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natur und mensch - Rheinaubund

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Albbruck-Dogern <strong>und</strong> der Fischaufstieg –<br />

eine endliche Geschichte?<br />

Schon lange beschäftigt sich der Rheinaub<strong>und</strong> mit der Neukonzession für das<br />

Kraftwerk Albbruck-Dogern. Ging es erst um genügende Ausgleichsmassnahmen<br />

im betroffenen Flussraum, erhitzte zum Schluss einmal mehr das Thema Fischaufstieg<br />

die Gemüter. Doch die langen Diskussionen <strong>und</strong> Auseinandersetzun -<br />

gen haben sich gelohnt, denn die neuen Pläne der RADAG scheinen „fischgängig“<br />

zu sein.<br />

Ueli Rippmann<br />

Das Ausleitungskraftwerk Albbruck Dogern<br />

der RADAG nutzt den Hochrhein durch<br />

ein Wehr, welches – bis auf die Restwassermenge<br />

– alles Wasser in den Oberwasserkanal<br />

ableitet <strong>und</strong> es zu den Turbinen<br />

führt. Im Vergleich zum Mutterbett hat<br />

dieser Kanal ein kleineres Gefälle. Unter<br />

Berücksichtigung von Hydrologie, Hydraulik<br />

<strong>und</strong> Gelände (Gefälle) erzielt man so<br />

an den Turbinen eine möglichst grosse<br />

Kraftwerksfallhöhe, ausgelegt auf die maximal<br />

mögliche Stromproduktion.<br />

1933 hatte das Kraftwerk eine Ausbauwassermenge<br />

von 750 m 3 /s, die jedoch in mehreren<br />

Schritten bis auf 1100m 3 /s erhöht<br />

wurde. Heute produziert das Werk mit 1100<br />

m 3 /s Wasser <strong>und</strong> einer Kraftwerksfallhöhe<br />

von 9.4 m im Mittel 575 GWh/a.<br />

Im Jahr 1981, lange vor Ablauf der Konzession,<br />

arbeitete die RADAG wiederum an einer<br />

erneuten Nutzungssteigerung, indem<br />

sie ein Vorprojekt für ein Wehrkraftwerk erstellte.<br />

Unterstützung erhielt die Idee durch<br />

die Studie „Rhein 2000“ des BUWAL über<br />

die ökologischen Verbesserungsmassnahmen<br />

am Hochrhein. Das Aktionsprogramm<br />

„Rhein 2000“ pries das geplante Wehr kraft -<br />

werk, weil es als „Sanierung der Restwasserstrecke“<br />

betrachtet wurde.<br />

Gegenwärtig wird die Ausbauwassermenge<br />

von 1100 m 3 /s im Mittel an 138 Tagen im<br />

Jahr erreicht oder überschritten. Das Wehr<br />

wird also während eines Drittels des Jahres<br />

überspült. Die RADAG wollte deshalb die<br />

Ausbauwassermenge um weitere 300 m 3 /s<br />

steigern <strong>und</strong> dafür ein neues Wehrkraftwerk<br />

bauen. Vor Ablauf der Konzession (2012)<br />

verlangte man eine Neukonzessionierung<br />

mit einer Gesamtausbauwassermenge von<br />

1400 m 3 /s. Durch das neue Wehrkraftwerk<br />

reduziert sich die Überschreitung auf 68<br />

Tage pro Jahr, während die Jahresarbeit um<br />

15 Prozent steigt.<br />

Gleichzeitig sollte das Wehrkraftwerk eine<br />

wesentliche Verbesserung der Wasser -<br />

füh rung in der Restwasserstrecke bewirken,<br />

die aus gewässerökologischer Sicht<br />

seit Jahrzehnten viel zu wenig Wasser führt<br />

(Winterdotation 3 bis 8 m 3 /s, Som mer dotation<br />

40 m 3 /s).<br />

Die Kraftwerksanlage<br />

Albbruck-Dogern.<br />

Foto: RADAG<br />

Die RADAG war deshalb der Meinung, sie<br />

leiste einen ausreichenden Beitrag zur ökologischen<br />

Gesamtsituation des Rheins, weshalb<br />

man keine weiteren ökologischen Ausgleichsmassnahmen<br />

zugestehen wollte.<br />

Ursprüngliche<br />

Flusslandschaft massgebend<br />

Dieser Einstellung widersprachen der Rheinaub<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> seine befre<strong>und</strong>eten Organi -<br />

sationen entschieden. Das neue Wehrkraft-<br />

<strong>natur</strong> <strong>und</strong> <strong>mensch</strong> 2 / 2007<br />

Seite 11

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