herunterladen - Residenztheater
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32<br />
mein vorgänger<br />
hat vor seinem<br />
Tod die Bedingungen<br />
der holländischen<br />
regierung …<br />
(Arbeitstitel)<br />
Hassreden<br />
Eine Talkshow<br />
feb —— 14<br />
33<br />
sie befürchten<br />
einen für uns<br />
selbst in kürze<br />
bevorstehenden krieg<br />
und wollen unsere<br />
WErke für diesen<br />
freihalten …<br />
… für die<br />
Gewehrlieferung<br />
angenommen.<br />
gegen meinen<br />
erklärten willen.<br />
… und die<br />
konkurrenz mit<br />
der holländischen<br />
lieferung festlegen.<br />
von<br />
milo rau<br />
„Ein Künstlerleben<br />
Der Glaube an Freiheit und Liberalismus<br />
scheint der herrschende in unserer<br />
westlich-bürgerlichen Kultur, doch dünn<br />
ist das Eis der „Zivilisation“ und „Humanität“.<br />
Die Abgründe aufzuspüren, die<br />
unterschwelligen Aggressionen, Hass und<br />
Gewalt, das Eigene im Fremden und Fremde<br />
im Eigenen zu offenbaren, gelingt derzeit<br />
wenigen Theatermachern so scharf<br />
und provozierend wie dem Schweizer Milo<br />
Rau.<br />
In der Spielzeit 2014/15 wird er sich am<br />
<strong>Residenztheater</strong> in einer Inszenierung mit<br />
eskalierender Jugendgewalt und auseinanderbrechenden<br />
Staaten, sogenannten<br />
„Failed States“, befassen. Als Auftakt und<br />
Vorbereitung dieses Projekts stellt er im<br />
Februar 2014 in einer Lecture-Performance<br />
mit Filmausschnitten seine bisherigen<br />
Arbeiten und Themen in München<br />
vor, verbunden mit einer Gesprächsrunde<br />
zu den Themen Dystopie, Gewalt und Gesellschaft.<br />
Skandale und Medienwirksamkeit erzeugen<br />
die Projekte von Milo Rau und seinem<br />
„International Institute of Political Murder“<br />
(iiPM) vor allem dadurch, dass – inhaltlich<br />
– die Täter mit ihren Ideologien<br />
ausgiebig Raum bekommen und – formal<br />
– die Grenzen zwischen Inszenierung<br />
und Realität verschwimmen. So stellt die<br />
Theater- und Filmversion von „Die letzten<br />
Tage der Ceausescus“ Prozess und<br />
Hinrichtung des Diktatorenehepaares als<br />
Reenactment nach. In „Hate Radio“ geht<br />
jener Radiosender wieder „live“ auf Sendung,<br />
der mit Pop-Musik und rassistischer<br />
Ideologie in Ruanda zum Völkermord<br />
aufgerufen hat. In „Breiviks Erklärung“<br />
liest eine deutsch-türkische Schauspielerin<br />
die unveröffentlichte Verteidigungsrede<br />
des Rechtsextremisten und Massenmörders<br />
Anders Breivik. Im Moskauer<br />
Sacharow-Zentrum rollte Milo Rau drei<br />
Schauprozesse der russischen Justiz (u. a.<br />
gegen die Punk-Band Pussy Riot) neu auf<br />
und ließ Liberale und Orthodoxe gegeneinander<br />
antreten.<br />
In seiner Arbeit am <strong>Residenztheater</strong> wird<br />
Milo Rau, ausgehend von lokalen Münchner<br />
Ereignissen wie Sicherheitskonferenz,<br />
U-Bahn-Schlägerei und NSU-Prozess, eine<br />
Zukunftsvision entwerfen, die eher düstre<br />
Dystopie als hoffnungsvolle Utopie ist.<br />
Mm ar<br />
staLL<br />
meine herren …<br />
Wer jetzt gute Geschäfte machen wollte, musste<br />
auf den Weltenbrand spekulieren, und Christian<br />
tat genau das. Ich dagegen mühte mich weiter ab,<br />
seine Stieftochter zu finden.<br />
ist obsessiv<br />
gelenkt von sehr<br />
speziellen Themen.<br />
Bei mir ist es Gewalt.“<br />
milo rau