natur und mensch - Rheinaubund
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holung der Bestände ermöglichen. Managementpläne<br />
könnten noch in diesem Jahr<br />
in Kraft treten.<br />
Deutschland will beim EU-Plan die besondere<br />
Lebensweise der Aale berücksichtigen. Es<br />
reiche nicht, nur den Fang der erwachsenen<br />
Tiere in den europäischen Flüssen zu reduzieren,<br />
um eine ausreichende Zahl von Aalen<br />
zu erhalten, die den Zug in das Laichgebiet<br />
in der Sargassosee im Westatlantik antreten<br />
können. Verzehr <strong>und</strong> Export von Glasaalen<br />
müsse reduziert werden, um genügend<br />
Nachwuchs für die Fischerei zu haben.<br />
Glasaale sind die wenige Zentimeter langen,<br />
jungen Tiere, die nach einer Reise von mehreren<br />
tausend Kilometern durch den Atlantik<br />
vor den europäischen Küsten auftauchen, um<br />
ihre Wanderung in die Flüsse zu beginnen.<br />
Mitte der 90er Jahre waren noch mehr als<br />
900 Tonnen Glasaale in Europa gefangen<br />
worden. 2006 waren es nur noch r<strong>und</strong> 100<br />
Tonnen, davon wurde knapp die Hälfte als<br />
Besatz für Aquakulturen in Asien verkauft.<br />
Der Preis pro Kilo Glasaal stieg in dieser Zeit<br />
von 80 auf mehr als 1000 Euro.<br />
Quelle: dpa<br />
Es wird heiss in den Alpen<br />
Im kürzlich veröffentlichten zweiten Teil des<br />
Uno-Klimaberichts werden erstmals spezifische<br />
Angaben über die Auswirkungen<br />
des Klimawandels in einzelnen Ländern <strong>und</strong><br />
Regionen gemacht.<br />
Nach Meinung des Intergovernmental Panel<br />
on Climate Change IPCC sind die Alpen eine<br />
der Regionen in Europa, die von Hitzewellen<br />
<strong>und</strong> Dürren am stärksten betroffen werden.<br />
Gemäss den KlimaforscherInnen wird die<br />
heimische Flora in den Alpen durch immergrüne<br />
Pflanzen verdrängt, verschiebt sich<br />
in immer grössere Höhen oder ist gar vom<br />
Aussterben bedroht. Durch die Erwärmung<br />
werden kleine Gletscher ganz verschwinden<br />
<strong>und</strong> grössere bis ins Jahr 2050 um 30 bis 70%<br />
zurückgehen. Dies führt zu Engpässen in der<br />
Wasserversorgung, da die Gletscher als natürliche<br />
Reservoire fehlen. Ausserdem werden<br />
sich durch das Schmelzwasser grossere<br />
Seen bilden, die ein hohes Ausbruchs- <strong>und</strong><br />
Überschwemmungsrisiko bergen. Durch<br />
die Temperaturerhöhung verlängert sich<br />
die schneefreie Zeit. Bei einer Erwärmung<br />
um zwei Grad Celsius <strong>und</strong> gleich bleibender<br />
Niederschlagsmenge rechnet der<br />
Klimawissenschaftsrat mit 50 zusätzlichen<br />
Tagen ohne Schnee.<br />
Quelle <strong>und</strong> Infos:<br />
http://www.ipcc.ch (en/fr/es)<br />
CIPRA legt Memorandum zur<br />
Zukunft in den Alpen vor<br />
Die Internationale Alpenschutzkommission<br />
CIPRA formuliert in einem Memorandum<br />
politische Forderungen für die zukünftige<br />
Entwicklung des Alpenraumes. Die<br />
Forderungen sind ein Resultat aus dem<br />
Projekt „Zukunft in den Alpen“.<br />
Die Zukunft gehört denen, die sie mitgestalten.<br />
In den Alpen arbeiten ungezählte<br />
Initiativen mit abertausenden AktivistInnen<br />
als Zukunftsmacher. Doch wissen viele von<br />
ihnen nicht, dass irgendwo Menschen an<br />
exakt den gleichen Problemen arbeiten wie<br />
sie. An dieser Stelle setzt das CIPRA-Projekt<br />
„Zukunft in den Alpen“ an, indem alpenweit<br />
Erfahrungswissen gesammelt, geordnet <strong>und</strong><br />
jenen zur Verfügung gestellt wird, die dieses<br />
Wissen benötigen.<br />
Um politische Forderungen <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />
aus dem gesammelten Wissen<br />
von „Zukunft in den Alpen“ zusammenzufassen,<br />
haben sich am 8./9. Dezember 2006<br />
CIPRA-VertreterInnen aus sieben Staaten<br />
in Schaan/FL getroffen <strong>und</strong> das „Schaaner<br />
Wissen verbreiten -<br />
Menschen vernetzen“<br />
lautet das Motto von<br />
„Zukunft in den Alpen“<br />
Memorandum zur Zukunft in den Alpen“<br />
formuliert. Wenn im Rahmen von „Zukunft<br />
in den Alpen“ beispielsweise aufgezeigt<br />
werden konnte, dass gesellschaftliche <strong>und</strong><br />
wirtschaftliche Prosperität nicht allein von<br />
der verkehrstechnischen Erreichbarkeit von<br />
Regionen abhängt, so fordert die CIPRA,<br />
dass Modelle wirtschaftlichen Erfolgs ohne<br />
harte Erschliessungsmassnahmen gefördert<br />
werden <strong>und</strong> dass die Erforschung<br />
der Erfolgsfaktoren solcher Modelle vorangetrieben<br />
wird. An anderer Stelle geht<br />
aus „Zukunft in den Alpen“ hervor, dass bei<br />
TouristInnen angesichts zahlreicher Kategorien<br />
von Schutzgebieten mehr Verwirrung<br />
als Klarheit herrscht. Darum setzt sich die<br />
CIPRA für eine qualitativ hochwertige Schutzgebietsentwicklung,<br />
alpenweit verbindliche<br />
Qualitätskriterien <strong>und</strong> den Verzicht auf<br />
Etikettenschwindel ein.<br />
Das im Rahmen von „Zukunft in den Alpen“<br />
gesammelte Knowhow gibt eine umfassende<br />
Übersicht über Planungen, politische<br />
Handlungsstrategien <strong>und</strong> Projekte in den<br />
Alpen. Für das aktuelle CIPRA Info mit dem<br />
Titel „Wissen verbreiten - Menschen vernetzen“<br />
wurden die wichtigsten vorliegenden<br />
Ergebnisse in kompakter Form zusammengefasst<br />
<strong>und</strong> sind so dem interessierten Publikum<br />
leicht zugänglich. Informationen zu „Zukunft<br />
in den Alpen“ finden sich auf http://www.<br />
cipra.org, wo auch das CIPRA Info gratis bestellt<br />
sowie das Schaaner Memorandum heruntergeladen<br />
werden kann.<br />
<strong>natur</strong> <strong>und</strong> <strong>mensch</strong> 2 / 2007<br />
Seite 35