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Seite 4<br />
I AVANTGARDE<br />
5.–.–. Nr. 35/36. Egon Schiele-Heft. Berlin. 2. September 1916. Sp. 479-502. Mit 1<br />
Holzschnitt u. 6 reproduzierten Federzeichnungen von Egon Schiele sowie einer<br />
weiteren von Felix Albrecht Harta. 4°, Orig.-Umschlag. (Bestell-Nr. KNE15502) 500,00€<br />
Original-Ausgabe. - Sondernummer für Egon Schiele. - Bereits vor Erscheinen des vorliegenden<br />
Heftes wurden, wohl auf Veranlassung von Arthur Roessler, Gedichte Schieles in der „Aktion“<br />
abgedruckt. Auf dessen Arbeiten aufmerksam gemacht, bat Pfemfert darum, Federzeichnungen<br />
von Charles Péguy und Hans Flesch anzufertigen. In diesem Zusammenhang bemerkte Pfemfert:<br />
„Uebrigens: haben Sie nie Holzschnitte gemacht? Ich würde gern eine Egon Schiele-Nummer<br />
herausbringen.“ Die beiden kleinen, für die „Aktion“ geschaffenen, Holzschnitte, wovon einer,<br />
„Drei badende Männer“, im Schiele-Heft erschien, blieben die einzigen, welche er jemals hervor -<br />
brachte. Die im Heft abgedruckten Zeichnungen wurden, parallel mit ihrer Veröffentlichung, in<br />
den Schauräumen Pfemferts ausgestellt und zum Verkauf angeboten. (Christian Nebehhay, Egon<br />
Schiele Leben und Werk, Salzburg und Wien 1980, S. 147ff.) - Die vorliegende Nummer ist eine<br />
der bekanntesten Hefte der „Aktion“ und gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Publikationen<br />
Schieles. - Holzhaltiges Papier, Heftklammern fehlen, Lagen lose. - Söhn IV, 40610. - Kalir 13b.<br />
- Nicht bei Rifkind.<br />
6.–.–. Nr. 37/38. Sondernummer: Heinrich Schaefer (Strassburg i. Els) – Georg Tappert.<br />
Berlin. 16. September 1916. Sp. 505-528. Mit 3 ganzs. Holzschnitten sowie 7 repro du -<br />
zier ten Federzeichnungen von Georg Tappert. 4°, Orig.-Umschlag. (Bestell-Nr. KNE<br />
15505) 180,00€<br />
Original-Ausgabe. - Georg Tappert gehörte zu jenen Künstlern, die dem Expressionismus in Berlin<br />
zum Durchbruch verhalfen. Gemeinsam mit Moriz Melzer und Heinrich Richter-Berlin gründete<br />
er, nachdem Werke von ihm und anderen jüngeren Malern von der Ausstellung der „Berliner<br />
Secession“ ausgeschlossen worden waren, die „Neue Sezession 1910“. Die bis 1914 veranstalteten<br />
sechs Expositionen wurden dann in erster Linie von Tappert organisiert. (Rolf H. Johansen, in:<br />
Kunstwende, S. 25.) Die bedeutendste dieser Ausstellungen war jene 1911 veranstaltete vierte,<br />
welche erstmals Werke der beiden Gruppen „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ zusammen zeigte<br />
(Wietek, S. 13). - Holzhaltiges Papier, Heftklammern fehlen, Lagen lose. - Söhn IV, 40611. - Wietek<br />
61- 63. - Rifkind 2098, 2900, 2901.<br />
7.–.–. Nr. 39/40. Berlin. 30. September 1916. Sp. 531-554. Mit 1 Holzschnitt von Egon<br />
Schiele u. 5 repr. Zeichnungen u.a. von Grosz, Morgner (Titel), Picasso u. Hans Richter.<br />
4°, Orig.-Umschlag. (Bestell-Nr. KNE15507) 400,00€<br />
Original-Ausgabe. - Enthält einen von nur zwei Holzschnitten des graphischen Werkes Egon<br />
Schieles, namentlich „Männlicher Kopf“. - Daneben enthält das Heft u.a. folgende Textbeiträge:<br />
Johannes R. Becher „Krankenhaus“, Gottfried Benn „O Nacht“, Max Brod „Der Komponist Jaromir<br />
Weinberger“, Theodor Däubler „Der Reiter“, Else Lasker-Schüler „Porträt des Rudolf Schmied“. -<br />
Holzhaltiges Papier, Heftklammern fehlen, Lagen lose. - Söhn IV, 40612. - Kallir 14. - Rifkind 2483.<br />
8.–.–. Nr. 47/48. Berlin. 25. November 1916. Sp. 635-658. Mit je 1 Holzschnitt von<br />
Heinrich Richter-Berlin (ganzs.), Georg Schrimpf u. Georg Tappert (Titel). 4°, Orig.-<br />
Umschlag. (Bestell-Nr. KNE15506)<br />
150,00€<br />
Original-Ausgabe. - Hierin abgedruckt ist einer der ersten Holzschnitte Georg Schrimpfs, welcher<br />
zu dieser Zeit an der von Franz Jung und Otto Gross initiierten und von Pfemfert unterstützten<br />
Prä-Dada Zeitschrift „Freie Strasse“ mitwirkte; hier beteiligten sich ebenso Richard und Cläre<br />
Oehring, die spätere Frau Franz Jungs und Leiterin des Verlages, sowie Oskar Maria Graf, der sich<br />
mit Schrimpf und Jung zuvor im Kreis um Erich Mühsam und die anarchistische Gruppe „Tat“ in<br />
München bewegte. (Bergius, S. 70.) Cläre Jung erinnerte sich später: „Er hatte mir ein paar