Hindernisfreies Bauen bei schützenswerten Gebäuden ... - Pro Infirmis
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mäss SIA beruht die Nachhaltigkeit im Hochbau auf den drei Pfeilern<br />
Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Gerade für den letzten Bereich<br />
bildet das hindernisfreie <strong>Bauen</strong> eine wesentliche Voraussetzung. So<br />
können die gesellschaftlichen Ziele der Nachhaltigkeit wie Integration,<br />
Durchmischung, soziale Kontakte, Zugänglichkeit und Benutzbarkeit<br />
nur durch eine umfassende Hindernisfreiheit erreicht werden.<br />
Es versteht sich von selbst, dass der Denkmalpflege <strong>bei</strong> diesen<br />
Anpassungen eine besondere Rolle zukommt. Sie hat ein grosses Gewicht<br />
<strong>bei</strong> der Beurteilung entsprechender Massnahmen. Es lohnt sich<br />
deshalb, sie von Anfang an <strong>bei</strong>zuziehen. Eines darf da<strong>bei</strong> aber nicht<br />
vergessen werden: Beide Anliegen sind gleichwertig. Wie die Ansprüche<br />
der Denkmalpflege bzw. des Heimatschutzes haben die Bedürfnisse<br />
behinderten Menschen ihren Ursprung in der Bundesverfassung.<br />
Beide Interessen stehen auf gleicher Stufe, sind von gleicher Wichtigkeit<br />
und daher gleichermassen zu berücksichtigen. Der Verzicht auf<br />
eine behindertengerechte Massnahme zugunsten der Denkmalpflege<br />
kann also nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen und nur <strong>bei</strong> ganz<br />
aussergewöhnlichen Umständen erfolgen.<br />
Historische Bauten sind für Stadtbesucher und Stadtbewohner von<br />
grosser Bedeutung und deshalb ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Andererseits<br />
bilden ältere und behinderte Menschen ein stark wachsendes<br />
Wirtschaftssegment. Wenn also <strong>bei</strong>de Anliegen – Schutz der historischen<br />
Substanz und die hindernisfreie Benutzbarkeit – zu einer guten<br />
Lösung vereint werden, dann profitieren alle auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht davon. In diesem Sinne ist zu hoffen, dass viele <strong>bei</strong>spielhafte<br />
hindernisfreie Schutzobjekte entstehen.<br />
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