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Was<br />
ihr wollt<br />
18 jan —— 14<br />
von WiLLiam Shakespeare<br />
Regie Amélie Niermeyer<br />
Bühne Alexander<br />
Müller-elmau<br />
Kostüme Kirsten dePhoff<br />
Wie „Der Sturm“ beginnt auch „Was ihr<br />
wollt“ mit einem Schiffbruch. Viola und<br />
ihr Zwillingsbruder Sebastian retten sich<br />
an Land, sie sind mit dem Leben davongekommen<br />
und mit sonst nichts. Zur Sicherheit<br />
verkleidet sich Viola als Mann,<br />
nennt sich Cesario und tritt als Page in<br />
die Dienste des Herzogs Orsino. Was Sicherheit<br />
bieten sollte aber wird zur Quelle<br />
existentieller Bedrohung der eigenen<br />
Souveränität. Die geliehene Identität gewinnt<br />
Macht über Viola. Der Herzog Orsino<br />
liebt die Gräfin Olivia und schickt<br />
Viola als Liebesboten. Olivia verliebt sich<br />
in den jungen Mann, Viola in den Kleidern<br />
und der Stellung des Pagen wiederum liebt<br />
den Herzog. Shakespeares Illyrien ist ein<br />
Ort, an dem alle Geschlechter- und Liebesordnungen<br />
über den Haufen geworfen<br />
werden, so dass sich am Ende die alte,<br />
gewohnte Ordnung nur mit Mühe wieder<br />
herstellen lässt.<br />
„Was ihr wollt“ ist die letzte von Shakespeares<br />
romantischen Komödien. Themen,<br />
Motive und Szenen, die der Dramatiker in<br />
früheren Werken wie „Der Widerspenstigen<br />
Zähmung“ oder „Ein Sommernachtstraum“<br />
entwickelt hatte, bringt er hier<br />
zur Meisterschaft. Die Lust an der Verkleidung,<br />
Maskerade und Travestie geben den<br />
Figuren jenseits von Moral und Konvention<br />
eine anarchische Freiheit, die ihnen erlaubt,<br />
sich hemmungslos untereinander<br />
erotisch zu vereinen, wieder zu lösen und<br />
sich dem Spiel der Geschlechter und dem<br />
Begehren hinzugeben.<br />
Amélie Niermeyer begann ihre Regiekarriere<br />
Anfang der Neunziger Jahre am <strong>Residenztheater</strong><br />
und kehrte, nach Jahren u. a.<br />
als Intendantin in Freiburg und Düsseldorf,<br />
für die Inszenierungen von Ingmar Bergmans<br />
„Persona“ und Schillers „Kabale und<br />
Liebe“ zurück.<br />
Rresidenz<br />
theater<br />
„So lasst<br />
mich nie von<br />
diesem<br />
Traum erwachen.“<br />
lass uns gehen,<br />
christian, mir ist<br />
nicht wohl.<br />
Christian und seine Frau waren leidenschaftliche<br />
Operngänger. Die aufführung von Straußens<br />
„Elektra“ durch Felix Mottl war für beide ein<br />
unvergessliches Erlebnis gewesen.<br />
Nie zuvor war ihnen ein<br />
Opernstoff persönlich so<br />
nahe gegangen. Sie hatten<br />
die Aufführung sogar vorzeitig<br />
verlassen müssen.