen<br />

Brennstoffzellenmodule<br />

mit<br />

Wasserstoff<br />

oder Wasserstoffgemischen<br />

von 100 Watt bis<br />

100 kW werden<br />

auf ihre Tauglichkeit<br />

untersucht.<br />

Bild: ZSW<br />

mit einer größeren Leistung sollen<br />

etwa in der umweltfreundlichen<br />

Mobilität oder zur effizienten Energieversorgung<br />

von Gebäuden zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Für eine Zertifizierung nach der<br />

DIN-Prüfung arbeiten die Ulmer<br />

mit externen Zertifizierungsstellen<br />

zusammen. Über diese Kooperation<br />

ist ein neues Dienstleistungsangebot<br />

an die Branche entstanden:<br />

Die Spezialisten vom<br />

ZSW prüfen die Brennstoffzellenstacks<br />

nach den DIN-Normen, die<br />

Partnerinstitute nehmen die Zertifizierung<br />

auf Grundlage der<br />

ZSW-Messungen vor.<br />

Der Markteintritt von Brennstoffzellen<br />

für Fahrzeuge wird derzeit<br />

forciert. Um in diesem Geschäftsfeld<br />

agieren zu können, benötigen<br />

Hersteller vor einer Produktzertifizierung<br />

grundlegende<br />

Prüfungen nach den anerkannten<br />

DIN-Normen. Brennstoffzellen<br />

wandeln Wasserstoff oder Wasserstoffgemische<br />

lautlos und emissionsfrei<br />

in Strom und Wärme um.<br />

www.zsw-bw.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!