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ingt euch<br />
in sicherheit, alle!<br />
haut ab!<br />
gleich wird<br />
geschossen! …<br />
(Arbeitstitel)<br />
Urteile<br />
Ein dokumentarisches Theaterprojekt über<br />
die Opfer des NSU in München<br />
10 Apr —— 14<br />
47<br />
… die wollen<br />
euch umbringen!<br />
uns alle<br />
umbringen!<br />
von<br />
Christine Umpfenbach<br />
Am 29. August 2001 wurde Habil K. in seinem<br />
Obst- und Gemüseladen in München-<br />
Ramersdorf erschossen. Als Tatmotiv galt<br />
„organisierte Kriminalität“.<br />
Am 15. Juni 2005 wurde Theodoros B. in<br />
seinem Geschäft in München-Westend<br />
erschossen. Die Abendzeitung schrieb:<br />
„Eiskalt hingerichtet – das siebte Opfer.<br />
Türken-Mafia schlug wieder zu“.<br />
Die betroffenen Familien wurden nach<br />
den Morden von den Sicherheitsbehörden,<br />
Medien, aber auch von ihrem unmittelbaren<br />
Umfeld zehn Jahre lang zu<br />
Unrecht verdächtigt, Teil von mafiösen<br />
Strukturen zu sein. Statt trauern zu dürfen,<br />
wurden die Angehörigen selbst Ermittlungen<br />
und Schikanen ausgesetzt: Sie<br />
mussten die Tatorte selber putzen, verloren<br />
ihre Arbeitsstellen und das Vertrauen<br />
der Nachbarn und Freunde, die Kinder<br />
der Opfer mussten die Schule verlassen.<br />
Welchen Mutmaßungen, Verdächtigungen<br />
und Anschuldigungen waren die Familien<br />
ausgesetzt?<br />
Die Komplexität der Ereignisse – der Morde<br />
des NSU ebenso wie der Reaktionen<br />
von Gesellschaft und dem Umfeld der Opfer<br />
– soll eine künstlerische Entsprechung<br />
finden im Nebeneinanderstellen verschiedener<br />
und kontroverser Perspektiven auf<br />
ein und dasselbe Thema. Dabei werden die<br />
individuellen Biographien im Vordergrund<br />
stehen. Ausgangspunkt ist die dokumentarische<br />
Recherche, die in erster Linie aus<br />
intensiven Gesprächen mit den Zeitzeugen<br />
besteht.<br />
Die Münchner Regisseurin Christine Umpfenbach<br />
ist bekannt für ihre dokumentarischen<br />
Theaterprojekte. Seit 2006 arbeitet<br />
sie kontinuierlich an Stadtprojekten,<br />
etwa an den Münchner Kammerspielen und<br />
dem Theater Freiburg. In München inszenierte<br />
sie u. a. das Theaterstück „Gleis 11“.<br />
Ich war an diesem Abend längst in meinen eigenen<br />
Film verwickelt. Ich erinnere mich heute nicht mehr<br />
genau, aber ich glaube, ich nannte in dieser Nacht<br />
alle Frauen, die mir begegneten, Elektra.<br />
gib a ruh,<br />
sonst fliegst<br />
raus!<br />
„Statt der Zuwendung<br />
und Unterstützung,<br />
die sie gebraucht<br />
hätten, war<br />
halt überall Zweifel,<br />
Verdacht und<br />
Zurückhaltung.“<br />
Aus den Recherchen<br />
Mm ar<br />
staLL<br />
uraufführung