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RegJo Niedersachsen Ausgabe 2/13

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Das Regional-Journal für <strong>Niedersachsen</strong><br />

Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen<br />

II/20<strong>13</strong><br />

Schutzgebühr 5,00 €<br />

Hot Spots


egjo niedersachsen editorial 3<br />

IHRE ZUKUNFT IM<br />

Gewerbeflächen im Dreieck Hamburg, Hannover, Bremen<br />

Leise Revolutionen<br />

Forschung und Entwicklung vollziehen sich normalerweise<br />

sehr lautlos. Wie man am Verkehr gut sehen kann.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Zentral im dynamischen Wirtschaftsraum Norddeutschlands<br />

10 BAB Anschlussstellen und gute Schienenverbindungen<br />

Große Flächen zu besten Konditionen<br />

Gesunder Branchenmix und gutes Wirtschaftsklima<br />

Attraktives Lebensumfeld, Freizeit und Tourismus<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG@HEIDEKREIS.DE ∙ WWW.HEIDEKREIS.DE<br />

IMMER FÜR SIE DA - INDIVIDUELL, UNBÜROKRATISCH, ZUKUNFTSORIENTIERT<br />

Landkreis Heidekreis, Harburger Straße 2, 29614 Soltau, Tel. 05191/970 - 673<br />

unsere <strong>Ausgabe</strong> steht diesmal im Zeichen der Straße. Als Heimatland<br />

von Volkswagen liegt es in der Natur der Sache, dass es in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> – nicht nur beim Autobauer – auch eine rege Forschungslandschaft<br />

rund um das motorisierte Vehikel gibt. Vor<br />

allem im Städtedreieck Hannover, Braunschweig und Wolfsburg<br />

wird kräftig in das Forschungs-Know-how investiert. Verbünde aus<br />

Hochschulen und Großforschungszentren arbeiten kontinuierlich<br />

an der Mobilität von morgen – sei es im Bereich des Verkehrsmanagements,<br />

des autonomen Fahrens oder an spezifischen Technologien.<br />

Eines der großen Themen ist dabei die Elektromobilität. Denn<br />

die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg<br />

ist eines von vier bundesgeförderten Schaufenstern Elektromobilität<br />

geworden. Um Hürden und Hemmungen abzubauen, engagieren<br />

sich zahlreiche Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Kommunen in zahlreichen Einzelprojekten. Ziel ist, die Praxistauglichkeit<br />

von Emobilität zu demonstrieren und damit die nötigen<br />

Anreize, Vorbilder und Infrastrukturen zu schaffen, um den<br />

Bürger zum Umstieg zu animieren. In zwei großen Artikeln widmen<br />

wir uns der Forschung und Entwicklung rund um die Mobilität<br />

– mit einem kleinen Abstecher in die große Forschungslandschaft<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s. Die ist alles andere als überschaubar<br />

und umfasst neben den Platzhirschen zahlreiche kleine Perlen.<br />

Regional widmen wir uns dieses Mal in einem Sonderheft<br />

dem Kulturraum Eichsfeld, der sich immerhin über drei Bundesländer<br />

erstreckt – <strong>Niedersachsen</strong>, Thüringen und Hessen. Über die<br />

Jahrhunderte und historische Trennungen hinweg hat sich die<br />

Region eine eigene Identität bewahrt – mit ihren Würsten und als<br />

katholische Enklave.<br />

Sven Grünewald<br />

Chefredaktion<br />

<strong>RegJo</strong> <strong>Niedersachsen</strong>: Der Wettbewerb zwischen den Standorten<br />

in Europa wird härter. Die klare Positionierung und Profilierung<br />

einer Region sichert das Bestehen in diesem Wettbewerb. <strong>RegJo</strong><br />

berichtet über Wirtschaft und Leben in <strong>Niedersachsen</strong>. Mit aktuellen<br />

und kompetenten Beiträgen erhöht <strong>RegJo</strong> die Identifikation<br />

der Menschen mit dem Bundesland. So gewinnt der Standort <strong>Niedersachsen</strong><br />

weiter an Attraktivität, bei Bewohnern und Investoren.


4 Inhalt regjo <strong>Niedersachsen</strong> regjo <strong>Niedersachsen</strong> Inhalt 5<br />

18 Mobilitätsforschung: Auto<br />

32 Elektromobilität<br />

73 Eichsfeld Spezial<br />

96 Landesausstellung<br />

Das Auto der Zukunft soll ressourcenschonender,<br />

sicherer und komfortabler sein. Daran forschen in<br />

der Region Braunschweig tätige Einrichtungen.<br />

Die Metropolregion Hannover Braunschweig<br />

Göttingen Wolfsburg entwirft<br />

Konzepte für die Elektromobilität.<br />

Mehr als Mettwurst: Das Eichsfeld<br />

besticht durch seine Landschaft und<br />

seinen besonderen Menschenschlag.<br />

Im Braunschweigischen Landesmuseum sind<br />

noch bis Ende Februar die Relikte der Schlacht am<br />

Harzhorn zu sehen, die 2008 entdeckt wurden.<br />

Wirtschaft<br />

Politik & Soziales<br />

Technik & Wissenschaft<br />

Land & Kultur<br />

Eichsfeld Spezial<br />

8<br />

9<br />

9<br />

10<br />

11<br />

11<br />

<strong>13</strong><br />

<strong>13</strong><br />

Nächste Generation: KomSIS.de, das Standortportal<br />

für Gewerbeflächen, mit neue<br />

Features.<br />

Eine Dekade Weltkonzern: Vor zehn Jahren<br />

entstand die Holzmindener Symrise AG.<br />

WolfsburgKiosk: Das Stadtmarketing Wolfsburg<br />

geht mit einer App neue Wege.<br />

50plus online: Neues Personalportal des<br />

Beschäftigungspakts „50plus“ ist online.<br />

Beratung für Produktion und Logistik:<br />

Passgenaue Lösungen der Schmidt & Kohl Consulting<br />

GmbH auf der Basis von SAP.<br />

Profil zeigen: Der Wirtschaftsraum Mittelweser<br />

hat eine Strategie zur Fachkräftesicherung.<br />

Schnell machen: Die BFTW Holzminden GmbH<br />

ist Experte für Betonfertigteile.<br />

Mit General Motors: Die Piller Industrieventilatoren<br />

GmbH beliefert General Motors.<br />

<strong>13</strong><br />

43<br />

48<br />

52<br />

72<br />

Platz für Gewerbe: Westlich von Cloppenburg<br />

prosperiert die Gemeinde Lastrup.<br />

Neue Wege mit Windgas: Patrik Eismann, Leiter<br />

Produktmanagement bei E.ON, über Lösungen,<br />

Energie künftig effizienter und nachhaltiger<br />

zu nutzen.<br />

Die große Gelegenheit: Osnabrücks Stadtplaner<br />

bekamen durch den Abzug der Britischen<br />

Streitkräfte sechs Kasernenareale – eine große<br />

Chance für die Stadtentwicklung.<br />

Auf einen Blick: Die größten Industrie- und<br />

Gewerbegebiete in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Immer weiter aufwärts: Der Landkreis Emsland<br />

weist eine glanzvolle wirtschaftliche<br />

Dynamik auf. Die besondere Herausforderung<br />

ist jedoch, Fachkräfte zu binden und zu halten.<br />

07<br />

10<br />

59<br />

93<br />

4 Köpfe – 4 Meinungen: Nach Bespitzelungen<br />

von Journalisten und eines Anwalts in Göttingen<br />

– ist der Verfassungsschutz noch zeitgemäß<br />

und seine Arbeit kontrollierbar?<br />

Verlässlich: Das Pädagogium Bad Sachsa legt<br />

großen Wert auf eine gute Lernatmosphäre.<br />

Neue Spielplätze: Seit sechs Jahren rufen<br />

die Sparda-Bank Hannover-Stiftung und der<br />

Radiosender Antenne <strong>Niedersachsen</strong> zur Aktion<br />

„Spielplatz SOS“ auf.<br />

<strong>Niedersachsen</strong> abroad: Niedersächsische<br />

Politik spielt sich nicht nur in Hannover ab.<br />

Auch in Berlin, Brüssel und Südafrika hat das<br />

Land Vertretungen und Repräsentanzen.<br />

18<br />

32<br />

60<br />

44<br />

44<br />

45<br />

45<br />

Das mobile Miteinander: In der Region<br />

Braunschweig arbeiten Unternehmen und<br />

öffentliche Forschungseinrichtungen<br />

gemeinsam am Auto der Zukunft.<br />

Elektrisierte Pferdestärken: Elektromobilität<br />

soll bundesweit sichtbar werden. In vier<br />

„Schaufenstern“ werden regional Demonstrationsvorhaben<br />

erarbeitet.<br />

Forschung voraus: <strong>Niedersachsen</strong> hat eine<br />

bunte Forschungslandschaft. Neben den Hochschulen<br />

und großen Forschungsgesellschaften<br />

gibt es auch zahlreiche kleinere Institute.<br />

Die Leitmesse: Die MobiliTec schafft ein<br />

Forum für Innovationen.<br />

Anwendungsreife Batterietechnik: Die Firma<br />

Eisenhuth entwickelt Redox-Flow-Batterie.<br />

Rollende Energiesparer: Die Roller der emco<br />

Elektroroller GmbH fahren rein elektrisch.<br />

Präsenz zeigen: Der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />

war auf der Expo Real.<br />

10<br />

14<br />

96<br />

102<br />

106<br />

Infos jederzeit: LandZukunft bringt elf Infoterminals<br />

in die Solling-Vogler-Region.<br />

„Ich habe mich totgelacht“: Interview mit<br />

der Schauspielerin Jessica Stockmann über die<br />

Bedeutung des Theaters und ihre neue Rolle.<br />

Schlachtenlärm in Museumshallen: Im<br />

Braunschweigischen Landesmuseum lässt<br />

sich derzeit die große Landesausstellung zur<br />

Römerschlacht am Harzhorn besichtigen.<br />

Veranstaltungskalender: Die kulturellen,<br />

musikalischen, Ausstellungs- und sonstigen<br />

Highlights in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Wussten Sie, dass…: Anekdoten und Kurioses<br />

aus ganz <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

78<br />

80<br />

90<br />

90<br />

90<br />

Löwenantlitz im neuen Design: Das Hotel<br />

zum Löwen in Duderstadt blickt auf eine<br />

300-jährige Geschichte zurück. Letztes Jahr<br />

wurde es grundsaniert.<br />

Der Mittelpunkt Deutschlands: Während<br />

der deutschen Teilung verlief die<br />

Grenze durch das Eichsfeld. Die Bewohner<br />

trotzten der Teilung mit einem starken<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

Über 160 Jahre: So lange ist die Sparkasse<br />

Duderstadt schon im Untereichsfeld zuhause.<br />

Die beste Stracke: Der Wehn‘sche Hof stellt<br />

Mettwurst nach alter Tradition her.<br />

Überzeugend: Egbert Hundeshagen ist Fachanwalt<br />

für Familienrecht und dem Eichsfeld<br />

eng verbunden.<br />

Cover: Laser Zentrum Hannover (zu sehen ist ein CO 2<br />

-Laser, der verschiedene Formen und fast alle Materialien schneiden kann)<br />

Bilder: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen, Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH, HVE Eichsfeld Touristik e.V., Anders Seefeldt


egjo niedersachsen Meinung 7<br />

BFTW-Holzminden GmbH<br />

Telefon (05531/1280-0)<br />

Telefax (05531/1200-32)<br />

E-mail werk@BFTW.de<br />

Internet www.BFTW.de<br />

4 Köpfe – 4 Meinungen<br />

Nach Bekanntwerden der Bespitzelungen von Journalisten und eines Anwalts in Göttingen – ist der<br />

(niedersächsische) Verfassungsschutz überhaupt noch zeitgemäß und seine Arbeit kontrollierbar?<br />

Neubau einer Produktionshalle<br />

und eines Hochregallagers<br />

Baujahr: 2009<br />

Bauort: Dassel<br />

Umbauter Raum: 49.000,00 cbm<br />

Stahlbetonfertigteile: ca. 850,00 cbm<br />

Grundfläche Gesamt: 6.000,00 qm<br />

Neubau eines Verwaltungsgebäudes<br />

Baujahr: 2011<br />

Bauort: Dassel<br />

Umbauter Raum: 6.500,00 cbm<br />

Bauzeit: ca. 10 Monate<br />

Anzahl Geschosse: 2<br />

Grundfläche Gesamt: 723,00 qm<br />

Roloff - Bau GmbH<br />

Telefon (05531/1280-0)<br />

Telefax (05531/1200-50)<br />

E-mail info@roloff-bau.de<br />

Internet www.roloff-bau.de<br />

Christiane Eickmann, stv.<br />

Vorsitzende DJV <strong>Niedersachsen</strong>:<br />

„Der Verfassungsschutz<br />

hat Daten von Journalisten<br />

gespeichert – das ist ein eindeutiger<br />

Rechtsbruch, der die<br />

Pressefreiheit verletzt. Ja es<br />

kann sein, dass im rechtsextremen<br />

Milieu recherchierende<br />

Kollegen in ihrer<br />

Jugend linken Gruppierungen<br />

nah standen. Aber wo kommen wir denn hin, wenn das<br />

ein Grund sein sollte, sie zu observieren?! Wenn eine Rechtsextremismus-Expertin<br />

und hervorragende Journalistin sechs<br />

Jahre lang observiert wird, ist das auch ein Angriff auf den<br />

investigativen Journalismus. Noch immer ist der Skandal<br />

nicht ganz aufgeklärt. Und es steht zu befürchten, dass noch<br />

gar nicht alle betroffenen Journalisten wissen, ob über sie<br />

eine Akte geführt worden ist. Es müssen dringend alle Pannen<br />

offengelegt und das Vorgehen kritisch hinterfragt werden.<br />

Der angestoßene Denkprozess muss weitergehen.“<br />

Brigitte Kreuder-Sonnen,<br />

Bundessprecherin der Neuen<br />

Richtervereinigung: „Wozu<br />

überhaupt ein Inlandsnachrichtendienst?<br />

Unsere Demokratie<br />

bedarf des Schutzes.<br />

Aber so, wie der Verfassungsschutz<br />

arbeitet, müssen<br />

sich engagierte Demokraten<br />

vor ihm schützen, um ihre<br />

Grundrechte zu wahren. Das<br />

BVerfG hat daher am 17.9.20<strong>13</strong> einer Verfassungsbeschwerde<br />

eines Abgeordneten der Partei Die Linke stattgegeben: Die<br />

„streitbare Demokratie“ dürfe sich nicht „gegen sich selbst“<br />

wenden. Ist es nicht angesichts dieser Fälle zum Schutze<br />

unserer Demokratie sinnvoller, einen nicht selten gegen<br />

kritische Bürger tätigen Innennachrichtendienst aufzugeben?<br />

Die notwendigen Aufgaben können Polizei und Staatsanwaltschaft<br />

überlassen werden, die auf klarer gesetzlicher<br />

Grundlage und unter parlamentarischer Aufsicht gegebenenfalls<br />

auch „heimlich“ ermitteln können.“<br />

Ralf Meister, Landesbischof<br />

der evangelisch-lutherischen<br />

Landeskirche Hannover:<br />

„Die evangelischen Kirchen<br />

bekennen sich klar zur<br />

freiheitlich-demokratischen<br />

Grundordnung. Diese markiert<br />

Überzeugungen und<br />

Werthaltungen, die wesensmäßig<br />

auch zum christlichen<br />

Glauben gehören. Der<br />

Verfassungsschutz hat die Aufgabe, Informationen auszuwerten,<br />

die sich gegen unsere Grundordnung richten. Diese<br />

Aufgabe unterstützt die Kirche! Das entscheidende grenzziehende<br />

Kriterium dafür bleibt aber der Artikel 1 GG: „Die<br />

Würde des Menschen ist unantastbar.“ Ich halte eine die<br />

Arbeit des Verfassungsschutzes begleitende Debatte mit<br />

Beteiligung aller gesellschaftlichen Kräfte für notwendig.<br />

So wird die Bindung an Grund- und Menschenrechte der<br />

Aufgabe des Verfassungsschutzes Grenzen setzen. Diese sind<br />

unbedingt zu achten!“<br />

Maren Brandenburger, Präsidentin<br />

des Landesamtes für<br />

Verfassungsschutz: „Der Verfassungsschutz<br />

hat als Frühwarnsystem<br />

in der Demokratie<br />

eine wichtige Aufgabe.<br />

Er ist Beratungsinstanz für<br />

Politik und Gesellschaft und<br />

wichtiger Baustein einer<br />

gesamtgesellschaftlichen Präventionsstrategie.<br />

Er muss<br />

die schnelllebigen Entwicklungen des Extremismus darstellen,<br />

dafür aber auch die Veränderungen in der Gesellschaft<br />

wahrnehmen. Der Verfassungsschutz hat mit einer hohen<br />

Analysekompetenz die Gefahren für den demokratischen<br />

Rechtsstaat aufzuzeigen. Eine unabhängige Task Force überprüft<br />

derzeit alle Speicherungen und hilft so, Fehlentwicklungen<br />

aufzuzeigen und Konsequenzen für die Zukunft zu<br />

ziehen. Die Reform des Niedersächsischen Verfassungsschutzes<br />

soll künftig eine parlamentarische und innerbehördliche<br />

Kontrolle sowie größtmögliche Transparenz sicherstellen.“<br />

Bilder: privat (2), LVH/Jens Schulze, Niedersächsischer Verfassungsschutz


8 Magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen Magazin 9<br />

Prof. Christiane Dienel,<br />

Präsidentin der HAWK<br />

Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaft<br />

und Kunst Hildesheim/<br />

Holzminden/Göttingen, ist neues Mitglied<br />

im Vorstand der LandesHochschul-<br />

Konferenz <strong>Niedersachsen</strong> (LHK). Zuvor<br />

wurde Sie berits zur neuen Sprecherin<br />

der Niedersächsischen Fachhochschulen<br />

gewählt.<br />

s ta n d o r t m a r k e t i n g<br />

G l o b a l P l ay e r<br />

s ta d t m a r k e t i n g<br />

Reinhold Friedrich<br />

erhält für die mit dem<br />

Göttinger Symphonie<br />

Orchester unter Leitung<br />

von Christoph-Mathias<br />

Mueller eingespielte CD „Russian Trumpet<br />

Concertos“ den Echo Klassik 20<strong>13</strong><br />

als Instrumentalist des Jahres. „Das ist<br />

tatsächlich eine großartige Auszeichnung,<br />

zu der wir dem Solisten unserer<br />

Einspielung von ganzem Herzen.<br />

Prof. Hans Georg Näder,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Ottobock<br />

aus Duderstadt,<br />

hat von der American<br />

Orthotic & Prosthetic Association<br />

(AOPA) den Ehrenpreis für sein Lebenswerk<br />

erhalten. Tom Kirk, Präsident der<br />

AOPA, würdigte Näders herausragendes<br />

Engagement für den medizintechnischen<br />

Fortschritt.<br />

Joachim Kreuzburg,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Göttinger Sartorius<br />

AG, wurde mit dem<br />

Award „Unternehmer des<br />

Jahres“ der Sauren Fondsgesellschaft<br />

ausgezeichnet. Eine Jury von führenden<br />

Fondsmanagern ehrte Kreuzburg für<br />

sein „langfristig geprägtes unternehmerisches<br />

Handeln“ und die „erfolgreiche<br />

Führung der Sartorius AG“.<br />

Axel Bosse hat den<br />

Bundesvision Song<br />

Contest 20<strong>13</strong> gewonnen.<br />

Im von Stefan Raab<br />

veranstalteten Wettbewerb<br />

konnte sich der Musiker aus<br />

Braunschweig in einem sehr spannenden<br />

Finale gegen die Kandidaten aus<br />

den anderen 15 Bundesländern durchsetzen<br />

und damit nach 2007 den Titel<br />

wieder nach <strong>Niedersachsen</strong> holen.<br />

Nächste Generation<br />

Das Standortportal für Gewerbeflächen und -immobilien, KomSIS.de, ist jetzt mit<br />

einer neuen Version online, welche die Bedürfnisse der Kommunen besser bedient.<br />

Fast 200 Vertreter der Kommunen haben<br />

sich im September zum Austausch über die<br />

Vermarktung ihrer Standorte und freien<br />

Gewerbeobjekte im Internet getroffen. Das<br />

Interesse an dem Thema ist also groß in<br />

Niedersachen, was die vier Regionalveranstaltungen<br />

in Oldenburg, Lüneburg, Hannover<br />

und Göttingen gezeigt haben. Anlass<br />

für die Treffen war der Start der neuen<br />

Version des gemeinsamen Standortportals<br />

„KomSIS.de“. Mit rund 10.000 Besuchern<br />

im Monat ist KomSIS.de schon seit Jahren<br />

etabliert als erste Adresse im Internet für<br />

Investoren und standortsuchende Unternehmen<br />

in <strong>Niedersachsen</strong>. Mit der neuen<br />

Version ist nun eine nächste Stufe erreicht<br />

worden: Die Standortsuche ist komfortabler<br />

dank modernster interaktiver Kartensuchen,<br />

die Angebotsprofile sind attraktiver<br />

und die Eingabe von Gewerbeflächen und<br />

-immobilien ist erneuert worden.<br />

Als besonders attraktiv haben die Teilnehmer<br />

der Treffen die Möglichkeit bewertet,<br />

die neuen Such- und Kartendienste<br />

auch in die Homepage der Gemeinde beziehungsweise<br />

Stadt einzubinden. Darüber<br />

hinaus können die Dienste für die zahlreichen<br />

Partner-Webseiten von KomSIS.de<br />

genutzt werden. Das spart doppelte Aufwände<br />

bei der Präsentation und erhöht die<br />

Auffindbarkeit der Gewerbeobjekte deutlich.<br />

KomSIS.de ist somit kein isoliertes<br />

Angebot. Vielmehr steht es für ein landesweites<br />

Netzwerk, an dem sich neben den<br />

Kommunen auch Landeseinrichtungen,<br />

regionale Verbünde und die Wirtschaftskammern<br />

beteiligen.<br />

Viele Kommunen wollen künftig verstärkt<br />

weitere Anbieter freier Gewerbeimmobilien<br />

über die Vorteile der Mehrfachvermarktung<br />

informieren. Zwar inserieren<br />

bereits 180 Banken, Makler oder Einzelpersonen<br />

kostenlos Anzeigen, doch die<br />

Teilnehmer sehen hier noch Potenzial,<br />

zumal die Vermarktung von Gewerbeimmobilien<br />

in den Kommunen ein wichtigeres<br />

Thema wird. Der Austausch der Teilnehmer<br />

hat verdeutlicht, wie wichtig für<br />

die Standortvermarktung im Internet ein<br />

effizientes und kontinuierlich optimiertes<br />

Instrument ist. Die Kommunen in <strong>Niedersachsen</strong><br />

wollen dabei auch in Zukunft<br />

weiter mit Erfolg auf Kooperation setzen.<br />

Aktuell ist KomSIS.de im Ländervergleich<br />

sicherlich das modernste landesweite<br />

Standortportal in Deutschland. VS<br />

www.komsis.de<br />

Eine Dekade Weltkonzern<br />

Vor zehn Jahren entstand die Holzmindener Symrise AG, heute einer der großen<br />

Anbieter von Duftstoffen, Geschmackstoffen und Wirkstoffen für Kosmetika.<br />

„Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf,<br />

vier, drei, zwei, eins, null: Wir schreiben<br />

wieder das Jahr 2003. Gerhard Schröder<br />

ist Bundeskanzler, Arnold Schwarzenegger<br />

wird Gouverneur von Kalifornien,<br />

in Mexiko rollt der letzte VW-Käfer vom<br />

Band, Adrien Brody erhält für „Der Pianist“<br />

den Oscar als bester Hauptdarsteller<br />

und „Beagle 2“ setzt zum Landeanflug<br />

auf den Mars an. Und ein neues Unternehmen<br />

entsteht: Symrise“ – so leitet der Holzmindener<br />

Weltkonzern sein Jubiläum ein;<br />

2003 fusionierten die beiden ebenfalls in<br />

Holzminden ansässigen Unternehmen Dragoco<br />

und Haarmann & Reimer zu Symrise<br />

zusammen. Diese Unternehmenswurzeln<br />

spiegelt das heutige Logo wider – Drache<br />

(Dragoco) und Kolibri (H & R), die wie Ying<br />

und Yang zusammengehören.<br />

In den bisherigen zehn Jahren des<br />

Bestehens ist für das Unternehmen viel<br />

passiert: 2006 ging Symrise an die Börse,<br />

es war der größte deutsche Börsengang des<br />

Jahres an die Frankfurter Wertpapierbörse,<br />

2007 erfolgte die Aufnahme in den MDAX.<br />

2009 übernahm Dr. Heinz-Jürgen Bertram<br />

den Vorstandsvorsitz und legte den neuen<br />

strategischen Fokus auf „Flavor and Nutrition“<br />

sowie „Scent and Care“. Die Zeit seit<br />

der Fusion war begleitet von einem stetigen<br />

Wachstum: Zahlreiche Firmen wurden<br />

akquiriert, die Mitarbeiterzahlen stiegen<br />

auf heute knapp 6.000 weltweit, der<br />

Umsatz kletterte krisenresistent auf aktuell<br />

über 1,4 Mrd. Euro. Die Zeit war aber auch<br />

charakterisiert durch Megatrends, wie der<br />

Wunsch nach gesunder Ernährung, Wellness<br />

oder Natürlichkeit, welche die gesamte<br />

Industrie verändert haben und auch bei<br />

Symrise für neue Schwerpunkte sorgten.<br />

So wurden etwa Geschmackslösungen<br />

geschaffen, die ein Weniger an Salz, Zucker,<br />

Fett möglich machen und so zu einer ausgewogenen<br />

Ernährung beitragen. Ebenso<br />

wurden hochwirksame Anti-Aging-Wirkstoffe<br />

entwickelt sowie aktive Inhaltstoffe,<br />

die dem Bedürfnis nach Natürlichkeit und<br />

sanfter Pflege Rechnung tragen, aber auch<br />

einzigartige Düfte wie „Kenzo Air“ (2003)<br />

oder „Givenchy Play for Her“ (2010) wurden<br />

kreiert, mit denen der jeweilige Zeitgeist<br />

getroffen wurde.<br />

Auch neben dem Kerngeschäft kann<br />

Symrise Erfolge verbuchen: 2012 erhielt das<br />

Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

und dieses Jahr wurde Symrise<br />

als „Grünes Unternehmen“ zertifiziert. Das<br />

Jubiläum hat man sich wohl verdient. VS<br />

WolfsburgKiosk<br />

In Wolfsburg geht das Stadtmarketing mit<br />

einer App neue Wege.<br />

Vom digitalen Zeitschriftenregal spricht<br />

man bei der Wolfsburg Wirtschaft und<br />

Marketing GmbH (WMG). Dort wird zu<br />

Ende 20<strong>13</strong> eine App vorgestellt, die zur<br />

neuen zentralen Anlaufstelle für Informationen<br />

über Wolfsburg werden soll. WolfsburgKiosk<br />

heißt die App, die voll auf Multimedialität<br />

setzt: Hier sollen Videos und<br />

Bilder einen Mehrwert erzeugen, der über<br />

die Möglichkeiten reiner Printprodukte<br />

hinausgeht. Ziel ist letztlich, Einblick in<br />

die Vielfalt der Stadt Wolfsburg geben.<br />

Ergänzt wird die App natürlich auch um<br />

eine Webpräsenz.<br />

Die App bietet als digitale Plattform<br />

einen breiten Raum für Informationsbroschüren,<br />

Magazine und Flyer aus Wolfsburg.<br />

Neben den Publikationen der WMG<br />

und der Stadtverwaltung Wolfsburg wird<br />

aber auch Verlagen und Unternehmen die<br />

Möglichkeit geboten, standortrelevante<br />

Erzeugnisse im digitalen Kiosk bereitzustellen.<br />

Auch das <strong>RegJo</strong> <strong>Niedersachsen</strong> wird<br />

zum Beispiel über die App zur Verfügung<br />

stehen. Zielgruppe sind primär die Wolfsburger,<br />

aber auch Geschäftsreisende oder<br />

Tagestouristen.<br />

VT<br />

www.wolfsburgkiosk.de<br />

Bilder: HAWK, Friedrich R. Weilburg, Ottobock, Sartorius, Nina Stiller, Polygo<br />

Bilder: Symrise, WMG Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH


10 Magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen Magazin 11<br />

I n t e r n at s g y m n a s i u m<br />

A r b e i t s m a r k t<br />

T o u r i s m u s<br />

B e r at u n g<br />

Fa c h k r ä f t e s i c h e r u n g<br />

Verlässlich<br />

„50plus“ online<br />

Infos jederzeit<br />

Beratung für Produktion und Logistik<br />

Profil zeigen<br />

Das Pädagogium Bad Sachsa legt großen<br />

Wert auf eine gute Lernatmosphäre.<br />

Neues Personalportal des regionalen<br />

Beschäftigungspakts „50plus“ ist online.<br />

Die Agentur LandZukunft bringt elf Infoterminals<br />

in die Solling-Vogler-Region.<br />

Die Schmidt & Kohl Consulting GmbH & Co. KG schafft passgenaue Prozesse und<br />

Lösungen für mittelständische Unternehmen auf der Basis von SAP.<br />

Der Wirtschaftsraum Mittelweser hat eine<br />

neue Strategie zur Fachkräftesicherung.<br />

Bereits 1890 wurde das Internatsgymnasium<br />

Pädagogium Bad Sachsa gegründet,<br />

seit 1968 wird es von einer Stiftung getragen.<br />

Heute lernen am Harzrand etwa 390<br />

Kinder und Jugendliche. Sowohl die internen<br />

als auch die externen Schüler schätzen<br />

die familiäre Atmosphäre, die durch den<br />

engen Kontakt von Schülern, Lehrern und<br />

Eltern entsteht und durch das ausgewogene<br />

Ganztagsschulkonzept gefördert wird.<br />

Schulisch findet in Klasse 5 bis 10 keine<br />

Schwerpunktbildung statt. Dafür werden in<br />

der Oberstufe – unabhängig von der Schülerzahl<br />

– drei Profile angeboten: sprachlich,<br />

mathematisch-naturwissenschaftlich und<br />

gesellschaftswissenschaftlich.<br />

Um möglichst vielen Jugendlichen den<br />

Weg zum Abitur zu ermöglichen, stehen<br />

Lehrer und Schüler in einem engen Dialog<br />

und können so Verständnislücken oder<br />

Lerndefizite schnell ausgleichen. Genauso<br />

werden leistungsstarke Schüler stärker<br />

gefordert und damit in ihrer Entwicklung<br />

unterstützt. Viel Wert wird auch auf kreativen<br />

und sportlichen Ausgleich gelegt. Dabei<br />

können die Schüler zwischen zahlreichen<br />

Arbeitsgemeinschaften wählen. VS<br />

www.internats-gymnasium.de<br />

Mit dem „Personalportal 50plus“ bietet der<br />

Beschäftigungspakt „50plus – Erfahrung<br />

zählt!“ Arbeitgebern die Möglichkeit, sich<br />

schnell, übersichtlich, unverbindlich und<br />

kostenfrei über geeignete Arbeitskräfte in<br />

der Region zu informieren.<br />

Initiiert wurde das Portal im Rahmen des<br />

Bundesprogramms „Perspektive 50plus<br />

– Beschäftigungspakte in den Regionen“<br />

vom regionalen Beschäftigungspakt<br />

„50plus – Erfahrung zählt!“. Der Beschäftigungspakt<br />

ist für die Aktivierung, Qualifizierung<br />

und Arbeitsvermittlung von<br />

älteren Arbeitssuchenden im ALG II-<br />

Bezug zuständig. Zum Pakt zählen neben<br />

dem Jobcenter Landkreis Göttingen auch<br />

die Jobcenter der Landkreise Hildesheim,<br />

Holzminden, Northeim, Osterode am Harz<br />

und Peine. Mit dem Personalportal will der<br />

Beschäftigungspakt die Arbeitgeber in der<br />

Region ansprechen und aufzeigen, dass es<br />

sich lohnt, auch die Überfünfzigjährigen<br />

in die Personalentscheidungen mit einzubeziehen.<br />

In dem Portal sind Bewerberinnen<br />

und Bewerber aus allen Branchen<br />

vertreten. Besondere Schwerpunkte gibt es<br />

in den Bereichen Dienstleistung, Handel,<br />

Handwerk und Lager/Logistik. Aufrufbar<br />

unter www.personalportal50plus.de VT<br />

Informationen über touristische Angebote<br />

in der Solling-Vogler-Region sind für die<br />

Gäste vor Ort dank der Entwicklungsagentur<br />

LandZukunft nun 24 Stunden am Tag<br />

abrufbar. Über elektronische Infoterminals<br />

besteht an elf Standorten die Möglichkeit,<br />

rund um die Uhr umfassende Informationen<br />

über Freizeitangebote, Unterkünfte<br />

und Co. einzuholen. Über einen Touchscreen-Bildschirm<br />

können die Gäste alle<br />

Informationen für einen Aufenthalt in der<br />

Solling-Vogler-Region abrufen.<br />

So erfahren die Gäste unter anderem,<br />

welche Sehenswürdigkeiten die einzelnen<br />

Mitgliedsgemeinden zu bieten haben und<br />

wo Übernachtungsmöglichkeiten bestehen.<br />

Diashows und Videos vermitteln den Besuchern<br />

spannende Einblicke in die Naturlandschaft<br />

und die Ferienorte.<br />

Mit elf teilnehmenden Orten ist die<br />

Solling-Vogler-Region in Bezug auf die<br />

Dichte der angebotenen Infoterminals<br />

deutschlandweit führend. In Zusammenarbeit<br />

mit der Auftragsfirma feratel media<br />

technologies AG wurden die Terminals<br />

Anfang August aufgebaut und in Betrieb<br />

genommen. <br />

VT<br />

www.solling-vogler-region.de<br />

In jedem Unternehmen laufen täglich Produktions-<br />

und Logistikprozesse ab. „Diese<br />

erzeugen die Wertschöpfung des Unternehmens,<br />

kosten aber auch jeden Tag<br />

Geld. In Produktions- und Logistikprozessen<br />

liegen die entscheidenden Schlüssel<br />

für Effizienz und Erfolg oder Ineffizienz<br />

und Misserfolg von Unternehmen“,<br />

erklärt Silke Kohl. Sie ist geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der Schmidt &<br />

Kohl Consulting GmbH & Co. KG aus<br />

Steinfeld-Mühlen im Oldenburger Münsterland.<br />

Das 2010 gegründete Beratungsunternehmen<br />

unterstützt seine Kunden<br />

von der Einführung über die Implementierung<br />

bis hin zur Nachbetreuung großer<br />

ERP-Projekte in der Produktion, Warenwirtschaft<br />

und Logistik. Dabei bietet das<br />

Unternehmen Know-how und industrieübergreifendes<br />

Prozesswissen für sämtliche<br />

Fragestellungen bis hin zum Projektmanagement<br />

selbst sowie breit aufgestellte<br />

und tiefgehende SAP-Expertise. Zu den<br />

Kunden zählen unter anderem die BMW<br />

AG, Rolls-Royce Motor-Cars, die Schaeffler<br />

KG, die Müller-Technik GmbH und<br />

die Bezema AG. Nun soll verstärkt auch<br />

der Mittelstand in <strong>Niedersachsen</strong> in den<br />

Fokus genommen werden.<br />

„Knappe personelle Ressourcen im Mittelstand<br />

sowie mit Projekten konkurrierendes<br />

Tagesgeschäft erschweren den Aufbau<br />

einer Projektorganisation und eine zügige<br />

Projektabwicklung“, beschreibt Kohl die<br />

Ausgangslage. „Gleichzeitig erfordern<br />

knappe Projektressourcen und -budgets<br />

sowie ein hoher Handlungsdruck bei auftretenden<br />

Fragestellungen eine zügige Projektabwicklung.<br />

Darunter leiden in erster<br />

Linie erforderliche Tests und notwendige<br />

Schulungen und damit der Gesamterfolg<br />

des Projektes.“ Silke Kohl spricht aus<br />

Erfahrung. Die Wirtschaftsinformatikerin<br />

arbeitete selbst in der Industrie, bevor sie<br />

über mehrere Stationen in der Unternehmensberatung<br />

ihre eigene Firma eröffnete.<br />

Bestätigt wird die Expertise auch<br />

von ihren Kunden: „Wir haben wichtige<br />

Impulse erhalten, um die Einführung<br />

unseres Hochregallagers erfolgreich<br />

abzuschließen und konnten von der langjährigen<br />

Projekterfahrung der Schmidt &<br />

Kohl Consulting profitieren und so echten<br />

Mehrwert in unserer Logistik generieren“,<br />

so Ulrich Ehrenborg, Geschäftsführer der<br />

Müller-Technik GmbH aus Steinfeld. VS<br />

www.schmidt-kohl.com<br />

Fachkräftegwinnung und -sicherung sind<br />

auch im Wirtschaftsraum Mittelweser die<br />

aktuell großen Themen. Auf Initiative<br />

heimischer Untenehmen brachte die WIN<br />

Wirtschaftsförderung im Landkreis Nienburg/Weser<br />

GmbH Vertreter aus Politik,<br />

Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

zu einem regionalen Profilbildungsprozess<br />

zusammen. Die Absicht: die gezielte<br />

Ansprache und Gewinnung von Fachkräften<br />

innerhalb und außerhalb der Region.<br />

Dabei sollten verstärkt die weichen Standortfaktoren<br />

in den Fokus gerückt werden.<br />

Mitte 20<strong>13</strong> präsentierte man die<br />

identifizierten Profile der Region: „Leben<br />

und Wohnen im Grünen und Großen“,<br />

„In Balance aktiv natürlich leben“<br />

und „Näher dran wohnen“ lauten die<br />

Schlagworte, hinter denen sich günstige<br />

Immobilienpreise, Wohnen in der<br />

Natur, enorme Sport- und Freizeitpotenziale<br />

und soziale Nähe, sprich Nachbarschaft,<br />

verbergen. Diese sollen zukünftig<br />

als überzeugende Aspekte des Lebens in<br />

der Region herausgestellt werden.Mit der<br />

Planung durch geht es nun ambitioniert<br />

an die Umsetzung. <br />

VS<br />

www.win-nienburg.de<br />

Bilder: Pädagogium Bad Sachsa, R. Hormes, Solling-Vogler-Region im Weserbergland e.V.<br />

Bilder: Schmidt & Kohl Consulting GmbH & Co. KG, WIN Nienburg


egjo niedersachsen Magazin <strong>13</strong><br />

26. - 28. November 2014<br />

11. Kautschuk-Herbst-Kolloquium<br />

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Deutsches Institut für Kautschuktechnologie e. V.<br />

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Schnell machen<br />

Mit General Motors<br />

Platz für Gewerbe<br />

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Die BFTW Holzminden GmbH ist bundesweit<br />

ein Experte für Betonfertigteile.<br />

Die Piller Idustrieventilatoren GmbH aus<br />

Osterode beliefert General Motors.<br />

Westlich von Cloppenburg prosperiert<br />

die Gemeinde Lastrup.<br />

Geben Sie Ihrem<br />

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Willkommen an der<br />

Offenen Hochschule <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Wir bringen Berufstätige weiter.<br />

Welches Fach zu Ihrem Job passt und<br />

wie Sie auch ohne Abitur studieren<br />

können, erfahren Sie bei uns. Wir liefern<br />

alle Infos für Ihre Weiterbildung.<br />

www.offene-hochschule-niedersachsen.de<br />

Das Betonfertigteilwerk Holzminden, kurz<br />

BFTW, gibt es erst seit 2001, dennoch hat<br />

sich die Firma bundesweit bereits einen<br />

Namen gemacht und ist stark am Expandieren.<br />

Bei BFTW werden Stahlbetonteile<br />

auf hohem Niveau gefertigt. Die Fertigteile<br />

werden dabei vielseitig eingesetzt, zum<br />

Beispiel für den Industriebau, den Hallenbau<br />

oder den Wohnungsbau, als moderne<br />

Schallschutzwände oder Brückenelemente<br />

(wie etwa eine Schwerlastbrücke<br />

bei Hameln).Große Objekte wie Produktions-<br />

und Lagerhallen, aber auch Supermärkte<br />

müssen manchmal von kurzfristig<br />

realisiert werden. Die Bauweise mit Stahlbetonfertigteilen<br />

ist dafür ideal, da durch<br />

den schnellen Einsatz von Fertigteilen Bauprojekte<br />

innerhalb weniger Tage umgesetzt<br />

werden können. Konkret umfasst die Produktpalette<br />

von BFTW Stützen, Binder,<br />

Treppen, Pfetten, Unterzüge, Wandplatten<br />

und Sockelplatten.<br />

Die Betonfertigteile werden wetterunabhängig<br />

im Werk Holzminden gefertigt,<br />

angeliefert und anschließend von betriebseigenen<br />

Montagekolonnen fachgerecht und<br />

wasserdicht vor Ort installiert.<br />

VS<br />

www.bftw.de<br />

Mit Gesamtinvestitionen von ca. 550 Mio.<br />

USD will General Motors, einer der weltweit<br />

größten Automobilhersteller, seine weltweiten<br />

IT-Prozesse in zwei neuen Großrechenzentren<br />

bündeln. Für die jetzt in Betrieb<br />

gegangenen Anlagen wurde von den US-<br />

Behörden die entsprechend höchste Zertifizierung<br />

vergeben, welche weltweit nur<br />

5% aller Rechenzentren erreichen. Für das<br />

Herzstück, die sichere und umweltschonende<br />

Stromversorgung, werden hierzu im<br />

Endausbau 16 der größten Piller-USV-Anlagen<br />

mit einer Modulleistung von je 2,7 MW<br />

eingesetzt. In jedem Modul wurden zwei<br />

weltweit einmalige Schwungmassenspeicher<br />

von Piller installiert. Hierdurch wird<br />

der Einsatz von Batterieanlagen der Größe<br />

eines Fußballfeldes überflüssig. Die Anlagen<br />

wurden im Werk Osterode gefertigt,<br />

im Werk Bilshausen geprüft, vom Kunden<br />

abgenommen und dann vom Tochterunternehmen<br />

Piller USA in Containeranlagen<br />

integriert (siehe Foto). Mit diesen und<br />

ähnlichen Anlagen sowie einem weltweiten<br />

Service-Netz erwirtschaftet Piller inzwischen<br />

mit über 850 Mitarbeitern mehr als<br />

200 Mio. Euro Umsatz im Jahr und ist für<br />

Anlagen dieser Größenordnung weltweit<br />

absolut führend.<br />

VS<br />

Die Gemeinde Lastrup hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einem attraktiven<br />

Standort entwickelt. Ihren Bürgern bietet<br />

die Gemeinde ideale Voraussetzungen,<br />

um sich in Lastrup rundum wohl zu fühlen.<br />

Das reicht von vielfältigen Angeboten<br />

im vorschulischen Bereich über ein bemerkenswert<br />

aktives Vereinsleben und zahlreichen<br />

Sportmöglichkeiten bis hin zur Vorhaltung<br />

von preiswertem Bauland.<br />

Im Lastruper Rathaus engagiert man<br />

sich aber insbesondere dafür, Betriebe<br />

oder Gründer für den Standort zu interessieren,<br />

denn man kann mit hervorragenden<br />

Standortbedingungen punkten: Es<br />

gibt ausreichend Gewerbegrundstücke zu<br />

attraktiven Konditionen und in verkehrsgünstiger<br />

Lage. „Wir legen aber auch ein<br />

Augenmerk darauf, Gewerbegebiete „im<br />

Grünen“ zu schaffen, die sich in die Landschaft<br />

einfügen und mit ihrem Umfeld<br />

ein einheitliches Gesamtbild darstellen“,<br />

betont Bürgermeister Michael Kramer.<br />

Im Lastruper Gewerbegebiet entlang<br />

der zukünftig vierspurigen Bundesstraße<br />

B2<strong>13</strong>/E233 haben sich in den letzten Jahren<br />

bereits mehrere namhafte Firmen<br />

mit teils internationalen Absatzmärkten<br />

angesiedelt.<br />

VS<br />

Bilder: BFTW Hallen, Piller Idustrieventilatoren, Gemeinde Lastrup


14 interview regjo NIEDERSACHSEN regjo NIEDERSACHSEN interview 15<br />

„Ich habe mich totgelacht“<br />

Jessica Stockmann spielt an der Braunschweiger Komödie am Altstadtmarkt im Stück „Ein Mann mehr ist noch zu<br />

wenig“. Ein Gespräch über die Bedeutung des Theaters und die Umkehr der Geschlechterklischees.<br />

Jessica Stockmann hat als Sängerin, Moderatorin und Schauspielerin von sich Reden gemacht. Aktuell steht sie in Braunschweig auf der Bühne.<br />

Bild: Ute Ville<br />

Interview: Halina Schmidt<br />

Die „Komödie am Altstadtmarkt“ wurde vor zehn Jahren von Florian<br />

Battermann gekauft, der in den ehemaligen Räumen eines<br />

Kinos ein unsubventioniertes Privattheater eröffnete. Ist dieses<br />

Konzept erfolgreich?<br />

An allererster Stelle steht zunächst der Mut, so etwas zu tun. Da<br />

kann ich vor Florian Battermann nur den Hut ziehen. Aber der<br />

Erfolg seines Hauses zeigt ihm ja auch, dass er alles richtig gemacht<br />

hat. Erfolg und Mut gehören eben immer zusammen. Wie sagen die<br />

Amerikaner so schön: No risk, no fun!<br />

Worum geht es in dem Theaterstück „Ein Mann mehr ist noch<br />

zu wenig“?<br />

Es geht um eine Frau, die nichts von der Ehe und von der Monogamie<br />

hält. Carmen hat Affären mit drei Männern zugleich, von<br />

denen jeder eine bestimmte Rolle erfüllt. Und an einem Tag stehen<br />

die drei dann plötzlich alle vor ihrer Tür. Im Laufe des Stückes<br />

merkt man aber, dass sie eigentlich lieber einen Mann will, der<br />

alles erfüllt. Es ist kein Männerhasserstück, bei dem über Männer<br />

hergezogen wird! Das Theaterstück ist die moderne Fassung<br />

der Filmkomödie „Boeing-Boeing“ von 1965. In dem Film ist der<br />

Protagonist mit drei Stewardessen zugleich verlobt. Das Stück ist<br />

daran angelehnt.<br />

Was hat Sie dazu bewogen, bei diesem Theaterstück mitzuwirken?<br />

Ich habe das Stück gelesen und mich totgelacht. Florian Battermann,<br />

der gleichzeitig auch der Autor der Komödie ist, und ich<br />

wollten schon länger zusammenarbeiten. Er hatte mich vor einigen<br />

Jahren in München auf der Bühne gesehen. Er sprach mich<br />

wegen eines anderen Stückes an, aber damals hatte ich noch Kinderpause.<br />

Jetzt sind meine Kinder neun und 14 Jahre alt, da ist es<br />

viel einfacher, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.<br />

Ich wohne in Hamburg und fahre für das Stück nach Braunschweig.<br />

Der Beruf der Schauspielerei ist mit dem Muttersein perfekt vereinbar.<br />

Außerdem spielt auch Tanja Schumann, die ich sehr mag,<br />

in dem Stück mit.<br />

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und der Protagonistin<br />

Carmen?<br />

Carmen tut das, was sie denkt und für richtig hält, ohne sich<br />

daran zu stören, was die Gesellschaft davon denkt. Mir war es<br />

auch immer das Wichtigste, dass ich morgens in den Spiegel<br />

schauen kann.<br />

Warum wurde in der Neufassung des Stücks die Rollenverteilung<br />

der Geschlechter umgekehrt?<br />

Eine Frau, die drei Lover hat, ist einfach moderner als ein Mann,<br />

der drei Geliebte hat. Das wäre ja dann ein alter Schuh. Bei der<br />

Unterhaltung, das heißt im Theater oder Film, geht es ja immer<br />

darum, den Zuschauer zu unterhalten und ihn nicht mit „alten<br />

Kamellen“ und abgedroschenen Klischees zu langweilen. Daher ist<br />

die Frau mit den drei Lovern so wunderbar zeitgemäß.<br />

Inwiefern spiegelt dies den Wandel der männlichen und weiblichen<br />

Rollenverteilung in der Gesellschaft wieder?<br />

Früher „gönnte“ sich nur der Mann eine Geliebte. Inzwischen sind<br />

die Frauen aber finanziell unabhängig und somit können sie sich<br />

auch ihren Geliebten gönnen. Und manchmal eben sogar drei davon.


Bild: Axel Emmert<br />

regjo NIEDERSACHSEN interview 17<br />

Szene aus dem Stück „Ein Mann mehr ist noch zu wenig“ in der Braunschweiger „Komödie am Altstadtmarkt“. Das vollkommen<br />

unsubventionierte Theater von Florian Battermann gibt es seit 2003, seine Eigenproduktionen sind auch bundesweit unterwegs.<br />

www.internats-gymnasium.de<br />

Kindlichen Forscherdrang nutzen, zielgerichtetes Arbeiten entwickeln – das verstehen wir unter Bildung mit Perspektive!<br />

Pädagogium Bad Sachsa • Staatlich anerkanntes Gymnasium mit Internat<br />

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Sehen Sie selbst noch Defizite auf dem Weg zur Gleichstellung<br />

von Mann und Frau?<br />

Meiner Meinung nach ist gesellschaftlich das Limit<br />

erreicht. Mehr Emanzipation der Frau möchte ich gar<br />

nicht. Denn ich möchte ja noch immer, dass der Mann mir<br />

in den Mantel hilft, mir die Tür aufhält und mir Blumen<br />

schenkt. Wenn er das nicht mehr tut, sondern wir Frauen<br />

anfangen, den Männern die Tür aufzuhalten, würde ich<br />

das ganz schrecklich finden.<br />

Was fasziniert Sie am meisten an der Schauspielerei?<br />

Man kann Rollen spielen, die man im Alltag nicht spielen<br />

kann, ohne dass jemand irritiert ist und etwas sagt.<br />

Und man beschäftigt sich immer wieder mit neuen Rollen<br />

und neuen Personen.<br />

Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen der Schauspielerei<br />

im Fernsehen und auf der Bühne?<br />

Ich komme ursprünglich vom Theater. Von 1987 bis<br />

1990 habe ich eine Musical- und Schauspielausbildung<br />

am Bühnenstudio der Darstellenden Künste in Hamburg<br />

absolviert und wurde nach meinem Abschluss vom Fleck<br />

weg vom Ernst-Deutsch-Theater engagiert. Mir gefällt<br />

beides, Fernsehen und Theater, aber die größere Herausforderung<br />

ist das Theater. Jede Vorstellung ist anders.<br />

Beim Drehen dreht man so lange, bis es im Kasten und<br />

richtig, richtig gut ist. Das gibt es beim Theater nicht,<br />

aber gerade das ist der Kitzel. Theater ist meine Passion,<br />

meine Leidenschaft.<br />

Halten Sie eine TV-Adaption des Stückes für möglich?<br />

Absolut! Ich finde, das Theaterstück ist wie gemacht fürs<br />

Fernsehen. Da wäre ich sofort dabei!<br />

Glauben Sie, dass die Schauspielerei am Theater in Zeiten<br />

der digitalen Medien noch eine Zukunft hat?<br />

Oh ja! In diesem neuen Zeitalter ist zwar alles schneller und<br />

anonymer geworden, aber umso mehr sehnt man sich dann<br />

zwischendurch nach dem Ursprünglichen zurück. Es gibt<br />

Lampen in allen Variationen, aber eine Kerze gibt immer<br />

noch das schönste Licht und eine ganz spezielle Atmosphäre.<br />

Genauso ist es mit dem Theater. Reality Show hin, Reality<br />

Show her – das Theater hat seine ganz eigene Atmosphäre.<br />

Wie mutig ist Theater heute, wie mutig muss es sein?<br />

Theater war schon immer mutig. Früher gab es Gerüchte<br />

auf dem Jahrmarkt oder bei Hofe und die Schauspieler<br />

haben dann ein Stück daraus gemacht. Da sie in Rollen<br />

geschlüpft sind, konnte man sie, auch wenn sie die Aristokraten<br />

angriffen, dennoch nicht köpfen lassen. Heute ist<br />

es nicht anders. Theater muss modern sein, unterhalten,<br />

zum Nachdenken anregen. Und das Theater hat die Kraft,<br />

die Stimme des Volkes zu sein.<br />

Das Stück startet am 1. Dezember 2014 und ist bis zum 11. Januar<br />

2014 in der „Komödie am Altstadtmarkt“ in Braunschweig zu sehen.<br />

Infos und Karten gibt es unter: www.komoedie-am-altstadtmarkt.de


18 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 19<br />

Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />

Das mobile Miteinander<br />

In der Region Braunschweig arbeiten Unternehmen und öffentliche Forschungseinrichtungen gemeinsam<br />

am Auto der Zukunft: Das soll sicherer, ressourcenschonender und komfortabler sein als heute.


20 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 21<br />

Die „Forschungskreuzung“ des DLR in Braunschweig. Im Rahmen<br />

des Projektes AIM (Anwendungsplattform Intelligente Mobilität)<br />

werden hier Fahrzeugbewegungen zur Erforschung des Mobilitätsverhaltens<br />

erfasst. Vorhergehende Seite: Forschungsfahrzeug Leonie.<br />

Bild: DLR


22 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 23<br />

Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />

Text: Holger Isermann<br />

Wenn es so etwas wie eine Geburtsstunde<br />

der Automobilregion Braunschweig gibt,<br />

dann könnte man sie ins Jahr 1903 datieren.<br />

Der Konstrukteur Heinrich Büssing ist<br />

damals 60 Jahre alt und hat eine unternehmerische<br />

Erfolgsgeschichte mit mehr als 90<br />

angemeldeten Patenten hinter sich. Obwohl<br />

sich auf seinem Konto ein kleines Vermögen<br />

befindet, denkt Büssing nicht an Ruhestand,<br />

sondern gründet zusammen mit seinen<br />

beiden Söhnen die „Heinrich Büssing,<br />

Specialfabrik für Motorlastwagen, Motoromnibusse<br />

und Motoren, Braunschweig,<br />

Elmstraße“. Von einer stillgelegten Wäscherei<br />

aus eroberten seine Busse und LKWs<br />

weite Teile Mitteleuropas und wurden in<br />

die ganze Welt exportiert. Als Büssing im<br />

Sommer 1843 in Nordsteimke beim damals<br />

noch nicht existierenden Wolfsburg zur<br />

Welt kam, ließ sich diese Aufstiegsbiographie<br />

nicht voraussagen. Sein Vater war<br />

Schmied und der junge Heinrich besuchte<br />

die Dorfschule. 1859 legte er als Gesellenstück<br />

ein Hufeisen vor und sollte eigentlich<br />

in die Fußstapfen des Vaters treten. Stattdessen<br />

zog es ihn fort. Auf seiner Wanderung,<br />

die ihn über Brandenburg und Bayern<br />

bis in die Schweiz führte, sah Büssing<br />

fasziniert die Anfänge der Industriealisierung<br />

und muss schnell begriffen haben,<br />

dass in ihr die Zukunft lag. Seine Notizbücher<br />

waren gespickt mit Berechnungen und<br />

Konstruktionszeichnungen, als er wieder in<br />

Nordsteimke ankam und gegen den Willen<br />

seines Vaters Gasthörer am Braunschweiger<br />

Collegium Carolinum, dem Vorgänger<br />

der TU Braunschweig, wurde. Dort studierte<br />

der ehemalige Dorfschüler drei Jahre<br />

lang Maschinenbau und Bautechnik. In der<br />

Folge gründete er mehrere Unternehmen,<br />

die Fahrräder, Maschinen oder Stellwerke<br />

für die Eisenbahn herstellten und wurde<br />

schließlich im hohen Alter zum Autopionier.<br />

Doch Büssing war nicht nur Techniker.<br />

Er gründete auch eine Buslinie von<br />

Wendeburg nach Braunschweig und mit der „Transportgesellschaft<br />

zur Beförderung von Waren und Güter“ die<br />

wahrscheinlich erste Spedition der Welt. Er wurde Ehrendoktor<br />

und Ehrensenator der TU Braunschweig.<br />

Autoentwicklung in der Region Braunschweig hat über<br />

100 Jahre Tradition.<br />

Heute verleiht der Braunschweigische Hochschulbund<br />

jährlich den Heinrich-Büssing-Preis für herausragende<br />

Leistungen von Nachwuchswissenschaftler und<br />

zeichnet damit die Idee eines Miteinanders aus Wissenschaft<br />

und Industrie aus. Denn positiv Verrückte, wie der<br />

Braunschweiger Konstrukteur, stecken an, erzeugen Faszination<br />

und begeistern. Damit geben sie einer Region ein<br />

120 Mio. Euro Gesamtvolumen, teilweise gefördert<br />

durch den Bund und das Land: die Open<br />

Hybrid LabFactory, die nahe des Volkswagen-<br />

Werks in Wolfsburg entstehen soll. 200 Mitarbeiter<br />

sollen hier an Leichtbau-Komponenten<br />

für die Autoindustrie forschen. Beteiligt an dem<br />

NFF-geführten Projekt sind 31 Partner aus<br />

Wissenschaft und Wirtschaft.


24 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 25<br />

Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />

Bild: Volkswagen AG<br />

Begrüßung der ersten Stipendiaten des kooperativen Promotionsprogramms Elektromobilität 20<strong>13</strong> des Niedersächsischen Forschungszentrums<br />

Fahrzeugtechnik (NFF) in Braunschweig.<br />

Ministerpräsident Stephan Weil mit dem neuen (Klein-)Serienmodell XL1 von Volkswagen: Der Plug-in-Hybride soll mit 0,9 Litern Kraftstoff pro<br />

100 Kilometer auskommen; der vollgeladene Akku soll es auf eine Reichweite von etwa 50 Kilometer bringen (Herstellerangaben).<br />

Gesicht, das Gleichgesinnte anzieht und werden zum Initial für<br />

das, was man heute Schwerpunkt- oder Kompetenzregion nennt.<br />

Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist wohl das Silicon Valley<br />

in Kalifornien für die Elektronik- und Computerindustrie.<br />

Das neue Mobile Valley? In Braunschweig und Umgebung<br />

wächst der Bereich Mobilitätsforschung stetig.<br />

In Braunschweig und Umgebung haben sich mittlerweile eine<br />

Vielzahl an Forschungseinrichtungen und Unternehmen angesiedelt,<br />

bei denen sich alles ums Vorwärtskommen dreht. Neben<br />

der Volkswagen AG und dem vielfältigen Netz an Zulieferern gehören<br />

dazu auch der Zughersteller Alstom, die Siemens AG und zahlreiche<br />

mittelständische Unternehmen. Zieht man den Kreis etwas<br />

weiter, kommen die Continental AG in Hannover und die Ingenieurgesellschaft<br />

Auto und Verkehr (IAV) mit ihrem Entwicklungszentrum<br />

in Gifhorn dazu. Auf der Hochschulseite gibt es die TU<br />

Braunschweig, die Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

und die Hochschule für Bildende Künste (HBK), die mit<br />

ihrem Institut für Transportation Design explizit am Auto der<br />

Zukunft forscht. Dazu kommen in der Region mehrere außeruniversitäre<br />

Forschungseinrichtungen, wie das Bundesforschungsinstitut<br />

für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, das unter<br />

anderem im Bereich Landmaschinen forscht und natürlich das<br />

Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Die Summe<br />

der Akteure erzeugt einen besonderen Schmelztiegel“, erklärt<br />

Professor Karsten Lemmer. Der Leiter des Instituts für Verkehrssystemtechnik<br />

beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) erforscht mit einem Team aus Ingenieuren, Psychologen,<br />

Informatikern und Mathematikern das Zusammenspiel aus<br />

Mensch und Technik auf der Straße.<br />

Der Fahrer ist darin zugleich Schwachpunkt und Stärke im<br />

Auto. Sensoren reagieren sofort, ohne Schrecksekunde. Sie können<br />

aber die intuitiven Fähigkeiten des Menschen kaum ersetzen.<br />

Lemmer: „Unser Ziel ist es, die kreative Problemlösungskompetenz<br />

des Menschen mit der Geschwindigkeit der Elektronik zu<br />

verknüpfen. Das treibt uns an.“ Dazu errichten die Braunschweiger<br />

Verkehrsforscher gerade die Anwendungsplattform Intelligente<br />

Mobilität (AIM) im Stadtgebiet und bauen auf Nachhaltigkeit.<br />

Typische Forschungsprojekte dauern laut Lemmer rund drei Jahre.<br />

Das meiste davon ist Vorbereitung: Die Infrastruktur muss stehen,<br />

Genehmigungen müssen eingeholt werden. „Im schlimmsten Fall<br />

braucht es also zwei Jahre, bis die Messungen beginnen können.<br />

Danach müssen die Messanlagen zurückgebaut werden oder stehen<br />

in der Landschaft rum und verrotten.“ Der Ansatz von AIM<br />

ist deshalb der Aufbau generischer Bausteine für ein Verkehrsforschungs-Labor.<br />

Es soll eine universale<br />

Infrastruktur entstehen, auf der verschiedene<br />

Forschungsprojekte relativ leicht aufbauen<br />

können. Das spart Investitionen und<br />

Zeit. Aufmerksame Beobachter dürften die<br />

Aktivitäten der Braunschweiger Verkehrsforscher<br />

bemerkt haben. Wo Hagenring und<br />

Rebenring sich treffen, entsteht die AIM-<br />

Forschungskreuzung: Hier sind beispielsweise<br />

acht Kameras und vier Radare auf<br />

die Fahrbahn gerichtet und zeichnen alle<br />

motorisierten Verkehrsbewegungen auf.<br />

Für Untersuchungen zur Interaktion von<br />

motorisiertem und nicht-motorisiertem<br />

Verkehr erkennen zusätzlich Stereokamerasysteme<br />

Fußgänger und Radfahrer an<br />

zwei der vier Überwege. Im Fokus stehen<br />

so genannte Beinaheunfälle, also brenzlige<br />

Situationen, die sich gerade so noch ohne<br />

Kollision auflösen lassen. Denn während<br />

Blech- und Personenschäden durch die<br />

Polizei registriert werden, gibt es zu Beinnaheunfällen<br />

keine Statistiken. „Wenn wir<br />

beides zusammennehmen, erhöhen wir die<br />

Fallzahlen und können zielsicherer an Assistenzsystemen<br />

arbeiten, die kritische Situationen<br />

vermeiden“, betont Lemmer. Aus<br />

dem riesigen Datenvolumen der Kameras<br />

wählen Hochleistungsrechner genau die<br />

Situationen aus, die einen Beinaheunfall<br />

zeigen und speichern sie in Form von so<br />

genannten Trajektorien ab.<br />

Auf dem Bildschirm werden diese<br />

Bewegungsinformationen schließlich in<br />

Form einer Shapebox dargestellt, die die<br />

Größe, Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung<br />

und Beschleunigung eines Objektes<br />

widerspiegelt. Die anderen Bildinformationen<br />

landen im digitalen Papierkorb – aus<br />

Datenschutzgründen und weil die Grenzen<br />

der Speicherkapazität sonst schnell erreicht<br />

wären. Mit den gesammelten Beinaheunfällen<br />

von der realen Kreuzung füttern die<br />

Wissenschaftler schließlich verschiedene<br />

Simulatoren. Hinter dem täuschend echten<br />

Steuer können Probanden neu entwickelte<br />

Assistenzsysteme erproben, bevor diese<br />

anschließend wieder in der realen Umgebung<br />

getestet werden. „Das ist der Forschungskreislauf<br />

aus der Wirklichkeit in die<br />

Simulation und zurück auf die Straße, den<br />

wir anstreben“, betont Forschungskreuzungs-Projektleiter<br />

Sascha Knake-Langhorst.<br />

Zwei solcher Simulatoren stehen<br />

in einem Nachbargebäude des Institutes.<br />

Ein neuer wird gerade gebaut. Der wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter ist von der Universität<br />

Hannover ans DLR gekommen, um<br />

hier zu promovieren. „Weil die Mischung<br />

aus Industrie und Wissenschaft einzigartig<br />

ist. Das Forschungsumfeld bietet das Beste<br />

aus zwei Welten.“ Die guten Bedingungen<br />

machen in der Region Spitzenforschung mit<br />

Bodenhaftung möglich. Das sieht auch die<br />

Helmholtz-Gemeinschaft so und hat einen<br />

Etatzuwachs für die Verkehrsforschung<br />

in Aussicht gestellt. Einen neuen Namen<br />

braucht das DLR deshalb nach Lemmers<br />

Meinung aber nicht. „Wir haben einen Slo-


26 autoforschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen autoforschung 27<br />

Bild: TU Braunschweig<br />

Die Region Braunschweig zeichnet eine hohe Forschungsdichte aus.<br />

Wie wichtig ist dabei das Thema Mobilität auf vier Rädern?<br />

Das Auto spielt in unserer Forschungslandschaft sicher eine herausragende<br />

Rolle. Dazu kommt aber die Mobilität in der Luft und auf der<br />

Schiene. 50 Prozent der Luftfahrtforschungsaktivitäten des Deutschen<br />

Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) finden hier in Braunschweig<br />

statt. Im Bereich der Schienenfahrzeuge haben wir Unternehmen wie<br />

Siemens oder Alstom.<br />

Das heißt, die Automobilregion ist eigentlich eine Mobilitätsregion?<br />

Ja! Die Frage ist doch, wie Mobilitätskonzepte der Zukunft aussehen<br />

und ich denke nicht, dass hier das Auto die einzige Antwort sein wird.<br />

Wir müssen uns zum Beispiel Gedanken machen, wie wir Verkehrsträger<br />

sinnvoll verknüpfen. Bei solchen Fragen hilft uns die Vielschichtigkeit<br />

in der Mobilitätsforschung und erzeugt Synergieeffekte. Fragen aus<br />

der Flugzeugforschung sind beispielsweise hochgradig relevant für die<br />

Automobilforschung.<br />

zentren aus. Nehmen Sie den Campus Forschungsflughafen, das Niedersächsische<br />

Forschungszentrum Fahrzeugtechnik und die<br />

Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg.<br />

War das Wissenschaftsjahr 2007 rückblickend eine Art Initialzündung<br />

für das neue Miteinander?<br />

Ja klar! Der Titel „Stadt der Wissenschaft“ hat erst das Bewusstsein<br />

für unseren Standort geschaffen und vielen Bürgern klar gemacht,<br />

welche Möglichkeiten wir hier haben.<br />

Welcher Regionsbegriff macht für Sie am meisten Sinn?<br />

Wissenschaftspolitisch würde ich die Metropolregion Hannover<br />

Braunschweig Göttingen Wolfsburg als Einheit sehen. Mir ist es<br />

wichtig, dass wir hier die Fähigkeiten vor allem im technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Bereich bündeln und nicht als Konkurrenten<br />

auftreten.<br />

Wie würden Sie das Verhältnis von Forschung zu Industrie beschreiben?<br />

Sind Sie eine Art Wissenszulieferer?<br />

Sie können logischerweise keine fahrzeugtechnische Forschung hier in<br />

der Region betreiben ohne Volkswagen im Blick zu haben. Aber ich kann<br />

von keinem Kollegen verlangen, dass er Projekte mit VW macht und sehe<br />

uns da auf Augenhöhe.<br />

Das heißt die Unabhängigkeit der Forschung ist nicht gefährdet?<br />

Nein, überhaupt nicht. Wir sind nicht die verlängerte Werkbank von VW.<br />

Es gibt auch kein wirkliches Druckmittel.<br />

Drittmittel könnten ein gutes Argument sein…<br />

Keine Hochschule ist gezwungen, Drittmittel aus der Wirtschaft einzuwerben.<br />

Natürlich wünschen wir uns Kooperationsprojekte, aber die Gelder<br />

sind da nur ein Argument. Das andere ist der Zugang zu gesellschaftlich<br />

und technisch relevanten Themen.<br />

Jürgen Hesselbach,<br />

Präsident der TU Braunschweig, über die<br />

„Mobilitätsregion“ Braunschweig und die<br />

Forschung rund um das Automobil.<br />

Wie gut funktioniert die Kommunikation zwischen den verschiedenen<br />

Akteuren?<br />

Neben den Hochschulen haben wir in der Region eine Vielzahl von<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen,<br />

die miteinander kooperieren. Die Kommunikation hat sich in den<br />

letzten Jahren auf allen Ebenen deutlich verbessert. Das war früher<br />

eines unserer großen Defizite. Mittlerweile reden wir permanent miteinander.<br />

Das drückt sich beispielsweise in verschiedenen Forschungs-<br />

Wenn man Wissenschaftler aus der Luftfahrtforschung fragt,<br />

schwärmen fast alle von den einmaligen Möglichkeiten hier in<br />

Braunschweig. Sind die bei der Automobilforschung ähnlich gut?<br />

Nicht ganz, die sind dreimalig: Man muss auch die Regionen München<br />

und Stuttgart nennen. Aber hier in Braunschweig entsteht etwas, wo<br />

sich unsere Konkurrenten im Süden langsam Gedanken machen werden.<br />

Wir beanspruchen eine Führungsrolle in der deutschen Mobilitätsforschung<br />

und wollen die klare Nummer eins in Norddeutschland sein.<br />

Daran kann uns eigentlich niemand mehr hindern, nur wir selbst.<br />

Was fehlt dem Auto von heute, damit es auch in 20 oder 30 Jahren<br />

noch fahren kann? Wo liegen die größten Herausforderungen für<br />

die Forschung?<br />

Ganz wichtig ist die Verbesserung der Sicherheit durch neue Assistenzsysteme.<br />

Weiter geht es um die Organisation des Verkehrs in den Städten und<br />

über lange Distanzen. Und natürlich müssen wir runter von den Emissionen.<br />

Da schwimmen wir gerade auf der Welle der Emobilität, aber das ist nicht<br />

alleine die Lösung. Auch Themen wie zum Beispiel der massentaugliche<br />

Leichtbau spielen hier eine Rolle, um den Kraftstoffverbrauch zu senken.<br />

gan, der heißt: Technologien aus Luft- und<br />

Raumfahrt für Straße und Schiene. Neben<br />

den drei reinen Verkehrsinstituten bringen<br />

22 weitere DLR-Institute ihre Kompetenzen<br />

ein. Das ist unsere große Stärke.“<br />

Aktuell werden am Braunschweiger<br />

Ring in regelmäßigen Abständen Wireless-<br />

LAN-Antennen für die „Car-to-Car“ und<br />

„Car-to-X“-Kommunikation angebracht.<br />

Damit wäre es beispielsweise möglich,<br />

einem Autofahrer zu signalisieren, welche<br />

Geschwindigkeit nötig ist, um die nächste<br />

Ampel bei „Grün“ zu erreichen. Das optimale<br />

Geschwindigkeitsband wird dann im<br />

Tacho eingeblendet. Auch Informationen<br />

zum Bahn- und öffentlichen Nahverkehr<br />

sollen integriert werden, um die Übergänge<br />

zwischen den einzelnen Verkehrsträgern<br />

zu optimieren. So könnte das Auto<br />

in naher Zukunft den Fahrer über Zugverspätungen<br />

und freie Parkplätze informieren.<br />

Insgesamt bietet AIM mehr als 20 solcher<br />

Forschungsbausteine und damit jede<br />

Menge Kooperationspotenzial mit anderen<br />

Forschungseinrichtungen. Zum Beispiel<br />

mit den Kollegen der TU, die bereits<br />

im Oktober 2010 ihr Versuchsauto Leonie<br />

medienwirksam fast autonom auf dem<br />

Braunschweiger Ring fahren ließen. Mittlerweile<br />

ist mit „MOBILE“ ein weiteres<br />

Forschungsfahrzeug dazugekommen, das<br />

ein wenig aussieht wie ein überdimensionales<br />

Spielzeugauto. „Leonie war damals<br />

aufsehenerregend, aber im Grunde die<br />

Weiterentwicklung konventioneller Fahrzeugtechnik<br />

– eine Evolution“, erklärt<br />

Professor Markus Maurer vom Institut für<br />

Regelungstechnik. „MOBILE ist dagegen<br />

eine echte Revolution. Sie werden davon<br />

weltweit kein Zweites finden.“<br />

Ein erstes Alleinstellungsmerkmal<br />

ist der Antrieb. MOBILE wird von vier<br />

Elektromotoren mit fast 600 PS in weniger<br />

als vier Sekunden von null auf hundert<br />

beschleunigt, so schnell wie kaum<br />

ein anderes Elektroauto. Auch bei Wendeund<br />

Parkmanövern hat MOBILE gegenüber<br />

herkömmlichen Autos die Nase vorn. Denn<br />

jedes Rad hat seinen eigenen Antrieb und<br />

eine separate Lenkeinheit. Damit kann das<br />

Forschungsfahrzeug praktisch auf der Stelle<br />

drehen. Dazu ist die mechanische oder<br />

hydraulische Kopplung von Lenkrad und<br />

Bremse mit den Rädern aufgehoben. Das<br />

Lenkrad von MOBILE ist praktisch eine Art<br />

Joystick. Seine Bewegung wird von Sensoren<br />

aufgenommen und elektronisch an die<br />

relevanten Komponenten übertragen. „Wir<br />

haben alles verworfen, was wir bisher über<br />

Autos wussten und einfach von Anfang an<br />

ein ganz neues gebaut“, erklärt Projektleiter<br />

Peter Bergmiller. Hinter dem „Wir“ verstecken<br />

sich vor allem zahlreiche Studierende.<br />

Nahezu jede Komponente ist das Ergebnis<br />

einer Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit.<br />

MOBILE ist damit die Summe von rund<br />

40 Arbeiten aus der Elektrotechnik, der<br />

Informations-Systemtechnik, der Informatik,<br />

dem Wirtschaftsingenieurwesen und<br />

dem Maschinenbau. „Über unsere Absolventen<br />

funktioniert bei uns der größte Teil<br />

des Wissenstransfers“, erläutert Maurer<br />

nicht ohne Stolz. Ihre Erfahrungen können<br />

die angehenden Ingenieure schließlich<br />

in Forschungseinrichtungen oder in<br />

der Industrie einbringen. So etwa im Niedersächsischen<br />

Forschungszentrum für<br />

Fahrzeugtechnik (NFF). 2007 von der TU<br />

Parkplatzsuche à la DLR: Das Parksymbol im Display<br />

des Fahrzeugs signalisiert einen freien Parkplatz.<br />

Bild: DLR<br />

Braunschweig mit Unterstützung des Landes <strong>Niedersachsen</strong>s<br />

und der Volkswagen AG gegründet, soll am NFF internationale<br />

Spitzenforschung rund um das Thema Mobilität<br />

gebündelt und etabliert werden. Schwerpunkte sind<br />

die Bereiche Assistenzsysteme, Emissionsreduktion, flexible<br />

Fahrzeugkonzepte und Mobilitätsmanagement. Der<br />

60 Millionen Euro teure Neubau am Forschungsflughafen<br />

ist so etwas wie der steingewordene Ausdruck eines regionalen<br />

Kooperationsgedankens.<br />

Das Niedersächsische Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik<br />

wird zum Herz der Mobilitätsforschung.<br />

Noch wird am Forschungsflughafen gebaut, aber schon<br />

im Januar 2014 soll das neue NFF-Gebäude sieben Institute<br />

der TU Braunschweig sowie mehrere Prüfstände und<br />

Hörsäle, eine Bibliothek und Cafeteria beheimaten. Auch<br />

Maurer und Lemmer sind NFF-Mitglieder und können<br />

bald gemeinsam unter einem Dach mit Kollegen aus Hannover<br />

und Clausthal forschen. „Das NFF wird die geographische<br />

Nähe erhöhen. Ein kleiner Spaziergang, dann<br />

steht man beim Kollegen im Büro“, sagt Lemmer. Das<br />

Forschungszentrum biete auch einen Mehrwert für die<br />

Studierenden, weil es die Durchlässigkeit zwischen Studium<br />

und Forschungstätigkeit erhöht. „Da haben wir in<br />

der Region eine sensationelle Situation. Von hier ist selbst


egjo niedersachsen autoforschung 29<br />

Oben: Das FASCar II ist ein<br />

Versuchsfahrzeug des DLR<br />

zur Erprobung neuartiger,<br />

aktiver Assistenzfunktionen.<br />

Mitte: Velotaxi des NFF.<br />

Unten: Versuchsfahrzeug<br />

MOBILE auf dem Doktorandentag<br />

der TU Braunschweig 2012.<br />

2.300<br />

Bild: DLR<br />

KomSIS.de<br />

Standortsuche leicht gemacht<br />

in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

der Campus der Wolfsburger Autouni nur 15 Minuten<br />

entfernt.“ Dort haben im Sommer Bundesforschungsministerin<br />

Johanna Wanka, VW-Vorstand Werner Neubauer<br />

und TU-Präsident Jürgen Hesselbach den nächsten großen<br />

Kooperationswurf enthüllt, wenn auch bisher nur<br />

als Legomodell. Die Idee der Open Hybrid LabFactory<br />

hatte sich im letzten Herbst beim „ForschungsCampus“-<br />

Wettbewerb der Bundesregierung durchgesetzt. Ab 2014<br />

wollen in Wolfsburg die TU Braunschweig, die Volkswagen<br />

AG und 29 weitere Partner den Leichtbau für die<br />

Massenproduktion im Auto bezahlbar machen. Insgesamt<br />

sind Investitionen in der Höhe von rund 120 Millionen<br />

Euro geplant.<br />

Zukunft: die Open Hybrid LabFactory. Wirtschaft und<br />

Wissenschaft arbeiten hier auf Augenhöhe zusammen.<br />

Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen<br />

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Die Open Hybrid LabFactory ist nicht nur deutlich teurer<br />

als das NFF, sondern hat auch für die Integration von<br />

Wissenschaft und Wirtschaft eine ganz neue Qualität.<br />

Schließlich handelt es sich dabei nicht um eine öffentliche<br />

Forschungsanstalt, die durch private Geldgeber gefördert<br />

wird, sondern um eine Public Private Partnership, in der<br />

sich die Akteure aus beiden Welten auf Augenhöhe begegnen.<br />

Das ist bisher selten in Deutschland. Die Open Hybrid<br />

LabFactory wird damit auch über die Forschungsinhalte<br />

hinaus zu einem vielbeachteten Experiment. Befürworter<br />

sehen ein Leuchtturmprojekt für die Stärkung der<br />

regionalen Wirtschaft und Wissenschaft bei gleichzeitiger<br />

Schonung der öffentlichen Haushalte. Kritische Töne<br />

sind kaum zu vernehmen. Obwohl sich umgekehrt argumentieren<br />

ließe, dass mit Steuergeldern die Zukunftsfähigkeit<br />

von ökonomisch überaus erfolgreichen Unternehmen<br />

gefördert wird. Zumindest einer der wichtigsten<br />

Entscheider der hiesigen Forschungslandschaft sieht durch<br />

das regionale Tête-à-tête die Unabhängigkeit der Wissenschaft<br />

nicht gefährdet. TU-Präsident Professor Jürgen Hesselbach<br />

macht im <strong>RegJo</strong>-Interview (S.26/27) klar: „Wir<br />

sind nicht die verlängerte Werkbank von VW.“ <br />

Bild: NFF-Pressestelle/Christian Bierwagen


30 XXXXX regjo niedersachsen regjo niedersachsen PORTRAIT 31<br />

Die Wagner Group GmbH ist einer der weltweiten Technologieführer im<br />

Bereich Brandschutz. Mit zahlreichen Niederlassungen in Deutschland und<br />

im Ausland ist das Unternehmen gut aufgestellt – geleitet werden die Geschicke<br />

der Firmengruppe aus dem Hauptquartier in Hannover Langenhagen.<br />

Spiel mit dem Feuer<br />

Die Wagner Group GmbH aus Langenhagen ist einer der führenden Anbieter für ganzheitlichen Brandschutz.<br />

In über 35 Jahren hat sich das Unternehmen mit seinen innovativen Systemen eine Spitzenstellung erarbeitet.<br />

Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Wagner Group GmbH<br />

Am besten ist eine Brandbekämpfung immer noch dann, wenn<br />

ein Feuer gar nicht erst entsteht. Das spiegelt sich im Motto<br />

der Wagner Group wider: „Der Mensch beherrscht das Feuer.<br />

Seit 1976 noch professioneller“. 1976 gründete Geschäftsführer<br />

Werner Wagner das Unternehmen in Winsen (Aller), der Umzug<br />

an den jetzigen Standort in Hannover Langenhagen geschah<br />

1980. Seitdem befindet sich dort der Hauptsitz der internationalen<br />

Firmengruppe, die neben mehreren Standorten in Deutschland<br />

auch mit zahlreichen Auslandsniederlassungen und Tochtergesellschaften<br />

Flagge zeigt – zuletzt kam im August 20<strong>13</strong> der<br />

Standort in Moskau hinzu. Mehr als 400 Mitarbeiter sind mittlerweile<br />

bei der Wagner Group GmbH beschäftigt und tragen<br />

zu einem Unternehmenserfolg bei, der neben einem beachtlichen<br />

Wachstum auch viel Anerkennung bei Spezialisten genießt:<br />

20<strong>13</strong> wurde das Unternehmen beispielsweise zum zweiten Mal<br />

in Folge mit dem Deutschen Rechenzentrumspreis in der Kategorie<br />

Rechenzentrums-Sicherheit ausgezeichnet. „Wir wissen,<br />

dass der Erfolg eines Unternehmens maßgeblich auch immer von<br />

den Mitarbeitern abhängt. Wir investieren daher nicht nur in die<br />

Zufriedenheit unserer bestehenden Mitarbeiter, sondern auch<br />

in die Ausbildung und die Gewinnung von neuen Fachkräften.<br />

Bereits seit einiger Zeit engagieren wir uns daher in der Initiative<br />

Zukunft Inc., einem Zusammenschluss verschiedener Marktführer<br />

aus der Region Hannover mit dem Zweck, ein gemeinsames<br />

Personalmarketing zu betreiben“, erläutert Werner Wagner<br />

den Standpunkt seines Unternehmens.<br />

Heute deckt Wagner den gesamten Bereich von Brandvermeidung<br />

und Branderkennung bis zur Brandbekämpfung und Gefahrenmanagementsystemen<br />

ab – und entwickelt daraus individuelle<br />

und auf Kundenbedürfnisse abgestimmte Gesamt- oder Einzellösungen,<br />

die von der Beratung über die Konzeptentwicklung bis<br />

hin zur Anlagenerrichtung und -betreuung reichen. Dabei ist die<br />

Zahl der möglichen Einsatzgebiete für Brandschutz nahezu grenzenlos:<br />

Rechenzentren, Lager und Logistik, Archive, Museen und<br />

Bibliotheken, Züge, Produktion und Lagerung von Lithium-Batterien.<br />

„Jeder Anwendungsbereich hat seine speziellen Anforderungen<br />

und Besonderheiten“, betont Werner Wagner. „Nur dann,<br />

wenn alle Risiken abgedeckt sind, lässt sich auch wirklich von<br />

der perfekten Brandschutzlösung sprechen. Die Brandlasten in<br />

den verschiedenen Bereichen sind entsprechend unterschiedlich<br />

und erfordern eine umfangreiche Risikoanalyse, Schutzzieldefinition<br />

und Lösung.“<br />

Beispiele für die Anwendung der Wagner-Systeme gibt es<br />

reichlich: Die Firma KLM Kühl- und Lagerhaus Münsterland GmbH<br />

zum Beispiel baute 20<strong>13</strong> mit über 300.000 m³ das größte vollautomatische<br />

Tiefkühlhochregallager Deutschlands und ließ das Brand-<br />

vermeidungssystem OxyReduct einbauen. Der Sauerstoffgehalt der<br />

Luft im Lagerbereich wird dabei dauerhaft von 20,9 auf 16,2 Vol.-%<br />

abgesenkt, indem eingeleiteter Stickstoff den Sauerstoff in der Luft<br />

verdrängt. „Der Wert wurde anhand der bei KLM eingelagerten<br />

Waren und verwendeten Verpackungsmaterialien durch Brandversuche<br />

individuell ermittelt“, so Wagner. Der nötige Stickstoff<br />

wird direkt aus der Umgebungsluft gewonnen. Die relativ geringe<br />

Absenkung des Sauerstoffgehalts schließt bereits die Entstehung<br />

eines offenen Brandes aus, da in dieser Atmosphäre ein Feuer weder<br />

entstehen noch aufrechterhalten werden kann. Ein Umstand, der<br />

insbesondere im Bereich wertvoller Kulturgüter wichtig ist. „Wir<br />

haben das Brandvermeidungssystem OxyReduct für unsere Bibliothek<br />

ausgewählt, weil es einen umfassenden Brandschutz für die<br />

einzigartige Sammlung von Archiven, Fotografien und seltenen<br />

Büchern bietet“, erklärt David Bishop, Development Manager for<br />

Archives & Heritage an der neu erbauten Bibliothek in Birmingham.<br />

„Außerdem ermöglicht das System den Mitarbeitern weiterhin den<br />

Zugang zu den geschützten Lagerbereichen, welches eine Grundvoraussetzung<br />

für den Betrieb der belebtesten öffentlichen Bibliothek<br />

Europas darstellt.“ Und auch eines der bedeutendsten Kulturgüter<br />

in Deutschland wird von Wagner beschützt: die Büste der Nofretete.<br />

Das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel wurde bei<br />

seiner Sanierung und Wiederherrichtung mit dem Titanus-Ansaug-<br />

rauchmeldesystem ausgestattet. Das System nimmt aktiv Luftproben,<br />

filtert Störgrößen wie etwa Staub oder Zigarettenrauch heraus<br />

und reagiert dadurch mit höchster Täuschungsalarmsicherheit<br />

bereits auf kleinste Rauchpartikel.<br />

Die Brandschutzlösungen von Wagner, die das Unternehmen in<br />

die technische Weltspitze gebracht haben, sind das Ergebnis konsequenter<br />

eigener Forschungsaktivitäten und einer intensiven Kooperation<br />

mit Fachinstitutionen, Verbänden und Kunden. „Fast 700 nationale<br />

und internationale Patente belegen unsere Innovationskraft und<br />

den technologischen Vorsprung“, sagt Werner Wagner. So führte<br />

das Unternehmen zum Beispiel 1994 als erster deutscher Anbieter<br />

mit VdS-System- und Errichterzulassung Stickstoff als natürliches,<br />

nicht reagierendes Löschmittel in den Markt ein, nachdem Halon als<br />

Löschmittel verboten wurde und chemische Löschmittel die Gefahr<br />

des Aufspaltens in korrosive Spaltprodukte mit sich bringen. Kontinuierlich<br />

werden die eigenen Systeme verbessert – und sie lassen<br />

sich auch vor Ort in Lagenhagen begutachten. In der „Wagner World“<br />

können realitätsnahe Brandversuche und technische Lösungen für<br />

anspruchsvolle Brandschutzaufgaben live erlebt werden; für Fachplaner<br />

und Risikomanager von Versicherungen führt das Unternehmen<br />

zudem Workshops sowie Brandversuche durch und informiert unter<br />

anderem über die Grundlagen des Brandschutzes, über den Umgang<br />

mit Projektierungsrichtlinien und Risikoanalysen.


32 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 33<br />

Elektrisierte Pferdestärken<br />

Elektromobilität soll bundesweit sichtbar werden. In vier „Schaufenstern“ werden regional Demonstrationsvorhaben<br />

erarbeitet. Mit dabei: die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg.<br />

Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH


34 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 35<br />

Das Niedersächsische Innenministerium hat fünf Elektro-Räder,<br />

sogenannte Pedelecs, an die Polizeidirektion Hannover überreicht,<br />

welche auf die innerstädtischen Polizeiinspektionen verteilt wurden.<br />

Polizeipräsident Volker Kluwe verspricht sich davon einen größeren<br />

Aktionsradius und eine höhere Schnelligkeit und Beweglichkeit.<br />

Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH


36 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 37<br />

Bilder: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH (2)<br />

IdeenExpo 20<strong>13</strong>.<br />

Links: Renault Twizy, das vollelektrische<br />

Serienmodell (seit 2011) mit<br />

einer Reichweite bis 100 Kilometer.<br />

Unten (vrnl): Dr. Volker Schmidt,<br />

Hauptgeschäftsführer Niedersachen<br />

Metall; Dr. Gabriele Heinen-Kljajic,<br />

Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft<br />

und Kultur; Jan Schulz,<br />

Geschäftsführer IdeenExpo; Raimund<br />

Nowak, Geschäftsführer Metropolregion<br />

Hannover Braunschweig Göttingen<br />

Wolfsburg GmbH im Gespräch.<br />

Text: Angela Andresen-Schneehage<br />

Noch zählen die „Stromer“ zu den absoluten<br />

Ausnahmeerscheinungen im deutschen Straßenverkehr.<br />

Nur etwa 10.000 Elektrofahrzeuge<br />

und Plug-in-Hybride sind derzeit beim Kraftfahrt-Bundesamt<br />

gemeldet. Das soll sich ändern.<br />

Ziel des nationalen Entwicklungsplanes soll<br />

sein, Deutschland als einen Leitmarkt für Elektromobilität<br />

zu etablieren. Deshalb hat die Bundesregierung<br />

im April 2012 vier Regionen als<br />

„Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt. In<br />

Baden-Württemberg, Bayern/Sachsen, Berlin/<br />

Brandenburg und auch in <strong>Niedersachsen</strong> will sie<br />

unter Beteiligung der vier Ministerien für Verkehr,<br />

Forschung, Umwelt und Wirtschaft die<br />

Weiterentwicklung von alternativen Antrieben<br />

fördern und die Rahmenbedingungen für eine<br />

nachhaltige Verkehrsentwicklung schaffen. Insgesamt<br />

stellt der Bund für das Schaufensterprogramm<br />

Fördermittel in Höhe von 180 Millionen<br />

Euro bereit, um in den groß angelegten regionalen<br />

Vorhaben die Elektromobilität auf allen Ebenen<br />

zukunftsfähig zu gestalten.<br />

Vier Schaufenster: In den Modellregionen<br />

werden emobile Konzepte entworfen.<br />

Jedes Schaufenster ist ein in sich geschlossenes<br />

System mit klaren räumlichen Grenzen. Unter<br />

dem Motto „Unsere Pferdestärken werden elektrisch“<br />

tritt das niedersächsische Schaufenster der<br />

Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen<br />

Wolfsburg an. In rund 30 Projekten engagieren<br />

sich über 200 Partner aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Land und Kommunen in unterschiedlichen<br />

Kooperationen für neue Lösungen<br />

auf dem Gebiet der umweltfreundlichen motorisierten<br />

Fortbewegung. Die Region mit führenden<br />

Wirtschaftsunternehmen und renommierten<br />

Wissenschaftseinrichtungen setzt dabei auf<br />

Projekte, die die gesamte Wertschöpfungskette<br />

umfassen. Von einzelnen Fahrzeugkomponenten<br />

bis zum kompletten Elektroauto, von der regenerativen<br />

Energieerzeugung über die Versorgung<br />

mit Ladestationen bis hin zu Servicedienstleistungen<br />

werden alle Bereiche des vielschichtigen<br />

Themas Elektromobilität untersucht, entwickelt<br />

und erprobt. Denn allein mit einem Austausch<br />

der Verbrennungsmotoren durch Elektroantriebe<br />

ist es im Sinne eines zeitgemäßen Umbaus vorhandener<br />

Strukturen nicht getan.<br />

„Ein wichtiges Ziel des ‚Schaufensters’ ist es,<br />

in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die vielfältigen<br />

Möglichkeiten der Elektromobilität zu<br />

schaffen“, sagt Raimund Nowak, Geschäftsführer<br />

der Metropolregion Hannover Braunschweig<br />

Göttingen Wolfsburg GmbH. Der Raum zwischen<br />

Heide und Harz mit insgesamt 431 Gemeinden<br />

und rund vier Millionen Einwohnern zählt weltweit<br />

zu den wichtigsten Regionen der Mobilitätswirtschaft.<br />

„Zehntausende von Arbeitsplätzen<br />

hängen bei uns direkt von der Entwicklung und<br />

Produktion ab“, so Nowak. „Erfolg bei der Gestaltung<br />

zukunftsfähiger Mobilität ist für uns daher<br />

in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung von<br />

existenzieller Bedeutung. Die innovativsten Elemente<br />

wollen wir in den Projekten hier in der<br />

Metropolregion bündeln.“ Das niedersächsische<br />

Schaufenster wird geprägt durch drei verschiedene<br />

Schwerpunkte. Nowak: „Zum einen wollen<br />

wir die berufliche und akademische Qualifi-


38 ELEKTROMOBILITÄT regjo niedersachsen regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 39<br />

Bild: Blackbit<br />

Soll einer breiten Nutzerschicht die Elektromobilität schmackhaft<br />

gemacht werden, dann muss eine ausreichende Zahl von<br />

kundenfreundlichen Serviceangeboten vorgehalten werden. Das<br />

betrifft ein Netz geeigneter Reparaturwerkstätten für E-Fahrzeuge<br />

ebenso wie umfassende Sachkenntnisse bei Beratung<br />

und Verkauf. An diesem Bedarf setzt das Schaufenster-Projekt<br />

„ZieLe“ an, der zielgruppenorientierte Lehr- und Lernträger für<br />

die Elektromobilität. Unter der Leitung des Heinz-Piest-Instituts<br />

für Handwerkstechnik (HPI) sollen die Kompetenzen von Mitarbeitern<br />

in Industrie, Handel und Handwerk ausgebaut werden.<br />

Im Rahmen des dreijährigen Modellprojektes konzentriert sich<br />

das HPI auf die Entwicklung eines Qualifizierungskonzeptes für<br />

allgemein- und berufsbildende Schulen.<br />

Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur und Kommunen, die mit<br />

gutem Beispiel voranfahren, sensibilisieren für E-Fahrzeuge.<br />

Mit gutem Beispiel voranfahren – das werden künftig die Kommunalverwaltungen<br />

der Metropolregion im Rahmen des Projektes<br />

„Flotte electric“. Insgesamt rund 160 vollelektrisch betriebene<br />

weiße Kleinstwagen mit einheitlichem Schaufenster-Logo sollen<br />

auf den niedersächsischen Straßen bald für Aufmerksamkeit sorgen.<br />

Dann werden die Städte und Landkreise vermutlich über die<br />

größte E-Flotte der Metropolregion verfügen und so einen deutlich<br />

sichtbaren Teil zum Gelingen des Modellvorhabens beitragen.<br />

Ergänzend werden die Gemeinden durch das Schaufenster-Projekt<br />

„Amt electric“ bei der Entwicklung und Umsetzung lokaler<br />

Maßnahmen beraten. Das Engagement der Kommunen wird auch<br />

wissenschaftlich begleitet: Mitarbeiter des Instituts für Demokratieforschung<br />

an der Georg-August-Universität Göttingen werden<br />

die Einstellung von Entscheidungsträgern in Kommunalverwaltung<br />

und -politik zur Elektromobilität untersuchen und in einer<br />

Studie auch den möglichen Haltungswandel im Verlauf des Schaufensters<br />

dokumentieren.<br />

Wesentlich erschwert wird der Durchbruch der Elektromobilität<br />

heute noch durch die Reichweitenangst bei Autofahrern. Die<br />

Wolfsburg AG – ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadt Wolfsburg<br />

und der Volkswagen AG – will mit dem Projekt „Ausbau der Ladeinfrastruktur“<br />

dazu beitragen, diese Hemmschwellen abzubauen.<br />

Bis zu 40 neue Ladepunkte sollen in der Metropolregion eingerichtet<br />

werden. Dabei wird sich der Fokus gezielt auf die Aufstellung<br />

von Schnellladesäulen richten, bei denen ein Ladevorgang zeitlich<br />

wesentlich kürzer als bisher ausfällt. „Wichtig ist für uns, dass parallel<br />

zur Markteinführung von Elektrofahrzeugen deutscher Hersteller<br />

Der erste E-Radschnellweg Deutschlands (Fotomontage): In Göttingen entsteht derzeit eine rund vier Kilometer lange Strecke zwischen Bahnhof<br />

und Nordcampus der Universität, die durch gezielte Verkehrsmaßnahmen den Umstieg vom Kfz auf das Rad schmackhaft machen soll.<br />

zierung im Umfeld der neuen technischen Möglichkeiten deutlich<br />

ausbauen; dazu gibt es enge Kooperationen zwischen Betrieben,<br />

Kammern und Hochschulen. Des Weiteren gilt es, die Kommunen<br />

beim Ausbau der Elektromobilität zu unterstützen und mit ihnen<br />

lokale Fördermaßnahmen wie beispielsweise das kostenlose Parken<br />

für Elektroautos zu entwickeln. Dritter Pfeiler unseres Schaufensters<br />

ist die Intermodalität, die Vernetzung unterschiedlicher<br />

Verkehrssysteme.“<br />

In rund 30 Projekten engagieren sich in <strong>Niedersachsen</strong> über<br />

200 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Land, Kommunen.<br />

Um eine solche Zusammenführung verschiedener Verkehre kümmert<br />

sich das Schaufenster-Projekt „Vernetzte Mobilität – Mobilitätskarte<br />

Metropolregion“, an dem sich unter Konsortialführung<br />

der üstra Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG die Volkswagen AG,<br />

das Carsharing-Unternehmen „stadtmobil“ sowie der Anbieter von<br />

Carsharing-Software „Cantamen“ beteiligen. Die Bewohner der<br />

Landeshauptstadt kennen das Konzept schon als „HANNOVERmobil“:<br />

Gegen einen Aufpreis können Inhaber einer Monatskarte<br />

sowohl Carsharing nutzen als auch verbilligt Taxi fahren. Dieses<br />

Angebot soll nun, insbesondere dank der technischen Möglichkeiten<br />

von Smartphones, für Nutzer noch einfacher zu handhaben<br />

sein und in seinem Geltungsbereich auf die Städte Braunschweig,<br />

Göttingen und Wolfsburg ausgeweitet werden. „Im Rahmen unseres<br />

Projektes wird VW im Herbst damit beginnen, seine Carsharing-Flotte<br />

„Quicar“ auf Elektroautos umzustellen und im Stadtgebiet<br />

Ladestationen zu installieren“, erklärt Projektleiter Martin<br />

Röhrleef von der üstra. „Zusätzlich planen wir für Hannover ein<br />

Netz von Verleihstationen für Elektrofahrräder. Unsere Kunden<br />

können sich dann die verschiedenen Verkehrsmittel nach Belieben<br />

im Internet oder auch per App zusammenstellen.“<br />

Elektromobilität erfordert neues Know-how. Universitäten<br />

und Fachhochschulen des Schaufensters – Leibniz Universität<br />

Hannover, Technische Universität Braunschweig, Ostfalia Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften, TU Clausthal, Niedersächsisches<br />

Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik – starten deshalb<br />

eine Offensive mit hochschulübergreifenden Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />

zu den so vielfältigen Themenfeldern. Titel<br />

des Projekt: „MOBIL4e – Mobilität elektrisch erleben, erfahren,<br />

erlernen!“ Zielgruppen in diesem akademischen Verbundprojekt<br />

sind die Felder der Ingenieur-, Technik- und Managementberufe.<br />

In dem abgestimmten Angebot von Lernmodulen und Weiterbildungswerkstätten<br />

erwerben und vertiefen die Teilnehmer jeweils<br />

ihre Kenntnisse über Elektrofahrzeuge, Ladeinfrastruktur oder<br />

Geschäftsmodelle.<br />

Elektro-Linienbus auf der Ladestation. In Braunschweig<br />

kommt das weltweit erste induktive Ladesystem im<br />

regulären Busverkehr zum Einsatz.<br />

Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH


Von: Magdalena Neuner<br />

An: E.ON<br />

Betreff: Grüner Strom<br />

Wenn Strom immer grüner wird,<br />

kann sich das dann noch jeder leisten?<br />

Hallo Frau Neuner, wir arbeiten<br />

daran, dass Erneuerbare Energie<br />

bezahlbar bleibt.<br />

Bild: Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH<br />

regjo niedersachsen ELEKTROMOBILITÄT 41<br />

Unsere Energie soll sauberer und immer besser werden. Ein Beispiel:<br />

Bereits seit 2001 bauen wir Hochsee-Windparks. Durch unsere Erfahrung<br />

können wir Prozesse und Verfahren beim Bau und Betrieb immer<br />

weiter verbessern. Damit senken wir die Kosten schon jetzt nachhaltig.<br />

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Einweihung der bundesweit ersten 50 KW Gleichstrom-Schnellladesäule mit CCS-Ladetechnik in Wolfsburg. Innerhalb von wenigen<br />

Minuten kann etwa die Batterie des e-up! bis auf 80% aufgeladen werden. Bis 2017 soll das CCS-System europaweit in Elektrofahrzeugen<br />

eingesetzt werden, um einen einheitlichen Standard zu erreichen.<br />

WIR VERBINDEN<br />

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auch die entsprechende Ladeinfrastruktur nach den neuesten<br />

technischen Standards zur Verfügung gestellt werden<br />

kann“, betont Thomas Krause, Vorstand der Wolfsburg AG.<br />

„Das Schaufenster Elektromobilität bietet die außergewöhnliche<br />

Chance, eine einheitliche öffentliche und schnelle Ladeinfrastruktur<br />

zu definieren und aufzubauen.“<br />

Enormes Verbesserungspotenzial besteht auch bei den<br />

Akkus für Elektroautos. Bislang sind sie durch einen großen<br />

Anteil von Handarbeit aufwändig in der Herstellung,<br />

außerdem sehr groß in ihren Abmessungen. Das macht<br />

die E-Fahrzeuge vergleichsweise teuer und schränkt ihr<br />

Platzangebot ein. Hier setzt das Projekt „Serienproduktion<br />

Batterie – Markteintrittsbarrieren beseitigen“ unter<br />

Leitung der Johnson Controls in Hannover an. Als Marktführer<br />

bei der Herstellung von Starterbatterien will das<br />

Unternehmen neue kostengünstigere Verfahren und Fertigungstechniken<br />

entwickeln.<br />

Von High-Tech-Forschung bis zur Verkehrsorganisation<br />

bündelt das Schaufenster sehr verschiedene Ideen.<br />

Dass beim Thema Elektromobilität nicht ausschließlich<br />

Autos im Mittelpunkt stehen, beweist ein Projekt in Göttingen:<br />

Hier entsteht bis 2014 der erste E-Radschnellweg<br />

Deutschlands. Die rund vier Kilometer lange und mindestens<br />

vier Meter breite Strecke verbindet künftig den Bahnhof<br />

mit dem Nordcampus der Universität. Durch gezielte<br />

Verkehrsmaßnahmen wie eine Vorrangschaltung für Radler<br />

und E-Bikefahrer soll der Umstieg vom Kfz auf das Rad<br />

schmackhaft gemacht werden. Eine Gruppe von Testfahrern<br />

wird für den Versuchszeitraum mit Pedelecs ausgestattet,<br />

um auf dem täglichen Arbeitsweg Erfahrungen mit einem<br />

neuen, umweltschonenden Verkehrsmittel zu sammeln.<br />

Nach langem Vorlauf ging es 20<strong>13</strong> mit den ersten Projekten<br />

dann auch ganz praktisch los.<br />

Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen<br />

Wolfsburg wird von dem „Schaufenster“ nachhaltig profitieren.<br />

„Dieses großräumige Kooperationsvorhaben wird<br />

eine erkennbare Ausstrahlung auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

unserer Region haben. Hinter einem Fördervolumen<br />

von insgesamt 120 Millionen Euro stehen schließlich<br />

eine Menge Arbeitsplätze, von denen viele auch über die<br />

Förderungsdauer hinaus Bestand haben werden“, prognostiziert<br />

Raimund Nowak. „Und wir werden uns im europäischen<br />

Kontext künftig noch stärker als Mobilitätsregion<br />

profilieren können.“<br />

Die meisten Einzel-Projekte des „Schaufensters“<br />

beginnen erst jetzt in der zweiten Jahreshälfte 20<strong>13</strong> anzulaufen.<br />

Ein Schaufenster-Bummel machte bisher noch keine<br />

rechte Freude – in den Auslagen lassen erste Ergebnisse<br />

und Anfangserfolge auf sich warten. Das mag sich bis zum<br />

Ende des Demonstrationsvorhabens im Jahr 2016 hoffentlich<br />

ändern. Nur dann wird Elektromobilität er-fahrbar.<br />

Und irgendwann vielleicht tatsächlich massentauglich.


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Mit Hang zur Sparsamkeit.<br />

Mit dem NOVI D 1500 sind Sie mit weniger als 1 EUR auf<br />

100 km unterwegs. Dieser Elektroroller eignet sich durch<br />

seinen variablen Kofferträger u. a. als Lieferroller oder<br />

Werkstattroller. Er kann mit verschiedenen Boxen oder<br />

Werkzeugkisten individuell ausgestattet werden.<br />

Mit 1500 Watt (2,1 PS) und einer max. Geschwindigkeit<br />

von 45 km/h ist er ideal für den Stadtverkehr.<br />

Immer einsatzbereit durch Wechselakkus mit einer<br />

Reichweite bis 100 km.<br />

Eine Investition, die sich lohnt!<br />

Machen Sie den Kostenvergleich.<br />

Dr. Patrik Eismann ist Leiter des Produktmanagements bei E.ON Energie Deutschland.<br />

www.emco-elektroroller.de<br />

Neue Wege mit Windgas<br />

Dr. Patrik Eismann, Leiter Produktmanagement bei E.ON Energie Deutschland, im Gespräch über Lösungen,<br />

Energie künftig effizienter und nachhaltiger zu nutzen und die Rolle, die Windgas dabei spielen kann.<br />

Interview: Volker Schönfeldt Fotografie: E.ON<br />

In Deutschland wird immer mehr Strom aus Sonnen- und<br />

Windenergie gewonnen. Zu Spitzenzeiten wird teilweise<br />

sogar schon mehr Energie erzeugt als gleichzeitig verbraucht<br />

werden kann. Wie lässt sich dieses Problem lösen?<br />

In der Tat ist es so, dass mittags an sonnigen und windreichen<br />

Tagen mehr Öko-Strom erzeugt als zeitgleich benötigt<br />

wird. Morgens und abends, wenn der Strombedarf<br />

in die Höhe schnellt, wird hingegen weniger Energie aus<br />

Erneuerbaren eingespeist. Der Verbrauch ist zu diesen Zeiten<br />

höher als die Erzeugung. Als Energieversorger versuchen<br />

wir hier eine Balance zu finden. Ein Beispiel aus<br />

der Praxis ist unser Stromspeicher. Mit diesem „grünen<br />

Akku“ lässt sich Strom aus Solar-Anlagen zwischenspeichern<br />

und dann nutzen, wenn er benötigt wird. Darüber<br />

hinaus arbeiten wir mit Hochdruck daran, Energie verstärkt<br />

in Form von Gas zu speichern. Hier kommt unser<br />

„E.ON WindGas“ ins Spiel.<br />

Was kann man sich konkret darunter vorstellen?<br />

„E.ON WindGas“ ist ein ökologisches Erdgas-Produkt,<br />

mit dem wir als erstes Energieunternehmen in Deutschland<br />

neue Wege beschreiten. Es enthält einen zehnprozentigen<br />

Anteil an regenerativem Windgas aus unserer<br />

Anlage im brandenburgischen Falkenhagen. Energie aus<br />

Windkraftanlagen wird dort mittels Elektrolyse in Wasserstoff<br />

umgewandelt, der dann in das regionale Ferngasnetz<br />

eingespeist wird. So steht er anschließend als Gas<br />

zur Verfügung und kann über das Produkt „E.ON Wind-<br />

Gas“ genutzt werden.<br />

Welchen Vorteil hat der Kunde davon?<br />

Wer sich für „E.ON WindGas“ entscheidet, schafft einen<br />

ökologischen Mehrwert, indem er bei seinem Gasbezug<br />

erneuerbare Energie anstelle von konventionellem Erdgas<br />

integriert. Er entscheidet sich für ein zukunftsweisendes<br />

Produkt, das eine Vorreiterrolle im deutschen Energiemarkt<br />

einnimmt. Insofern unterstützt er damit eine<br />

innovative Technik und trägt dazu bei, dass möglichst<br />

viel regenerativ erzeugter Strom auch genutzt wird und<br />

in alle Bereiche der Versorgung integriert werden kann.<br />

Denn nicht kontinuierlich verfügbare und somit schwankende<br />

erneuerbare Energie, die zum Beispiel aus Windparks<br />

stammt, geht dank des fortschrittlichen Ansatzes<br />

und der Nutzung von Gas als Energieträger und Speicher<br />

nicht mehr verloren. <br />

Im brandenburgischen Falkenhagen hat E.ON im<br />

August 20<strong>13</strong> eine Power to Gas-Pilotanlage in Betrieb<br />

genommen. Durch regenerativ erzeugte Energie wird<br />

Wasser (H 2<br />

O) in Wasserstoff (H 2<br />

) und Sauerstoff (O 2<br />

)<br />

aufgespalten. Das Verfahren nennt man Elektrolyse.<br />

Sie wandelt elektrische in chemische Energie um. Diese<br />

Umwandlung ermöglicht es, Energie ins Erdgasnetz<br />

einzuspeisen und auf diese Weise zu speichern. Durch<br />

die eingesetzte Technik wird der von Windkraftanlagen<br />

produzierte Strom auch dann genutzt, wenn das Netz<br />

ihn nicht mehr aufnehmen kann.


44 MAGAZIN regjo niedersachsen regjo niedersachsen MAGAZIN 45<br />

m e s s e<br />

B at t e r i e t e c h n i k<br />

E l e k t r o r o l l e r<br />

f o r s c h u n g s f l u g h a f e n<br />

Die Leitmesse<br />

Anwendungsreife Batterietechnik<br />

Rollende Energiesparer<br />

Präsenz zeigen<br />

Die MobiliTec auf der Hannover Messe<br />

schafft ein Forum für Innovationen.<br />

Das Osteroder Unternehmen Eisenhuth hat das Prinzip der Redox-Flow-Batterie bis zur<br />

Marktreife weiterentwickelt. Das System ist gleichzeitig ein Forschungsleuchtturmprojekt.<br />

Die emco electroroller GmbH aus dem emsländischen Lingen hat sich exklusiv auf<br />

elektrische Mobilität konzentriert: Ihre Roller fahren rein elektrisch.<br />

Der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />

präsentierte sich auf der Expo Real.<br />

Bereits zum vierten Mal fand im Rahmen<br />

der Hannover Messe 20<strong>13</strong> die Leitmesse<br />

MobiliTec statt – mit dem Fokus auf Elektromobilität.<br />

Rund 150 Aussteller zeigten<br />

ein breites Spektrum von einzelnen Komponenten<br />

bis hin zum Endprodukt, von<br />

elektrischen und hybriden Antrieben bis<br />

zu emissionsreduzierten Mobilitätstechnologien<br />

und mobile Energiespeicher. Was<br />

deutlich wurde: Die Industrie arbeitet mit<br />

Hochdruck an besseren Batterielösungen,<br />

sparsameren Antrieben und einfacheren<br />

Lademöglichkeiten.<br />

Mit dabei waren unter anderem die<br />

vier vom Bund geförderten „Schaufenster<br />

Elektromobilität“. Gemeinsam mit den<br />

sich jeweils anschließenden Ländergemeinschaftsständen<br />

sowie der zentralen Präsentation<br />

der Bundesregierung wurden die<br />

bisherigen Erkenntnisse rund um die Elektromobilität<br />

präsentiert. Das Anwenderforum<br />

MobiliTec diskutierten Experten aus<br />

Industrie, Politik und Wissenschaft über<br />

Mobilitätskonzepte der Zukunft, neue Produktionstechnologien<br />

in der Elektromobilität,<br />

Batterie- und Ladetechnik sowie neue<br />

Erkenntnisse und Entwicklungen bei den<br />

Speichertechnologien oder der Elektrifizierung<br />

des Antriebsstrangs. <br />

VS<br />

In Redox-Flow-Batterien besteht das aktive<br />

Material aus in einem flüssigen Elektrolyten<br />

gelösten Salzen. Der Elektrolyt wird in<br />

Tanks gelagert und bei Bedarf einer zentralen<br />

Reaktionseinheit für den Lade- oder<br />

Entladeprozess mittels Pumpen zugeführt.<br />

Die Osteroder Ideenschmiede Eisenhuth<br />

GmbH & Co. KG hat dieses Thema aufgegriffen<br />

und fertigt seit 2007 erfolgreich<br />

Komponenten, insbesondere Elektroden<br />

für die Redox Flow Batterien, aber auch<br />

für die Brennstoffzelle.<br />

Wie funktionniert nun eine Redox-<br />

Flow-Batterie? Ähnlich wie bei herkömmlichen<br />

Batterien hat auch diese Type einen<br />

Plus- und Minuspol und entsprechend<br />

einen Vorratsbehälter für Flüssigkeiten,<br />

welche die positiv und negativ aufgeladenen<br />

Flüssigkeiten speichert. Die zentrale<br />

Ladeeinheit ist typischerweise eine<br />

mit Katalysatoren besetzte Membran und<br />

arbeitet ganz ähnlich wie eine Wasserstoffbrennstoffzelle<br />

beziehungsweise ein Elektrolyseur.<br />

Die Tank-Optionen zur Speicherung<br />

elektrischer Energiegröße bestimmt<br />

den Energieinhalt der Batterie, die Lade-/<br />

Entladeeinheit die Leistung der Batterie.<br />

Redox-Flow-Batterien wurden bereits<br />

in den 1970er und 1980er Jahren intensiv<br />

für stationäre Anwendungen erforscht.<br />

Durch diverse Materialprobleme wurden<br />

die Aktivitäten aber wieder reduziert. Erst<br />

in den letzten Jahren nehmen die Forschungsaktivitäten<br />

wieder deutlich zu.<br />

Grundsätzlich eignet sich diese Batterietechnologie<br />

sehr gut für einen großtechnischen<br />

Einsatz, da der Bau großer Tanks sehr<br />

einfach und effektiv gemacht werden kann.<br />

Aber auch eine Anwendung im Automobil<br />

ist möglich. Die Anlieferung des Elektrolyten<br />

mit dem gelösten Salz kann einfach und<br />

effizient über Tanklastwagen geschehen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist Eisenhuth<br />

im Rahmen der Initiative Energiespeicher<br />

als „Leuchtturmprojekt“ ausgewählt worden.<br />

Unter anderem werden in Zusammenarbeit<br />

mit der Technischen Universität<br />

Clausthal und dem Energieforschungszentrum<br />

<strong>Niedersachsen</strong> (EFZN) Redox-Flow-<br />

Systeme erforscht.<br />

Eisenhuth fertigt bereits seit einigen<br />

Jahren Elektroden und Dichtungen und<br />

hat dabei das Know-how gewonnen, derartige<br />

Komponenten im Spritzguss und damit<br />

sehr kostengünstig herzustellen. Neben der<br />

Brennstoffzelle ist die Redox-Flow-Batterie<br />

Energie in reinster Form – und tut so auch<br />

der Umwelt gut. <br />

VS<br />

Dass Elektromobilität im Alltag gut funktioniert,<br />

lernte Harald Müller in China.<br />

Der Geschäftsführende Gesellschafter der<br />

Erwin Müller Gruppe Lingen im Emsland<br />

gründete daraufhin 2010 das Tochterunternehmen<br />

emco electroroller – welches sich,<br />

wie der Name schon verrät, ausschließlich<br />

auf elektrisch angetriebene Roller konzentriert.<br />

Das Wachstum verlief rasant.<br />

Zunächst lag der regionale Fokus des Start-<br />

Ups mit seinem ersten Rollermodell<br />

auf dem Absatzmarkt vor der Haustür –<br />

rund um das Emsland. Schnell konnte<br />

das Unternehmen jedoch bis heute bundesweit<br />

etwa 350 Händler für seine Roller<br />

gewinnen und erweiterte den Vertrieb<br />

damit deutlich. Inzwischen ist das immer<br />

noch junge Unternehmen zum größten<br />

Anbieter von Elektrorollern in Deutschland<br />

avanciert.<br />

„Mit unseren Modellen treten wir<br />

bereits heute den Beweis an, dass elektrische<br />

Antriebe alltagstauglich und nicht<br />

nur umweltschonender und wartungsärmer<br />

sind, sondern auf Dauer auch günstiger<br />

als herkömmliche Fahrzeuge“, sagt<br />

Emco-Marketingleiter Kay-Uwe von Hebel.<br />

„Gerade in urbanen Zonen sind Elektroroller<br />

das ideale Fortbewegungsmittel.“ Das<br />

zeigt auch der Blick in die Statistik: 80%<br />

der Strecken, die pro Tag auf deutschen<br />

Straßen zurückgelegt werden, sind kürzer<br />

als 50 Kilometer. Die Reichweite der Elektroroller<br />

liegt bei maximal 100 Kilometer.<br />

Zwei bis drei Stunden und etwa einen Euro<br />

kostet dabei eine „Tankfüllung“.<br />

Rein äußerlich ist den Rollern ihr<br />

Innenleben nicht anzumerken, im Gegenteil,<br />

die ästhetische Vielfalt ist groß. Sechs<br />

verschiedene Modelle werden inzwischen<br />

unter den Labeln Classic, Retro und Sport<br />

angeboten. „Mit unserer Produktpalette<br />

stellen wir uns bewusst breit auf, so wie<br />

kein anderer Anbieter übrigens, weil die<br />

Bedürfnisse der Verbraucher unterschiedlich<br />

sind“, erklärt Kay-Uwe von Hebel.<br />

„So haben wir allein bei den Maximal-<br />

Geschwindigkeiten von der 20 km/h-Variante<br />

bis zum Speedroller mit Tempo 82 eine<br />

enorme Auswahl.“ Und auch um das Drumherum<br />

hat man sich Gedanken gemacht:<br />

Ein Wechselakku sorgt für größere Unabhängigkeit<br />

vom lückenhaften Ladesäulennetz<br />

und auch Zubehör für die Verwandlung<br />

des Rollers in kleine Liefer- und Transportfahrzeuge<br />

gibt es bereits.<br />

VS<br />

www.emco-elektroroller.de<br />

Unter dem Motto „Braunschweig – Wo Forschung<br />

viel bewegt“ präsentierte sich die<br />

Stadt Braunschweig vom 7. bis 9. Oktober<br />

mit 19 Partnern auf der Expo Real<br />

20<strong>13</strong> in München. Im Blickpunkt stand<br />

der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />

als europäisches Kompetenzzentrum für<br />

Mobilität in der Luft, auf der Schiene und<br />

auf der Straße. „Diese Immoblilienmesse ist<br />

das ideale Forum für ein offensives Standortmarketing“,<br />

sagte Wirtschaftsdezernent<br />

Joachim Roth. „Hier treffen sich Investoren<br />

und Projektentwickler aus ganz Europa.“<br />

Das Thema Elektromobilität wurde<br />

auf dem über 500m 2 großen Gemeinschaftsstand<br />

der Metropolregion Hannover<br />

Braunschweig Göttingen Wolfsburg<br />

besonders herausgestellt. Die Allianz für die<br />

Region ermöglichte Besuchern des Messestandes,<br />

auf E-Bikes vor Bildschirmen nachzuempfinden,<br />

wie die Region Braunschweig<br />

elektrisch bereist werden kann und welche<br />

Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen<br />

Reize sie zu bieten hat. Außerdem stellten<br />

sich Braunschweiger Investoren dem Fachpublikum<br />

der europäischen Leitmesse für<br />

Gewerbeimmobilien mit ihren Projekten<br />

vor. Die Stadt Braunschweig ist seit 2008<br />

auf der Expo Real vertreten. <br />

VS<br />

Bilder: Deutsche Messe, Eisenhuth GmbH & Co. KG<br />

Bilder: emco electroroller GmbH, BSZ/C.Meyer


Technologie- und Gründerzentren in <strong>Niedersachsen</strong><br />

regjo niedersachsen wirtschaft 47<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: 25<br />

Anzahl der Beschäftigten: 800<br />

Angaben der Branchen: Automotiv,<br />

IT- und Telekommunikation,<br />

Logistik,<br />

Dienstleistung<br />

Größe der Gesamtfläche: 50.000 qm Geschossfläche<br />

1.250 Parkplätze<br />

freie Flächen:<br />

5.000 qm<br />

1<br />

TecCenter Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Christian A. Grell - Geschäftsführer<br />

Teccenter 1, 31162 Bad Salzdetfurth<br />

Tel. 05121/ 580 - 2900<br />

info@teccenter.eu<br />

www.teccenter.eu<br />

Steckbrief<br />

Angebot:<br />

Angaben der Branchen:<br />

Größe der Gesamtfläche:<br />

Lage:<br />

80 Büros,<br />

11 Werkstätten, 5<br />

10 Labore,<br />

Technologie Mall für<br />

Veranstaltungen<br />

Produktionstechnik,<br />

optische Technologien<br />

3.800 qm<br />

Nähe zur Leibniz Universität<br />

und renommierten Forschungseinrichtungen<br />

sowie<br />

innovativen Unternehmen.<br />

Technologie Zentrum<br />

im Wissenschaftspark<br />

Susanne Blittersdorf - Zentrumsleiterin<br />

Hollerithallee 17, 30419 Hannover<br />

Tel. 0511/ 9357 - 841<br />

susanne.blittersdorf@hannoverimpuls.de<br />

www.hannoverimpuls.de<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: 9<br />

Anzahl der Beschäftigten: 26<br />

Angaben der Branchen: Ingenieurbüro,<br />

Büroservice,<br />

Arbeitsvermittlung,<br />

Finanzdienstleistungen,<br />

Forderungsmanagement,<br />

Ausbildungshilfe,<br />

Inneneinrichtung<br />

Größe der Gesamtfläche: 2.000 qm<br />

freie Flächen:<br />

570 qm<br />

9<br />

Technologie - und Gründerzentrum<br />

Salzgitter<br />

Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter<br />

Tel. 05341 / 900 99 45, Fax 05341 / 900 99 11<br />

www.tgz-salzgitter.de<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: 28<br />

Anzahl der Beschäftigten: 114<br />

Angaben der Branchen: IT,<br />

Umwelt,<br />

Automotive,<br />

regenerative Energien,<br />

eHealth<br />

Größe der Gesamtfläche: 2.300 qm<br />

freie Flächen:<br />

Warteliste<br />

BioTec-Gründerzentrum:<br />

1.800 qm<br />

Rolleizentrum für<br />

Existenzgründer: 2.300 qm<br />

2<br />

Technologiepark Braunschweig<br />

Rebenring 33, 38106 Braunschweig<br />

Tel. 0531 / 3804 - 3841, Fax 0531 / 3804 - 3941<br />

f.hahn@braunschweig-zukunft.de<br />

www.braunschweig-zukunft.de<br />

www.technopark-bs.de<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: 23<br />

Anzahl der Beschäftigten: k.A.<br />

Angaben der Branchen: IT,<br />

Kommunikation,<br />

Medien<br />

Größe der Gesamtfläche: 2200 qm<br />

freie Flächen:<br />

vorhanden<br />

6<br />

IT-Dienstleistungsgesellschaft mbH Emsland<br />

Michael Schnaider<br />

Kaiserstraße 10b, 49809 Lingen (Ems)<br />

Tel. 0591 / 8076980, Fax 0591 / 8076989<br />

info@it-emsland.de, www.it-emsland.de<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: 65<br />

Anzahl der Beschäftigten: k. A.<br />

Angaben der Branchen: IT, Consulting,<br />

Automotive,<br />

Service,<br />

Kultur- und Kreativwirtschaft,<br />

Forschung<br />

Größe der Gesamtfläche: über 5.000 qm<br />

freie Flächen:<br />

Warteliste für feste<br />

Büroflächen; flexible Büroraumlösungen<br />

verfügbar<br />

10<br />

Wolfsburg AG<br />

InnovationsCampus<br />

Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg<br />

Telefon 05361/897-1226, Fax 05361/897-1060<br />

innovationscampus@wolfsburg-ag.com<br />

www.innovationscampus.com<br />

www.wolfsburg-ag.com<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: 19<br />

Anzahl der Beschäftigten: ca. 80<br />

Angaben der Branchen: Ingenieurdienstleistungen;<br />

Medientechnik,<br />

IT-Dienstleistungen,<br />

Maschinenbau, Analytik,<br />

Dienstleistungen im Onund<br />

offshore-Bereich<br />

Größe der Gesamtfläche: ca. 2500 qm<br />

freie Flächen:<br />

für Gründer stehen noch<br />

Büro- und spezielle<br />

Hallenflächen zur Verfügung<br />

3<br />

Emder GründerInnenZentrum GmbH<br />

Stefan Neeland<br />

Zum Nordkai 16, 26725 Emden<br />

Tel. 04921/8737202, Fax 04921/8737249<br />

neeland@egz-emden.de<br />

www.egz-emden.de<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: 4<br />

Anzahl der Beschäftigten: ca. 210<br />

Angaben der Branchen: Ingenieurbüros,<br />

IT,<br />

Versorgung<br />

Größe der Gesamtfläche: ca. 6.100 qm<br />

freie Flächen:<br />

keine vorhanden<br />

7<br />

Technologiepark Meppen GmbH<br />

Markt 43, 49716 Meppen<br />

Telefon 05931 / 153 - 226, Fax 05931 / 153 - 5 - 226<br />

info@technologieparkmeppen.de<br />

www.technologieparkmeppen.de<br />

M e p p e n<br />

7<br />

B r e m e n<br />

H a m b u r g<br />

6 L i n g e n<br />

Steckbrief<br />

Anzahl der Unternehmen: ca. 20<br />

Anzahl der Beschäftigten: ca. 100<br />

Angaben der Branchen: Dienstleistungen,<br />

Umwelt,<br />

Weiterbildung<br />

Größe der Gesamtfläche: k.A.<br />

freie Flächen:<br />

wenig<br />

4<br />

Technologie - und Gründerzentrum Hameln<br />

c/o NWDH Holding AG<br />

Dr. Jobst - Walter Dietz<br />

HefeHof 2, 31785 Hameln<br />

Tel. 05151 / 57850, Fax 05151 / 5785 - 85<br />

Info@hefehof.de, www.hefehof.de<br />

Steckbrief<br />

Das neue Technologie- und<br />

GründerCentrum in der<br />

Region Osnabrück.<br />

Start 2014!<br />

8<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück<br />

Westerbreite 7, 49084 Osnabrück<br />

Tel. 0541 / 9778 100, Fax 0541 / 9778 106<br />

info@innovationscentrum - osnabrueck.de<br />

o s n a b r ü c k<br />

8<br />

3 e m d e n 1<br />

5<br />

H a n n o v e r<br />

4<br />

H a m e l n<br />

B a d<br />

S a l z d e t f u rt h<br />

W o l f s b u r g<br />

10<br />

b r a u n s c h w e i g<br />

2<br />

S a l z g i t t e r<br />

9


48 OSNABRÜCK regjo niedersachsen regjo niedersachsen OSNABRÜCK 49<br />

Die große Gelegenheit<br />

Der Abzug der Britischen Streitkräfte aus Osnabrück 2008 und 2009 hinterließ insgesamt sechs leere<br />

Kasernenareale. Für die Stadtplaner eine große Chance, die städtische Innenentwicklung voranzutreiben.<br />

Text: Sven Grünewald<br />

Der Abzug von Streitkräften und die Aufgabe kompletter Kasernenstandorte<br />

stellt für Städte und Gemeinden gemeinhin eine große,<br />

manchmal auch unlösbare Aufgabe dar. Die Stadt Osnabrück musste<br />

2008/2009 den Abzug der gesamten britischen Garnison verkraften<br />

– sechs Kasernenstandorte wurden aufgegeben und damit<br />

fielen insgesamt 160 Hektar Fläche brach und wurden über 1.300<br />

Wohnungen frei. Heute, fünf Jahre nach Beginn des Abzugs, bewertet<br />

man diese Entwicklung jedoch als absolut positiv. „Auf den Flächen<br />

ergaben sich neue Entwicklungspotenziale, die bisher nicht<br />

im Stadtgebiet realisiert werden konnten“, sagt Wolfgang Griesert,<br />

Oberbürgermeister von Osnabrück und ehemaliger Stadtbaurat.<br />

„Aber es gab auch einen eindeutigen Bedarf, zum Beispiel in der<br />

Hochschulentwicklung, für den Wissenschaftspark oder die Bereitstellung<br />

von Gewerbe- und Wohnbauflächen. Hierdurch entstanden<br />

positive Entwicklungsimpulse und neuen Perspektiven für die<br />

gesamte Stadt und auch die Region Osnabrück.“ Nur ein Wermutstropfen<br />

blieb: das Ende der über 50-jährigen Freundschaft zwischen<br />

Osnabrück und den Briten. Doch auch hier fand sich im Rahmen<br />

des Konversionsprozesses eine kleine Lösung. „Jeder zehnte Osnabrücker<br />

war ein Engländer“ heißt das Buch, geschrieben von Frank<br />

Henrichvark und einem breiten Redaktions- und Unterstützerteam,<br />

welches die lange Zeit wieder lebendig werden lässt, in der etwa<br />

jeder zehnte Osnabrücker ein Engländer war. Bis zu ihrem Abzug<br />

haben die Briten das Osnabrücker Alltagsleben deutlich mitgeprägt.<br />

Von Anfang an hat man in der Stadt den Konversionsprozess<br />

in enger Abstimmung mit allen Beteiligten und sehr zielgerichtet<br />

gestaltet. In ganztägigen Workshops mit Bürgern und Fachleuten<br />

wurden „Perspektivpläne“ für die einzelnen Standorte erarbeitet,<br />

die städtebauliche und freiraumplanerische Leitlinien für den weiteren<br />

Planungs- und Entwicklungsprozess definierten. Dass das Großvorhaben<br />

Konversion darüber hinaus so schnell zu einem Erfolg<br />

wurde, führt Wolfgang Griesert auf verschiedene Faktoren zurück:<br />

1. Der Abzug wurde als Chance für neue Perspektiven in<br />

der Stadtentwicklung verstanden.<br />

2. Die Projektorganisation wurde frühzeitig und umfassend<br />

festgelegt – in enger Abstimmung aller Beteiligten<br />

vom Bürger bis zur Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />

(BImA).<br />

3. Die Kommunikation und Kooperation war lösungsorientiert<br />

angelegt – Stadt und BImA haben sich auf eine<br />

gemeinsame Interessenlage verständigt.<br />

4. Die städtische Öffentlichkeit wurde umfassend informiert<br />

und beteiligt.<br />

5. Die städtebauliche Qualität wurde durch Wettbewerbe<br />

und Bebauungspläne gesichert.<br />

6. Es konnten Mittel aus dem Bundesförderprogramm<br />

Stadtumbau West genutzt werden (inzwischen etwa<br />

14 Mio. Euro).<br />

„Auf den Flächen<br />

ergaben sich<br />

neue Entwicklungspotenziale,<br />

die bisher nicht<br />

im Stadtgebiet<br />

realisiert werden<br />

konnten.“<br />

Wolfgang Griesert, Oberbürgermeister<br />

von Osnabrück<br />

Bild: Stadt Osnabrück<br />

Bild: Stadt Osnabrück<br />

Die ehemalige Winkelhausenkaserne: Hier entstand der futuristische Neubau von Kaffee Partner.<br />

Übersicht über die ehemaligen Kasernengelände.


egjo niedersachsen osnabrück 51<br />

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Auf den innerstädtischen Standorten hat mittlerweile die<br />

Erschließung und Bebauung begonnen, für eine Kaserne<br />

wurde sie sogar bereits abgeschlossen. Heute präsentiert<br />

sich der Konversionsprozess zwar als weit fortgeschritten,<br />

aber noch lange nicht als abgeschlossen: „Unser Fokus<br />

für die nächsten Jahre liegt darauf, die Planung und Entwicklung<br />

der Flächen der Kaserne an der Landwehrstraße<br />

und der Kaserne Am Limberg weiter voran zu bringen“,<br />

so Wolfgang Griesert.<br />

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Kaserne an der Landwehrstraße (Bild 1)<br />

(ehemals Quebec Barracks) im Stadtteil Atter.<br />

Auf dem Gelände der Kaserne an der Landwehrstraße<br />

soll eine Wohngebietsentwicklung für unterschiedliche<br />

Bedarfe angestoßen werden. Die noch ausstehenden<br />

Ergebnisse des Wettbewerbes müssen danach konkretisiert<br />

werden und in einen Bebauungsplan münden. Zudem sind<br />

hier die Fragen der Erschließung auszuarbeiten.<br />

1<br />

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(Gegenüber Bahnhof Westausgang)<br />

Scharnhorst Kaserne (Bild 2)<br />

(ehemals Belfast Barracks) im Stadtteil Westerberg.<br />

Auf dem Gelände der früheren Scharnhorstkaserne entsteht<br />

ein Wissenschafts- und Wohnpark. Erste Bauvorhaben,<br />

darunter ein InnovationsCentrum, sowie die Erschließung<br />

werden zurzeit durchgeführt.<br />

Metzer Kaserne<br />

(ehemals Prestatyn Barracks) im Stadtteil Westerberg.<br />

Ein regionaler Investor realisiert hier momentan das Projekt<br />

„Wohnpark Westerberg“ mit Eigentumsgrundstücken<br />

und Mietwohnungen.<br />

2<br />

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Von-Stein Kaserne<br />

(ehemals Woolwich Barracks ) im Stadtteil Westerberg.<br />

Hier wird der Hochschulcampus durch den Bau von Hörsaalgebäude<br />

und Bibliothek zurzeit erweitert. Insgesamt<br />

werden in den nächsten Jahren dort 70 Millionen Euro<br />

investiert.<br />

Winkelhausenkaserne (Bild 3)<br />

(ehemals Roberts Barracks) im Stadtteil Hafen.<br />

Auf dem Gelände der früheren Winkelhausenkaserne<br />

wurde 2012 unter anderem der architektonisch herausragende<br />

Neubau der Firma Kaffee Partner fertiggestellt.<br />

Dort werden zurzeit auch weitere Gebäude für die Polizei<br />

und das Finanzamt umgebaut. Das dort geplante Kreativquartier<br />

Hafen ist ein Teilbereich der Kaserne, er besteht<br />

aus sechs Gebäuden des ehemaligen Heeresverpflegungslagers,<br />

darunter vier prägnante Speichergebäude. Die überwiegend<br />

denkmalgeschützten Gebäude sollen möglichst<br />

von kreativwirtschaftlich orientierten Nutzungen belegt<br />

werden. Geplant sind unter anderem Räume für Theaterund<br />

Musikgruppen.<br />

Kaserne am Limberg (Bild 4)<br />

(ehemals Mercer und Imphal Barracks)<br />

im Stadtteil Dodesheide.<br />

Bei der Kaserne Am Limberg geht es darum, mit der BImA<br />

die weiteren Entwicklungsschwerpunkte zu vereinbaren.<br />

Mit Hilfe der Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau<br />

West können dann erste Maßnahmen umgesetzt werden,<br />

um das Gelände mittelfristig baureif zu machen. Ziel<br />

ist, Gewerbe- und Dienstleistungen mit Sport und Freizeitnutzungen<br />

zu vereinbaren.<br />

3<br />

4<br />

Alle Bilder: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben


52 gewerbegebiete regjo niedersachsen<br />

Industrie- und Gewerbegebiete in <strong>Niedersachsen</strong><br />

Landkreis / kreisfreie<br />

Stadt<br />

Fläche<br />

in ha<br />

Nutzung Kontakt Telefon<br />

1 Ammerland 18 GI Günther Henkel 04402 / 920110<br />

2 Aurich 45 GE / GI Otto Kenke 04941 / 168001<br />

3 Braunschweig, Stadt 36 GE / GI Simone Schumacher 0531 / 38043822<br />

4 Celle 27 GE / GI Stephan Zywietz 05141 / 12737<br />

5 Cloppenburg 237 GI Martin Kropp 04491 / 786000<br />

6 Cuxhaven 122 GE Thomas Lötsch 04721 / 599620<br />

7 Delmenhorst, Stadt 9 GE Axel Langnau 04221 / 991181<br />

BORKUM<br />

JUIST<br />

MEMMERT<br />

NORDERNEY<br />

LANGEOOG SPIEKEROOG<br />

BALTRUM<br />

2<br />

Aurich<br />

Wittmund<br />

Ems-Jade-Kanal<br />

WANGEROOGE<br />

WILHELMS-<br />

HAVEN<br />

Jever<br />

44<br />

11<br />

45<br />

Friedeburg<br />

MELLUM<br />

Nordenham<br />

Cuxhaven<br />

6<br />

Nordholz<br />

A27<br />

BREMERHAVEN<br />

(zu Bremen)<br />

Oste<br />

Stade<br />

39<br />

Elbe<br />

20<br />

GVZ<br />

8 Diepholz <strong>13</strong> GE Gerd-Dieter Bühning 05443/20920<br />

9 Emden, Stadt <strong>13</strong>5 GI Johann Kruse 04921 / 871588<br />

Emden<br />

9<br />

A31<br />

43<br />

Brake<br />

Hamme-Oste-Kanal<br />

Winsen<br />

10 Emsland 350 GI Martina Kruse 05931 / 444014<br />

11 Friesland 40 GE / GI Frank Schnieder 04421/7789072<br />

12 Gifhorn 64 GE / GI Manfred Krömer 05371 / 82488<br />

<strong>13</strong> Goslar 15 GE Dr. Jörg Aßmann 05321 / 76700<br />

14 Göttingen 27 GE Harald Grahovac 0551 / 7890<strong>13</strong>6<br />

15 Göttingen, Stadt 21 GE / GI Hans Hahn 0551 / 547430<br />

16 Grafschaft Bentheim 56 GE / GI Helmut Treiber 05921 / 878169<br />

17 Hameln-Pyrmont 14 GE Anika John 05042 / 943123<br />

18 Hannover, Region 30 GI Heike Reupke 0511 / 61623289<br />

19 Hannover, Stadt 21 GE Christian Peters 0511 /, 16845025<br />

20 Harburg 61 GE Wilfried Seyer 04181 / 92360<br />

21 Heidekreis <strong>13</strong>0 GI Gerrit Lieske 05161 / 442157<br />

GVZ<br />

A31<br />

Dortmund-Ems-Kanal<br />

10<br />

Dörpen GVZ<br />

Ems<br />

24<br />

Meppen<br />

Leer<br />

A28<br />

Papenburg<br />

Küstenkanal<br />

Westerstede<br />

5<br />

Artland, Samtgemeinde<br />

OLDENBURG<br />

Cloppenburg<br />

31<br />

A1<br />

41<br />

1<br />

30<br />

A29<br />

Vechta<br />

Weser<br />

Lemwerder<br />

29<br />

Wildeshausen<br />

Diepholz<br />

Delmenhorst<br />

33<br />

Osterholz-Scharmbeck<br />

Worpswede<br />

GVZ<br />

Weyhe<br />

42<br />

Weser<br />

36<br />

Verden (Aller)<br />

27<br />

Nienburg<br />

A1<br />

Rotenburg<br />

A27<br />

Hemslingen<br />

21<br />

Soltau<br />

A7<br />

4<br />

Celle<br />

Lüneburg<br />

26<br />

40<br />

Uelzen<br />

Elbe-Seiten-Kanal<br />

E l b e<br />

25 Lüchow<br />

Kommen Sie<br />

ins Emsland ...<br />

22 Hildesheim 46 GI Guido Sievers 05181 / 703121<br />

23 Holzminden <strong>13</strong> GE / GI Harald Jacob 05532 /5988<br />

24 Leer 19 GE / GI Bernhard Bramlage 0491 / 9261265<br />

25 Lüchow-Dannenberg 18 GE Martina Grud 05841 / 97867<strong>13</strong><br />

26 Lüneburg 11 GE Gerhard Voigts 04<strong>13</strong>1 / 208224<br />

27 Nienburg/Weser 33 GE / GI Walter Meinders 05021 / 87320<br />

28 Northeim <strong>13</strong> GE / GI Stefan Wolfgang 05551 / 9149912<br />

29 Oldenburg 120 GE/GI/SO Hans-Werner Aschoff 04431 / 85438<br />

30 Oldenburg, Stadt 9 GE Jörg Triebe 0441 / 2352259<br />

31 Osnabrück 297 GE / GI Uwe Schumacher 05493/549210<br />

32 Osnabrück, Stadt 45 GE Sonja Ende 0541/3314016<br />

33 Osterholz 8 GE / GI /MI Siegfried Ziegert 04791/930597<br />

34 Osterode am Harz 24 GI Karl-Heinz Löwe 05522/318270<br />

35 Peine 53 GI Ulrike Laudien 05171/49286<br />

36 Rotenburg (Wümme) 18 GI Markus Luckhaus 04264/832011<br />

37 Salzgitter, Stadt 48 GE / GI Richard Schudrowitz 05341/9009930<br />

38 Schaumburg 15 GI Andreas Wendt 05751/403142<br />

39 Stade 153 GE / GI Thomas Friedrichs 04141/401140<br />

40 Uelzen 14 SO Frank Peters 0581/82250<br />

41 Vechta 297 GE / GI Uwe Schumacher 05493/54920<br />

16<br />

Nordhorn<br />

A30<br />

Mittellandkanal<br />

GVZ 32<br />

OSNABRÜCK<br />

A33<br />

A30<br />

8<br />

Melle<br />

38<br />

Stadthagen<br />

Weser<br />

19<br />

HANNOVER<br />

18<br />

17<br />

Hameln<br />

23<br />

Holzminden<br />

A2<br />

Lehrte<br />

GVZ<br />

Mittellandkanal<br />

Gifhorn<br />

GVZ<br />

12<br />

WOLFSBURG<br />

35<br />

3<br />

A39<br />

Peine<br />

BRAUNSCHWEIG<br />

Helmstedt<br />

Hildesheim A39 37<br />

Wolfenbüttel<br />

22<br />

SALZGITTER<br />

GVZ<br />

46<br />

<strong>13</strong><br />

A7<br />

Goslar<br />

28<br />

34<br />

Northeim<br />

Osterode<br />

15<br />

GÖTTINGEN<br />

14 GVZ<br />

A38<br />

... wo die Wirtschaft<br />

Oberwasser hat<br />

... wo der Mittelstand<br />

spitze ist<br />

... wo Urlaub zum<br />

Erlebnis wird<br />

... wo der Landkreis<br />

eine Familie ist<br />

... wo die Natur zu<br />

Hause ist<br />

... wo eine Region<br />

Mobilität gewinnt<br />

... wo die Menschen<br />

Zukunft haben<br />

42 Verden 38 GE / GI Axel Junge 04207/914040<br />

43 Wesermarsch 75 GE/GI/SO Sabine Nitschke 04401/925100<br />

44 Wilhelmshaven, Stadt 376 GI Jürgen Janßen 04421/910625<br />

45 Wittmund 3 GE Karin Emmelmann 04465/8067101<br />

46 Wolfenbüttel 18 GE Dietrich Behrens 05331/86360<br />

47 Wolfsburg, Stadt 73 GE Kerstin Schöbel 05361 / 8999425<br />

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Stand: November 20<strong>13</strong> – Wir bitten freundlichst um das Anzeigen von Änderungen<br />

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29<br />

GVZ<br />

Gewerbegebiet<br />

Flughafen<br />

Seehafen<br />

Güterverkehrszentrum<br />

Wasserstraße<br />

Autobahn<br />

ICE- / IC-Strecke<br />

Landkreis Emsland<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Ordeniederung 1<br />

49716 Meppen<br />

Tel. 0 59 31 44 - 40 14<br />

Fax 0 59 31 44 - 36 45<br />

wirtschaft@emsland.de<br />

www.emsland.info


Landkreis Leer<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Harald Krebs<br />

Friesenstraße 26, 26789 Leer<br />

Tel. 0491/926-1262, Fax 0491/926-1888<br />

wirtschaftsfoerderung@lkleer.de<br />

www.landkreis-leer.de<br />

c-Port Zweckverband IIK<br />

Martin Kropp<br />

Am Küstenkanal 2, 26683 Saterland/Sedelsberg<br />

Tel. 04491/786000, Fax 04491/786009<br />

info@c-port-kuestenkanal.de<br />

www.c-port-kuestenkanal.de<br />

Stadt Emden<br />

Bernd van Ellen<br />

Fachdienst Wirtschaftsförderung und Liegenschaften<br />

Ringstraße 38 b, 26721 Emden<br />

Tel. 04921/ 87<strong>13</strong>78, Fax 04921/ 8710<strong>13</strong>78<br />

vanellen@emden.de<br />

www.emden.de<br />

Landkreis Emsland<br />

Fachbereich Wirtschaft<br />

Ordeniederung 1, 49716 Meppen<br />

Tel. 05931 / 44-4014, Fax 05931 / 44-3645<br />

wirtschaft@emsland.de<br />

www.emsland.de<br />

WFG Wirtschaftsförderung in Wilhelmshaven GmbH<br />

Jürgen Janßen<br />

Luisenstraße 8, 26382 Wilhelmshaven<br />

Tel. 04421/ 9106-25, Fax 04421/ 9106-27<br />

juergen.janssen@wfg-whv.de<br />

www.wfg-whv.de<br />

Zweckverband ecopark<br />

Der Gewerbepark an der Hansalinie A1<br />

Uwe Haring<br />

ecopark-Allee 5, 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/92666-33, Fax 04473/92666-92<br />

u.haring@ecopark.de<br />

www.ecopark.de<br />

WIN Wirtschaftsförderung im<br />

Landkreis Nienburg/Weser GmbH<br />

Uta Kupsch<br />

Rühmkorffstraße 12, 31582 Nienburg/Weser<br />

Tel. 05021/ 887772 - 0, Fax 05021/ 887772-1<br />

info@win-nienburg.de<br />

www.win-nienburg.de<br />

Gemeinde Wedemark<br />

Fritz-Sennheiser-Platz 1, 30900 Wedemark<br />

Tel. 05<strong>13</strong>0/581-361, Fax 05<strong>13</strong>0/581-1<strong>13</strong>61<br />

carsten.niemann@wedemark.de<br />

www.wedemark.de<br />

Landkreis Grafschaft Bentheim<br />

Wirtschaftsförderung<br />

NINO-Allee 11, 48529 Nordhorn<br />

Tel. 05921/ 9 6 - 2 3 0 0 , Fax 05921/ 9 6 - 2 3 9 9<br />

wifoe@grafschaft.de<br />

www.einfach-naeher.de<br />

Investitionsbeschleuniger und Wirtschaftsförderer in <strong>Niedersachsen</strong><br />

Region Hannover<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Alexander Skubowius<br />

Haus der Wirtschaftsförderung<br />

Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover<br />

Tel. 0511/616-23354, Fax 0511/616-23452<br />

alexander.skubowius@region-hannover.de<br />

www.unternehmerbuero-hannover.de<br />

Kreativ...<br />

WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Osnabrücker Land mbH<br />

Siegfried Averhage<br />

Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück<br />

Tel. 0541 / 501- 4399, Fax 0541 / 501- 6 - 4399<br />

info@wigos.de<br />

www.wigos.de<br />

Konstruktiv...<br />

Klasse...<br />

Wirtschafts- und Innovationsförderung<br />

Salzgitter GmbH<br />

Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter<br />

Tel. 05341/ 900990, Fax 05341/ 9009911<br />

info@wis-salzgitter<br />

www.wis-salzgitter.de<br />

Stadt Melle<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Hartwig Grobe<br />

Markt 22, 49324 Melle<br />

Tel. 05422/965-454, Fax 05422/965-320<br />

h.grobe@stadt-melle.de<br />

www.stadt-melle.de<br />

Gemeinde Lastrup<br />

Bürgermeister Michael Kramer<br />

Am Marktplatz 1, 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472 / 8900 - 23, Fax 04472 / 8900 -10<br />

Kramer@Lastrup.de<br />

www.Lastrup.de<br />

Landeshauptstadt Hannover<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Stadt Burgdorf<br />

Wirtschaftsförderung und Liegenschaften<br />

André Scholz<br />

Vor dem Hannoverschen Tor 1, 3<strong>13</strong>03 Burgdorf<br />

Tel. 05<strong>13</strong>6/ 898-<strong>13</strong>8, Fax 05<strong>13</strong>6/ 898-4080<br />

wirtschaft@burgdorf.de<br />

www.burgdorf.de<br />

Gabriele Zingsheim<br />

Haus der Wirtschaftsförderung<br />

Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover<br />

Tel. 0511/168-42658, Fax 0511/168-41245<br />

gabriele.zingsheim@hannover-stadt.de<br />

www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />

Stadt Delmenhorst<br />

Fachdienst Wirtschaftsförderung<br />

Axel Langnau<br />

Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst<br />

Tel. 04221/991181, Fax 04221/991280<br />

wirtschaftsfoerderung@delmenhorst.de<br />

www.delmenhorst.de<br />

Stadt Lingen (Ems)<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Elisabethstraße 14-16, 49808 Lingen (Ems)<br />

Tel. 0591/9144-801, Fax 0591/9144-805<br />

wirtschaftsfoerderung@lingen.de<br />

www.lingen.de<br />

Entwicklungsagentur LandZukunft<br />

c/o Solling-Vogler-Region im<br />

Weserbergland e.V.<br />

Lindenstraße 8, 37603 Holzminden-Neuhaus<br />

Tel. 05536 / 960970, Fax 05536 / 9609720<br />

info@solling-vogler-region.de<br />

www.solling-vogler-region.de<br />

<strong>Niedersachsen</strong> Global GmbH<br />

Ralf Othmer<br />

Osterstraße 60, 30159 Hannover<br />

Tel. 0511/89 70 39-0<br />

Fax 0511/897039-69<br />

info@nglobal.de<br />

www.nglobal.de<br />

Nordhorn<br />

Emden<br />

Meppen<br />

Leer<br />

Aurich<br />

Papenburg<br />

Lingen<br />

Wittmund<br />

Saterland<br />

Lastrup<br />

Landkreis Holzminden<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Dr. Jutta Klüber-Süßle<br />

Tel. 05531/ 707-110, Fax 05531/ 707-6110<br />

wirtschaftsfoerderung@landkreis-holzminden.de<br />

www.landkreis-holzminden.de<br />

WILHELMS-<br />

HAVEN<br />

Jever<br />

Westerstede<br />

Cloppenburg<br />

Varel<br />

OLDENBURG<br />

Emstek<br />

Vechta<br />

Brake<br />

OSNABRÜCK<br />

Melle<br />

Osterholz-Scharmbeck<br />

Delmenhorst<br />

Ganderkesee<br />

Wildeshausen<br />

Diepholz<br />

Cuxhaven<br />

BREMERHAVEN<br />

BREMEN<br />

Achim<br />

Verden<br />

Stadthagen<br />

Stade<br />

Nienburg<br />

Landkreis Osterode am Harz<br />

Stabsstelle Bildung, Wirtschaft und<br />

Regionalplanung<br />

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Tel. 05522 / 960 -222, Fax 05522 /960- 220<br />

gudrun.feuerstein@landkreis-osterode.de<br />

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Wolfsburg Wirtschaft und<br />

Marketing GmbH<br />

Porschestraße 2, 38440 Wolfsburg<br />

Tel. 05361/89994-0, Fax 05361/ 89994-39<br />

wirtschaftsfoerderung@wmg-wolfsburg.de<br />

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Rotenburg<br />

Garbsen<br />

Hameln<br />

HAMBURG<br />

Soltau<br />

Wedemark<br />

HANNOVER<br />

Einbeck<br />

Holzminden<br />

Holzminden-<br />

Neuhaus<br />

Celle<br />

Burgdorf<br />

Winsen<br />

Lüneburg<br />

Ilsede<br />

Peine<br />

Goslar<br />

Bad Gandersheim<br />

Uelzen<br />

Gifhorn<br />

WOLFSBURG<br />

Hildesheim<br />

Wolfenbüttel<br />

SALZGITTER<br />

Northeim<br />

GÖTTINGEN<br />

Osterode am Harz<br />

Stadt Wolfenbüttel<br />

Amt für Wirtschaftsförderung<br />

Dietrich Behrens<br />

Stadtmarkt 3 - 6, 38300 Wolfenbüttel<br />

Tel. 05331/ 86 - 360, Fax 05331/86-7794<br />

dietrich.behrens@wolfenbuettel.de<br />

www.wolfenbuettel.de<br />

BRAUNSCHWEIG<br />

Helmstedt<br />

Lüchow<br />

Braunschweig Zukunft GmbH<br />

Wirtschaftsförderung<br />

GründerVilla, Rebenring 33, 38106 Braunschweig<br />

Tel. 0531/38043804, Fax 0531/38043911<br />

info@braunschweig-zukunft.de<br />

www.braunschweig-zukunft.de<br />

Aktiengesellschaft für Wirtschaft und Arbeit<br />

Weserbergland Aktiengesellschaft<br />

HefeHof 8, 31785 Hameln<br />

Tel. 05151 / 5851001, Fax 0551 / 5851099<br />

info@weserberglandag.de<br />

www.weserberglandag.de<br />

WRG Wirtschaftsförderung<br />

Region Göttingen GmbH<br />

Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen<br />

Tel. 0551/ 9995498-0, Fax 0551/ 9995498-9<br />

info@wrg-goettingen.de<br />

www.wrg-goettingen.de<br />

GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />

und Stadtentwicklung Göttingen mbH<br />

Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen<br />

Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320<br />

info@gwg-online.de<br />

www.gwg-online.de<br />

Landkreis Heidekreis<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Hans-Jürgen Stegen<br />

Harburger Straße 2, 29614 Soltau<br />

Tel. 05191/ 970-673, Fax 05191/ 970-900673<br />

h.stegen@heidekreis.de<br />

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Landkreis Gifhorn<br />

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Manfred Krömer<br />

Schlossplatz 1, 38518 Gifhorn<br />

Tel. 05371/82488, Fax 05371/82478<br />

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www.gifhorn.de<br />

Landkreis Northeim<br />

Wirtschaftsförderung/Tourismus<br />

Stefan Wolfgang<br />

Scharnhorstplatz 6, 37154 Northeim<br />

Tel. 05551/91499-12, Fax 05551/91499-77<br />

swolfgang@landkreis-northeim.de<br />

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Neue Spielplätze<br />

Seit inzwischen sechs Jahren rufen die Sparda-Bank Hannover-Stiftung und der Radiosender Antenne<br />

<strong>Niedersachsen</strong> zu einer ganz besonderen Aktion auf: „Spielplatz SOS “.<br />

Foto: BMAS<br />

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Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Sparda-Bank Hannover<br />

Moderne, pädagogisch sinnvolle Spielgeräte auf Kinderspielplätzen<br />

schaffen – das ist das Anliegen der Aktion<br />

„Spielplatz SOS“. Sie wird bereits seit sechs Jahren von der<br />

Sparda-Bank Hannover-Stiftung und Antenne <strong>Niedersachsen</strong><br />

durchgeführt. Jedes Jahr treffen hunderte Bewerbungen<br />

von Stadtverwaltungen, Kindergärten, Elternverbänden,<br />

Fördervereinen oder anderen Organisationen ein.<br />

Die überwältigende Resonanz macht den großen Bedarf<br />

deutlich. Gerade in Zeiten knapper Kassen mangelt es den<br />

Kommunen oft an finanziellen Mitteln für den Bau und<br />

die Instandhaltung von Spielplätzen. Gleichzeitig fehlt den<br />

Kindern die Gelegenheit, sich im Alltag sicher und aktiv<br />

zu bewegen. Eine Stichprobe des TÜV Rheinland aus dem<br />

Jahr 2009 hat gezeigt, wie wichtig Spielplatzaktionen sind.<br />

Von 75 getesteten Spielplätzen in Deutschland wurden nur<br />

sechs für sicher befunden. Der Bedarf an Instandsetzung<br />

oder Neubau ist entsprechend groß.<br />

Dem großen Instandhaltungsbedarf kann natürlich<br />

auch der „Spielplatz SOS“ nicht begegnen, aber die<br />

Aktion setzt ein Zeichen. Seit 2008 wurden über 70<br />

Spielplätze in <strong>Niedersachsen</strong>, Ostwestfalen-Lippe und<br />

Bremen gebaut. Besonderer Wert wird auf die pädagogische<br />

Qualität der Spielplätze gelegt: „Es wurden nur<br />

Spielgeräte verbaut, die neben Spiel und Spaß auch die<br />

Beweglichkeit, Ausdauer und das Miteinander der Kinder<br />

fördern“, sagt Tania Rubenis von der Sparda-Bank<br />

Hannover-Stiftung. Die diesjährigen Gewinner waren:<br />

Geschäftsstelle Hameln/AWO Kindertagesstätte Sonnenschein,<br />

Geschäftsstelle Hannover/Badenstedter-Sport-<br />

Club e.V., Geschäftsstelle Wolfsburg/ Förderverein der<br />

Grundschule Osloß e.V., Geschäftsstelle Braunschweig/<br />

Naturfreibad Vechelde-Bettmar e.V., Geschäftsstelle Northeim/Stadt<br />

Northeim, Ortsteil Stöckheim, Geschäftsstelle<br />

Wolfenbüttel/Stadt Hornburg.<br />

Gesellschaftliches Engagement ist nicht nur ein Teil<br />

der Unternehmenskultur der Sparda-Bank Hannover – sie<br />

bildet vielmehr das Fundament, auf dem die Aktivitäten der<br />

Bank seit ihrer Gründung 1903 stehen. Um ihr gesellschaftliches<br />

Engagement zu verstärken, wurde 2004 die Sparda-<br />

Bank Hannover-Stiftung ins Leben gerufen. Mit ihren<br />

finanziellen Förderungen leistet die Stiftung als Grundlage<br />

„Hilfe zur Selbsthilfe“, die in der genossenschaftlichen<br />

Grundidee der Sparda-Bank ihren Ursprung hat. Die von<br />

der Stiftung geförderten Projekte sind wie die Menschen,<br />

ihre Bedürfnisse und ihre Interessen: vielfältig, zukunftsfähig<br />

und bunt. Die Stiftung schüttet seit ihrer Gründung<br />

Fördermittel aus, die über das Gewinnsparen der Sparda-<br />

Bank erzielt werden. Allein im letzten Jahr wurden 198<br />

Projekte mit rund 1,2 Millionen Euro in <strong>Niedersachsen</strong>,<br />

Bremen und Ostwestfalen-Lippe gefördert.


60 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 61<br />

Forschung voraus<br />

<strong>Niedersachsen</strong> hat eine bunte Forschungslandschaft. Neben den Hochschulen und großen Forschungsgesellschaften<br />

gibt es auch viele kleinere Institute, die in ungewöhnlicheren Bereichen forschen.<br />

Bild: DSMZ/M.Kruszewski


62 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 63<br />

Energieforschung, insbesondere im Bereich der Windenergie, ist ein zukunftsträchtiger Forschungsbereich und zählt zu den wichtigsten Handlungsfeldern<br />

der niedersächsischen Forschungspolitik. Geforscht wird unter anderem an Erneuerbaren Energien, der Netzintegration und Netzstruktur.<br />

Bild: ECOLOG-Institut


64 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 65<br />

Außeruniversitäre<br />

Forschungseinrichtungen:<br />

Aurich<br />

Wilhelmshaven<br />

3<br />

Bremerhaven<br />

1<br />

Stade<br />

HAMBURG<br />

Der Schwerpunkt der außeruniversitären Forschung<br />

liegt im Bereich Natur- und Ingenieurswissenschaften.<br />

Geografisch konzentriert sich der Großteil der<br />

Forschungseinrichtungen überwiegend auf die Städte<br />

Hannover, Göttingen und Braunschweig.<br />

Emden<br />

Leer<br />

Saterland<br />

3<br />

Oldenburg<br />

1<br />

1<br />

Delmenhorst<br />

BREMEN<br />

Soltau<br />

Trauen<br />

Lüneburg<br />

1<br />

Uelzen<br />

Energie und Umwelt<br />

Lastrup<br />

Technik und IT<br />

Sozial-/Kultur-/Wirtschaftswissenschaften<br />

Naturwissenschaften<br />

Landwirtschaft,<br />

Lebensmitteltechnologie<br />

Nordhorn<br />

Text: Laura Vele<br />

Meppen<br />

Lingen<br />

Quakenbrück<br />

Vechta<br />

OSNABRÜCK<br />

Von der Grundlagen- bis zur Auftragsforschung decken<br />

die rund 70 niedersächsischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

ein breites Spektrum ab. Zu ihnen<br />

zählen Einrichtungen von Bund, Ländern und Gemeinden<br />

sowie öffentlich geförderte private Einrichtungen ohne<br />

Erwerbszweck. Der Schwerpunkt der außeruniversitären<br />

Forschung in <strong>Niedersachsen</strong> liegt in den Bereichen Naturund<br />

Ingenieurswissenschaften. Oft fungieren die Forschungseinrichtungen<br />

als Schnittstelle zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis, so können neue Erkenntnisse schnell<br />

in die Praxis umgesetzt werden. Auch die internationale<br />

Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen gewinnt an<br />

Bedeutung und wird stetig ausgebaut.<br />

Betrachtet man die Landkarte, fällt auf, dass sich der<br />

Großteil der Forschungseinrichtungen in den Städten Hannover,<br />

Göttingen und Braunschweig konzentriert. Dort<br />

befinden sich auch Institute der vier großen Forschungsgesellschaften:<br />

die Helmholtz- und die Leibnizgemeinschaft<br />

sowie die Fraunhofer- und die Max-Planck-Gesellschaft.<br />

1<br />

HANNOVER<br />

1<br />

Hameln<br />

3<br />

1<br />

2<br />

4<br />

7<br />

1<br />

1<br />

5<br />

Celle<br />

Katlenburg-<br />

Lindau<br />

5<br />

4<br />

1<br />

1<br />

GÖTTINGEN<br />

1<br />

4<br />

4<br />

2<br />

Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

Braunschweig<br />

1<br />

Wolfenbüttel<br />

In Braunschweig ist insbesondere der Forschungsbereich<br />

Technik und IT vertreten. Neben zwei Fraunhofer-Instituten<br />

– für Holzforschung sowie für<br />

Schicht- und Oberflächentechnik – ist gibt es dort eine<br />

Einrichtung des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums<br />

und die Physikalisch-technische Bundesanstalt.<br />

Zu den herausragenden Schwerpunkten<br />

Göttingens gehören die Naturwissenschaften,<br />

allein vier Max-Planck-Institute befinden sich in<br />

der Universitätsstadt. In Hannover gibt es vorrangig<br />

Einrichtungen im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />

darunter das Kriminologische<br />

Forschungsinstitut, das interdisziplinär in den Bereichen<br />

Soziologie, Rechtwissenschaften, Psychologie<br />

und Medienwissenschaften forscht.<br />

Einer der herausragenden Forschungsbereiche in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> ist die Luft- und Raumfahrttechnik, die als<br />

Hoch- und Spitzentechnologiebranche des 21. Jahrhunderts<br />

gilt. An den Standorten des Deutschen Zentrums für<br />

Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen, Braunschweig,<br />

Trauen und Stade forschen international renommierte<br />

Wissenschaftler. Doch <strong>Niedersachsen</strong> punktet nicht nur<br />

im technischen Bereich, sondern auch in den Geistesund<br />

Sozialwissenschaften. In Braunschweig gibt es mit<br />

dem Georg-Eckert-Institut (GEI) zum Beispiel eine Forschungseinrichtung<br />

für die internationale Schulbuchforschung.<br />

Ein aktuelles Forschungsprojekt des GEI geht<br />

etwa der Frage nach, welche Deutungsmuster zum Kalten<br />

Krieg sich Schüler aus Schulbüchern und den Erzählungen<br />

von Lehrern aneignen.<br />

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen in Kurzportraits<br />

einige besondere Forschungseinrichtungen aus<br />

den Bereichen Energie und Umwelt, Technik und IT,<br />

Naturwissenschaften, Sozial-/Kultur- und Wirtschaftswissenschaften<br />

sowie Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie<br />

vor.


66 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 67<br />

Clausthaler Umwelttechnik-<br />

Institut CUTEC GmbH<br />

Fraunhofer Anwendungszentrum<br />

für Plasma und Photonik (APP)<br />

Clausthal-Zellerfeld<br />

Göttingen<br />

Das CUTEC Institut wurde im Jahr 1990 aus<br />

der Universität Clausthal-Zellerfeld ausgegründet<br />

und betreibt praxisnahe Forschung in den<br />

drei Bereichen Informationen (mit den Abteilungen<br />

Modellbasierte Systemanalyse und Energiesystemanalyse),<br />

Ressourcen (Abwasserverfahrenstechnik<br />

und Metallrecycling) sowie Energie<br />

(Chemische Energiesysteme und Thermische<br />

Prozesstechnik). Eines der zahlreichen Projekte<br />

des CUTEC Instituts ist derzeit die Mitarbeit an<br />

der Detektierung und Klassifizierung von Altmunition<br />

aus dem Zweiten Weltkrieg auf und<br />

im Meeresboden, die den Aufbau von Offshore-<br />

Windparks in Nord- und Ostsee bedroht. Das<br />

CUTEC entwickelt dabei eine Strategie zur Verbesserung<br />

der Detektionssicherheit.<br />

Derzeit im Bau befindet sich das neue Gebäude<br />

des Fraunhofer-Anwendungszentrums für<br />

Plasma und Photonik APP auf den Göttinger<br />

Zietenterrassen. Im Moment noch in der HAWK<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaft und<br />

Kunst ansässig, steht dem APP nach dem Umzug<br />

im Frühjahr 2014 deutlich mehr Platz auf 1.500<br />

Quadratmetern zur Verfügung. Auch die HAWK<br />

baut ihre Forschungsschwerpunkte, insbesondere<br />

Medizintechnik, im Gebäude aus. Das APP<br />

ist aus einer Kooperation des Fraunhofer-Institutes<br />

für Schicht- und Oberflächentechnik und<br />

der HAWK hervorgegangen. Es betreibt unter der<br />

Leitung von Prof. Viöl Auftrags- und Entwicklungsforschung<br />

in den gefragten Plasmatechnologien<br />

für Unternehmen und Industrie.<br />

Technik<br />

und IT<br />

Weitere Institute<br />

Braunschweig<br />

Deutsches Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt e. V. (DLR)<br />

Fraunhofer-Institut<br />

für Holzforschung<br />

(Wilhelm-Kauditz-Institut)<br />

Nordwestdeutsche Forstliche<br />

Versuchsanstalt (NW-FVA)<br />

Göttingen<br />

Der Wald weckt bei vielen Menschen patriotische<br />

Gefühle, denn er ist wohl einer der beliebtesten<br />

Erholungsräume. Der Wald muss allerdings<br />

auch vielfältige wirtschaftliche und ökologische<br />

Funktionen erfüllen. In Göttingen und Hann.<br />

Münden forschen rund 180 Mitarbeiter der NW-<br />

FVA an spannenden Zukunftsfragen wie den<br />

Auswirkungen des Klimawandels, die Globalisierung<br />

des Holzmarktes und den steigenden<br />

Anforderungen der Gesellschaft an den Wald.<br />

Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt<br />

ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung der<br />

Bundesländer <strong>Niedersachsen</strong>, Hessen, Sachsen-<br />

Anhalt und Schleswig-Holstein. Neben der Forschung<br />

berät die NW-FVA Forstbetriebe, Waldbesitzer,<br />

Verwaltungen und die Politik.<br />

ECOLOG-Institut für sozial-ökologische<br />

Forschung und Bildung gGmbH<br />

Hannover<br />

Das ECOLOG-Institut forscht in den Bereichen<br />

umweltverträgliche Technikentwicklung, nachhaltige<br />

Stadt- und Regionalentwicklung sowie<br />

Kommunikation und Bildung für eine nachhaltige<br />

Entwicklung. 1991 wurde es von Wissenschaftlern<br />

der Uni Hannover und Mitarbeitern<br />

des Wissenschaftsladens Hannover gegründet,<br />

um einen institutionellen Rahmen für eine gesellschaftlich<br />

engagierte und interdisziplinäre Forschung<br />

zu schaffen. Dementsprechend kommen<br />

die Mitarbeiter aus den verschiedensten Fachbgebieten.<br />

Ein aktuelles Projekt ist die Untersuchung<br />

der technischen und ökonomischen Machbarkeit<br />

sowie der Umwelt- und Gesellschaftsverträglichkeit<br />

der Nutzung erneuerbarer Energien durch<br />

regionale Versorgungsnetze.<br />

Energie und<br />

Umwelt<br />

Weitere Institute<br />

Celle<br />

Institut für Bienenkunde<br />

Hameln/Emmerthal<br />

Institut für Solarenergieforschung<br />

GmbH<br />

Hannover<br />

Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR)<br />

Forschungsvereinigung<br />

Kalk-Sand e.V.<br />

Leibniz-Institut für Angewandte<br />

Geophysik (LIAG)<br />

Oldenburg<br />

EWE-Forschungszentrum für<br />

Energietechnologie e. V.<br />

Wilhelmshaven<br />

DEWI GmbH Deutsches<br />

Windenergierinstitut<br />

Forschungszentrum<br />

Terramare e.V.<br />

Forschungsinstitut Senckenberg,<br />

Abteilung Meeresforschung<br />

Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)<br />

Hannover<br />

Seit 1986 forscht das LZH in den zukunftsträchtigen<br />

Bereichen Photonik und Lasertechnologie.<br />

Es verbindet durch Forschung, Entwicklung,<br />

Beratung und Aus- und Weiterbildung die<br />

Forschung mit der Wirtschaft. Die Forschungsthemen<br />

des LZH sind breit gefächert von der<br />

Entwicklung eines Lasers für die Weltraumforschung<br />

über die Beobachtung von Zellen für<br />

die Stammzellforschung bis zum Leichtbau in<br />

der Autoindustrie. Im letzteren Bereich forscht<br />

das LZH zusammen mit Volkswagen und anderen<br />

Partnern an einem neuartigen Laserprozess<br />

für ein automatisiertes Zuschneiden von<br />

CFK-Bauteilen. Wenn es gelingt, dieses in<br />

die Großserienfertigung zu bringen, kann die<br />

Automobilgeneration der Zukunft Ressourcen<br />

effizienter nutzen.<br />

Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut<br />

für Informatik-<br />

Werkzeuge und -Systeme (OFFIS)<br />

Oldenburg<br />

Rund 280 Mitarbeiter arbeiten am Oldenburger<br />

OFFIS - Institut für Informatik in den drei<br />

anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsbereichen<br />

Energie, Gesundheit und<br />

Verkehr. Im Schnitt wird an 70 Projekten parallel<br />

gearbeitet. Im Bereich Energie entwickelt<br />

OFFIS unter anderem informations- und kommunikationstechnisch<br />

basierte Konzepte für<br />

die Energiewirtschaft und Energieeffizienz. Vor<br />

kurzem wurde das OFFIS für seine Innovation<br />

„smartStorageCloud“, ein Konzept zur einfachen,<br />

ressourceneffizienten Nutzung von verteiltem<br />

nicht belegten Festplattenspeicher, für<br />

den innovate!Award 20<strong>13</strong> nominiert.<br />

Fraunhofer-Institut für Schichtund<br />

Oberflächentechnik<br />

Physikalisch-Technische<br />

Bundesanstalt<br />

Göttingen<br />

Deutsches Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt (DLR)<br />

Laser-Laboratorium<br />

Göttingen e.V.<br />

Gesellschaft für wissenschaftliche<br />

Datenverarbeitung mbH<br />

GWDG<br />

Hannover<br />

Europäische Forschungsgesellschaft<br />

für Blechverarbeitung e.V.<br />

Institut für Bauforschung e.V.<br />

MPI für Gravitationsphysik<br />

Technische Informationsbibliothek<br />

(TIB)<br />

Katlenburg-Lindau/Göttingen<br />

MPI für Sonnensystemforschung<br />

Oldenburg<br />

Hörzentrum Oldenburg GmbH<br />

Institut für Technische und Angewandte<br />

Physik GmbH<br />

Stade<br />

Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie<br />

(ZLP)<br />

Trauen/Faßberg<br />

Deutsches Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt (DLR)<br />

Bilder: CUTEC Institut, NW-FVA, ECOLOG-Institut<br />

Bilder: HAWK-HHG/Born, LZH, OFFIS


68 Forschung regjo niedersachsen regjo niedersachsen Forschung 69<br />

Deutsche Sammlung von Mikroorganismen<br />

und Zellkulturen GmbH<br />

(DSMZ)<br />

Georg-Eckert-Institut für internationale<br />

Schulbuchforschung (GEI)<br />

Braunschweig<br />

Braunschweig<br />

Das DSMZ ist eine Einrichtung der Leibniz-<br />

Gemeinschaft und gehört mit über 48.000 Kulturen<br />

– darunter Bakterienstämme, menschliche,<br />

tierische, pflanzliche Zellen sowie<br />

Pflanzen-Viren – zu den größten Bioressourcenzentren<br />

weltweit. In der „forschenden Sammlung“<br />

arbeiten mehr als 50 Wissenschaftler. Die<br />

Sammlung beschränkt sich nicht nur auf das<br />

Archivieren interessanter Mikroorganismen:<br />

In einem gemeinsamen Projekt mit der Europäischen<br />

Weltraumorganisation (ESA) wurden<br />

Materialen des Weltraumteleskops Herschel<br />

vor der Raumfahrtmission auf die mikrobielle<br />

Artenvielfalt untersucht. Nun befindet sich die<br />

erste öffentliche Bakterien-Stammsammlung der<br />

ESA in der DSMZ.<br />

Die Forschung an Schulbüchern gehört zu den<br />

ungewöhnlicheren und jüngeren Forschungsbereichen,<br />

obwohl deren Inhalt Generationen<br />

prägen kann. Die Bibliothek des GEI umfasst<br />

eine Sammlung an Schulbüchern der Fächer<br />

Geschichte, Sozialkunde, Geographie und Religion.<br />

Schwerpunkt der Forschung am GEI ist die<br />

Untersuchung von Wissensstrukturen und Identitätsangeboten,<br />

die über staatliche Bildung vermittelt<br />

werden. Der Braunschweiger Historiker<br />

Georg Eckert ist Namensgeber des Instituts. Für<br />

das Ziel seines Instituts, an der weltweiten Verbesserung<br />

der schulischen Bildung mitzuwirken,<br />

wurde er 1985 mit dem UNESCO Prize for Peace<br />

Education ausgezeichnet. Seit 2011 ist das Institut<br />

Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />

Sozial-/Kultur-/<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Deutsches Primatenzentrum (DPZ)<br />

Göttingen<br />

Beim DPZ in Göttingen wird mit und an Primaten<br />

geforscht. Die Forschungsfelder sind in<br />

die drei Bereiche Neurowissenschaften, Infektionsforschung<br />

und Organismische Primatenbiologie<br />

gegliedert. Durch ihr hochentwickeltes<br />

Nervensystem, ein leistungsfähiges Sehsystem<br />

und die gute Feinmotorik können an Primaten<br />

die Grundlagen der Informationsverarbeitung<br />

im Gehirn erforscht werden. Auch in der<br />

Infektionsforschung sind Primaten aufgrund<br />

ihrer Verwandtschaft zum Menschen als Tiermodelle<br />

geeignet. In diesem Bereich wird am<br />

DPZ unter anderem an Erkrankungen durch<br />

Hepatitisviren, HIV- oder Herpesvirusinfektionen<br />

geforscht. Teile der Grundlagenforschung<br />

werden als Tierquälerei kritisiert.<br />

Deutsches Institut für Kautschuktechnologie<br />

e.V. (DIK)<br />

Hannover<br />

Deutschland zählt zu den größten Verbrauchern<br />

von Kautschuk. Daher ist es nicht verwunderlich,<br />

dass mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums<br />

das DIK gegründet wurde,<br />

das sich zu einem führenden Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum entwickelt hat. Elastomere<br />

sind unverzichtbare Werkstoffe sowohl<br />

für Reifen als auch für viele technische Erzeugnisse<br />

von der Dichtung, über Haushaltsgegenstände<br />

bis hin zu Medizingeräteanwendungen.<br />

Zu den Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten<br />

des DIK gehören die Werkstoffentwicklung<br />

und -charakterisierung, Entwicklung von<br />

neuen Materialien, die Verarbeitung, die Simulation<br />

sowie die Schadens- und Spurenanalyse<br />

und Lebensdauervorhersage.<br />

Naturwissenschaften<br />

Weitere Institute<br />

Braunschweig<br />

Helmholtz-Zentrum für<br />

Infektionsforschung<br />

Göttingen<br />

Europäisches Neurowissenschaftliches<br />

Institut (ENI)<br />

MPI für Biophysikalische<br />

Chemie<br />

MPI für Dynamik und<br />

Selbstorganisation<br />

MPI für Experimentelle<br />

Medizin<br />

Hannover<br />

Fraunhofer-Institut für Toxikologie<br />

und Experimentelle<br />

Medizin<br />

IPF PharmaCeuticals GmbH<br />

Forschungsinstitut für Philosophie<br />

Hannover<br />

Angesichts der Auflösung gesellschaftlicher,<br />

politischer, ökonomischer und religiöser Ordnungsmuster<br />

sucht das FIPH nach neuen Formen<br />

des gesellschaftlichen Miteinanders. Zu<br />

den zentralen Forschungsfeldern gehören<br />

Demokratietheorien, Wirtschaftsanthropologie<br />

und Umweltphilosophie. Im Brennpunkt<br />

steht die Frage nach der menschlichen Würde.<br />

Der Verlust von Würde fördert Fatalismus und<br />

führt zu einem Kontrollverlust über das eigene<br />

Leben, der gesellschaftliche Ungerechtigkeit<br />

und gedankenlose Ressourcenverschwendung<br />

verstärkt. Die Forschungsergebnisse werden<br />

produktiv und konstruktiv in Gesellschaft, Politik,<br />

Wirtschaft und Kirche eingebracht. Finanziert<br />

wird das Institut aus der gleichnamigen<br />

kirchlichen Stiftung öffentlichen Rechts.<br />

Herzog August Bibliothek (HAB)<br />

Wolfenbüttel<br />

Die HAB ist nicht nur eine international<br />

bekannte Bibliothek, sondern auch Forschungsund<br />

Studienstätte für die europäische Kulturgeschichte<br />

des Mittelalters und der Frühen<br />

Neuzeit. Sie ist dem Niedersächsischen Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur unterstellt.<br />

Durch Drittmitteleinwerbung können<br />

Katalogisierungs- und Forschungsprojekte etabliert<br />

werden, derzeit mit den Schwerpunkten<br />

Wissensgeschichte, Geschichte religiöser Kulturen,<br />

Sammlungsgeschichte, die Erforschung<br />

von überregionalen Netzwerken und kulturellem<br />

Transfer. In der HAB wird zudem das<br />

Evangeliar Heinrich des Löwen aufbewahrt, das<br />

um 1188 entstanden ist und als Hauptwerk der<br />

romanischen Buchmalerei des 12. Jahrhunderts<br />

in Norddeutschland gilt.<br />

Weitere Institute<br />

Göttingen<br />

MPI zur Erforschung multireligiöser<br />

und multiethnischer<br />

Gesellschaften<br />

Soziologisches Forschungsinstitut<br />

Göttingen e.V.<br />

Hannover<br />

Akademie für Raumforschung<br />

und Landesplanung (ARL) –<br />

Leibniz-Forum für Raumwissenschaften<br />

Deutsches Zentrum für<br />

Hochschul- und Wissenschaftsforschung<br />

(DZHW)<br />

Institut für Entwicklungsplanung<br />

und Strukturforschung GmbH<br />

Kriminologisches Forschungsinstitut<br />

<strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />

Niedersächsisches Institut<br />

für Historische Regionalforschung<br />

e.V.<br />

Niedersächsisches Institut für<br />

Wirtschaftsforschung e.V.<br />

Oldenburg<br />

Bundesinstitut für Kultur und<br />

Geschichte der Deutschen im<br />

östlichen Europa<br />

Bilder: DSMZ, Dr. Dana Pfefferle, DIK<br />

Bilder: Marek Kruszewski, HAB, FIPH


egjo niedersachsen Forschung 71<br />

Johann Heinrich von Thünen-<br />

Institut (TI)<br />

Braunschweig<br />

Das TI ist das Bundesforschungsinstitut für<br />

Ländliche Räume, Wald und Fischerei mit insgesamt<br />

14 Fachinstituten, sechs davon befinden<br />

sich am Hauptsitz in Braunschweig. Disziplinübergreifend<br />

arbeitet das TI in den Bereichen<br />

Technologie, Ökologie und Ökonomie, um eine<br />

nachhaltige, verträgliche sowie wettbewerbsfähige<br />

Landwirtschaft und den verwandten<br />

Bereichen Forstwirtschaft, Ernährungswirtschaft<br />

und Aquakultur zu entwickeln. Als Ressortforschungseinrichtung<br />

des Bundes forscht<br />

es außerdem an wissenschaftlichen Grundlagen<br />

und bietet Entscheidungshilfen für die Politik.<br />

So forscht das Institut für Agrarklimaschutz<br />

in Braunschweig unter anderem zu Treibhausgasemissionen<br />

und Klimafolgenabschätzung.<br />

Institut für Zuckerrübenforschung<br />

(IfZ)<br />

Göttingen<br />

© Gertpeter Zeuch. Karikaturist der Wolfsburger Nachrichten<br />

>UP< in die Lücke...<br />

Was ist eigentlich eine Redox-Flow-Batterie ?<br />

Sie besteht aus einem flüssigen Elektrolyten in gelösten Salzen.<br />

Der Elektrolyt wird in Tanks gelagert und bei Bedarf einer zentralen<br />

Reaktionseinheit für den Lade- oder Entladeprozess mittels<br />

Pumpen zugeführt.<br />

Die Osteroder Ideenschmiede Eisenhuth hat dieses Thema<br />

angepackt und fertigt seit 2007 erfolgreich Elektroden und<br />

Dichtungen für die Redox-Flow-Batterien.<br />

Wir haben uns das Know How erarbeitet, kostengünstige<br />

Komponenten im Spritzguss herzustellen. Das ist unsere Stärke.<br />

Neben der Redox-Flow-Batterie produzieren wir auch für die Brennstoffzelle. Das ist Energie in<br />

reinster Form...und tut der Umwelt gut.<br />

Elektrode...hergestellt im Spritzguss-<br />

Verfahren von Eisenhuth<br />

Wir arbeiten an Ihrer elektrischen Mobilität mit der umweltfreundlichen Redox-Flow-Batterie.<br />

Unsere Komponenten bilden das Kraftzentrum der Batterie.<br />

<br />

Gewinner des VR-Innovationspreises 2005 und 2012<br />

Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl<br />

Leiter des Anwendungszentrums<br />

Tel. +49 551 3705-218<br />

wolfgang.vioel@ist.fraunhofer.de<br />

Dr. Bernd Schieche<br />

Innovationsmanagement<br />

Tel. +49 551 3705-219<br />

bernd.schieche@ist.fraunhofer.de<br />

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Plasma und<br />

Photonik APP<br />

Ihr Ansprechpartner für anwendungsorientierte Forschung<br />

und Entwicklung nach Maß unterstützt Sie gerne bei Forschungsvorhaben<br />

rund um die Themen:<br />

- Plasma-Quellen und –geräte<br />

- Funktionale Schicht- und Oberflächentechnik<br />

- Laser-Plasma-Hybridtechnologie<br />

- Plasma-Medizin und Biowissenschaften<br />

- Holz und Holzwerkstoffe<br />

- Lasertechnik<br />

- Sensorische Systeme<br />

- Plasma-Analytik und Diagnostik<br />

Lassen Sie sich von uns beraten!<br />

Anwendungszentrum für Plasma und<br />

Photonik APP<br />

Fraunhofer-Institut für Schicht- und<br />

Oberflächentechnik IST<br />

Von-Ossietzky-Straße 99 | 37085 Göttingen<br />

www.plasmaundphotonik.fraunhofer.de<br />

Im Herbst ist die Zeit der Zuckerrüben, die<br />

zuhauf in sogenannten „Mieten “ auf ihren<br />

Transport in eine Zuckerrübenfabrik warten.<br />

In Göttingen befindet sich die zentrale Forschungseinrichtung<br />

für die Zuckerrübenproduktion.<br />

Angegliedert an die Universität wird<br />

das IfZ vom Verein der Zuckerindustrie getragen.<br />

Neben Grundlagenforschung wird auch angewandte<br />

Forschung betrieben. Das Institut koordiniert<br />

und plant die bundesweiten Feldversuche<br />

in den Bereichen Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />

und Sorten. Bis zu 9.000 Versuchsparzellen werden<br />

jedes Jahr angelegt und zentral im IfZ ausgewertet.<br />

Aktuelle Forschungsergebnisse werden<br />

in wissenschaftlichen Journalen, Fachmagazinen<br />

und auf Tagungen veröffentlicht.<br />

Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik<br />

e.V. (DIL)<br />

Quakenbrück<br />

Seit der Gründung 1983 gehören dem DIL<br />

inzwischen rund 150 Mitgliedsunternehmen<br />

aus allen Bereichen der Ernährungswirtschaft<br />

an. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und<br />

Praxis unterstützt das DIL die Lebensmittelwirtschaft<br />

bei der Produktentwicklung und der<br />

Verfahrenstechnik. Die Aktivitäten des Instituts<br />

werden über vernetzte Forschungsplattformen<br />

sowie Geschäftsbereiche ausgetragen. Seit<br />

2012 beschäftigt sich das Institut verstärkt mit<br />

dem Thema Bioökonomie. Die Forschungsaktivitäten<br />

in diesem Bereich sollen den Strukturwandel<br />

von einer erdöl- zu einer bio-basierten<br />

Industrie fördern und neue Möglichkeiten<br />

zur Verwendung nachwachsender Rohstoffe<br />

erschließen.<br />

Landwirtschaft,<br />

Lebensmitteltechnologie<br />

Weitere Institute<br />

Braunschweig<br />

Internationale Forschungsgemeinschaft<br />

Futtermitteltechnik<br />

e.V. (IFF)<br />

Institut für Konserventechnologie<br />

Julius-Kühn-Institut,<br />

Bundesforschungsinstitut<br />

für Kulturpflanzen (JKI)<br />

Bilder: Michael Welling, IfZ, Amann/DIL e.V.


Das Regional-Journal für <strong>Niedersachsen</strong><br />

72 Emsland regjo niedersachsen regjo südniedersachsen xxxxx 73<br />

Eichsfeld Spezial 20<strong>13</strong><br />

Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen<br />

Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen<br />

Landkreis Emsland: eine boomende Wirtschaft aus überwiegend mittelständischen Betrieben.<br />

Immer weiter aufwärts<br />

Der Landkreis Emsland weist eine glanzvolle wirtschaftliche Dynamik auf. Die besondere Herausforderung<br />

dieser Tage lautet jedoch: Fachkräfte binden und zu halten. Dafür tut man einiges.<br />

grenzenlos verbunden<br />

Interview: Volker Schönfeldt Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen<br />

Über die 3,5% freut man sich im Landkreis Emsland<br />

ganz besonders. Die Zahl der Arbeitslosenquote liegt weit<br />

unter Landes- und Bundesdurchschnitt, die bei aktuell<br />

über 6% liegen. Die Zahl ist Ausdruck einer besonderen<br />

wirtschaftlichen Dynamik, die nun schon seit über<br />

einem Jahrzehnt anhält. Daran hat auch die Wirtschaftskrise<br />

von 2008 wenig geändert. Martina Kruse, Wirtschaftsförderin<br />

im Landkreis, hat dafür zwei einfache<br />

Gründe parat: „Von den etwa <strong>13</strong>.000 Unternehmen im<br />

Emsland sind 10.000 inhabergeführte Kleine und Mittelständische<br />

Unternehmen, die weitaus weniger anfällig<br />

für Konjunkturrhythmen sind und auch flexibler nach<br />

Nischen suchen.“ Und: „Es gibt hier eine ganz besondere<br />

Mentalität. Alle stehen zusammen, alle packen mit an,<br />

wie eine große Familie – daraus entsteht eine ausgeprägte<br />

Solidarität.“ Lebendiger Ausdruck dieser Mentalität sind<br />

die zahlreichen Netzwerke, in denen die Wirtschaftsaktiven<br />

zusammenkommen – branchenübergreifend<br />

im Wirtschaftsverband Emsland mit rund 370 beteiligten<br />

Unternehmen oder in verschiedenen branchenspezifischen<br />

Verbünden wie dem Netzwerk emsländischer<br />

Metall- und Maschinenbauunternehmen (MEMA) oder<br />

dem Kontaktforum für Existenzgründer und Jungunternehmer,<br />

um nur ein paar zu nennen.<br />

Über den wirtschaftlichen Erfolg braucht sich die<br />

Region sicherlich nicht beschweren; die Herausforderungen<br />

liegen aber nun woanders, wie Landrat Reinhard Winter<br />

deutlich macht: „Mittlerweile ist die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Emslandes derart positiv, dass viele der hiesigen<br />

Unternehmen kaum noch in der Lage sind, ihre Ausbildungsplätze<br />

mit den entsprechenden Nachwuchskräften<br />

zu besetzen – der Kampf um zukünftige Fachkräfte ist auf<br />

allen Ebenen angekommen.“ Im Rahmen einer Fachkräfteinitiative<br />

der Wachstumsregion Ems-Achse e.V. wurde<br />

daher beim Landkreis eine Servicestelle für Unternehmen<br />

und zuziehende Fachkräfte eingerichtet. Diese können sich<br />

an die Fachkräftemanagerin wenden – für Informationen<br />

über die Region, Arbeitsmöglichkeiten für den Partner, um<br />

den Immobilien- oder den Familienservice in Anspruch zu<br />

nehmen. „Wir wollen Fachkräften den Zuzug in die Region<br />

erleichtern und deutlich machen, dass sie und ihre Familien<br />

hier willkommen sind“, so Winter weiter.<br />

Die guten Perspektiven, die Familienfreundlichkeit<br />

und das entsprechende Engagement des Landkreises bestätigt<br />

auch der Familienatlas 2012, die aktuelle Studie im<br />

Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend. Darin zählt das Emsland zu den Top<br />

25 Landkreisen, die bundesweit die attraktivsten Bedingungen<br />

für Familien bieten. Ein Themenfeld, auf welchem<br />

der Landkreis seit Jahren aktiv ist und das für die Fachkräftegewinnung<br />

eine bedeutende Rolle spielt. „Die jungen<br />

Menschen finden hier eine besondere Lebensqualität<br />

für die Familiengründung – das sprichwörtliche Häuschen<br />

mit Garten statt der kleinen Wohnung“, beschreibt Landrat<br />

Winter. „Deswegen sagen auch viele junge Emsländer,<br />

sie kommen wieder her.“


Landkreis Eichsfeld<br />

Region zwischen den Welten<br />

regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial GruSSwort II<br />

Soziale Struktur<br />

Die Eichsfelder haben zu jeder Zeit ein stark regions- und religionsgeprägtes<br />

Bild in die Gesellschaft eingebracht, dabei auch<br />

ein hohes Maß an Toleranzfähigkeit entwickelt. Ein klares, werteorientiertes<br />

Familien- und Gesellschaftsbild sowie generationsübergreifende<br />

Verantwortlichkeit zeichnet die Menschen in<br />

der Region aus. Das Eichsfeld selbst wird von außen als homogen<br />

betrachtet - nach innen stellt sich ein vielschichtiges buntes<br />

Bild der Mentalitäten dar. Diese Vielfalt von innen verbunden<br />

mit Offenheit und Tradition als Stütze der Moderne soll auch in<br />

Zukunft ein homogenes Bild des Eichsfeldes transportieren. Die<br />

Menschen in der Region identifizieren sich mit „ihrem“ Eichsfeld<br />

und tragen dieses Regionalbewusstsein auch nach außen.<br />

<br />

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<br />

<br />

www.kreis-eic.de<br />

Wirtschaftliche Struktur<br />

Nach dem notwendigen Strukturwandel und dem damit verbundenen<br />

Verlust an Arbeitsplätzen in Industrie und Landwirtschaft<br />

haben sich die klein- und mittelständischen Betriebe als Motor<br />

des wirtschaftlichen Aufschwunges erwiesen. Davon zeugt vor<br />

allem ein stets positiver Gewerbeentwicklungssaldo.<br />

Der Landkreis bietet ein investitionsfreudiges Klima und ein Ansiedlungskonzept,<br />

welches die Besonderheiten der Region mit<br />

den Interessen der Investoren in Einklang bringt. Die Wirtschaftsstruktur<br />

im Landkreis ist überwiegend mittelständisch ausgeprägt.<br />

Metallverarbeitung, Maschinenbau,Textilverarbeitung und<br />

das Papier- und Ernährungsgewerbe sind die führenden Branchen.<br />

Mit der A38 Göttingen-Halle stellt das Eichsfeld hier das verbindende<br />

Element zwischen diesen Räumen dar. Die sehr guten<br />

verkehrstechnischen Anbindungen, wie auch die historischen<br />

Bezüge zum niedersächsischen Bereich des Eichsfeldes begründen<br />

eine starke wirtschaftliche Ausrichtung zum Landkreis und<br />

dem Oberzentrum Göttingen.<br />

Kontakt<br />

Landratsamt Landkreis Eichsfeld<br />

Landrat Dr. Werner Henning<br />

Friedensplatz 8 • 37308 Heilbad Heiligenstadt<br />

Tel. 03606 / 650 1010<br />

Fax 03606 / 650 9000<br />

landratsamt@kreis-eic.de<br />

Bild: Landkreis Eichsfeld<br />

Grußwort<br />

Das Eichsfeld ist Übergang – zwischen Nord und Süd, den nieder-<br />

und oberdeutschen Sprachräumen, zwischen evangelischer<br />

und katholischer Religion oder auch zwischen den Wassereinzugsgebieten<br />

von Weser und Elbe. Alles verändert sich fließend<br />

und trotzdem bleibt Festigkeit im Eigenen. Das Eichsfeld wurde<br />

bedrängt, sich dem wechselnden Zeitgeist anzuschließen – in<br />

Religion und Politik, in Kultur und Mode und dennoch blieb<br />

es eigen und es selbst – nicht immer leicht, letztendlich aber im<br />

Inneren kraftvoll und frei.<br />

So oder ähnlich habe ich in den zurückliegenden 24 Jahren<br />

nach der politischen Wende im Herbst 1989 immer wieder<br />

unser eigenes Selbstverständnis beschrieben und denke heute,<br />

dass uns das darin gründende eigene Wollen sehr gut getan hat.<br />

Wir haben aus den uns gegebenen Möglichkeiten tatsächlich<br />

etwas gemacht. Viele bescheinigen uns das in Ansehung des<br />

guten Zustandes unserer Städte und Dörfer, der vergleichsweise<br />

geringen Arbeitslosen- oder auch Sozialhilfequoten. Eben dieses<br />

Selbstverständnis mag es mit gewesen sein, dass wir auch in<br />

den von uns überschaubaren Jahren nicht zuvorderst nach dem<br />

Staat gerufen haben, obgleich wir auch tüchtig genug waren,<br />

die von hieraus angebotenen Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

nach Kräften zu nutzen.<br />

Eben deshalb liegt unser eigentliches Kapital in der Strukturiertheit<br />

unserer Menschen, welche Vertrauen und Skepsis<br />

gegenüber den wechselnden Zeiterscheinungen immer in eine<br />

produktive Balance zu bringen vermochten. Ich bin mir sehr<br />

sicher darin, dass auch die Zukunft hierauf nicht verzichten<br />

kann. Eben deshalb legen wir einen sehr großen Wert auf die<br />

Erziehung unserer Kinder in Schule und Gesellschaft – zuvorderst<br />

aber in der eigenen Familie. Es ist uns wichtig, dass unsere<br />

jungen Menschen eine feste Verankerung für ihr eigenes Leben<br />

in ihrer eichsfeldischen Heimat finden und auf Dauer hier ihren<br />

Lebensmittelpunkt behalten. Dass dieses Streben nicht ganz<br />

erfolglos ist, bescheinigen uns immer wieder diverse Studien<br />

sehr unterschiedlicher Forschungsinstitute zur demografischen<br />

Entwicklung in unsrem Raum. So hat der Landkreis Eichsfeld<br />

vergleichsweise die jüngste Bevölkerung von ganz Thüringen<br />

aufzuweisen, was ganz gewiss für uns spricht.<br />

Mit eben diesem Potenzial fühlen wir uns besonders unserem<br />

natürlichen Oberzentrum Göttingen zugeordnet und verbunden.<br />

Hier arbeiten sehr viele Eichsfelder und bringen die<br />

Göttinger Impulse mit zurück in die eigene Lebenswirklichkeit<br />

des näheren heimatlichen Raumes. Die hieraus entstehende<br />

Melange zwischen akademisch geprägter Modernität<br />

und bodenständiger Verankerung tut uns gut und begründet<br />

eine kompetente Verlässlichkeit, auf welcher Zukunft gedeihen<br />

kann.<br />

Es grüßt Sie sehr herzlich<br />

FrEund | Ladenbau<br />

Dieses inhabergeführte, mittelständische Unternehmen mit 60 Mitarbeitern ist spezialisiert auf den ganzheitlichen Ladenbau<br />

insbesondere für Bäckereien, Cafés und Feinkostläden. Angeschlossene Holz-, Glas-, Metall- und Elektro-Werkstätten ermöglichen<br />

die individuelle Erstellung hochwertiger Einrichtungen in bester Handwerksqualität. Das Unternehmen verfügt über ein flächendeckendes<br />

Vertriebsnetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz und feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum.<br />

Dr. Werner Henning<br />

Landrat des Kreises Eichsfeld


EGBERT HUNDESHAGEN<br />

Rechtsanwalt und Notar<br />

Ihre Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei<br />

im Herzen des Eichsfeldes<br />

Zu seinen Tätigkeitsbereichen als Fachanwalt<br />

für Familienrecht gehören u.a.:<br />

• Ehescheidung<br />

• Kindesunterhalt<br />

• Ehegattenunterhalt<br />

• Zugewinn<br />

• Versorgungsausgleich<br />

• eheliches Güterrecht<br />

• Umgangs- und Sorgerecht für Kinder<br />

• nichteheliche Lebensgemeinschaften<br />

• Erwachsenenunterhalt bei Unterbringung<br />

in einem Seniorenheim<br />

• familienrechtliche Vertragsgestaltungen<br />

Weitere Tätigkeitsschwerpunkte der Kanzlei:<br />

• Ehe- und Familienrecht<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Baurecht<br />

• Verkehrsrecht<br />

• Mietrecht<br />

• Strafrecht<br />

Rechtsanwalt und Notar<br />

Egbert Hundeshagen<br />

— Fachanwalt für Familienrecht —<br />

Egbert Hundeshagen · Berliner Straße 1 · 37434 Gieboldehausen · Tel. 0 55 28 - 80 55 · Fax 0 55 28 - 9 25 49 20 · kontakt@hundeshagen.de<br />

www.hundeshagen.de<br />

Ein besonderes Fleckchen<br />

Das Eichsfeld besticht mit seiner vielfältigen Landschaft<br />

und durch seinen einzigartigen Menschenschlag.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

das Eichsfeld, dem wir unser Spezial widmen, ist eine geschichtsträchtige<br />

Region in der Mitte Deutschlands. Jahrhundertelang<br />

war sie eine Exklave des Fürstbistums Mainz – diese Zeit prägt<br />

die Kultur und das Leben bis heute, der katholische Glaube ist<br />

tief verwurzelt. Daran konnte auch die innerdeutsche Grenze, die<br />

mitten durch das Eichsfeld verlief, nichts ändern. Mit den Grenzlandmuseen<br />

wird heute wertvolle Erinnerungsarbeit geleistet.<br />

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der sich positiv<br />

entwickelt. Die Landschaft, die gute Küche und historische Fachwerkstädte<br />

sind bei den Gästen besonders beliebt. Große Herausforderungen<br />

kommen auf das Eichsfeld vor dem Hintergrund des<br />

demografischen Wandels zu, die Einwohnerzahlen sind rückläufig<br />

und auch was die Mobilitätsangebote angeht, herrscht Handlungsbedarf.<br />

Doch mit kreativen Projekten, wie zum Beispiel „Duderstadt2020“,<br />

setzen die Einwohner alles daran, ihr Eichsfeld als<br />

attraktiven Lebens- und Arbeitsraum zu erhalten.<br />

Laura Vele<br />

Redaktion<br />

Ot to Bock<br />

Duderstadt<br />

Inhalt<br />

VI Löwenantlitz im neuen Design Das frisch renovierte Hotel<br />

zum Löwen in Duderstadt wartet mit einem besonderen Konzept<br />

auf. Nicht nur Feinschmecker und Entspannungssuchende<br />

kommen auf ihre Kosten, sondern auch Kunstinteressierte.<br />

A38 - 12km<br />

VIII Der Mittelpunkt Deutschlands Während der deutschen<br />

Teilung verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das<br />

Eichsfeld. Die Bewohner trotzten mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl,<br />

das sie sich bis heute bewahrt haben,<br />

der Teilung.<br />

XVIII Über 160 Jahre Die Sparkasse Duderstadt engagiert<br />

sich regional.<br />

am<br />

Stadt Duderstadt Tel.: 0 55 27/84 11 60<br />

Info: wirtschaftsfoerderung@duderstadt.de<br />

XVIII Die beste Stracke Auf dem Wehn‘schen Hof wird Mettwurst<br />

noch nach alter Tradition hergestellt.<br />

XVIII Überzeugend Fachanwalt für Familienrecht Egbert Hundeshagen<br />

ist dem Eichsfeld eng verbunden.<br />

Impressum. Herausgeber Polygo Verlag GmbH, Lotzestraße 29, 37083 Göttingen, Telefon:<br />

0551-50 75 10, Fax 0551-50 75 1-50 Chefredaktion Sven Grünewald Redaktion Volker Schönfeld,<br />

Valerie Talmann, Laura Vele Fotografie HVE Eichsfeld Touristik e.V. (Cover), Landkreis Eichsfeld,<br />

Wunderblock, Anders Seefeldt, Stadt Duderstadt, Ottobock, Sparkasse Duderstadt, Roberto<br />

Hegeler, Fleischerei Bömeke, Thomas Rosenthal/GLM Anzeigen John D. Swenson, Leitung<br />

(swenson@regjo.de), Dennis Aschoff, Jörn Jacobsen, Michaela von Krockow, Torsten Kramer, Tim<br />

Mittelstaedt, Michael Mohné Geschäftsführung Thomas Wirth (wirth@regjo.de) Art Direktion &<br />

Layout Viktoria Siegfried<br />

<strong>RegJo</strong> bei Facebook: www.facebook.com/<strong>Niedersachsen</strong>


VI Hotellerie Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen<br />

regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Hotellerie VII<br />

Das traditionsreiche Hotel zum Löwen<br />

zählt zu den Top-Adressen im Eichsfeld<br />

und strahlt nach der Renovierung im<br />

letzten Jahr im neuen Glanz.<br />

Löwenantlitz im neuen Design<br />

Das frisch renovierte Hotel zum Löwen in Duderstadt wartet mit einem besonderen Konzept auf. Nicht nur Feinschmecker<br />

und Entspannungssuchende kommen auf ihre Kosten, sondern auch Kunstinteressierte.<br />

Text: Valerie Talmann Fotografie: Wunderblock<br />

Die mehr als 300 Jahre, die das Hotel zum Löwen im Herzen<br />

Duderstadts schon hinter sich hat, kann man nur noch an den<br />

alten Holzbalken im Inneren erkennen. Im August 2012 eröffnete<br />

das traditionsreiche Hotel nach einer siebenmonatigen Renovierungsphase<br />

und präsentiert sich seinen Gästen nun frisch saniert,<br />

nur die denkmalgeschützte Fassade blieb unverändert. Die Sanierung<br />

war dringend notwendig – 25 Jahre lag die letzte Modernisierung<br />

zurück. Nicht nur das Mobiliar und die sonstige räumliche<br />

Ausstattung wurden ausgetauscht: „Das Hotel wurde komplett<br />

durchrenoviert, inklusive der technischen Ausstattung wie die<br />

Lüftungstechnik oder auch Rohrleitungen“, so Franz-Josef Otto,<br />

der seit dem Jahr 2000 zusammen mit seiner Frau Kerstin den<br />

Löwen betreibt. Der erfahrene Hotelier betreibt neben dem Löwen<br />

zudem das Hotel Graf Isang am Seeburger See und ist Eigentümer<br />

des Hotels zum Kronprinzen in Fuhrbach. Insgesamt gehören vier<br />

Häuser in der Markstraße dem Hotel zum Löwen an, so dass neben<br />

53 Zimmern und sechs Apartments auch die Räumlichkeiten für<br />

die Gastronomie, die Tagungsräume und den Wellnessbereich<br />

großzügig gestaltet werden konnten. Auch viele Unternehmen<br />

aus Göttingen oder dem Harz nutzen den Löwen in Duderstadt,<br />

um ihre Gäste adäquat unterzubringen.<br />

Das Konzept des Löwen beschreibt Franz-Josef Otto als „Drei-<br />

Säulen-Modell“. Neben der Gastronomie und dem Wellness- und<br />

Fitnessaspekt spielt auch die Kunst eine große Rolle im Hotel.<br />

Hintergrund: Der Eigentümer des Löwen, Professor Hans Georg<br />

Näder, ist nicht nur als Geschäftsführer der Ottobock Firmengruppe<br />

bekannt, sondern auch für seine Kunst-Sammelleidenschaft. Allein<br />

50 Fotografien Andy Warhols, die dem Künstler als Vorlage für<br />

seine schrillen Portraits dienten, schmücken die Wände von Restaurant<br />

und Kaminzimmer. Aber auch andere Künstler sind vertreten,<br />

etwa eine Skulptur des berühmten deutschen Malers Neo Rauch.<br />

Der Fotograf Götz Diergarten hat eigens für den Löwen Duderstadt<br />

in malerisch-abstrakten Fotografien abgelichtet.<br />

Die Kunst wird groß geschrieben im Löwen – allein 50 Fotografien<br />

Andy Warhols schmücken die Wände.<br />

Das Restaurant „Chez Otto“ ist von außen zugänglich und steht<br />

somit nicht nur Hotelgästen offen. „Das Eichsfelder Mettwurstbrot<br />

oder ein Schmandkuchen sind natürlich Pflicht auf der Speisekarte,<br />

aber da wir auch internationale Gäste haben, bieten wir<br />

neben regionalen Spezialitäten auch internationale Küche an“,<br />

beschreibt Franz-Josef Otto die Küche des Chefkochs. Im Gewölbekeller<br />

gibt es außerdem eine Mikrobrauerei. „Auf einem der Häuser<br />

liegt ein Braurecht aus dem Jahr 1434, das wir jetzt nutzen“, so<br />

Otto. Seit Mitte November können Gäste unter dem Namen „Heimatliebe“<br />

Duderstädter Helles, Duderstädter Dunkel und Duderstädter<br />

Weizen verköstigen.<br />

Wer nach dem Schlemmen die sportliche Betätigung sucht,<br />

kann sich im hoteleigenen Fitnessbereich auspowern oder Ausflüge<br />

in das Eichsfeld unternehmen. Auch Duderstadt selbst mit seinem<br />

mittelalterlichen Stadtbild, den Fachwerkhäusern und Baudenkmälern,<br />

gehört zu einer der sehenswerten Städte im landschaftlich<br />

und kulturell ansprechenden Eichsfeld.


VIII Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute IX<br />

Der Mittelpunkt Deutschlands<br />

Während der deutschen Teilung verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das Eichsfeld. Die Bewohner<br />

trotzten mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie sich bis heute bewahrt haben, der Teilung.<br />

Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.


X Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute XI<br />

Das Grenzlandmuseum in Teistungen am ehemaligen Grenzübergang Duderstadt/Worbis erinnert seit der Eröffnung 1995 an die deutsche Teilung.<br />

Das Museum bietet zudem Seminare, Workshops und Zeitzeugengespräche an oder veranstaltet Abendveranstaltungen.<br />

Bild: Anders Seefeldt


XII Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen<br />

regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute XIII<br />

Text: Laura Vele<br />

<strong>Niedersachsen</strong><br />

Hessen<br />

Göttingen<br />

Bad Sooden-<br />

Allendorf<br />

Eschwege<br />

Der Papst war schon da, Angela Merkel auch und der Lyriker<br />

Theodor Storm schrieb 1856 über die Region, er wisse nicht, ob<br />

„er jemals von der zauberhaften Schönheit eines Erdfleckchens<br />

so innerlichst berührt worden wäre“. Gemeint ist das Eichsfeld,<br />

gelegen zwischen Harz und Werra, dessen historische Landschaft<br />

sich auf rund 1.500 Quadratkilometern über die Bundesländer<br />

Thüringen, <strong>Niedersachsen</strong> und Hessen erstreckt. Der größte Teil<br />

des Eichsfeldes liegt im Landkreis Eichsfeld in Thüringen. Die<br />

Unterteilung zwischen Unter- und Obereichsfeld wird oft vereinfacht<br />

zwischen dem niedersächsischen und thüringischen<br />

Teil getroffen, geht ursprünglich aber auf die geologischen Landschaftsformen<br />

zurück.<br />

Das Eichsfeld bietet mit dem Weser-Leine-Bergland, dem Thüringer<br />

Becken und dem Osthessischen Bergland eine hohe landschaftliche<br />

Vielfalt. Charakteristisch sind auch historische, vom<br />

Fachwerk geprägte Städte wie zum Beispiel Duderstadt. Idyllisch<br />

Herzberg<br />

Bad Lauterberg<br />

Mühlhausen<br />

Untereichsfeld<br />

Obereichsfeld<br />

Thüringen<br />

Das Eichsfeld erstreckt sich über die Bundesländer Thüringen, <strong>Niedersachsen</strong> und Hessen. Die heutige Landesgrenze zu Thüringen bildete zur DDR-<br />

Zeit die innerdeutsche Grenze. Die historische Grenze zwischen Unter- und Obereichsfeld geht auf die geologischen Landschaftsformen zurück.<br />

gelegene Dörfer zwischen Feldern und bewaldeten Hügeln – zweifellos<br />

schön, aber kein Alleinstellungsmerkmal. Wirklich einzigartig<br />

ist das Eichsfeld durch seine Einwohner. Der katholische Glaube<br />

spielt eine große Rolle und ist tief verwurzelt im Eichsfeld. Die Religion<br />

ist dabei das Bindeglied des Zusammengehörigkeitsgefühls<br />

über die Ländergrenzen hinweg. Diese Prägung kommt von der<br />

jahrhundertealten Stellung der Region als Exklave des Fürstbistums<br />

Mainz, bis 1803 zählte das Eichsfeld zu Kurmainz. Zwei Diktaturen<br />

konnten den Eichsfeldern ihren Glauben nicht austreiben. Während<br />

der Zeit des Nationalsozialismus blieb das Gemeinde- und kirchliche<br />

Leben relativ stabil. Auch zur Zeit der deutschen Trennung –<br />

das Untereichsfeld war Bestandteil der Bundesrepublik während<br />

der Großteil des Obereichsfelds zur DDR gehörte – sind die Eichsfelder<br />

ihrem Glauben treu geblieben. Es war die größte Region in<br />

der DDR mit einer mehrheitlich katholischen Bevölkerung. „Wir<br />

haben in unserer ehemals durch die widernatürliche Grenze zer-<br />

Bild: Stadt Duderstadt<br />

Wolfgang Nolte,<br />

geboren 1947 in Duderstadt<br />

und seit 2001<br />

Bürgermeister seiner<br />

Geburtstadt, ist schon<br />

lange vor seinem Bürgermeisteramt<br />

in der<br />

Stadtverwaltung tätig<br />

gewesen. Von 1988 bis<br />

2001 war er Stadtdirektor<br />

von Duderstadt.<br />

Welche Bedeutung hatte die<br />

Deutsche Wiedervereinigung<br />

für das Eichsfeld und für<br />

Duderstadt?<br />

Mit der Wiedervereinigung ist für<br />

uns Eichsfelder ein Traum in Erfüllung<br />

gegangen. Unsere Heimatregion<br />

ist mit der Wiedervereinigung<br />

endlich wieder in der Mitte Deutschlands<br />

angekommen und wächst<br />

seitdem wieder zusammen. Duderstadt<br />

und das gesamte Eichsfeld<br />

haben erheblich profitiert. Es gibt<br />

aber andererseits noch immer große<br />

Herausforderungen, etwa in den<br />

Bereichen Wirtschaft und Verkehrsinfrastruktur.<br />

Gemeinsam mit allen<br />

Verantwortlichen, insbesondere<br />

auf der Bundes- und Landesebene,<br />

müssen wir diese wichtigen Themen<br />

anpacken, um die Einheit hier in der<br />

Region erfolgreich zu vollenden.<br />

rissenen Region ganz besonders unter der Teilung gelitten“, so der<br />

Duderstädter Bürgermeister Wolfgang Nolte. „Trotzdem haben wir<br />

den Gedanken an die Einheit wach gehalten, sind aktiv dafür eingetreten<br />

und haben auch dafür gebetet, zu einer Zeit, als nicht mehr<br />

alle Menschen in Deutschland daran geglaubt haben.“<br />

90.000 Menschen pilgerten 2011 zur Marienwallfahrtskapelle,<br />

um bei der Ansprache Papst Benedikts XVI. dabei zu sein.<br />

An die Zeit der deutschen Teilung erinnert heute das 1995 eröffnete<br />

Grenzlandmuseum in Teistungen am ehemaligen Grenzübergang<br />

Duderstadt/Worbis. Das Museum ist im ehemaligen DDR-Zollverwaltungsgebäude<br />

untergebracht. Thematisiert werden auf etwa<br />

1.100 Quadratmetern unter anderem die Geschichte der Grenze<br />

und ihrer Sperranlagen, Aspekte des Lebens im Grenzgebiet oder<br />

die Zwangsaussiedlungen aus dem Sperrgebiet. „Gleichzeitig ist es<br />

auch ein lebendiges Museum“, so Ben Thustek, pädagogischer Leiter<br />

des Grenzlandmuseums. „Pädagogen und Historiker versuchen<br />

die deutsch-deutsche Geschichte den jungen Menschen nahe zu<br />

bringen, was ganz gut gelingt. Schülergruppen aus der ganzen Bundesrepublik<br />

und aus allen Schulformen kommen zu uns. Die Resonanz<br />

ist aus unserer Sicht weitestgehend positiv.“ Andere Formate<br />

wie zum Beispiel GeoCoaching auf dem innerdeutschen Grenzstreifen,<br />

Filmmarathons oder Zeitzeugengespräche ergänzen die Ausstellung<br />

und laden zum Mitmachen ein. 20<strong>13</strong> konnte der einmillionste<br />

Besucher begrüßt werden.<br />

Wer außerdem zu einem starken Besucheransturm im Eichsfeld<br />

führte, war Papst Benedikt XVI., der am 23. September 2011<br />

nach Etzelsbach im Landkreis Eichsfeld kam. 90.000 Menschen pilgerten<br />

damals zur Marienwallfahrtskapelle, um bei der Ansprache<br />

des Papstes dabei zu sein. Im August wurde in der Nähe der Kapelle<br />

der Grundstein für ein Informationszentrum gelegt. „Die Zeit der<br />

Gibt es eine eigene kulturelle<br />

Identität der Eichsfelder?<br />

Die Eichsfelder sind ein ganz<br />

besonderer Menschenschlag.<br />

Bodenständig und heimatverbunden<br />

und dabei weltoffen und gastfreundlich.<br />

Das Eichsfeld hat seine<br />

eigene, besondere Seele. Und so,<br />

wie die Landschaften die Menschen<br />

prägen, die sie bewohnen, haben<br />

auch die Eichsfelder ihren eigenen,<br />

unverwechselbaren Charakter.<br />

Wie geht die Stadt Duderstadt<br />

mit dem demografischen Wandel<br />

um, um das Eichsfeld für junge<br />

Menschen, Familien und Unternehmen<br />

als attraktiven Lebensraum<br />

zu gestalten?<br />

Der demografische Wandel ist auch<br />

für uns eine der größten Zukunftsaufgaben<br />

überhaupt. Gemeinsam<br />

mit unseren Partnern stellen wir<br />

uns dieser Herausforderung bereits<br />

seit einigen Jahren mit einer Vielzahl<br />

von Initiativen und Projekten.<br />

Lassen Sie mich beispielhaft dazu<br />

den Ausbau der Kinderbetreuung<br />

in unseren Krippen, Kindergärten<br />

und Grundschulen, aber auch die<br />

Weiterentwicklung der Tagespflegeangebote<br />

für Senioren und nicht<br />

zuletzt die Umgestaltung zu einer<br />

barrierefreien Stadt ansprechen.<br />

Künftig muss es noch intensiver<br />

darum gehen, die zentralen Bereiche<br />

Leben, Wohnen und Arbeiten<br />

in unserer Stadt mit ihren Dörfern<br />

bestmöglich miteinander zu verbinden<br />

und dabei gleichzeitig noch kinderfreundlicher<br />

und generationengerechter<br />

zu werden.<br />

Die Bahnstrecke Leinefelde-<br />

Wulften wird nicht reaktiviert.<br />

Wie wichtig ist der Ausbau des<br />

öffentlichen Personennahverkehrs<br />

für Duderstadt und wo<br />

sehen Sie Handlungsbedarf?<br />

Gleichzeitig zur vollständigen<br />

Anbindung an Göttingen und die<br />

überregionalen Verkehrsadern wie<br />

die A7 und die A38 muss es um<br />

einen bedarfsorientierten Ausbau<br />

des ÖPNV gehen. Duderstadt<br />

braucht mit seinen Dörfern maßgeschneiderte<br />

Mobilitätsangebote für<br />

alle Teile der Bevölkerung, Arbeitnehmer,<br />

Familien und Senioren.<br />

Einige Schritte sind bereits gesetzt,<br />

es ist aber noch viel zu tun. Und zur<br />

Infrastruktur gehören natürlich auch<br />

durchgängige Radwege und ein<br />

Top-Breitbandangebot.<br />

Zugehörigkeit des Eichsfelds als eine Exklave des Fürstbistums<br />

Mainz über 700 Jahrhunderte zeigt sich im gelebten Glauben und<br />

in der Kultur der Region bis in die heutige Zeit“, so Hans-Georg<br />

Kracht, Geschäftsführer des HVE Eichsfeld Tourismus e.V. „Hier<br />

sind besonders die zahlreichen Wallfahrten, der Pilgerweg „Loccum-Volkenroda“<br />

und der „Jakobusweg“ zu nennen.“ Der Besuch<br />

des Papstes hat das Eichsfeld weltweit bekannt gemacht. Seit dem<br />

hohen Besuch aus dem Vatikan kommen rund 40.000 Gäste jährlich<br />

in den Wallfahrtsort. Im zukünftigen Informationszentrum soll<br />

den Gästen auch die Region Eichsfeld schmackhaft gemacht und<br />

weitere Ausflugsziele dargeboten werden.<br />

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die alten<br />

Fachwerkstädte locken auch ausländische Gäste.<br />

Tourismus spielt im Eichsfeld eine große Rolle und wird intensiv<br />

forciert. Hans-Georg Kracht kommt ins Schwärmen, wenn er von<br />

den vielen touristischen Highlights im Eichsfeld erzählt: „Wir haben<br />

hier im Eichsfeld die wunderschönen Städte Heilbad Heiligenstadt,<br />

Duderstadt, Dingelstädt und Leinefelde-Worbis in einer einmaligen<br />

und vielfältigen Kulturlandschaft mit zahlreichen schmucken<br />

Dörfern. Sehr gute Unterkünfte, auch hochklassige Hotellerieangebote,<br />

mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten laden zum Besuch der<br />

aufstrebenden Urlaubsregion ein.“ Neben einzigartigen Naturerlebnissen<br />

im Naturpark „Eichsfeld-Hainich-Werratal“, bei der Heinz-<br />

Sielmann-Stiftung, im einmaligen „Alternativen Bärenpark“, am<br />

Seeburger See, an der Rhumequelle und auf der Teufelskanzel laden<br />

die Museen in Duderstadt und Heilbad Heiligenstadt, das Europäische<br />

Brotmuseum mit der Wilhelm Busch Mühle in Ebergötzen,<br />

das Stockmachermuseum in Lindewerra sowie die Grenzmuseen in<br />

Teistungen und Schifflersgrund zum Besuch ein. Ein umfangreiches<br />

Wanderwege- und Radwanderwegenetz erschließt die Region.


Wochenmarkt<br />

Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />

Montag, 14.00 - 18.00 Uhr<br />

Bauernmarkt Hannover,<br />

Ernst-August Platz (am Bahnhof)<br />

Dienstag, 08.00 - <strong>13</strong>.00 Uhr<br />

Wochenmarkt Osterode am Harz<br />

Original Eichsfelder<br />

Wurstwaren<br />

...direkt vom<br />

Bauernhof!<br />

Eichsfelder Wurstwaren | Landwirt & Tierwirtschaftsmstr.<br />

Giesbert Bömeke<br />

Nathestraße 4 | OT Nesselröden | 37115 Duderstadt<br />

Tel.: 0 55 27 - 32 42 | Fax: 0 55 27 - 8 41 97 00<br />

service@eichsfelder-wurst.de | www.eichsfelder-wurst.de<br />

Freitag, 08.00 - 12.00 Uhr<br />

Wochenmarkt<br />

Bad Lauterberg im Harz<br />

Freitag, 14.00 - 18.00 Uhr<br />

Bauernmarkt Hannover,<br />

Ernst-August Platz (am Bahnhof)<br />

Freitag, 14.00 - 18.00 Uhr<br />

Bauernmarkt Bothfeld<br />

(bei Hannover)<br />

Samstag, 08.00 - 12.00 Uhr<br />

Wochenmarkt Herzberg im Harz<br />

Samstag, 09.00 - <strong>13</strong>.00 Uhr<br />

Bauernmarkt Hannover,<br />

am Zoo (Schackstr.)<br />

Das Eichsfeld (er)leben…<br />

Das Urlaubsgebiet in der Mitte Deutschlands mit<br />

ausgedehnten Wander- und Radwanderwegen, den Fachwerkstädten<br />

Dingelstädt, Duderstadt, Heilbad Heiligenstadt, Worbis,<br />

dem modernen Leinefelde und idyllischen Dörfern, prachtvollen<br />

Burgen, Burgruinen, Klöstern und zahlreichen Wallfahrtsstätten,<br />

dem Grenzlandmuseum Eichsfeld, dem Grenzmuseum<br />

Schifflersgrund, der Heinz Sielmann Stiftung, dem Naturpark<br />

Eichsfeld-Hainich-Werratal und dem „Grünen Band“ entlang<br />

der ehemaligen innerdeutschen Grenze und vielfältigen<br />

Naturerlebnissen sowie einer schmackhaften Küche mit lokalen<br />

kulinarischen Spezialitäten…<br />

HVE Eichsfeld Touristik e. V. • Rossmarkt 3 • 37339 Worbis<br />

Tel. 0 36 074 - 62 16 50 • info@eichsfeld.de • www.eichsfeld.de<br />

„Ein Erlebnis ist die Fahrt mit der Fahrraddraisine auf einer<br />

der schönsten Eisenbahnstrecken Deutschlands bei Lengenfeld<br />

unterm Stein. Weithin sichtbar krönen der Hülfensberg,<br />

die Burgruine Hanstein sowie die Burgen Scharfenstein und<br />

Bodenstein diese traumhafte Landschaft“, so Kracht. Auch<br />

Thomas Spielmann, Bürgermeister von Heiligenstadt, betont<br />

die Wichtigkeit des Kur- und Tourismussektors als wesentlichen<br />

Bestandteil der Wirtschaftsstruktur: „Auf Grund des Ausbaus<br />

unserer Stadt als Kur- und Fremdenverkehrsstandort hat<br />

sie sich in den vergangenen Jahren weiter positiv entwickelt.<br />

Wir verzeichnen kontinuierliche Steigerungen im Bereich der<br />

Übernachtungsgäste, seien es Gesundheits- oder Hotelurlauber,<br />

Tagungsgäste oder Tagestouristen.“ Die meisten Gäste kommen<br />

aus den benachbarten Bundesländern ins Eichsfeld. Verstärkt<br />

sind aber auch Niederländer, Amerikaner und Japaner zu<br />

Besuch, die sich insbesondere für die historischen Fachwerkstädte<br />

interessieren. Wer als Tourist ins Eichsfeld kommt, wird<br />

auch bald die heimische Küche, die überregional bekannt ist,<br />

zu schätzen wissen. Auf ihre kulinarischen Spezialitäten sind<br />

die Eichsfelder besonders stolz, zum Beispiel auf die Wurstspezialitäten<br />

„Feldgieker“ oder „Stracke“ oder den Schmandkuchen.<br />

Das Besondere bei den Wurstspezialitäten ist die direkte<br />

Verarbeitung des Fleisches nach der Schlachtung, die sogenannte<br />

Warmschlachtung. Zusatzstoffe wie Stabilisatoren oder<br />

Geschmacksverstärker werden bei der traditionellen Warmschlachtung<br />

nicht eingesetzt.<br />

„Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist von herausragender<br />

Bedeutung.“ Wolfgang Nolte.<br />

Als strukturschwache Region ist das Eichsfeld besonders mit<br />

den Auswirkungen des demografischen Wandels konfrontiert.<br />

Die Wirtschaftsstruktur im Eichsfeld ist überwiegend mittelständisch<br />

ausgerichtet. Mit der Schließung der Kaligrube in<br />

Bischofferode gingen Anfang der 90er-Jahre viele Arbeitsplätze<br />

verloren. Viele Einwohner zieht es in größere Städte. So hatte<br />

Oben links: Das Rathaus von Bad Heiligenstadt. Auch dort<br />

in der Stadt entwickeln sich die Gästezahlen positiv. Rechts<br />

oben: Ottobock hat weltweit rund 5.000 Mitarbeiter, 1.000<br />

davon in Duderstadt. Rechts unten: In der Nähe der Kapelle<br />

Etzelsbach entsteht ein Informationszentrum.<br />

Bild: Ottobock<br />

Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.


XVI Land & Leute Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen regjo niedersachsen Eichsfeld Spezial Land & Leute XVII<br />

Bild: Thomas Rosenthal/GLM<br />

Bilder: HVE Eichsfeld Touristik e.V. (2)<br />

1<br />

Bild: Thomas Rosenthal/GLM<br />

Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />

Das Eichsfeld ist überregional für seine kulinarischen Spezialitäten<br />

bekannt. Links: Den Eichsfelder Schnittkäse gibt es<br />

in vielen verschiedenen Sorten je nach Geschmack. Rechts:<br />

Eichsfelder Mettwurst, bekannt unter dem Namen „Feldgieker“.<br />

2 3<br />

4 5<br />

Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />

1 und 2 Das Grenzlandmuseum in Teistungen leistet wertvolle Erinnerungsarbeit. 3 Die Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen. 4 Die Burg Hanstein<br />

bei Bornhagen ist eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. 5 Das Brotmuseum Ebergötzen zeigt die Ausstellung „Vom Korn zum Brot“.<br />

Bild: HVE Eichsfeld Touristik e.V.<br />

Duderstadt, im Untereichsfeld, 2010 etwa 21.800 Einwohner, 2030<br />

werden es nur noch 17.500 sein. Um etwa die Einwohnerzahl, die<br />

Duderstadt verloren geht, wird das rund 30 Kilometer entfernte<br />

Göttingen in der gleichen Zeit wachsen. Und auch der Landkreis<br />

Eichsfeld verliert an Einwohnern. Duderstadts Bürgermeister Wolfgang<br />

Nolte bringt es auf den Punkt: „Der demographische Wandel<br />

ist auch für Duderstadt eine der größten Zukunftsaufgaben überhaupt.<br />

Wir stellen uns dieser Herausforderung bereits seit einigen<br />

Jahren mit einer Vielzahl von Initiativen und Projekten. Beispiele<br />

dafür sind der Ausbau der Kinderbetreuung in unseren Krippen,<br />

Kindergärten und Grundschulen, aber auch die Weiterentwicklung<br />

der Tagespflegeangebote für Senioren und nicht zuletzt die<br />

Umgestaltung zu einer barrierefreien Stadt.“ Da es zwischen Göttingen<br />

und Duderstadt viele Pendler gibt, ist eine gute Verkehrsinfrastruktur<br />

wichtig, um das Eichsfeld als attraktiven Lebensraum<br />

zu bewerben. Dort sieht auch Wolfgang Nolte Handlungsbedarf:<br />

„Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist insgesamt von herausragender<br />

Bedeutung für Duderstadt und das Eichsfeld. Die vollständige<br />

und lückenlose Anbindung an das Oberzentrum Göttingen<br />

und die wichtigen überregionalen Verkehrsadern, wie die A7 und<br />

die A38, und an das Netz der Bahn mit der Realisierung der dafür<br />

notwendigen Ortsumgehungen sind für uns überlebenswichtig.“<br />

Beispielhaft ist auch das Projekt „Duderstadt2020“, eine 2009<br />

gegründete Stadtentwicklungsinitiative für den Raum Duderstadt.<br />

Bis 2012 war die Initiative ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />

(HAWK) an den Standorten Göttingen und Holzminden, initiiert<br />

vom Unternehmer und Mäzen Professor Hans Georg Näder. Der<br />

Geschäftsführer des Familienunternehmens Otto Bock Health-<br />

Care GmbH, das weltweit über 5.000 und in Duderstadt über 1.000<br />

Beschäftigte hat, gab den Auftrag, ein attraktives Lebensumfeld<br />

zu schaffen, sowohl für Unternehmen als auch für Gäste und Einwohner.<br />

Seit 2012 ist das Projekt in die Duderstadt 2020 GmbH &<br />

Co. KG übergegangen, Personal aus der Region wurde stärker miteingebunden.<br />

„Im Prinzip setzt sich unsere Arbeit aus zwei Säulen<br />

zusammen“, beschreibt Geschäftsführer Sebastian Tränkner die<br />

Initiative. „Wir sind eine Plattform für Vernetzung und den Dialog.<br />

Wir gehen auf die Menschen zu, fragen sie, was sie beschäftigt<br />

und bilden Arbeitsgruppen oder bieten Workshops an. Zudem sind<br />

wir als lokale Entwicklungsagentur tätig und versuchen aus den<br />

Themen, die wir bearbeiten, Geschäftsfelder zu entwickeln.“ Der<br />

von Duderstadt2020 konzipierte „Kinderrätselstadtführer“, eine Art<br />

Schnitzeljagd für Kinder im Grundschulalter, ist im Sommer 20<strong>13</strong><br />

gestartet und wird sehr gut angenommen. Anhand der Sehenswürdigkeiten<br />

werden Themen wie die Stadtgeschichte Duderstadts spielerisch<br />

den Kindern vermittelt. Damit wird schon früh die Verbindung<br />

zum Heimatort und Lebensraum gestärkt.<br />

„Duderstadt2020 ist bisher einzigartig im Bundesgebiet“, so<br />

Tränkner. „Verschiedene Städte sind aber an unseren Erfahrungen<br />

interessiert, zum Beispiel wie wir den Prozess vor dem Hintergrund<br />

des demografischen Wandels gestalten.“ Mit solchen kreativen<br />

Ideen und Initiativen stellt sich das Eichsfeld nicht nur als<br />

eine vielfältige Urlaubsregion dar, sondern auch als ein attraktiver<br />

Lebens- und Arbeitsraum.


90 Magazin Eichsfeld Spezial regjo niedersachsen<br />

regjo hannover sport 91<br />

b a n k<br />

w ü r s t e<br />

K a n z l e i<br />

Über 160 Jahre<br />

Die Sparkasse Duderstadt ist seit mehr als<br />

160 Jahren im Untereichsfeld zuhause.<br />

Die beste Stracke<br />

Auf dem Wehn‘schen Hof wird Mettwurst<br />

noch nach alter Tradition hergestellt.<br />

Überzeugend<br />

Fachanwalt für Familienrecht Egbert Hundeshagen<br />

ist dem Eichsfeld eng verbunden.<br />

Gemeinsam mit der Sparkassenstiftung<br />

Untereichsfeld und den Sparkassen Verbundunternehmen<br />

trägt die Sparkasse<br />

Duderstadt aktiv dazu bei, die Entwicklung<br />

des Untereichsfelds mitzugestalten. Ihr Ziel<br />

ist einfach: Sie möchte Vergangenes bewahren,<br />

Gegenwärtiges fördern und Zukünftiges<br />

ermöglichen. Das Engagement ist dabei<br />

äußerst vielfältig: Sie fördert Kultur, Bildung<br />

und Ausbildung, Sport, Umweltschutz<br />

und Soziales.<br />

Ihr Wissen im Bereich Finanzen teilt<br />

die Sparkasse nicht nur in der Kundenberatung,<br />

sondern auch über Veranstaltungen<br />

und Planspiele mit jungen und alten<br />

Menschen und unterstützt Einrichtungen<br />

der Wissenschaft und Forschung. Über die<br />

Sparkassenstiftung Untereichsfeld ist die<br />

Sparkasse besonders um den Erhalt und die<br />

Vermittlung regional-kultureller sowie historischer<br />

Werte bemüht, wobei es ihr wichtig<br />

ist, dies auch der nachkommenden Generation<br />

zu vermitteln. Doch nicht nur die Menschen<br />

in der Region an sich profitieren. Die<br />

Sparkasse ist als einer der größten Finanzdienstleister<br />

gerade im Bereich der Wirtschaftsförderung<br />

ständig bemüht, diese<br />

Region zu unterstützen und nachhaltig in<br />

ihrer Wirtschaftskraft zu stärken. VS<br />

Die beste Eichsfelder Stracke kommt –<br />

vom Wehn’schen Hof in Nesselröden, der<br />

seit Generationen von der Familie Bömeke<br />

bewirtschaftet wird. Auf dem diesjährigen<br />

6. Eichsfelder Wurstmarkt in Duderstadt<br />

wurde die originale Eichsfelder Stracke der<br />

Bömekes zum wiederholten Male als beste<br />

Stracke ausgezeichnet. Das Geheimrezept<br />

hat sozusagen viele Zutaten. Fast alle Produkte<br />

des Hofes werden nach alten Originalrezepten<br />

hergestellt. Das heißt, auch<br />

heute noch wird auf den Einsatz von Bindemitteln<br />

oder „Schnellstartern” bei der<br />

Mettwurstproduktion verzichtet. Stattdessen<br />

hängen die Original Eichsfelder Mettwürste<br />

mehrere Monate in den Reiferäumen,<br />

wo sie ihren einzigartigen Geschmack<br />

erhalten. Seit 2002 wird auch direkt auf<br />

dem Hof geschlachtet, inzwischen ist jeder<br />

Mittwoch Schlachttag. Das bedeutet weniger<br />

Stresshormone im Tier und das Fleisch<br />

kann warm verarbeitet werden, wie es traditionell<br />

im Eichsfeld üblich ist. Die Tiere<br />

des Hofes, selbstgezogene Milchkühe und<br />

Schweine, werden so artgerecht wie möglich<br />

gehalten, die Tiere bekommen fast ausschließlich<br />

Futter aus eigener Ernte. VS<br />

www.eichsfelder-wurst.de<br />

Bereits seit 1979 ist Rechtsanwalt und<br />

Notar Egbert Hundeshagen für seine Mandanten<br />

im Eichsfeld in Gieboldehausen<br />

vor Ort. Überzeugende Argumente für<br />

seine Mandanten kann er nicht nur durch<br />

seine Erfahrung sondern vor allem durch<br />

aktuelles Fachwissen vorbringen. „Um die<br />

bestmögliche Rechtsberatung auf allen<br />

Gebieten gewährleisten zu können, sind<br />

regelmäßige Fortbildungen unumgänglich“,<br />

so Egbert Hundeshagen. Wer stets<br />

einen Überblick über die aktuelle Rechtsprechung<br />

hat, verschafft dadurch nicht<br />

nur sich selbst, sondern vor allem auch seinen<br />

Mandanten einen oftmals entscheinden<br />

Vorteil in allen Rechtsfragen.<br />

Als Fachanwalt für Familienrecht<br />

nimmt Rechtsanwalt und Notar Hundeshagen<br />

allein für dieses Gebiet jährlich an Fortbildungen<br />

und Seminaren teil. Dies kommt<br />

nicht nur den eigenen Mandanten zu Gute,<br />

sondern bei einvernehmlichen Scheidungen<br />

oder Problemen allen Parteien. Da man<br />

als Fachanwalt durch die Wahrnehmung<br />

ständiger Fortbildungskurse sein spezialisiertes<br />

Fachwissen der Rechtsanwaltskammer<br />

nachweisen muss, ist für die zu<br />

beratenen Parteien stets gesichert, dass die<br />

fachliche Beratungsqualität stimmt. VS<br />

Bilder: Sparkasse Duderstadt, Fleischerei Bömeke, Roberto Hegeler


egjo niedersachsen Politik 93<br />

Berlin<br />

Brüssel<br />

In Bewegung bleiben<br />

<strong>Niedersachsen</strong><br />

abroad<br />

Voll durchstarten können, das Leben genießen, unabhängig<br />

sein – unser Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit<br />

eingeschränkter Bewegungsfreiheit zu verbessern.<br />

Niedersächsische Politik spielt sich nicht nur in<br />

Hannover ab. Auch in Berlin, in Brüssel und der<br />

südafrikanischen Provinz Eastern Cape hat das<br />

Land Vertretungen und Repräsentanzen, die sich<br />

um Landesangelegenheiten kümmern.<br />

Dafür arbeiten weltweit über 5500 Mitarbeiter an innovativen<br />

Produkten aus den Bereichen der Prothetik, Orthetik, Mobility<br />

Solutions, Neuro rehabilitation und MedicalCare.<br />

Erfahren Sie mehr auf www.ottobock-group.com<br />

© Ottobock · OK3441-DE-01-<strong>13</strong>10<br />

Provinz Eastern Cape<br />

Text: Sven Grünewald<br />

Niedersächsische Global Player sind ihrem Namen entsprechend<br />

in aller Welt tätig. Dasselbe kann man (fast) auch<br />

vom Land <strong>Niedersachsen</strong> sagen. Denn wichtige Politik wird<br />

auch jenseits der Landesgrenzen gemacht, sei es in Berlin,<br />

in Brüssel oder – man höre und staune, in Südafrika.


94 Politik regjo niedersachsen regjo niedersachsen Politik 95<br />

BERLIN<br />

Die niedersächsische<br />

Landesvertretung<br />

in Berlin. Das<br />

Gebäude „In den<br />

Ministergärten“ teilt<br />

man sich mit der<br />

Landesvertretung<br />

Schleswig-Holsteins.<br />

Die größte niedersächsische Landesvertretung steht<br />

in Berlin. In der Straße „In den Ministergärten“, auf<br />

halbem Weg zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger<br />

Tor, wurde 2001 ihr neues Gebäude<br />

eingeweiht – welches man sich allerdings mit der<br />

Landesvertretung Schleswig-Holsteins teilt. Eine<br />

Landesvertretung an sich gibt es jedoch schon fast<br />

so lange, wie es die Bundesländer selbst gibt.<br />

Derzeit arbeiten für die <strong>Niedersachsen</strong> 38 Mitarbeiter<br />

und zwei Auszubildende in Berlin – im Vergleich<br />

zu anderen Bundesländern eine eher mittelgroße<br />

Vertretung. Der große Stellenwert der<br />

Landesvertretung zeigt sich daran, dass sie organisatorisch<br />

eine eigene Abteilung der Staatskanzlei darstellt<br />

und von einem Staatsekretär geleitet wird. Die<br />

wesentliche Aufgabe der Landesvertretung ist die<br />

Mitwirkung an der Gesetzgebung des Bundes über<br />

den Bundesrat: Die Beschlüsse im Plenum des Bundesrats<br />

werden in Ausschüssen vorbereitet. In diesen<br />

arbeiten in der Regel die Referenten vor Ort, wobei<br />

sie in enger Abstimmung mit ihren Heimatministerien<br />

stehen – die auch zusätzlich Vertreter für die Sitzung<br />

entsenden können. Abstimmen darf in den Ausschüssen<br />

jedes Land allerdings nur mit einer Stimme,<br />

während es im Plenum des Bundesrates eine Gewichtung<br />

nach Bevölkerungszahl gibt. Nordrhein-Westfalen,<br />

Bayern, Baden-Württemberg und <strong>Niedersachsen</strong><br />

haben dort je sechs Stimmen; kleine Länder wie<br />

Bremen oder das Saarland haben nur drei. Insgesamt<br />

hat der Bundesrat 69 Stimmberechtigte. Bei der Beratung<br />

und Beschlussfassung über die Bundesgesetze<br />

steht die Interessenslage eines jedes Landes im Vor-<br />

Bild: Landesvertretung <strong>Niedersachsen</strong><br />

dergrund – parteipolitische Unterschiede sind deshalb<br />

im Bundesrat manchmal nur schwer auszumachen.<br />

Neben dieser direkten Mitwirkung am Gesetzgebungsprozess<br />

hat die Landesvertretung die Aufgabe,<br />

das Land angemessen zu repräsentieren: <strong>Niedersachsen</strong><br />

ist mit Kongressen und Podiumsdiskussionen präsent,<br />

mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Vorträgen.<br />

Wichtige Unternehmen des Landes präsentieren<br />

sich und knüpfen Kontakte zu Politikern, Behörden,<br />

Botschaftsvertretern und Organisationen. Darüber<br />

hinaus führt die Landesvertretung Führungen und<br />

Empfänge für Besuchergruppen aller Art durch. Als<br />

Repräsentanten und Lobbyisten für ganz <strong>Niedersachsen</strong><br />

pflegen die Mitarbeiter intensive Kontakte zu den<br />

Institutionen des Bundes und Europas, zu Ministerien,<br />

Kommissionen, Parlamenten oder Verbänden.<br />

BRÜSSEL<br />

Flagge zeigen in „Europas Hauptstadt“ – die niedersächsische<br />

Landesvertretung in Brüssel.<br />

Südafrika<br />

Bild: Heddrich/Bild@hdmh.eu<br />

Während die Arbeit in Berlin ihren<br />

Schwerpunkt auf der direkten Mitwirkung<br />

am Gesetzgebungsprozess hat, arbeitet die<br />

Landesvertretung in Brüssel weitgehend<br />

auf informeller Ebene. Man versteht sich<br />

schwerpunktmäßig als Interessenvertreter<br />

für europabezogene Anliegen des Landes.<br />

20 Mitarbeiter arbeiten seit 2002 in der<br />

Rue Montoyer 61 in Brüssel, die Landesvertretung<br />

an sich gibt es aber schon seit<br />

1987. Und auch in Brüssel teilt man sich das<br />

Gebäude mit Kollegen – den zwei Regionsvertreterinnen<br />

der Haute-Normandie. Und<br />

noch andere Repräsentanzen hat man im<br />

Haus: Die Deutsche Messe AG, die Salzgitter<br />

AG und die Unternehmerverbände <strong>Niedersachsen</strong><br />

sind ebenfalls mit Mitarbeitern<br />

vor Ort. Ein Sinnbild für die gute Zusammenarbeit,<br />

auf die es in Brüssel ankommt.<br />

Während die formelle Beteiligung<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s am Gesetzgebungsprozess<br />

über den Bundesrat in Berlin nach Brüssel<br />

läuft, agiert die Landesvertretung vor Ort<br />

über informelle Netzwerke und das klassische<br />

Klinkenputzen. Jahrelange praktische<br />

Erfahrung in der Arbeit mit den EU-<br />

Institutionen und ein guter persönlicher<br />

Draht zu den EU-Beamten und Parlamentariern<br />

sind hier eindeutig von Vorteil. Es<br />

geht vorrangig darum, sich in den europäischen<br />

Meinungsbildungsprozess einzuschalten<br />

und der Stimme des Landes quasi<br />

durch die Hintertür Gehör zu verschaffen.<br />

Das heißt, es werden etwa durch die Referenten<br />

vor Ort oder durch Ministeriumsvertreter<br />

aus Hannover direkte Gespräche<br />

mit Entscheidungsträgern aus Europäischer<br />

Kommission, Parlament oder Ministerrat<br />

geführt. So haben sich in den letzten Jahren<br />

zum Beispiel auch alle Ministerpräsidenten<br />

immer wieder für den Erhalt des<br />

VW-Gesetzes eingesetzt. Entsprechend<br />

häufig ist hoher Besuch aus der Landeshauptstadt<br />

zu Gast in Brüssel – zu bilateralen<br />

Gesprächen, aber auch auf öffentlichen<br />

Podiumsdiskussionen oder vertraulichen<br />

Gesprächsrunden, die von der Landesvertretung<br />

organisiert werden. In umgekehrte<br />

Richtung, nach Hannover, versteht man<br />

sich als „Frühwarnsystem“. Geschätzte 60<br />

bis 70% der Rechtsetzung in Deutschland<br />

gehen auf Brüsseler Entscheidungen zurück<br />

– entsprechend wichtig ist die Beobachtung<br />

aller wichtigen Gesetzgebungsverfahren<br />

und Politikbereiche. Die Landesvertretung<br />

informiert die Landesregierung und<br />

ihre Dienststellen über relevante Brüsseler<br />

Entwicklungen und liefert eine erste Einschätzung<br />

ab. Zum Beispiel werden die Diskussionen<br />

um die neue EU-Fördermittelperiode<br />

von 2014 bis 2020 oder die künftige<br />

Klima- und Energiepolitik genau beobachtet.<br />

Und natürlich gibt es auch festliche<br />

Anlässe – im Februar etwa das traditionelle<br />

Grünkohlessen, zu dem der Ministerpräsident<br />

300 bis 400 hochrangige Brüsseler<br />

Gäste in die Landesvertretung einlädt. Die<br />

typisch niedersächsische Küchenkultur liefert<br />

eine zwanglose Atmosphäre zum Kontakteknüpfen<br />

– wichtig für das Networking.<br />

Einfach ist die Arbeit der Landesvertretung<br />

nicht – über 300 regionale Vertretungen<br />

aus der gesamten EU sind in „Europas<br />

Hauptstadt“ präsent. Ein vielstimmiger<br />

Chor, in dem es eine besondere Herausforderung<br />

ist, sich Gehör zu verschaffen,<br />

indem man irgendwie „anders“ ist. Wobei<br />

es die deutschen Landesvertretungen, die<br />

auch untereinander gut zusammenarbeiten,<br />

deutlich leichter haben als etwa ihre<br />

französischen Pendants: Da die Bundesländer<br />

für den innerdeutschen Gesetzgebungsprozess<br />

– anders als im zentralistischen<br />

Frankreich – eine große Rolle spielen, wird<br />

durchaus auf Länderanliegen Rücksicht<br />

genommen, was einen leichteren Zugang<br />

zu den EU-Entscheidungsträgern mit sich<br />

bringt. Mit Birgit Honé wurde nach zehn<br />

Jahren wieder eine für Europa verantwortliche<br />

Staatssekretärin in die Landesregierung<br />

berufen. Diese Aufwertung des<br />

Europabereichs wird bei den Brüsseler Entscheidungsträgern<br />

deutlich wahrgenommen.<br />

Sie verleiht den niedersächsischen<br />

Anliegen, für die sich Honé auch als Mitglied<br />

im EU-Organ „Ausschuß der Regionen“<br />

vor Ort in Brüssel einsetzt, zusätzliches<br />

Gewicht.<br />

Fast 20 Jahre enge Partnerschaft: Über die Repräsentanz werden zahlreiche<br />

Projekte koordiniert wie etwa im Bereich Sport.<br />

Die dritte Landesrepräsentanz ist gleichzeitig<br />

auch die kleinstmögliche: das ein-<br />

Mann-Büro in der Provinz Eastern Cape,<br />

Südafrika. Dass es das Büro überhaupt<br />

gibt, liegt an der langen und engen Partnerschaft<br />

zwischen dem Land <strong>Niedersachsen</strong><br />

und Südafrika. Nach dem Ende der<br />

Apartheid wurde 1995 eine Partnerschaft<br />

mit der Provinz Eastern Cape (EC) in Südafrika<br />

begonnen, die ein wichtiger Baustein<br />

der Internationalisierung des Landes<br />

im Sinne der Gestaltung einer zukunftsfähigen<br />

Eine-Welt-Politik ist. Die Landesregierung<br />

möchte die Kooperation mit EC<br />

fördern und weiterentwickeln, um das<br />

gegenseitige Verständnis für andere Kulturen<br />

zu stärken. Dabei sollen Entwicklungs-,<br />

Klima- und gesellschaftliche Themen<br />

im Vordergrund stehen. Priorität<br />

haben Austauschprogramme, Freiwilligendienste<br />

sowie die Zusammenarbeit mit<br />

Schulen und Hochschulen.<br />

Ein Schwerpunkt der Partnerschaft<br />

liegt im Bereich des Sports. 20<strong>13</strong> fanden<br />

unter Federführung des LandesSportBundes<br />

<strong>Niedersachsen</strong> vierzehn Austauschprojekte<br />

in den Sportarten Basketball,<br />

Boxen, Fußball, Handball, Kanu, Lebensrettung<br />

(DLRG), Leichtathletik und Triathlon<br />

sowie im Bereich Sportmanagement<br />

statt. Darüber hinaus wird jährlich<br />

ein Jugendaustausch durch die Sportjugend<br />

<strong>Niedersachsen</strong> organisiert. Besonders<br />

erfolgreich ist auch das sogenannte<br />

„weltwärts-Programm“. Hierbei entsendet<br />

der ASC Göttingen in Zusammenarbeit<br />

mit dem LandesSportBund <strong>Niedersachsen</strong><br />

und dem Ministerium<br />

für Inneres und Sport<br />

junge Freiwillige, die<br />

in Townshipschulen,<br />

Kinderheimen und<br />

Waisenhäusern Sportunterricht<br />

sowie weitere<br />

Sportaktivitäten<br />

anbieten. Dadurch<br />

wird das Leben der<br />

circa 15.000 Kinder,<br />

die durch das Programm<br />

miteinander in Berührung kommen,<br />

nachhaltig positiv verändert und<br />

strukturiert. Ab August wurde die Anzahl<br />

der Freiwilligen auf 32 erhöht. Jenseits der<br />

Sportkooperation gibt es zahlreiche weitere<br />

Projekte in den folgenden Feldern:<br />

Berufliche Bildung, Erneuerbare Energien,<br />

Hochschulkooperationen, Kultur/Jugendaustausch,<br />

Landwirtschaft, Polizeizusammenarbeit,<br />

Wirtschaft/Außenhandel sowie<br />

eine Städtepartnerschaft der Stadt Oldenburg<br />

mit der Buffalo City Municipality.<br />

Seitens der Regierung des Eastern<br />

Capes, der Provinzverwaltung und der<br />

beteiligten Institutionen wird die Partnerschaft<br />

mit dem Land <strong>Niedersachsen</strong><br />

häufig als Musterbeispiel einer regionalen<br />

Partnerschaft bezeichnet, da diese Partnerschaft<br />

durch den regelmäßigen gegenseitigen<br />

Besuch auf politischer Ebene, den<br />

Austausch von Experten sowie Sport- und<br />

Jugenddelegationen und der erfolgreichen<br />

Durchführung von konkreten Projekten<br />

gekennzeichnet ist. Lars Koenig, der<br />

Repräsentant vor Ort, kümmert sich um<br />

die Koordinierung und Umsetzung der<br />

Projekte der Partnerschaft: „Meine Aufgabe<br />

ist es, die bestehenden Projekte zwischen<br />

<strong>Niedersachsen</strong> und dem Eastern<br />

Cape zu koordinieren und mit den niedersächsischen<br />

Ministerien beziehungsweise<br />

den Kooperationspartnern und<br />

den hiesigen Departments abzustimmen,<br />

neue Kooperationsfelder zu eruieren,<br />

Delegationsbesuche auf politischer<br />

und auf Fachebene inhaltlich und organisatorisch<br />

vorzubereiten und sie hier<br />

vor Ort zu betreuen.“ Gleichzeitig ist der<br />

Repräsentant Ansprechpartner für die hiesige<br />

politische Ebene, pflegt engen Kontakt<br />

zur Deutschen Botschaft, der Gesellschaft<br />

für Internationale Zusammenarbeit<br />

und deutschen Firmen. Ferner fungiert er<br />

auch als Ansprechpartner für die niedersächsische<br />

Wirtschaft – wenn niedersächsische<br />

Firmen nach Investitionsfeldern<br />

oder Geschäftspartnern in Südafrika oder<br />

im Eastern Cape suchen, werden die Kontakte<br />

zusammen mit der Außenhandelskammer<br />

in Pretoria vermittelt.<br />

Bild: ASC Göttingen


96 römer regjo niedersachsen regjo niedersachsen Römer 97<br />

Schlachtenlärm in Museumshallen<br />

Im Braunschweigischen Landesmuseum lässt sich derzeit die große Landesausstellung zur Römerschlacht am<br />

Harzhorn besichtigen: Einzigartige Funde geben dem Römer-Germanen-Konflikt ein beeindruckendes Gesicht.<br />

Bild: Anders Seefeldt


98 römer regjo niedersachsen regjo niedersachsen Römer 99<br />

Bild: Anders Seefeldt<br />

Hier fand Kaiser Maximinus Thrax sein „Ende“: 238 nach Christus belagerte er, im Machtkampf mit dem römischen Senat, die Stadt Aquileia.<br />

Während dieser Zeit wurde er von seinen eigenen Truppen ermordet. Der Votivaltar von Aquileia (Mitte) dankt den Göttern für das Ende der Belagerung.<br />

Text: Sven Grünewald<br />

Dass die Relikte der Schlacht am Harzhorn gefunden<br />

und damit die große Ausstellung überhaupt erst möglich<br />

wurde, verdankt sich einem Zufall. 2008 legte Winfried<br />

Schütte, ein „Hobby-Sondengänger“, der Northeimer<br />

Landkreisarchäologin Petra Lönne römische Artefakte<br />

auf den Schreibtisch. Entdeckt haben wollte er sie praktisch<br />

gleich um die Ecke auf einem bewaldeten Hügelkamm.<br />

Weitere Sondenbegehungen, die bis heute andauern,<br />

machten die Sensation perfekt: In den Folgejahren<br />

schälte sich unter strenger Geheimhaltung ein seltener<br />

Fund aus dem seit Jahrtausenden unberührten Waldboden<br />

– ein römisch-germanisches Schlachtfeld.<br />

Jetzt, fünf Jahre später, wurde im Braunschweigischen<br />

Landesmuseum die Ausstellung zur Schlacht<br />

eröffnet. „Roms vergessener Feldzug – die Schlacht am<br />

Harzhorn“ widmet sich einem Kapitel der römisch-germanischen<br />

Konflikte, welches in der Geschichtswissenschaft<br />

eigentlich nicht für möglich gehalten wurde. Daher ist der<br />

Titel auch sehr treffend gewählt – niemand konnte sich<br />

vorstellen, dass im 3. Jahrhundert die Römer noch so tief<br />

in Germanien militärisch operierten, die antiken Schriftquellen<br />

hielt man für unglaubwürdig. Doch die archäologischen<br />

Funde sprechen für sich: Am Harzhorn vorbei<br />

zog eine größere römische Armee Richtung Süden, durch<br />

Münzfunde und viele weitere Artefakte lässt sich der Feldzug<br />

mit dem des ersten Soldatenkaisers Maximinus Thrax<br />

in Verbindung bringen, der um das Jahr 235/236 nach<br />

Christus herum zu einer Strafexpedition ins Barbaricum<br />

aufbrach, nach heftigen Kämpfen siegreich zurückkehrte<br />

und sich als großer Germanenbezwinger feiern ließ. Als<br />

Feldzugsroute nimmt man heute an, dass er vom heutigen<br />

Mainz aus bis etwa zum alten Römerlager bei Hedemünden<br />

in Südniedersachsen gezogen ist, nach Osten<br />

schwenkte, durch die Altmark am Ostrand des Harzes<br />

entlang nach Norden zog, die Elbe erreichte und dann<br />

durch die Gegend von Braunschweig wieder Richtung<br />

Mainz zurückmarschierte. Auf diesem Rückmarsch, so<br />

die derzeit aktuelle Interpretation der Funde vom Harzhorn,<br />

wurde der Tross der langgezogenen Marschkolonne<br />

von den Germanen in guerillaartigen Angriffen überfallen<br />

und geplündert, ohne dass es indes zu einer großen<br />

Feldschlacht kam.<br />

Die Ausstellung stellt diesen aktuellen Stand dar und<br />

ist gleichzeitig „nur“ eine Momentaufnahme – denn die<br />

Ausgrabungen gehen weiter. Dass auch noch die aktuellsten<br />

Funde Berücksichtigung fanden, zeigen Kettenhemd-


100 römer regjo niedersachsen regjo niedersachsen Römer 101<br />

Buchvorstellungen:<br />

Pöppelmann, Heike et al.,<br />

„Roms vergessener Feldzug.<br />

Die Schlacht am Harzhorn.“<br />

Theiss Verlag 20<strong>13</strong>, ISBN 978-3-8062-2822-9<br />

Der Band zur Ausstellung ist deutlich mehr<br />

als ein Ausstellungsband. Statt nur die Funde<br />

des Harzhorns und die Ausstellungsstücke zu<br />

dokumentieren, stellt der Schlachtfeld-Band<br />

den Kontext römisch-germanischer Beziehungen<br />

zur Mitte des 3. Jahrhunderts nach Christus<br />

dar, um so die historische Momentaufnahme<br />

des Schlachtgeschehens vor einen<br />

Hintergrund zu stellen. Entsprechend reichen<br />

die verständlich geschriebenen Kapitel<br />

von der Darstellung aktueller Methoden und<br />

Erkenntnismöglichkeiten der Schlachtfeldarchäologie<br />

über die Fundumstände am Harzhorn<br />

bis zu den historischen Lebensbedingungen<br />

und den Schlussfolgerungen, welche<br />

das Schlachtfeld ermöglicht. Quasi ein lebendiges<br />

Geschichtsbuch, das eine Brücke aus<br />

der Zeit vor 1.800 Jahren bis in die Gegenwart<br />

schlägt. Sowohl Römern als auch Germanen<br />

wird hier Raum gegeben – vom Alltag<br />

in der römischen Armee bis hin zur germanischen<br />

Elite wird die Zeit der 30er Jahre des<br />

3. Jahrhunderts lebendig. Die Schlacht am<br />

Harzhorn mit ihren Funden ist dabei der Drehund<br />

Angelpunkt der breiten Darstellung. Hier<br />

treffen sich germanische Stammesverbände,<br />

erster römischer Soldatenkaiser und vielfältige<br />

militärische Strukturen. Ein Weltbild hat<br />

die Schlacht, oder besser: ihr Auffinden, nicht<br />

verändert. Doch<br />

für die interkulturellen<br />

Beziehungen,<br />

die letztlich<br />

auch zum Untergang<br />

des weströmischen<br />

Reiches<br />

beitrugen, eröffnete<br />

die Schlacht<br />

neue Perspektiven.<br />

Und es ist dabei<br />

doch erstaunlich,<br />

wie viel vermeintliche Kleinigkeiten wie Stiefelnägel<br />

oder Münzen zu erzählen vermögen.<br />

Fragmente, die nach der Ausstellungseröffnung entdeckt wurden<br />

und ihren Weg ohne Restaurierung direkt in die Ausstellung gefunden<br />

haben. Der Fund ist ein besonderer und doch nur eine Kleinigkeit,<br />

verglichen mit der hohen Dichte an einzigartigen Objekten,<br />

welche in der Ausstellung gezeigt werden. Auf 1.000 m 2 finden sich<br />

etwa 750 Exponate aus insgesamt 81 Museen und Institutionen aus<br />

zehn europäischen Ländern. Darunter ein Eichenholzbalkenrest –<br />

ein Pfeiler der Römerbrücke aus Mainz, hölzerne germanische Götterfiguren,<br />

ein prunkvoller germanischer Maskenhelm oder die<br />

germanischen Zierscheiben aus dem Thorsberger Moor. Unter den<br />

Räumlichkeiten der Ausstellung ist insbesondere die Halle der 16<br />

Krieger hervorzuheben – acht Römer, acht Germanen wurden hier<br />

Klaus Grote, „Römerlager Hedemünden.<br />

Der augusteische Stützpunkt,<br />

seine Außenanlagen, seine Funde<br />

und Befunde.“ Sandstein Verlag 2012,<br />

ISBN 078-3-95498-003-1<br />

Wenn er auch zeitlich nichts mit den Funden<br />

vom Harzhorn zu tun hat, so stößt doch der<br />

Band von Klaus Grote ebenfalls das Fenster<br />

zur römischen Geschichte in Südniedersachsen<br />

weit auf. Etwa 250 Jahre vor der Schlacht<br />

am Harzhorn wurde bei Hedemünden an der<br />

Furt über die Werra ein römisches Lager angelegt,<br />

welches sich in den Kontext der ersten<br />

römischen Feldzüge durch Germanien einfügt.<br />

Unter der Regentschaft des Augustus unternahm<br />

sein Stiefsohn<br />

Drusus mehrere<br />

Kampagnen,<br />

um das bis dahin<br />

freie Germanien zu<br />

unterwerfen und<br />

es anschließend<br />

zur römischen Provinz<br />

zu machen.<br />

Das Römerlager in<br />

Hedemünden wirft<br />

ein Schlaglicht auf<br />

diese Epoche römischer Expansion. Der Ende<br />

2012 erschienene Band vereint die Ergebnisse<br />

und Funde der Ausgrabungen über neun Jahre<br />

hinweg. Es ergibt sich das Bild eines komplexen,<br />

mehrteiligen Lagers, das regional in ein<br />

dichtes Netz von Außenposten eingebettet war.<br />

Die detaillierte, umfassende Darstellung der<br />

Römer in Südniedersachsen hört jedoch nicht<br />

vor Ort auf. Stattdessen bemühen sich Grote<br />

und weitere Autoren, die Funde und Befunde<br />

in den weiteren Kontext einzubetten – die<br />

Feldzüge des Drusus, die römische politische<br />

Strategie dahinter, die germanische Besiedlung<br />

um das Lager und deren Interaktion mit den<br />

Besatzern. Es ist ein gründliches, ansprchsvolles<br />

Werk, das technisch tiefgehend und wissenschaftlich<br />

hochaktuell beschreibt, bebildert<br />

und folgert. Und doch bleibt der Band „nur“ ein<br />

Zwischenstand, ein work in progress, denn die<br />

Ausgrabungen haben viele neue Fragen aufgeworfen<br />

und zu Diskussionen angeregt, die einige<br />

der bisherigen Schlussfolgerungen noch<br />

bestätigen oder revidieren müssen.<br />

Bild: Anders Seefeldt<br />

Bild: Andreas Greiner-Napp<br />

1 2<br />

3<br />

mit originalen Stücken ausgestattet: „Wir haben für die 16 Krieger<br />

teils sehr herausragende Exponate geliehen bekommen, die teilweise<br />

noch nie verliehen worden sind, wie prunkvolle Helme und<br />

auch organisches Material“, erzählt Dr. Korana Deppmeyer, eine<br />

der Ausstellungskuratorinnen. „Aber auch der Altar von Aquileia,<br />

der die Belagerung der Stadt durch Maximinus Thrax widerspiegelt,<br />

ist insofern ein besonderes Exponat, als dass explizit ein historisches<br />

Ereignis der Schriftquellen auch archäologisch sehr gut fassbar<br />

wird.“ Die militärischen Funde der Harzhorn-Schlacht selbst<br />

beeindrucken daneben weniger durch ihre Schönheit oder Einzigartigkeit,<br />

sehr wohl aber durch ihre Masse und Vielfältigkeit, die ein<br />

ungestörtes Schlachtfeld dokumentieren. Das hat Seltenheitswert.<br />

Der Ausstellung geht es um mehr als „nur“ die Dokumentation<br />

der Schlacht. „Wir wollten dieses Ereignis<br />

nicht zusammenhanglos dastehen lassen. Daher haben<br />

wir die Schlachtfunde in die bislang noch recht unbekannte<br />

Zeit der 30er Jahre des 3. Jahrhunderts eingebettet“,<br />

sagt Korana Deppmeyer. „Unsere Ausstellung<br />

beginnt 231 nach Christus: Kaiser Severus Alexander<br />

zieht in den Osten, kämpft gegen die Sassaniden, muss<br />

zurück an die Rheingrenze, wird ermordet, der neue<br />

Kaiser zieht nach Germanien. Unsere Anliegen ist, die<br />

römische und germanische Welt zu dieser Zeit zu zeigen.“<br />

Das ist rundum gelungen. Verschiedene Facetten<br />

der Kulturbeziehungen sowie der Unterschiedlichkeit<br />

römischer und germanischer Lebenswelten werden<br />

erfahrbar – sei es imperiale Kolonialpolitik, Militäralltag,<br />

Sklaverei, germanische Glaubenswelt. Vor diesem<br />

Hintergrund entfalten sich die Lebensgeschichten der<br />

Ausstellungsprotagonisten, die im Zentrum des Harzhorn-Geschehens<br />

stehen: Kaiser Severus Alexander,<br />

seine Mutter Julia Mamaea, die auf den Germanenfeldzug<br />

verzichten und sich den Frieden lieber erkaufen<br />

wollten. Aufgrund dieser Verweigerungshaltung sollen<br />

sie in Mainz ermordet worden sein, der Senat verhängt<br />

die damnatio memoriae über sie – ihre Büsten wurden<br />

zerschlagen, ihre Namen getilgt – wovon die Ausstellungsstücke<br />

Zeugnis ablegen. Als kaiserlicher Nachfolger<br />

wurde Maximinus Thrax ausgerufen, der unverzüglich<br />

nach Germanien zog. Nur wenige Jahre später<br />

Bild: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg<br />

allerdings ereilte ihn das Schicksal seines Vorgängers,<br />

als er bei der Belagerung Aquileias ermordet<br />

wurde. Alle Ausstellungsstücke haben auf die<br />

eine oder andere Weise einen direkten Bezug<br />

zu diesem Geschehen, was die Geschichte<br />

deutlich lebendiger werden lässt.<br />

Mittlerweile peilt die Besucherzahl<br />

die 25.000er Marke an, aufgrund<br />

des großen Erfolgs ist die Ausstellung<br />

nun auch bis Ende Februar verlängert<br />

worden. Dafür gesorgt hat aber<br />

auch der Rahmen der Ausstellung.<br />

Regelmäßig finden Sonderveranstaltungen<br />

statt, die besondere<br />

Erlebnisse garantieren – hierüber<br />

informiert die Website. Und für<br />

den Abschluss des Ausstellungsrundgangs<br />

hat man sich auch etwas<br />

Feines ausgedacht: Unter dem Motto<br />

„Karrierechance Legionär“ können<br />

große wie kleine Besucher in eine<br />

originale Legionärsrüstung schlüpfen<br />

– Ketten- oder Schienenpanzer,<br />

Schild, Helm, Schwert, Speer. Über 20<br />

Kilogramm bringt die Ausrüstung auf die<br />

Waage – und gibt einen Eindruck davon,<br />

wie es war, als die Legionäre am Harzhorn<br />

damals hügelauf gestürmt sind.<br />

1 Rekonstruktion eines<br />

germanischen Fürsten im<br />

Raum der 16 Krieger. Als<br />

besonderes Artefakt wird<br />

der Prachthelm aus dem<br />

Thorsberger Moor gezeigt.<br />

2 Römischer Reiterhelm.<br />

3 Erlebte Geschichte – die<br />

Besucher können in die<br />

Ausrüstung eines römischen<br />

Legionärs schlüpfen.<br />

4 Eine der germanischen<br />

Zierscheiben aus dem<br />

Thorsberger Moor.<br />

4<br />

Bild: Archäologisches Landesmuseum Schleswig-Holstein, Schleswig


102 kalender regjo niedersachsen regjo niedersachsen kalender 103<br />

Eiskalt<br />

Verworren<br />

Originell<br />

Erleuchtet<br />

Das einzige Eisballett der Welt aus St. Petersburg führt<br />

Tschaikowskis Ballett-Klassiker Dornröschen als faszinierende<br />

Eisshow in Hannover auf.<br />

Groß angelegte Ausstellung des Kunstmuseums<br />

Wolfsburg über Stoffe und Muster in der<br />

Kunst. Mit Werken von Klimt und van Gogh.<br />

Die beliebte Moderatorin der kultigen Late-<br />

Night-Show „Inas Nacht“ kommt mit ihrer<br />

Band im Februar nach Göttingen.<br />

Im Programm „Lichtgestalten“ der 10. Wintervarieté-<br />

Show verbindet sich virtuose Comedy mit artistischen<br />

Höchstleistungen und emotionalem Live-Gesang.<br />

Klassik, Ballett<br />

Ausstellungen<br />

Jazz, Rock, Pop, Schlager<br />

Theater, Kabarett, Musical<br />

01. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Adventskonzert – der Kinderchöre an St.<br />

Lamberti und Knabenchor Hildesheim mit<br />

Werken von Carl Orff und Henry Purcell<br />

16.00 Uhr, St. Lamberti Hildesheim<br />

07. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Schwanensee – Tänzer des russischen<br />

Staatstheaters Komi führen den Ballettklassiker<br />

mit der einzigartigen Musik von Tschaikowski<br />

auf<br />

18.00 Uhr, Stadthalle Göttingen<br />

17. Dezember 20<strong>13</strong><br />

José Carreras – exklusives Weihnachtskonzert<br />

des spanischen Tenors, der zu den gefeierten<br />

„The Three Tenors“ gehört<br />

20.00 Uhr, Volkswagen Halle Braunschweig<br />

14. Januar 2014<br />

Dornröschen on Ice – das einzige Eisballett<br />

der Welt zeigt klassisches Ballett verbunden<br />

mit sportlichem Eiskunstlauf<br />

20.00 Uhr, Theater am Aegi, Hannover<br />

04. März 2014<br />

Swedish Chamber Orchestra – Thomas<br />

Dausgaards Orchester spielt Symphonien von<br />

Beethoven und weitere Werke der Romantik<br />

20.00 Uhr, Stadthalle Wilhelmshaven<br />

24. März 2014<br />

7. Sinfoniekonzert – mit dem Thema „Sehnsucht“.<br />

Werke von Jean Marie Leclair und<br />

Robert Schumann<br />

20.00 Uhr, OsnabrückHalle<br />

29. März 2014<br />

Ein Sommernachtstraum – Oper in drei<br />

Akten nach der gleichnamigen Komödie von<br />

William Shakespeare<br />

19.30 Uhr, Opernhaus Hannover<br />

20. April 2014<br />

Frühlingskonzert – des Göttinger Symphonie<br />

Orchesters. Gespielt werden Frühlingsklassiker<br />

sowie Neuentdeckungen<br />

17.00 Uhr, Stadthalle Göttingen<br />

17. Mai 2014<br />

Fidelio – das TfN erinnert mit einer Neuinszenierung<br />

an Beethovens einzige Oper Fidelio,<br />

die vor 200 Jahren uraufgeführt wurde<br />

19.00 Uhr, Theater für <strong>Niedersachsen</strong>,<br />

Hildesheim<br />

09. Juni 20<strong>13</strong><br />

Klassik im Park – bei hoffentlich schönstem<br />

Wetter und unter freiem Himmel den Klängen<br />

des Staatsorchesters lauschen<br />

15.00 Uhr, Bürgerpark Braunschweig<br />

Bis 19. Januar 2014<br />

Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht<br />

am Harzhorn – die Ausstellung zeigt die Funde<br />

des 2008 entdeckten germanisch-römischen<br />

Schlachtfeld<br />

Braunschweigisches Landesmuseum<br />

Bis 26. Januar 2014<br />

Edvard Munch – Das Museum präsentiert<br />

anlässlich des 150. Geburtstages Edvard<br />

Munchs das druckgrafische Werk<br />

Sprengel Museum, Hannover<br />

Bis 23. Februar 2014<br />

Neue Baukunst! Architektur der Moderne<br />

in Bild und Buch – Fotografien und Modelle<br />

der Architektur zwischen 1900 und 1930<br />

Schloss Oldenburg<br />

Bis 02. März 2014<br />

Kunst & Textil – Stoff als Material und Idee in<br />

der Moderne von Klimt bis heute<br />

Kunstmuseum Wolfsburg<br />

Bis 9. März 2014<br />

PferdeGeschichten – vom Urpferd zum<br />

Sportpferd – die Ausstellung zeigt die verschiedenen<br />

Stationen von der Evolution,<br />

Domestikation bis zur heutigen Pferdezucht<br />

Landemuseum Natur und Mensch, Oldenburg<br />

14. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Fiddler’s Green – seit 23 Jahren spielt die<br />

Band wilden Irish-Speedfolk und stellt mit<br />

„Winners and Boozers“ ihr neues Album vor<br />

20.00 Uhr, Musikzentrum Hannover<br />

15. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Bosse: Kraniche Tour – der diesjährige Sieger<br />

des Bundesvision Song Contest stellt sein<br />

5. Studioalbum Kraniche vor<br />

20.00 Uhr, Capitol Hannover<br />

16. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Elmar Brass International – er ist einer der<br />

prägenden Musiker der hannoverschen Jazzszene<br />

und verbindet pianistische Tradition mit<br />

eigener Handschrift<br />

20.30 Uhr, Jazz Club Hannover<br />

19. Januar 2014<br />

Andrea Berg – die erfolgreiche Schlagersängerin<br />

nimmt ihre Fans mit auf „Atlantis-Tour“<br />

18.00 Uhr, Volkswagen Halle, Braunschweig<br />

15. Februar 2014<br />

Ina Müller & Band – das norddeutsche Original<br />

begeistert nicht nur als Moderatorin<br />

der Sendung „Inas Nacht“, sondern auch als<br />

Musikerin und Kabarettistin<br />

20.00 Uhr, Lokhalle Göttingen<br />

23. November 20<strong>13</strong> bis 26. Januar 2014<br />

10. Wintervarieté – hinter „Lichtgestalten“<br />

verbirgt sich Live-Entertainment, humorvolle<br />

Unterhaltung und zirzensische Körperkunst<br />

Orangerie Hannover-Herrenhausen<br />

17. Januar 2014<br />

Terminator 2 – der Kultfilm als Theaterstück.<br />

Stahlharte Muskeln treffen auf<br />

Schaumstoffpuppen<br />

19.30 Uhr, Ballhof Eins, Hannover<br />

<strong>13</strong>. Februar 2014<br />

Musical Highlights – Musical-Höhepunkte<br />

im Minutentakt mit den schönsten und<br />

bekanntesten Songs<br />

20.00 Uhr, Stadthalle Holzminden<br />

28. Februar 20<strong>13</strong><br />

Ein Käfig voller Narren – 1983 am Broadway<br />

uraufgeführt, ist das Stück bis heute eines<br />

der meistgespielten Musicals überhaupt und<br />

bietet jede Menge Show und Glitter<br />

19.30 Uhr, Odeon Theater Goslar<br />

19. März 20<strong>13</strong><br />

Tschick – Theaterstück für Jugendliche über<br />

Maik, der keine Freunde in der Schule hat bis<br />

Tschick, der Neue, in die Klasse kommt<br />

11.30 Uhr, Theater Osnabrück<br />

25. März 2014<br />

Midlife-Krise, Mann über Bord – Musical<br />

über vier Männer zwischen 40 und 50 in der<br />

gefürchteten Midlife-Krise<br />

20.00 Uhr, Theater Delmenhorst<br />

12. April 2014<br />

Die Regentrude – die Geschichte von<br />

Theodor Storm führt aus dem dörflichen Alltag<br />

hinaus in eine Traumwelt<br />

20.00 Uhr, Theater der Nacht Northeim<br />

26. April 2014<br />

Drei Engel für Deutschland – Komödie der<br />

Leipziger Pfeffermühle, gespickt mit Humor<br />

und bundesdeutschen Besonderheiten<br />

20.00 Uhr, Stadthalle Verden<br />

28. April 2014<br />

Berlin Comedian Harmonists – turbulente<br />

Mischung aus Theater- und Musikprogramm<br />

der Herren im Frack<br />

19.30 Uhr, Lessingtheater Wolfenbüttel<br />

10. Mai 2014<br />

Richard O‘Brien‘s The Rocky Horror Show<br />

– Dr. Frank’N’Furter arbeitet in einem morbiden<br />

Schloss besessen daran, sich den perfekten<br />

Menschen als Lustobjekt zu schaffen<br />

19.45 Uhr, Deutsches Theater Göttingen<br />

Fotografie: Veranstaltungsbüro Paulis, Marek Kruszewski, Sandra Ludewig, GOP Entertainment-Group


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Sie Sind König.<br />

Wir beherrschen die Königsdisziplin:<br />

CorPorate<br />

PubLiShing<br />

intern und extern – ihre unternehmensKommuniKation mit<br />

StiL, ProfeSSionaLität<br />

und authentizität –<br />

m i ta r b e i t e r - u n d K u n d e n m a g a z i n e , g e s c h ä f t s b e r i c h t e u n d i m a g e b r o s c h ü r e n<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

John D. Swenson<br />

Marketingleitung<br />

0551 / 50 75 1-16<br />

swenson@polygo.de<br />

Polygo Verlag gmbH<br />

Lotzestraße 29<br />

37083 Göttingen<br />

Weitere Büros in Berlin |<br />

Hannover | Hamburg<br />

Besuchen Sie uns auch auf<br />

www.polygo.de<br />

Paradiesisch<br />

Der Kultautor Wladimir Kaminer und seine<br />

Familie mussten den Schrebergarten aufgeben.<br />

Nun suchen sie das Grüne auf dem Dorf.<br />

Klangvoll<br />

Das Trommelensemble Kodo aus Japan begeistert sein<br />

Publikum seit über 30 Jahren mit einzigartigen Rhythmen<br />

und Klängen. Im März sind sie in Hannover zu sehen.<br />

von PoLYgo<br />

Polo+10 und <strong>RegJo</strong><br />

erscheinen im<br />

Polygo Verlag.<br />

REGIONALVERBAND<br />

SÜDNIEDERSACHSEN E.V.<br />

Literatur<br />

Sonstiges<br />

01. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Im Stein – Clemens Meyers Roman unternimmt<br />

Streifzüge durch die Welt der<br />

Provinz-Sexclubs<br />

11.00 Uhr, Literaturhaus, Oldenburg<br />

06. bis 08. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt – mit<br />

buntem Rahmenprogramm im Innenhof des<br />

Schlosses Marienburg<br />

Schloss Marienburg, Pattensen<br />

09. März 2014<br />

Celler Wasa-Lauf – beim Traditionslauf, der<br />

2014 zum 32. Mal stattfindet, werden wieder<br />

rund 10.000 Aktive erwartet<br />

Innenstadt Celle<br />

Inspiration<br />

Römer, Germanen, Geschichte und Gegenwart –<br />

erfolgreich Tagen in Kalkriese.<br />

Konferenzen · Workshops · Kongresse · Feiern · Empfänge<br />

Venner Straße 69, 49565 Bramsche-Kalkriese, Tel: +49 [0] 5468 9204-28,<br />

kontakt@kalkriese-varusschlacht.de, www.kalkriese-varusschlacht.de<br />

22. Januar 2014<br />

Diesseits von Eden – Neues aus Dem Garten<br />

– Wladimir Kaminer und seine Familie<br />

zieht es ins Grüne. Der Schrebergarten reicht<br />

nicht mehr, es lockt das Landleben<br />

20.00 Uhr, Lagerhalle Osnabrück<br />

30. Januar 2014<br />

Debütantinnenball – Funny van Money, Britta<br />

Schröder und Franziska Wilhelm stellen<br />

ihre Debütromane vor<br />

20.00 Uhr, Literarisches Zentrum, Göttingen<br />

06. Februar 2014<br />

Das größere Wunder – Thomas Glavinic legt<br />

mit seinem Roman eine spannende Geschichte<br />

über existenzielle Fragen vor<br />

19.30 Uhr, Literaturhaus, Hannover<br />

14. Februar 20<strong>13</strong><br />

Eine Ahnung vom Anfang – der neue Roman<br />

von Norbert Gstrein behandelt eine ungewöhnliche<br />

Freundschaft zwischen Schüler<br />

und Lehrer<br />

20.00 Uhr, Aula Ratsgymnasium, Wolfsburg<br />

08. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Albtraum Architektur – Diskussion über die<br />

Vereinbarkeit von Formschönheit und Praktikabilität<br />

beim Bauen<br />

11.00 Uhr, Regionshaus Hannover<br />

12. Januar 2014<br />

Der Chinesische Nationalcircus – im Mittelpunkt<br />

steht die Weltmetropole Shanghai als<br />

Inbegriff des Wandels Chinas zur Neuzeit<br />

20.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig<br />

15. Januar 2014<br />

Durch die schöne weite Welt – Australien<br />

Spezial – Vortragsreihe der Hannoverschen<br />

Allgemeinen Zeitung mit farbenprächtigen<br />

Dias und Filmen<br />

20.00 Uhr, Theater am Aegi, Hannover<br />

22. Januar 2014<br />

Reinhold Messner – Leben am Limit – in<br />

der deutschlandweiten Vortragsreise berichtet<br />

der berühmte Bergsteiger und Naturschützer<br />

über sein Leben<br />

20.00 Uhr, Rattenfänger-Halle Hameln<br />

15. März 2014<br />

Kodo One Earth Tour – das Trommelensemble<br />

aus Japan wird mit seiner Artistik den<br />

Saal zum Vibrieren bringen<br />

20.00 Uhr, Congress Centrum Hannover<br />

21. bis 23. März 2014<br />

Genießertage Göttingen – über 100 Aussteller<br />

präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

rund um die Themen Essen, Trinken,<br />

Kochen und Gastlichkeit<br />

Lokhalle Göttingen<br />

07. bis 11. April 2014<br />

MobiliTec – Fachmesse, die Mobilitätslösungen<br />

von heute und morgen umfassend abbildet.<br />

Dieses Jahr unter anderem mit dem<br />

Schwerpunkt Elektromobilität<br />

Messegelände Hannover<br />

23. bis 27. April 2014<br />

European Media Art Festival – das Festival<br />

präsentiert aktuelle Trends und neueste Entwicklungen<br />

der internationalen Medienkunst<br />

Verschiedene Veranstaltungsorte, Osnabrück<br />

0<strong>13</strong>_Anz_REGJO_INSPIRATION 105x140.indd 1 09.10.<strong>13</strong> 12:23<br />

Fotografie: Katja Hentschel, GOP Entertainment-Group


106 Land & Umwelt regjo niedersachsen<br />

Wussten Sie, dass ...<br />

Sonderbares und Wissenswertes aus <strong>Niedersachsen</strong> – von der Straße der<br />

Megalithkultur bis zur Erfindung des Drahtseils.<br />

... dass an der „Straße der Megalithkultur“<br />

mehr als 70 Megalithanlagen liegen?<br />

Von Osnabrück bis Oldenburg verläuft auf<br />

etwa 310 Kilometern die „Straße der Megalithkultur“.<br />

2009 wurde die Themenstraße<br />

eingeweiht, sie verläuft von Osnabrück<br />

über Ostercappeln, Belm-Vehrte, Wallenhorst,<br />

Bramsche, Ankum, Berge, Bippen,<br />

Fürstenau, Freren, Thuine, Lingen (Ems),<br />

Meppen, Sögel, Werlte, Lastrup, Cloppenburg,<br />

Visbek, Großenkneten, Wildeshausen,<br />

Dötlingen, Ganderkesee und Oldenburg.<br />

An ihr liegen 33 archäologische<br />

Stationen mit mehr als 70 Megalithanlagen<br />

aus der mittleren Phase der Jungsteinzeit<br />

(3500–2800 v. Chr.) – wie die Karlsteine<br />

bei Haste (siehe Bild).<br />

Seit neustem ist die Straße auch ein<br />

„Kulturweg des Europarates“, der Stück<br />

für Stück verklängert werden soll. Der<br />

dänische Abschnitt der Straße ist bereits<br />

eingeweiht, eine Verlängerung der Straße<br />

in Richtung Nordrhein-Westfalen und<br />

in Richtung des nordöstlichen <strong>Niedersachsen</strong>s<br />

bis nach Schleswig-Holstein ist<br />

geplant. Ein weiterer Abschnitt der Straße<br />

der Megalithkultur soll, von der ältesten<br />

Teilstrecke abzweigend, in die Niederlande<br />

führen, wo es weitere 53 Megalithanlagen<br />

gibt. Neben den bereits der Straße<br />

zugeordneten Anlagen in Dänemark sollen<br />

auch solche in Schweden in die Straße<br />

einbezogen werden. <br />

... das Drahtseil 1834 in Clausthal-Zellerfeld<br />

erfunden wurde?<br />

Im Oberharzer Bergbau waren bis dato vor<br />

allem Ketten im Einsatz, welche durch die<br />

permanente Belastung früher der später mit<br />

teils verheerenden Folgen brachen. Um das<br />

Versagen der gesamten Kette beim Brechen<br />

nur eines einzelnen Gliedes zu verhindern,<br />

begann Julius Albert, seit 1825 Oberbergrat<br />

in Clausthal, mit Experimenten mit Drahtseilen.<br />

Vier Drähte wurden dabei miteinander<br />

verdrillt, das Ergebnis heißt Litze.<br />

Von diesen Litzen nahm er wiederum drei<br />

und verdrillte auch diese miteinander. Erste<br />

Praxisversuche mit diesem Drahtseil wurden<br />

1834 in der Grube Carolina zu Clausthal<br />

durchgeführt – erfolgreich. Die Technik<br />

verbreitete sich rasch in der Welt. Heute<br />

ist das Drahtseil Albertscher Machart nicht<br />

mehr aus dem Alltag wegzudenken, sei es<br />

als Gondelaufhängung oder als Bowdenzug<br />

für die Bremse am Fahrrad.<br />

Auch eines der berühmtesten Bergbaufahrsysteme<br />

geht mit auf Julius Alberts<br />

Initiative zurück. Zusammen mit seinem<br />

Vorgesetzten, dem Berghauptmann Friedrich<br />

Otto Burchard von Reden, ließ er<br />

das Prinzip einer Fahrkunst, welches von<br />

einem Kunstjungen namens Lichtenberg<br />

improvisiert wurde, bauen und in der Praxis<br />

erproben. Damit wurde die Ein- und<br />

Ausfahrt in die Schächte europaweit revolutioniert.<br />

Impressum<br />

11. Jahrgang, 22. <strong>Ausgabe</strong><br />

Herausgeber<br />

Polygo Verlag GmbH<br />

Verlag<br />

Polygo Verlag GmbH<br />

Lotzestraße 29<br />

37083 Göttingen<br />

Telefon 0551-50 75 10, Telefax 0551-50 75 150<br />

ISSN 1615-5696<br />

Internet und E-Mail<br />

www.niedersachsen.regjo.de; hallo@regjo.de<br />

Herausgeber<br />

Thomas Wirth (wirth@polygo.de)<br />

Chefredakteur<br />

Sven Grünewald (redaktionsleitung@regjo.de)<br />

Redaktion<br />

Torben Andersen, Katrin Langemann, Stefanie Stüting, Laura<br />

Vele, Halina Schmidt<br />

Autoren<br />

Angela Andresen-Schneehage, Holger Isermann, Volker Schönfeldt,<br />

Valerie Talmann<br />

Fotografie<br />

Schöning Fotodesign, Meppen, Laser Zentrum Hannover,<br />

VH/Jens Schulze, Niedersächsischer Verfassungsschutz,<br />

HAWK, Friedrich R. Weilburg, Ottobock, Sartorius, Nina Stiller,<br />

Symrise, WMG Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH,<br />

Pädagogium Bad Sachsa, R. Hormes, Solling-Vogler-Region<br />

im Weserbergland e.V., Schmidt & Kohl Consulting GmbH &<br />

Co. KG, WIN Nienburg, BFTW Hallen, Piller Idustrieventilatoren,<br />

Gemeinde Lastrup, Ute Ville, Axel Emmert, NFF-Pressestelle/<br />

Christian Bierwagen, DLR, Volkswagen AG, TU Braunschweig,<br />

Wagner Group GmbH, Metropolregion Hannover Braunschweig<br />

Göttingen Wolfsburg GmbH, Blackbit, Deutsche Messe AG,<br />

Eisenhuth GmbH & Co. KG,, emco electroroller GmbH, BSZ/C.<br />

Meyer, Stadt Osnabrück, Sparda-Bank Hannover, DSMZ/M.<br />

Kruszewski, ECOLOG-Institut, CUTEC Institut, NW-FVA, ECO-<br />

LOG-Institut, HAWK-HHG/Born, LZH, OFFIS, DSMZ, Dr. Dana<br />

Pfefferle, DIK, Marek Kruszewski, HAB, FIPH, Michael Welling,<br />

IfZ, Amann/DIL e.V., HVE Eichsfeld Touristik e.V., Landkreis<br />

Eichsfeld, Wunderblock, Anders Seefeldt, Stadt Duderstadt,<br />

Ottobock, Sparkasse Duderstadt, Fleischerei Bömeke, Thomas<br />

Rosenthal/GLM, Roberto Hegeler, Sparda-Bank Hannover,<br />

Heddrich/Bild@hdmh.eu, ASC Göttingen, Landesvertretung<br />

<strong>Niedersachsen</strong>, Andreas Greiner-Napp, Archäologisches<br />

Landesmuseum Schleswig-Holstein/Schleswig, Germanisches<br />

Nationalmuseum Nürnberg, Veranstaltungsbüro Paulis, Marek<br />

Kruszewski, Sandra Ludewig, GOP Entertainment-Group, Katja<br />

Hentschel, GOP Entertainment-Group, Wikipedia, Johannes<br />

Hemmerlein<br />

Layout<br />

Robert Krauspe, Viktoria Siegfried<br />

Marketingleitung<br />

John D. Swenson (swenson@regjo.de)<br />

Anzeigen<br />

Dennis Aschoff (aschoff@polygo.de)<br />

Tim Feindt (tim.feindt@polygo.de)<br />

Habib Ferogh (ferogh@polygo.de)<br />

Mareike Hahn (hahn@polygo.de)<br />

Maurice Henin (henin@polygo.de)<br />

Jörn Jacobsen (jacobsen@regjo.de)<br />

Torsten Kramer (kramer@polygo.de)<br />

Milla von Krockow (krockow@polygo.de)<br />

Tim Mittelstaedt (mittelstaedt@regjo.de)<br />

Michael Mohné (hannover@regjo.de)<br />

Versand & Aboservice<br />

Laura Truthmann (truthmann@polygo.de)<br />

Geschäftsführung<br />

Thomas Wirth (wirth@polygo.de)<br />

Assistenz der Geschäftsführung<br />

Jennifer Röstel (roestel@regjo.de)<br />

Erscheinungsweise<br />

zweimal im Jahr<br />

Bezugsbedingungen<br />

Abonnement EUR 8,- inkl. Mehrwertsteuer und Zustellgebühr für<br />

zwei <strong>Ausgabe</strong>n. Einzelpreis EUR 5,-. Das Abonnement verlängert<br />

sich automatisch, wenn es nicht zum Ablauf gekündigt wird.<br />

<strong>RegJo</strong> ist eine eingetragene Marke (Nr. 39867052) der Polygo<br />

Verlag GmbH<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Kooperationspartner des <strong>RegJo</strong><br />

Kommunale Partner<br />

Mitgliedschaften<br />

Finanzgruppe<br />

<strong>RegJo</strong> bei Facebook:<br />

www.facebook.com/<strong>RegJo</strong><strong>Niedersachsen</strong><br />

Bilder: Wikipedia, Johannes Hemmerlein<br />

<strong>RegJo</strong> beim Wolfsburg Kiosk:<br />

www.wolfsburgkiosk.de


5. Niedersächsischer<br />

Außenwirtschaftspreis 2014<br />

Jetzt vormerken. 2014 dabei sein.

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