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Diplomarbeit Bensmann 210507 - Universität Osnabrück

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II. Literaturübersicht 53<br />

6. Bindung und Persönlichkeitsstörung<br />

In diesem Kapitel soll es um den Zusammenhang von Bindung und<br />

Persönlichkeitsstörungen gehen. Bislang gibt es noch keine konsistente Theorie, die<br />

Bindungsstörungen und die einzelnen Persönlichkeitsstörungen miteinander<br />

verbindet. Jedoch gibt es zahlreiche Ergebnisse, die auf einen Zusammenhang<br />

hinweisen.<br />

6.1 Unsichere Bindung, desorganisierte Bindung und Psychopathologien<br />

Es zeigen sich zahlreiche Zusammenhänge zwischen unsicheren Bindungsstilen und<br />

dem Auftreten klinischer Psychopathologien. Demgegenüber zeigen sicher<br />

gebundene Personen die geringste Anzahl von Symptomen und die meisten<br />

Indikatoren für psychische Gesundheit.<br />

In einer Studie von Alexander (1992; zitiert nach Wöller, 2006) fanden sich bei<br />

unsicher-ambivalent gebundenen Individuen am häufigsten abhängige<br />

Persönlichkeitsstörungen, ein selbstschädigendes Verhalten sowie Züge einer<br />

Borderline-Störung. Zusätzlich neigten sie signifikant häufiger zu Dissoziation<br />

(Alexander & Anderson, 1994; zitiert nach Wöller, 2006).<br />

Die meisten Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einem ängstlichambivalenten<br />

Bindungsstil und der Diagnose einer Borderline-<br />

Persönlichkeitsstörung.<br />

Personen mit desorganisiertem Bindungsmuster zeigen vermehrt eine geschwächte<br />

Kognitionsentwicklung, eine geringere soziale Kompetenz und aggressives<br />

Verhalten in den Vorschuljahren (van Ijzendoorn et al., 1999; zitiert nach Wöller,<br />

2006).<br />

6.2 Störungen der Selbstregulierung durch Beziehungstraumatisierungen<br />

Entwicklungspsychologische und neurobiologische Befunde der letzten Jahre legen<br />

überzeugend dar, dass chronische Bindungs- und Beziehungstraumatisierung im<br />

Zusammenwirken mit konstitutionellen Faktoren zu funktionellen Veränderungen<br />

der Hirnregionen führen, die an der Regulierung der Emotionalität und anderer<br />

wichtiger Steuerungsfunktionen maßgeblich beteiligt sind. Die nicht ausreichend<br />

sensiblen und passenden Abstimmungsprozesse zwischen dem sich entwickelnden

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