Hindernisfreies Bauen bei schützenswerten Gebäuden ... - Pro Infirmis
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Direktionsgebäude UPK,<br />
Basel<br />
(kurz vor Fertigstellung)<br />
Hotel Schweizerhof, Basel<br />
Badischer Bahnhof, Basel<br />
wegen Vandalismus oder Fehlbenützung aus. Und last but least ist sie<br />
<strong>bei</strong>m Einbau in den meisten Fällen günstiger als technische Einrichtungen<br />
wie Hebebühne, Lift usw. Sie verursacht auch praktisch keine<br />
Unterhaltskosten.<br />
Die Steigung der Rampe sollte nicht mehr als 6% betragen. In<br />
Ausnahmefällen, und vielfach sind historisch geschützte Bauten Ausnahmesituationen,<br />
darf die Rampe bis zu 12% steil sein. Eine Rampe<br />
über 6% kann in der Regel nur von einem sportlich trainierten Handrollstuhlfahrer<br />
oder jemandem mit einem Elektrorollstuhl allein überwunden<br />
werden. Alle anderen Personen im Rollstuhl benötigen eine<br />
Hilfsperson. Sollte also eine Rampe mehr als 6% Steigung aufweisen,<br />
dann ist immer auch darauf zu achten, dass sie so angelegt wird,<br />
dass jemand vom Betriebspersonal oder irgendwelche Drittpersonen,<br />
die sich in der Nähe aufhalten, <strong>bei</strong>gezogen werden können. Zudem<br />
sind <strong>bei</strong> steileren Rampen immer auch Handläufe anzubringen. Zu beachten<br />
ist auch, dass der Bodenbelag rollstuhlgängig und gleitsicher<br />
wird, dies auch <strong>bei</strong> Nässe. Übrigens muss man dem Bauinspektorat<br />
oder Bauamt im Baugesuch Rechenschaft ablegen, weshalb die Rampe<br />
steiler als 6% ausfällt. Dies verlangt die SIA-Norm 500 «Hindernisfreie<br />
Bauten».<br />
Rampen haben den Vorteil, dass sie so ausgeführt werden können,<br />
als hätten sie schon immer zu der Anlage gehört. Wenn zum<br />
Beispiel die Formen- und Materialsprache der Treppe übernommen<br />
wird, dann sieht man nach einer gewissen Zeit oft keinen Unterschied<br />
mehr zwischen der alten Treppe und der neuen Rampe. Natürlich ist<br />
dies historisch gesehen nicht ganz korrekt und möglicherweise würden<br />
auch einige Fachleute, die für den Erhalt solcher Bauten zuständig<br />
sind, dies auch bemängeln. Aber wie man unschwer feststellen<br />
kann, erfahren alle historischen Gebäude im Laufe der Zeit leichte<br />
Veränderungen. Wichtig ist aber, dass der alte Zustand fotografisch<br />
festgehalten und dieses Dokument <strong>bei</strong> der Denkmalpflege archiviert<br />
wird. So kann die Veränderung <strong>bei</strong> Bedarf zurückverfolgt werden.<br />
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