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man sieht<br />

sie gar nicht<br />

mehr. was gibt’s<br />

wichtiges?<br />

machen sie<br />

verse?<br />

C<br />

cuvilliés<br />

theater<br />

Die<br />

Befristeten<br />

19 Mai —— 14<br />

49<br />

uraufführung<br />

ich schreibe<br />

gedanken über<br />

den internationalen<br />

kapitalismus<br />

nieder.<br />

vernichtende<br />

kritik,<br />

vermute ich.<br />

Koproduktion<br />

mit der<br />

Münchner<br />

Biennale<br />

Internationales<br />

Festival<br />

für neues<br />

mUsiktheater<br />

Musiktheater<br />

nach Elias Canetti<br />

Regie Nico Hümpel<br />

Bühne Oliver Proske<br />

Komposition Detlev Glanert<br />

Der kleine Siebzig darf unbekümmert auf<br />

Bäume klettern. Seine Mutter Zweiunddreißig<br />

wird nicht mehr lange leben. Achtundachtzig<br />

gilt als begehrter Bräutigam,<br />

Zwanzig dagegen als niedere Frau.<br />

Die Namen der Figuren in Canettis Gedankenspiel<br />

lauten wie die Anzahl der Lebensjahre,<br />

die sie erreichen werden. Die<br />

Stunde des Todes, der „Augenblick“, steht<br />

von Geburt an fest, und die Menschen sind<br />

heiter. Denn Gewissheit über den Tod bedeutet<br />

für sie auch ein Ende der Trauer.<br />

Nur ein Mann namens Fünfzig wird zunehmend<br />

unruhiger.<br />

Für Elias Canetti war die Tatsache des Todes<br />

zeitlebens ein Albdruck, von dem er<br />

sich nicht befreien konnte.<br />

Wie würden sich unsere Leben verändern,<br />

wenn wir um unsere Lebensdauer wüssten?<br />

Was würde es für unsere Beziehungen<br />

bedeuten? Welche Hierarchien entstünden?<br />

Was hieße es für den biopolitischen<br />

Machtrahmen? Und kommt unsere heutige<br />

Welt mit ihren wissenschaftlichen Entwicklungen<br />

Canettis Hypothese bereits<br />

nahe?<br />

Die zarten, berührenden Begegnungen<br />

der Figuren, von einem melancholischen<br />

Ton getragen, bergen philosophisch und<br />

politisch hochaktuelle Fragestellungen.<br />

Nico Hümpel ist Kopf der Berliner Theaterkompanie<br />

„Nico and the Navigators“,<br />

in deren europaweit gezeigten Arbeiten<br />

Schauspiel, Musik, Sprache und Tanz in<br />

ständigem, intensiven Dialog stehen. In<br />

ihrer Inszenierung mit dem Ensemble des<br />

<strong>Residenztheater</strong>s wird Nico Hümpel gemeinsam<br />

mit dem Berliner Komponisten<br />

Detlev Glanert Canettis Drama zu einem<br />

neuen Stück Musiktheater erweitern.<br />

Glanert zählt zu den prägenden und erfolgreichsten<br />

zeitgenössischen Vertretern<br />

seiner Zunft und hat zuletzt mit der Oper<br />

„Solaris“ (uraufgeführt bei den Bregenzer<br />

Festspielen) von sich reden gemacht.<br />

Wenn ich gewusst hätte, dass in der gleichen<br />

Bar, nur wenige Meter von mir entfernt, der<br />

Mann saß, den meine Auftraggeberin liebte<br />

und meinem Schutz anempfohlen hatte,<br />

hätte das (in meinem Zustand) wirklich etwas<br />

an dem Ausgang der Geschichte geändert?<br />

„Wer wirklich wüsste, was<br />

die Menschen miteinander<br />

verbindet, wäre imstande,<br />

sie vor dem Tod zu retten.“

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