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Freiwillig - BdP Landesverband Schleswig-Holstein / Hamburg

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Schwerpunkt<br />

abschaffen fußt auf ideologischen,<br />

moralischen und pragmatischen<br />

Aspekten.“ Laut Cüppers wurde<br />

es unter der rot-grünen Bundesregierung<br />

stetig leichter sich dem<br />

Wehrdienst zu entziehen. „Diejenigen,<br />

die Zivildienst leisten wollen,<br />

werden schnell und unbürokratisch<br />

als Kriegsdienstverweigerer<br />

anerkannt. Und diejenigen, die am<br />

liebsten gar keinen Dienst leisten<br />

wollen, haben bessere Möglichkeiten<br />

als bisher, die Wehrpfl icht zu<br />

vermeiden.“ Einmal im Monat bieten<br />

er und seine Vereinskollegen<br />

eine Sprechstunde in Flensburg an.<br />

Auch andere Träger wie der Christliche<br />

Verein Junger Menschen<br />

(CVJM) und die Arbeiterwohlfahrt<br />

(AWO) geben im gesamten Bundesgebiet<br />

Hilfestellung, um bei<br />

der Entscheidung zu unterstützen.<br />

Verweigere ich? Und wenn ja, wie?<br />

Wo & Wie? Der Antrag muss direkt<br />

per „Einschreiben gegen Rückschein“<br />

an das zuständige Kreiswehrersatzamt<br />

gerichtet werden.<br />

Lebenslauf Der Lebenslauf sollte<br />

neben Name, Geburtsdatum und<br />

Geburtsort Angaben zu folgenden<br />

Stichworten enthalten: (1) Angaben<br />

über Eltern (Beruf) und Geschwister<br />

(z. B. über Ableistung<br />

von Wehr- oder Zivildienst); gegebenenfalls<br />

Angaben zur Situation<br />

16<br />

Zivi im Nationalpark<br />

Jan-Peter, Stamm Kolibri, hat<br />

seinen Zivildienst auf einem<br />

Feuerschiff abgeleistet:<br />

Nun geht mein Zivildienst auf dem<br />

Feuerschiff Borkumriff zu Ende.<br />

Ich schaue auf ein Jahr auf Borkum<br />

zurück und kann schon etwas<br />

wehmütig werden. Sonne, Strand,<br />

Wind und Wellen haben es mir<br />

leicht gemacht, meiner Verpflichtung<br />

gegenüber dem Staat nachzukommen.<br />

Noch kurz vor dem<br />

Abitur war mir nicht klar, wo genau<br />

ich meinen Dienst ableisten würde.<br />

Dass ich auf eine Insel wollte,<br />

stand schnell fest und so bewarb<br />

ich mich bei den Nationalparks an<br />

der Nordseeküste. Als originelle<br />

Stelle fiel schnell die auf Borkum<br />

auf. Untergebracht auf einem historischen<br />

Feuerschiff war man aktiv<br />

an der Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Nationalparks beteiligt. Die Bewerbung<br />

verlief günstig und so konnte<br />

ich im Juli meinen Dienst auf dem<br />

Feuerschiff Borkumriff beginnen.<br />

Seitdem gehörten Schiffsführungen,<br />

naturkundliche Führungen<br />

durch Salzwiesen und Dünen, Vogelzählungen<br />

und die Kartierungen<br />

der Vogelnester auf Borkum zu<br />

meinem Alltag.<br />

Im Sommer war ich jeweils mit<br />

drei Praktikanten, meist Geographie-Studenten,<br />

auf dem Schiff<br />

untergebracht, im Winter sollte ich<br />

sechs Monate alleine sein. Doch<br />

gerade die Atmosphäre und die<br />

Unberührtheit der Insel im Winter<br />

überraschten mich. In der Nebensaison<br />

ist auf einer Insel und gerade<br />

auf Borkum alles anders. Jeder<br />

kennt jeden und die meisten haben<br />

nicht viel zu tun. Da die rund 5 000<br />

Insulaner im Sommer schnell in<br />

den Touristenmassen untergehen,<br />

immerhin kommen bis zu 30 000<br />

Gäste gleichzeitig auf die Insel, ist<br />

der Winter die beste Gelegenheit,<br />

die Insel-Ostfriesen etwas näher<br />

kennen zu lernen.<br />

Aber die Natur hinterließ bei mir<br />

bleibende Eindrücke: Bei Sturmfluten<br />

und Windstärke zwölf Tampen<br />

nachzuspannen und dem Sturm zu<br />

trotzen, das zeigt einem schnell die<br />

eigenen Grenzen auf und man wird<br />

sehr klein gegenüber dem „Blanken<br />

Hans“.<br />

Herausragend waren auch die beiden<br />

Fahrten des Feuerschiffs nach<br />

Bremerhaven und Eemshaven in<br />

Holland, an denen ich teilnehmen<br />

konnte. Auf einem 50 Jahre alten<br />

„schwimmenden Leuchtturm“ mit<br />

30 Seebären, die größtenteils älter<br />

sind als das Schiff, über die<br />

Nordsee zu fahren, hat seinen<br />

ganz eigenen nostalgischen Reiz.<br />

Abends bei Schifferklavier und Bier<br />

Seemannsgarn hören, das auf keine<br />

Walhaut passt, werde ich vermissen.<br />

Wer in seinem Zivildienst mal raus<br />

will aus allem, was er bisher gemacht<br />

hat und sich auch gut allein<br />

beschäftigen kann, dem kann ich<br />

einen Zivildienstplatz bei den Nationalparks<br />

des Wattenmeers nur<br />

empfehlen. Informationen zum<br />

Feuerschiff sind im Internet unter<br />

� www.feuerschiff-Borkumriff.<br />

de zu finden. Ansonsten bietet<br />

� www.vogelzivis.de auch weitere<br />

Informationen und Verweise zu<br />

Stellen beim Landesrundbrief Nationalpark. I.: Nils<br />

2’05

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