Freiwillig - BdP Landesverband Schleswig-Holstein / Hamburg

zwar toll, aber man muss es jetzt nicht 10
Jahre machen.
¬ Geht mir genauso. Aber was würdest
du denn gerne mal sein? Unabhängig vom
Studium. Was wäre dein Traumjob?
Ich tue mich da sehr schwer. Alles, was
in die journalistische Richtung geht finde ich
toll. Aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich
das unbedingt machen möchte. Ich bin noch
so ein bisschen am Suchen.
¬ Ein Reisemagazin?
Nee, am liebsten wäre ich für Musikmagazine
oder Musiksender tätig und würde
meine Lieblingsstars und Lieblingsbands interviewen.
Immer mit denen im Tourbus sitzen und cool
sein, das würde ich am liebsten machen.
¬ Vielleicht müsstest du dann doch noch mal Kontakte
zu Gülcan knüpfen?
Gülcan hat ja keine coolen Bands. Die hat mehr so
Klingeltonstars.
¬ Für wen könntest du denn schwärmen, wenn das
nicht so trivial wäre?
Ich liebe ja deutsche und britische Independent-
Gitarrenpoprocker-Bands, und wenn da ein schnieker
Gitarrist mit zerzausten Haaren mit dabei ist,
könnte ich glatt ins Schwärmen geraten. Wenn es
nicht so trivial wäre. Ich tue es natürlich nicht, übe
aber trotzdem gerne und ausdauernd Luftgitarrespielen
mit Auf-den-Boden-springen, bis die Knie bluten.
Nur für den Fall, dass mir doch mal einer über den
Weg läuft…
¬ Wenn du jetzt immer so viel Zug fährst, bleibt
dann während der Fahrt Zeit zum Flirten?
Ich habe mal Reinhold Beckmann im Zug getroffen.
Mit dem wollte ich aber nicht flirten. Meistens
nehme ich mir Uni-Sachen mit, die ich dann aber doch
nicht bearbeite. Weil ich entweder schlafe oder BAHN
MOBIL lese. Das ist zwar total schrecklich, aber ich
lese lieber BAHN MOBIL als Uni-Sachen. Außerdem
kann ich gar nicht so gut flirten. Das muss man erst
Landesrundbrief 2’05
Stadt & Land
wieder lernen, wenn man das lange nicht getan hat.
¬ Gibt es denn in deinem Leben so richtig wichtige
Ereignisse, von denen du uns erzählen kannst?
Also, bei den Pfadfindern kann ich das gar nicht
an einer Fahrt oder einem Ereignis fest machen.
Klar, waren meine Sommerfahrten nach Schottland
oder Masuren absolute Highlights, aber das familiäre
Zusammensein mit Freunden an sich finde ich viel
prägender. Das kann genauso an einem Tag oder an
einem Wochenende sein.
¬ Und im Privatleben?
(überlegt lange) Das finde ich sehr schwierig. Da
fallen mir seltsamerweise eher traurige Dinge ein.
Ich habe natürlich auch viel Schönes erlebt, aber zum
Beispiel als meine Eltern mich nach Berlin gebracht
haben beim Umzug, da war ich ganz schön traurig als
sie wieder ins Auto gestiegen sind. Da bin ich heute
noch traurig. Aber wunderbar finde ich zum Beispiel,
wenn ich in Berlin auf meinem Dach stehe und über
die Stadt gucke. Also, mehr so kleine Momente. Geheiratet
habe ich ja noch nicht, also steht mir der
schönste Tag des Lebens noch bevor. (lacht)
¬ Dann wünsche ich Dir alles Gute. Vielen Dank für
das Gespräch, Miri.
Das Interview führte Nils Petersen, Stamm Kolibri
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