Ausgabe - 06 - Produktion
Ausgabe - 06 - Produktion
Ausgabe - 06 - Produktion
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
7. Februar 2013 · Nr. 6 · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />
Antriebstechnik<br />
Gedruckte Elektromotoren<br />
Unbehandelte<br />
und laserpolierte<br />
Komponente des<br />
Herzunterstützungssystems<br />
IN-<br />
COR aus Titan.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2013<br />
Die Professur für Elektrische Energiewandlungssysteme<br />
und Antriebe<br />
der TU Chemnitz erforscht<br />
die Fertigung von Motoren für<br />
Elektrofahrzeuge im Siebdruckverfahren.<br />
Chemnitz (pd). Können Motoren<br />
für Elektrofahrzeuge wirtschaftlich<br />
per Siebdruck hergestellt werden?<br />
Und welche Eigenschaften lassen<br />
sich den gedruckten Antrieben mit<br />
auf den Weg geben, die konventionelle<br />
Fertigungsverfahren nicht<br />
leisten können? Das erforschen<br />
Wissenschaftler der Professur Elektrische<br />
Energiewandlungssysteme<br />
und Antriebe der TU Chemnitz im<br />
Projekt ‚PriMa3D – Siebgedruckte<br />
Komponenten für elektrische Antriebe‘.<br />
Ziel der Forschung ist es, den<br />
3D-Siebdruck für die Herstellung<br />
von Elektroantrieben weiterzuentwickeln.<br />
„Wir betrachten innerhalb<br />
des Projekts technologische Fragestellungen<br />
zur Steigerung der Energie-Effizienz<br />
elektrischer Antriebe<br />
und einer effizienten <strong>Produktion</strong>“,<br />
sagt Prof. Ralf Werner, Inhaber der<br />
Professur Elektrische Energiewandlungssysteme<br />
und Antriebe: „Wir<br />
wollen nachweisen, dass der dreidimensionale<br />
Siebdruck eine wirtschaftliche<br />
Alternative für die Fertigung<br />
darstellt. Außerdem möchten<br />
wir zeigen, dass durch dieses Verfahren<br />
eine entscheidende Verbesserung<br />
der Leistungsdichte und des<br />
Wirkungsgrads von elektrischen<br />
Antriebsmotoren möglich ist.“<br />
Große Fertigungsgenauigkeit<br />
sowie Materialauswahl<br />
Durch das Übereinander-Drucken<br />
von mehreren Schichten nahezu<br />
beliebigen Materials können<br />
mit Hilfe des 3D-Siebdrucks Bauteile<br />
von mehr als zehn Zentimetern<br />
Höhe entstehen. Diese werden<br />
nach dem Druckvorgang wärmebe-<br />
Mathias Lindner, Patrick Bräuer und Prof. Dr. Ralf Werner (v.l.) von der Professur<br />
Elektrische Energiewandlungssysteme und Antriebe der TU Chemnitz diskutieren,<br />
wie sich die Kennwerte bei einem Stator eines elektrischen Antriebsmotors<br />
voraussichtlich verbessern, der künftig mittels Siebdruck gefertigt<br />
werden soll.<br />
Bild: TU Chemnitz/ Mario Steinebach<br />
handelt und so zu stabilen Körpern<br />
versintert. „Der 3D-Siebdruck erlaubt<br />
im Vergleich zu klassischen<br />
<strong>Produktion</strong>sverfahren eine große<br />
Fertigungsgenauigkeit und Materialauswahl.<br />
Das verspricht, Motoren<br />
mit aus heutiger Sicht überragenden<br />
Eigenschaften herstellen zu<br />
können“, so Prof. Werner, dessen<br />
Professur schon seit Mai 2010 den<br />
klassischen 2D-Siebdruck zur Herstellung<br />
von Antriebsteilen nutzt.<br />
Um den 3D-Siebdruck in der Antriebstechnik<br />
nutzen zu können,<br />
legen die Wissenschaftler zunächst<br />
die für einen Elektromotor nötigen<br />
Bauteile für das neue Verfahren aus.<br />
„Dabei fließen bereits prinzipbedingte<br />
positive Eigenschaften des<br />
neuen Verfahrens ein“, sagt Werner<br />
und erklärt: „So können zum Beispiel<br />
auf Grund innovativer Materialien,<br />
wie Keramiken, wesentlich<br />
höhere Betriebstemperaturen zugelassen<br />
werden.“ Dadurch gelinge<br />
die Integration in das vorhandene<br />
Kühlsystem bei Hybridfahrzeugen<br />
deutlich einfacher. Außerdem würden<br />
bei kleinerer Masse und Volumen<br />
höhere Leistungen im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Elektroantrieben<br />
erreicht.<br />
Das Fraunhofer IFAM aus Dresden<br />
fertigt die ausgelegten Bauteile<br />
mittels 3D-Druckverfahren und<br />
versintert sie zu stabilen Teilen.<br />
Dabei fließen auch Verbesserungen<br />
bei der Siebfertigung ein. Die<br />
Wittenstein AG montiert die Bauteile<br />
zu fertigen Motoren und vergleicht<br />
deren Eigenschaften mit<br />
konventionellen Antrieben aus<br />
dem eigenen Portfolio. Parallel zu<br />
den Ergebnissen aus der Motorenberechnung<br />
und der Siebdruckentwicklung<br />
konzipiert EKRA Automatisierungssysteme<br />
Komponenten<br />
einer kommerziellen Fertigungsanlage<br />
und stellt diese her.<br />
www.hrz.tu-chemnitz.de<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2013<br />
Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik<br />
ILT will die Fertigungszeit<br />
von dentalen und blutführenden<br />
Implantaten senken. Dabei wurde<br />
eine flexible und kostengünstige<br />
Anlage zum automatisierten Polieren<br />
von Implantaten entwickelt.<br />
Aachen (pd). Zum automatisierten<br />
Laserpolieren musste geklärt werden,<br />
ob eine laserbasierte Oberflächenpolitur<br />
dieselbe Hämokompatibilität<br />
erreichen kann wie die<br />
konventionell eingesetzte manuelle<br />
Politur. Forscher des Fraunhofer<br />
ILT haben dafür ein Verfahren zur<br />
Laserpolitur blutführender Implantate<br />
entwickelt. „Es ist uns gelungen,<br />
die Mikrorauheit der Oberfläche<br />
so zu reduzieren, dass das<br />
Implantat eine bestmögliche Hämokompatibilität<br />
aufweist“, erklärt<br />
Projektleiter Christian Nüsser.<br />
Die Implantate wurden schließlich<br />
auf ihre Hämokompatibilität<br />
getestet. Das Resultat: Laserpolierte<br />
Implantate weisen dieselbe Hämokompatibilität<br />
auf wie manuell polierte.<br />
Jedoch ist die Laserpolitur<br />
rund 30-40 Mal schneller als die<br />
manuelle. Bei einer großen Losgröße<br />
bedeutet dies eine Senkung der<br />
Bild: Fraunhofer ILT, Aachen/Volker<br />
Lannert<br />
<strong>Produktion</strong>skosten<br />
Laserpolitur beschleunigt<br />
Oberflächenfinish<br />
<strong>Produktion</strong>skosten. Zudem weist<br />
die Laserpolitur eine höhere Reproduzierbarkeit<br />
auf. Sie gewährleistet<br />
eine homogene Rauheit auf der gesamten<br />
Oberfläche einer Freiformgeometrie,<br />
auch an Ecken und<br />
Kanten, die bei einer manuellen<br />
Politur nur schwer erreicht werden<br />
können. Anders als bei konventionellen<br />
Bearbeitungsverfahren werden<br />
die Kanten beim Laserpolieren<br />
nahezu nicht verrundet, was eine<br />
hohe Geometrietreue des Bauteils<br />
garantiert. Ein weiterer Vorteil der<br />
Laserpolitur liegt in ihrer höheren<br />
Sauberkeit und umweltfreundlicheren<br />
Fertigung. Da im Gegensatz<br />
zur manuellen Politur keine Polierund<br />
Schleifmittel verwendet werden,<br />
bleiben keine chemischen<br />
Rückstände am Implantat zurück.<br />
Neben dem Polierverfahren wurde<br />
auch eine Prototypenanlage für<br />
die automatisierte Laserpolitur von<br />
Implantaten entwickelt. Dazu hat<br />
man eine Glovebox mit einem<br />
6-Achs-Knickarm-Roboter ausgerüstet,<br />
der die Implantate greifen<br />
und ein Magazin eigenständig abarbeiten<br />
kann. Diese Automatisierung<br />
gestaltet den gesamten Bearbeitungsprozess<br />
kostengünstiger<br />
sowie flexibler und eignet sich für<br />
die industrielle Serienfertigung.<br />
www.ilt.fraunhofer.de<br />
Die sichere<br />
Cloud als Ziel<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 6, 2013<br />
Oldenburg (pd). Den Problemstellungen<br />
des Cloud-Computing<br />
widmet sich das EU Projekt TRE-<br />
SCCA. Ziel ist es, netzwerkfähige<br />
Endgeräte gegen software- und<br />
hardwarebasierte Angriffe zu sichern.<br />
Durch den Einsatz von<br />
Hardware-Sicherheitsmodulen<br />
und Virtualisierung mit Live Migration<br />
zur Isolierung einzelner<br />
Prozesse, wird die Grundlage für<br />
eine sichere Cloud-Plattform geschaffen.<br />
Sicherheitskritische<br />
Anwendungen können so in einer<br />
gesicherten Umgebung auf Nutzerseite<br />
laufen und sicherheitsunkritische<br />
können bedenkenlos<br />
an die Cloud ausgelagert<br />
werden. Durch diese Vorgehensweise<br />
kann der Cloudanbieter sicher<br />
gehen, dass Anwendungen<br />
auf der Client-Seite, wie z.B beim<br />
Smart-Metering nicht kompromittierbar<br />
sind. Das Projekt entwickelt<br />
damit eine Hardware/<br />
Software Lösung, die es den Nutzern<br />
ermöglicht, auch sicherheitskritische<br />
Aufgaben an externe<br />
Anbieter zu delegieren.<br />
www.offis.de<br />
Der führende<br />
Lean-Management-<br />
Kongress in Europa<br />
www.best-practice-day.de<br />
Dr. Jeffrey K. Liker<br />
Lean Experte<br />
Autor The Toyota Way<br />
und The Toyota Way to<br />
Lean Leadership<br />
11-facher Gewinner<br />
des Shingo-Preises<br />
Verdammt zur Spitzenleistung.<br />
Dr.-Ing. Mathias<br />
Kammüller<br />
Geschäftsführer<br />
TRUMPF<br />
Werkzeugmaschinen<br />
GmbH + Co. KG<br />
KOOPERATIONSPARTNER<br />
4. / 5. JUNI 2013 Darmstadt<br />
Dr.-Ing. Jörg Zürn<br />
Leiter Fahrzeugentwicklung<br />
Mercedes-Benz Trucks<br />
Daimler AG<br />
MEDIENPARTNER<br />
Jürgen Otto<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung<br />
Brose Fahrzeugteile<br />
GmbH & Co. KG<br />
Dr. Marcus Chao<br />
Präsident<br />
Lean Enterprise China