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20<br />

Reise ans<br />

Ende<br />

der Nacht<br />

21<br />

31 okt —— 13<br />

residenz<br />

theater<br />

nach Louis-Ferdinand Céline<br />

Regie Frank Castorf<br />

Bühne Aleksandar DeniĆ<br />

Kostüme Adriana Braga-<br />

Pereczki<br />

Ein Streitgespräch zwischen zwei jungen<br />

Medizinern in einem Pariser Café steht am<br />

Anfang dieser Reise in das Herz der Finsternis<br />

der Moderne. Ein Regiment zieht<br />

vorbei, einer der beiden jungen Männer<br />

springt auf, meldet sich freiwillig und läuft<br />

(wie eine ganze Generation) schnurstracks<br />

in den Ersten Weltkrieg. „Wie hätte ich<br />

dieses Grauen ahnen können, als ich von<br />

der Place Clichy wegging? Wer hätte vorhersehen<br />

können, bevor er wirklich in den<br />

Krieg kam, zu was allem die dreckige, heldenhafte<br />

und träge Seele des Menschen<br />

imstande ist?“ Bardamu wird verwundet<br />

und landet in einer psychiatrischen Anstalt,<br />

flieht weiter nach Afrika in die Kolonien,<br />

wird schwerkrank auf ein Schiff<br />

verkauft, das ihn nach Amerika bringt, wo<br />

er durch New York irrt und in Detroit am<br />

gerade in Betrieb genommenen Fließband<br />

bei Ford schuftet, bevor er nach Paris<br />

zurückkehrt und Armenarzt in der Vorstadt<br />

wird. In Célines epochalem Roman<br />

wird der Weltkrieg als globales Ereignis<br />

geschildert, werden Kolonialismus, Industrialisierung,<br />

Überproduktion, soziales<br />

Elend als Welt-Phänomene begriffen.<br />

Gleichzeitig bedeutet Weltkrieg bei Céline<br />

immer auch Krieg als Weltzustand, als anarchischer<br />

Kampf aller gegen alle. „Nicht<br />

die Wirklichkeit beschreibt Céline, sondern<br />

die Halluzination, die von der Wirklichkeit<br />

herausgefordert wird“, schreibt<br />

André Gide.<br />

Die „Reise ans Ende der Nacht“ ist Frank<br />

Castorfs zweite Beschäftigung mit Céline,<br />

nach „Nord“, das bei den Wiener Festwochen<br />

2007 Premiere hatte.<br />

In den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14<br />

werden sich am <strong>Residenztheater</strong> vier große<br />

Produktionen mit dem Ersten Weltkrieg,<br />

seiner Vorgeschichte und seinen<br />

Folgen beschäftigen – neben der „Reise<br />

ans Ende der Nacht“ Miroslav Krležas „In<br />

Agonie“, Heiner Müllers „Zement“ und<br />

Carl Sternheims „Aus dem bürgerlichen<br />

Heldenleben“.<br />

„Bei 37° wird<br />

alles banal.“<br />

Um ganz offen zu<br />

sein, ich trieb mich<br />

einfach herum.<br />

Wo konnte sich die aufmüpfige Tochter<br />

eines Großindustriellen schon aufhalten?<br />

Ich war mir sicher, dass sie die<br />

Stadt nicht verlassen hatte.

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