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24<br />

Der<br />

Vorname<br />

7 dez —— 13<br />

25<br />

residenz<br />

theater<br />

von<br />

Regie<br />

Matthieu Delaporte<br />

+ Alexandre de la<br />

Patellière<br />

Stephan Rottkamp<br />

Achilles, Albert, Alexander, Arnold,<br />

Achim, Artus, Alfred, Antonin, selbst<br />

Athena und Adonas – alles scheint in Ordnung.<br />

Aber Adolf? Sein Kind Adolf nennen!<br />

Als ein bürgerliches Paar verkündet,<br />

seinem Sohn diesen – einstmals verbreiteten,<br />

seit den 1950ern kaum mehr benutzten<br />

– Namen geben zu wollen, eskaliert ein<br />

gemütliches Abendessen unter Freunden,<br />

Partnern und Geschwistern.<br />

Zunächst scheinen die Diskussionen noch<br />

wie Spaß und Sport: „Ihr spielt, dass ihr<br />

euch streitet. Ihr glaubt selbst nicht an<br />

das, was ihr sagt. Ihr spielt mit den gesellschaftlichen<br />

Problemen wie mit Matchbox-Autos.<br />

Was spielen wir denn heute<br />

Abend? Abtreibung, Kopftuch, Leihräder,<br />

Streikrecht?“ Der leichtsinnige Zynismus<br />

gegenüber gesellschaftlichen Themen<br />

aber kippt sehr schnell, wenn es ans<br />

Persönliche, Private und Intime geht: Da<br />

sitzen Wunden tief, schmerzt jede Ungerechtigkeit,<br />

jedes Geheimnis, jeder<br />

Vertrauensbruch. So wird der beim arabischen<br />

Buffet anfänglich noch im Spaß<br />

geführte Vornamen-Streit zum Auslöser<br />

einer Generalabrechnung, und unter der<br />

freundlichen Bürgerlichkeit brechen gut<br />

gehütete Geheimnisse und aufgestaute<br />

Emotionen hervor.<br />

Die Franzosen Matthieu Delaporte und<br />

Alexandre de la Patellière haben mit „Der<br />

Vorname“ eine Sofa-Komödie im Stile von<br />

Yasmina Rezas „Kunst“ und „Gott des Gemetzels“<br />

geschrieben, ihre turbulenten<br />

Wortgefechte waren 2012 auf der Kinoleinwand<br />

und seither auf zahlreichen<br />

Theaterbühnen zu erleben: ein Hahnenund<br />

auch Hennenkampf voll Humor und<br />

Abgründigkeit.<br />

„Ihr seid<br />

alle so<br />

empfindlich!“<br />

War nicht auch von einem toten Bruder die Rede gewesen?<br />

Wann war er gestorben und warum? Und hatte ich das richtig<br />

verstanden, dass die Vermisste nicht an seinen Tod glaubte<br />

und immer noch auf seine Rückkehr wartete?

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