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Hindernisfreies Bauen bei schützenswerten Gebäuden ... - Pro Infirmis

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IX<br />

Kollegiengebäude<br />

der Universität Basel<br />

<strong>Pro</strong>jekt: Kollegiengebäude der<br />

Universität Basel, Petersplatz 1, Basel<br />

Bauherrschaft: Bau- und Verkehrsdepartement<br />

des Kantons Basel-Stadt<br />

bzw. Universität Basel<br />

Architektur: Architeam 4, Basel<br />

(<strong>Pro</strong>jektierungsgrundlage); Fierz<br />

Architekten, Basel (Realisierung)<br />

Bauzeit: 2002 bis 2004<br />

Das Kollegienhaus entstand an der Stelle des ehemaligen Zeughauses<br />

am Petersplatz. Begonnen mit der Planung wurde bereits Mitte des<br />

19. Jahrhunderts. Es sollte aber rund 60 Jahre dauern bis der Neubau<br />

an dieser Stelle verwirklicht werden konnte. Uneinigkeiten in der Frage<br />

des Standortes sowie Finanzierungsprobleme zögerten das Bauvorhaben<br />

immer wieder hinaus.<br />

Das Siegerprojekt von Roland Rohn aus Zürich wurde in einem<br />

mehrstufigen Wettbewerb erkoren. Die Jury lobte das <strong>Pro</strong>jekt hinsichtlich<br />

seiner Qualitäten im Grundriss, verlangte aber eine Überar<strong>bei</strong>tung<br />

des Äusseren, sodass dieses «dem monumentalen Bedürfnis<br />

besser entspricht». In mehreren Schritten nahm R. Rohn diese Verbesserungen<br />

vor. Vom Stil her wird es heute als würdiger Vertreter der<br />

angewandten Moderne betrachtet. Es liegt in der Zone für Nutzungen<br />

im öffentlichen Interesse (Nöi) und ist deshalb ein nicht formell geschütztes,<br />

staatseigenes Baudenkmal.<br />

Am 10.6.1939 eröffnete die Universität ihr neues Kollegienhaus<br />

am Petersplatz. Nach Jahren intensiver Nutzung entschied die Universität<br />

um die Jahrtausendwende, das Gebäude umfassend zu renovieren.<br />

Während sich die bauliche Substanz des Hauses in noch<br />

weitgehend gutem Zustand befand, mussten die technischen Anlagen<br />

erneuert, neue Medien eingeführt und auch Erleichterungen für behinderte<br />

Menschen geschaffen werden. Da seit einiger Zeit das Kollegiengebäude<br />

von der Seniorenuniversität benutzt wurde, brauchte es<br />

derartige Anpassungen.<br />

Um Klarheit zu erlangen, welche Erleichterung zugunsten behinderter<br />

Menschen nötig waren, beauftragte man <strong>Pro</strong> <strong>Infirmis</strong> mit<br />

einer detaillierten Studie über die bestehende Situation. Diese kam<br />

zum Schluss, dass die Strukturen in vielerlei Hinsicht nicht genügten<br />

und fertigte eine Liste mit zahlreichen Punkten an. Die ausführenden<br />

Architekten integrierten diese Anliegen in das gesamte Sanierungsvorhaben.<br />

Sie wählten einen pragmatischen Ansatz: Wo immer die<br />

historische Ausstattung heutigen Ansprüchen genügte, wurde diese<br />

belassen und einzig die Oberflächen wurden aufgefrischt. Vieles<br />

konnte so ohne grosse Mühe verbessert werden. Grössere Schwierigkeiten<br />

traten aber in den grossen Hörsälen zutage. Die abgetreppten<br />

Räume liessen nur wenig Spielraum zu. Auch der Einbau des Liftes<br />

sowie die Verbesserungen des Haupteinganges verlangten besondere<br />

Anstrengungen. Schliesslich konnten aber alle wichtigen Massnahmen<br />

für behinderte Menschen in die historische Substanz formschön<br />

integriert werden.<br />

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