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ALS DIE TECHNIK NOCH IN DEN<br />

KINDERSCHUHEN STECKTE, waren<br />

sowohl bei der Autoindustrie als auch<br />

bei den Konsumenten Schadstoffemissionen<br />

nicht wirklich ein Thema …<br />

vitäten im Bereich Biodiesel begonnen.<br />

1991 wurde in Österreich eine<br />

der ersten industriellen Biodiesel-<br />

Produktionsanlagen der Welt in Betrieb<br />

genommen.<br />

Zur Erzeugung von Biodiesel benötigt<br />

man die oben angeführten<br />

Pflanzenöle. Die Öle werden in den<br />

Biodieselanlagen mittels eines chemischen<br />

Veresterungsprozesses mit<br />

Hilfe von Katalysatoren (z. B. Kalilauge,<br />

Methanol, etc.) zu Biodiesel<br />

verestert. Als „Reststoff“ wird beim<br />

Veresterungsprozess Glyzerin erzeugt,<br />

das zum Teil in der Pharmaindustrie<br />

verwendet wird und zum<br />

Teil in Blockheizkraftwerken verbrannt<br />

wird.<br />

Neuere Technologien können<br />

auch aus Altspeiseölen, Tierölen und<br />

Fettabscheider aus Kläranlagen<br />

mittels chemischer Prozesse Pflanzenöl/Biodiesel<br />

erzeugen. Für eine<br />

Finanzierung und einen gesicherten<br />

Betrieb sind vor allem die Rohstoffbeschaffung<br />

inkl. Preisentwicklung,<br />

eine stabile Technologie sowie das<br />

Betriebs-Know-how der Betreiber<br />

entscheidend.<br />

Als Absatzmarkt für Biodiesel dienen<br />

u. a. Mineralölkonzerne, Mineralölgroßhändler,<br />

Transportunternehmen,<br />

etc. Biodiesel wird entweder direkt<br />

verwendet oder dem mineralischen<br />

Diesel beigemischt (Beimischverordnung).<br />

Der Staat unterstützt die Hersteller,<br />

indem er Biodiesel von der<br />

Mineralölsteuer (18 %) befreit.<br />

Biodiesel und Pflanzenöl sind im<br />

Handel erhältlich und meist etwas<br />

günstiger als herkömmlicher Diesel.<br />

Beide sind biologisch abbaubar, bei<br />

der Verbrennung entstehen weniger<br />

Ruß, Kohlenwasserstoff und Partikelemissionen<br />

als bei Dieselfahrzeugen.<br />

Es wird das CO 2 freigesetzt, das<br />

größtenteils von den Pflanzen aus<br />

der Atmosphäre bereits aufgenommen<br />

wurde. Auch die Schwefel-<br />

Emissionen (Grund für sauren Regen)<br />

sind mit dem Gehalt von 0,0015 %<br />

verglichen mit anderen Treibstoffen<br />

sehr gering. Es wird empfohlen, den<br />

Öl- und den Kraftstofffilter öfter als<br />

bei herkömmlichen Dieselfahrzeugen<br />

zu wechseln.<br />

Eine Liste der Pflanzenöl- und der<br />

Biodiesel-Tankstellen ist auf der<br />

ÖAMTC-Homepage unter „Verkehr“<br />

zu finden.<br />

Fahren mit reinem Pflanzenöl: Bei<br />

Pflanzenöl handelt es sich um kein<br />

Gefahrengut, das bedeutet leichtere<br />

Handhabung, Lagerung und Transport.<br />

Beispielsweise können Tankstellen<br />

von verschiedenen Anbietern<br />

zur Verfügung gestellt werden (z. B.<br />

in Form von 1.000-Liter-Tanks), eine<br />

Genehmigung – wie für etwa eine<br />

Benzin/Diesel-Tankstelle – ist nicht<br />

erforderlich.<br />

Für die erforderlichen Umbauten<br />

gibt es zwei Möglichkeiten. Beim<br />

2-Tank-System wird der Motor mit<br />

Diesel gestartet und abgestellt und –<br />

sobald das Pflanzenöl Betriebstemperatur<br />

hat – auf Pflanzenölbetrieb<br />

umgestellt.<br />

Bei modernen 1-Tank-Systemen<br />

wird das Fahrzeug ausschließlich mit<br />

Pflanzenöl betrieben, dazu wird vor<br />

dem Starten elektrisch vorgeheizt,<br />

z. B. mit Glühkerzen mit Nachglühphase<br />

und einer Kraftstofffilterheizung.<br />

In beiden Fällen werden die<br />

Einspritzdüsen, die Treibstoffleitungen<br />

und die Einspritzpumpe modifiziert.<br />

Die Umrüstung (1-Tank-System) –<br />

inklusive Motorgarantie – kostet je<br />

nach Modell zwischen € 2.000,– und<br />

€ 5.000,– (inkl. USt) und ist für die<br />

meisten Kfz ohne Partikelfilter erhältlich.<br />

Kfz mit Partikelfilter werden voraussichtlich<br />

ab Anfang 2007 zum<br />

Umbau freigegeben.<br />

Fahren mit reinem Biodiesel: Durch<br />

die Methanol-Beimischung werden<br />

die Benzinschläuche und Einspritzpumpen<br />

teilweise in Mitleidenschaft<br />

gezogen, ein Umrüsten dieser Komponenten<br />

ist daher erforderlich und<br />

mit relativ geringem Aufwand realisierbar.<br />

Kfz-Hersteller-Freigaben zum<br />

Biodiesel-Betrieb gibt es nur wenige.<br />

Im Betrieb ist für den Fahrer kaum<br />

ein Unterschied zum Dieselbetrieb<br />

merkbar.<br />

NUMMER 3|OKTOBER 2006 15

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