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Seite 55<br />

MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHE AVANTGARDEN I<br />

Titel-Nr. 64<br />

Original-Ausgabe. - Die von Marko Ristić, Rastko Petrović, Dušan Matić und Milan Dedinac<br />

herausgegebenen acht Themenhefte können als erste surrealistische Zeitschrift in Jugoslawien<br />

angesehen werden. - Erschienen von November 1924 bis März 1925 in einer Auflage von jeweils<br />

eintausend Exemplaren. - Das vorliegende Heft enthält Bilder und Texte von Sträflingen,<br />

Geisteskranken und anderen Mitgliedern sozialer Randgruppen. Dieses Interesse am Fremden<br />

wie Schockierenden hatten die serbischen mit den französischen Surrealisten gemein. Unter der<br />

Überschrift „Naselja prognanih iz raja“ (Wohnstätten der aus Eden Ausgestoßenen) zeigt das Heft<br />

drei Fotografien von tätowierten Körpern, wobei die scheinbare Ganzkörpertätowierung einer<br />

Frau sich bei näherer Betrachtung als Bemalung enger Kleidung erweist. - Die Reihe begann im<br />

November 1924 mit einem Bericht Ristićs über den französischen Surrealismus und Bretons<br />

Manifest, das nur einen Monat zuvor veröffentlicht worden war. Ristić hatte auch den ersten<br />

automatistischen Text des serbischen Surrealismus verfasst, mit dem Titel „Ein Beispiel“, welcher<br />

in der dritten Nummer von „Svedočanstva“ erschien. Die Aufmerksamkeit der französischen<br />

Surrealisten für die Produktionen der Serben zeigte sich u.a. daran, dass eine 1925 in<br />

„Svedočanstva“ Nr. 6 publizierte Bilderfolge mit dem Titel „Vampir. Ein Roman in 21 Bildern“ von<br />

Breton übernommen und im selben Jahr in „La Révolution Surréaliste“ abgedruckt wurde –<br />

zusammen mit einem von Moni de Buli übersetzten Text des Titels „Die Nervenheilanstalt in<br />

Belgrad“, welcher ebenfalls der sechsten, der Arbeit von Geisteskranken gewidmeten Nummer<br />

von „Svedočanstva“ entstammt. Der serbische Dichter Moni de Buli und der Mitherausgeber der<br />

Zeitschrift Dušan Matić, welcher Hochschullehrer für Philosophie war und eine besonders<br />

wichtige Rolle bei der Verbreitung des Surrealismus in Jugoslawien spielte, hatten 1925 in der<br />

Pariser „Zentrale“ den französischen Surrealisten ihre Belgrader Zeitschriften gezeigt und<br />

dadurch Bretons Interesse geweckt. Beide waren 1925 neben Aragon, Breton, Soupault, Pèret,<br />

Artaud, Ernst, Masson u.a. unter den Unterzeichnern von „La révolution d'abord et toujours!“.<br />

(Vgl. Todić 2002, S. 163-214 u. 256-272; Siegel 1992, S. 271-274.) - Vorliegendes Exemplar unauf -<br />

ge schnitten und nahezu verlagsfrisch.<br />

64.nadrealizamdanasiovde.[Surrealismus heute und hier.] Nr. 3 [von 3]. Belgrad.<br />

Juni 1932. 59 S. auf Werkdruckpapier, 4 Bll. auf Kunstdruckpapier mit zahlr. Abb. 4°,<br />

Orig.-Umschlag. (Bestell-Nr. KNE15709)<br />

1.200,00€

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