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Seite 69<br />

MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHE AVANTGARDEN I<br />

Titel-Nr. 83<br />

83.lajos Kassák:Megnőttek és elindulnak. [Sie wachsen auf und machen sich auf<br />

den Weg.] Phantheon, [Budapest. 1931]. 338 S., 1 Bl. 8°, Orig.-Broschur (Lajos Kassák).<br />

(Bestell-Nr. KNE15579)<br />

600,00€<br />

Original-Ausgabe. - Der vorliegende Roman gehört zu den sogenannten Zeitromanen Kassáks.<br />

- Nachdem Kassák von Wien nach Budapest zurückkehrte, gab er „MA“ auf und gründete die<br />

Avantgardezeitschrift „Dokumentum“, von der in den Jahren 1926 und 1927 lediglich fünf<br />

Nummern erschienen, da sie mit ihrem internationalen Anspruch in Ungarn schlichtweg nicht<br />

wahrgenommen wurde. So konstituierten Kassák und sein Kreis das Magazin „Munka“, welches<br />

zehn Jahre bestehen sollte. Es war ein Forum für junge Arbeiter sowie linke Studenten und neben<br />

„100%“ eine der wenigen nicht verbotenen linken Zeitschriften in Ungarn. Im Vordergrund<br />

standen Lebens- und Arbeitsbedingungen, die Bildungssituation, das Sexualleben. Gleichzeitig<br />

war es ein Organ avantgardistischer Kunst, das Erscheinungsbild konstruktivistisch, die Sozio-<br />

Fotografie wurde zu einem Schwerpunkt, man befasste sich mit dem zeitgenössischen Literatur-,<br />

Film-, Theater- und Kunstschaffen, veranstaltete Vorträge und Ausstellungen. Daneben betrieb<br />

der „Munka“-Kreis auch einen Arbeiter-Sprechchor, politische Seminare und eine Buchreihe. (Vgl.<br />

Zoltán Péter 2009, S. 279-286.) Kassák, als einer der wenigen in einer Arbeiterfamilie auf -<br />

gewachse nen Vertreter der Avantgarde, verfolgte weiterhin das Ziel einer klassenlosen, von<br />

bürgerlichen Auffassungen emanzipierten Kunst, die nicht als proletarisch, sondern kollektivi -<br />

stisch verstanden werden sollte. Für ihn war das Bestreben einer proletarischen Kunst das<br />

Beharren auf bürgerlichen Kategorien, von denen es sich zu lösen galt. Dies formulierte er u.a. im<br />

zweiten erschienen Heft der „Munka“. Mit seiner Auffassung geriet er während der gesamten<br />

Avantgarde-Zeit sowohl mit konservativen als auch mit sozialistischen und kommunistischen<br />

Vertretern in permanenten Konflikt. (Vgl. Kat. Kassák, Berlin 1987, S. 63 u. 5-8.) - Gut erhaltenes<br />

Exemplar. - Akademie der Künste, Lajos Kassák, Kat., Berlin 1987, 193. - Ferenc Csaplár, Lajos<br />

Kassák. The advertisement and modern typography, Budapest 1999, S. 49.

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