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Hindernisfreies Bauen bei schützenswerten Gebäuden ... - Pro Infirmis

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II<br />

Inselschulhaus<br />

<strong>Pro</strong>jekt: Inselschulhaus.<br />

Inselstrasse 41–45, Basel<br />

Bauherrschaft: Bau- und Verkehrsdepartement<br />

des Kantons Basel-Stadt<br />

Architektur: Butscher Architekten,<br />

Basel<br />

Bauzeit: 2009 bis 2012<br />

Kostenrahmen behindertengerechter<br />

Massnahmen: Fr. 582 000.–<br />

Das Inselschulhaus im Kleinbasler Klybeckquartier ist nach Entwürfen<br />

des Architekten und Basler Hochbauinspektors Theodor Hünerwadel<br />

(1864–1956) erstellt worden. Der in Lenzburg geborene Architekt verdiente<br />

seine Sporen zuerst in Bulgarien ab. Während einiger Jahre leitete<br />

er als Stadtbaumeister die baulichen Geschicke von Sophia. 1893<br />

kehrte er in die Schweiz zurück, wo er einige Jahre später das Amt des<br />

Kantonsbaumeisters von Basel übernahm.<br />

Theodor Hünerwadel hatte bereits das Gotthelfschulhaus und das<br />

Gymnasium am Kohlenberg erstellt, bevor er an die neue Aufgabe heranging,<br />

ein Schulhaus an der Inselstrasse zu bauen. Er war schon <strong>bei</strong><br />

den ersten Schulbauten von der damals üblichen Typologie – einem<br />

langgestreckten, kastenförmigen Baukörper – abgewichen. Dieses<br />

Konzept übernahm er auch <strong>bei</strong>m Inselschulhaus. So entstand ein unterschiedlich<br />

gegliedertes Sekundarschulhaus für Knaben mit reinen<br />

Jugendstilformen. Vieles ist erhalten geblieben. An verschiedenen<br />

Stellen inner- und ausserhalb des Gebäudes sind heute noch herrliche<br />

Jugendstilelemente anzutreffen. Der Bau des Inselschulhauses wurde<br />

im Jahr 1906 begonnen. Wegen eines Streiks 1907 verzögerte sich<br />

aber der Fortgang des <strong>Pro</strong>jekts, sodass die wesentlichen Ar<strong>bei</strong>ten erst<br />

1908 beendet werden konnten.<br />

Das Schulhaus liegt in der Zone für Nutzungen im öffentlichen<br />

Interesse (Nöi) und ist deshalb ein nicht formell geschütztes, staatseigenes<br />

Baudenkmal. 2008 bewilligte der Basler Grosse Rat die Umsetzung<br />

eines speziellen <strong>Pro</strong>gramms für Menschen mit einer Behinderung.<br />

Ziel dieses <strong>Pro</strong>jektes war, Gebäude der öffentlichen Hand für<br />

diese Personen nutzbar zu machen. Das Parlament stellte dafür einen<br />

Rahmenkredit von sieben Millionen Franken, verteilt auf vier Jahre,<br />

zur Verfügung. Im Zentrum dieses Vorhabens stand vor allem die Verbesserung<br />

zahlreicher Schulhäuser. Aber auch andere staatliche Gebäude<br />

und Anlagen, die über Publikumsverkehr verfügten, konnten<br />

mit diesen Mitteln hindernisfrei angepasst werden.<br />

<strong>Pro</strong>fitiert von dieser Aktion hat auch das Inselschulhaus. So wurde<br />

unter anderem ein behindertengerechter Personenlift (1.UG.–3.OG)<br />

eingebaut. Gleichzeitig passte man den Schulhauseingang hindernisfrei<br />

an. Die Neugestaltung des Eingangs und die einfache Lösung zur<br />

ebenerdigen Erschliessung des Lifts auf Niveau Pausenplatz, obwohl<br />

das Erdgeschoss im Hochparterre liegt, zeichnet dieses <strong>Pro</strong>jekt besonders<br />

aus.<br />

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