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Seite 30
I AVANTGARDE
KonsTruKTiVismus / FunKTionAlismus
33.Bauhaus.das bauhaus dessau. ausstellung 21. april - 20. mai 1929. Basel. 1929. 8
Bll. Mit 14 fotogr. Abb. u. einer reproduzierten Skizze. 8°, Orig.-Umschlag mit fotogr.
Abb. von Lux Feininger. (Bestell-Nr. KNE15531)
1.500,00€
Original Ausgabe. - Sehr selten. - Mit einer Einführung von Ernst Kállai. - Tyographie:
„funkat-mende“. - Auf Kunstdruckpapier. - Die Ausstellung, so Kállai, verstand sich als „erste
gesamtmanifestation des bauhauses“ nach dem Weggang Walter Gropius' und der Leitungs -
übergabe an Hannes Meyer. So wird hierin auch der programmatische Unterschied deutlich
hervorgehoben, wenn Kállai u.a. schreibt: „die maschinelle produktion führt zwangsläufig auf
dem wege einer art mechanistischer ausscheidung zum abstreifen jedes formalen übermaßes,
das den gebrauchsgegenständen in ihrer unpersönlichen neutralität hinderlich sein könnte. die
bauhausproduktion in den dienst solcher standardisierenden ausscheidung zu stellen und am
bauhaus vorarbeiter einer modernen bau- und wohnindustrie heranzubilden ist das programm,
das gropius diesem institut voranstellte. was er selbst [...] im sinne dieses programms geleistet
hat [...] zeugt von bewunderungswerter entschlossenheit und konsequenz. von einer
konsequenz allerdings, der bei dem willen zu vereinfachung auch allzu schematisches und
summarisches mit unterläuft und die das bejahen der neuen baustoffe (eisen, eisenbeton, glas)
und -konstruktionen ab und zu auch mit einem ästhetisch begeisterten übereifer zur geltung
bringt. der architekt ist nicht frei von gewissen formalismen, die übrigens als unvermeidliche
kinderkrankheiten der modernen architektur überhaupt betrachtet werden können [...] hannes
meyer gibt dem neuen baubegriff einen sozial-humanistischen sinn [...] keine einseitige
begabtenauslese, kein spezialistentum, keine modisch-flache flächenromantik, keine formelhafte
geometrialität, keine leichthin typisierende sog. sachlichkeit, aber auch kein berufsmäßiges
künstlertum, keine geistige inzucht [...] ansätze zu verwirklichungen im sinne dieser revision sind
bereits vorhanden. sie lassen sich auf der basler ausstellung nachweisen [...] in dieser zurück hal tung
äußert sich der wille zur einfachen menschlichen zweckdienlichkeit des gebrauchsgegenstan des,
zur wahrhaft sozialen nutzbarmachung auch der industrietechnischen produktionsmethoden.“
(Ein leitung.) - Abgebildet sind u.a. Modelle aus der Möbelwerkstatt, deren Leitung nach dem
Weggang Breuers von Josef Albers übernommen worden war. Im Vordergrund stand mehr denn
je die Entwicklung preisgünstiger Möbel, die auch in bescheidenen Wohnungen Platz finden
konnten. Die Urheber der Modelle blieben zumeist anonym. Albers arbeitete zu dieser Zeit vor
allem an der Vervollkommnung seines in den Grundzügen bereits vor Annahme der Stelle ent wor -
fenen Bugholzsessels (Modell ti 244, abgebildet auf dem Hinterum schlag), der zu einem oft
kopier ten und variierten Vorbild werden sollte. (Wingler 1968, S. 484.) Daneben ist auch Marianne
Brandts „Kandem“-Nachttischlampe abgebildet. - Sehr gut erhal tenes Exemplar. - Innenumschlag
mit Besitz ver merk. - Fleischmann 232. - Holstein, Bauhaus 34.
34.–. Die BühneimBauhaus.Schriftleitung: Walter Gropius [u.] L[ászló] Moholy-
Nagy. Albert Langen, München. (1924). 84 S., 2 Bll. Mit zahlr. Abb., einem Pergaminbl.
(Farkas Molnár) u. die farb. Faltkarte „Partiturskizze“ (Moholy-Nagy). 8°, Orig.-Leinenbd.
mit -Schutzumschlag (Oskar Schlemmer) u. -Schuber. (Bestell-Nr. KNE15532) 1.500,00€
(= Bauhausbücher, IV). - Erste Ausgabe. - Hierin veröffentlichte Schlemmer erstmals seine
Bühnentheorie, welche durch die Entwicklung des „Triadischen Ballets“ geprägt worden war. -
Enthält u.a. folgende Beiträge: Oskar Schlemmer „Mensch und Kunstfigur“, László Moholy-Nagy
„Theater, Zirkus, Varieté“, Farkas Molnár „U-Theater“. Daneben sind hierin Arbeiten der o.g.
Verfasser sowie von Marcel Breuer, Alexander Schawinsky und Kurt Schmidt abgebildet. -
Typographie von Moholy-Nagy. - Schutzumschlag am Oberrand mit ausgebesserten Fehlstellen,
sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. - Wingler 563, 4. - Flaischmann 156.