das recht der tiere das recht der tiere - Bund gegen Missbrauch der ...
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Das Recht <strong>der</strong> Tiere 3/2012<br />
14<br />
V. UMGANG MIT<br />
Tiere im Zoo<br />
WILDTIEREN<br />
Die Haltung von Wild<strong>tiere</strong>n in Gefangenschaft stellt beson<strong>der</strong>s hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
sowohl an den Halter als auch an <strong>das</strong> jeweilige Haltungssystem dar. Die Haltung ist<br />
nur vertretbar, wenn die Tiere ihre grundlegenden arteigenen Verhaltensweisen ausleben<br />
und frei von Schmerzen, Leiden und Schäden leben können.<br />
Darüber hinaus werden viele frei lebende Wild<strong>tiere</strong> in Deutschland gejagt, gefangen<br />
und getötet. Beson<strong>der</strong>s relevant ist dies im Rahmen des Fischerei- und Jagd<strong>recht</strong>s.<br />
Hier setzt sich <strong>der</strong> bmt dafür ein, <strong>das</strong>s Tiere tatsächlich nur dann getötet werden, wenn<br />
auch ein "vernünftiger" Grund besteht.<br />
Seit Juli 2010 ist <strong>der</strong> bmt Mitglied<br />
in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe zur Überarbeitung<br />
des "Gutachtens über Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Haltung von Säuge<strong>tiere</strong>n" im Auftrag des<br />
BMELV. Bereits im Februar 2009 hatte sich <strong>der</strong> bmt fe<strong>der</strong>führend<br />
im Namen von 14 Tier-, Natur- und Artenschutzorganisationen<br />
in einem Schreiben an alle Mitglie<strong>der</strong> des<br />
Agrarausschusses gewendet und eine rasche Überarbeitung<br />
des Gutachtens gefor<strong>der</strong>t, da dies nicht dem wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisstand <strong>der</strong> Tiergartenbiologie entspricht.<br />
Erstmals konnten sich die Tierschutzvertreter mit ihrer For<strong>der</strong>ung<br />
durchsetzen, <strong>das</strong>s die "Arbeitsgruppe Säugetiergutachten"<br />
paritätisch besetzt ist, d.h., <strong>das</strong>s jeweils drei Sachverständige<br />
von Seiten des Tierschutzes und <strong>der</strong><br />
Zoobranche in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe vertreten sind. Mittlerweile<br />
fanden zehn Sitzungen <strong>der</strong> “Großen Arbeitsgruppe” statt<br />
sowie diverse Sitzungen von Unterarbeitsgruppen. Innerhalb<br />
<strong>der</strong> Tiergruppen<br />
konzentrierte sich <strong>der</strong><br />
wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
des bmt auf<br />
die Gruppen Kleinsäuger,<br />
Hasenartige, Nage<strong>tiere</strong><br />
und Landraub<strong>tiere</strong>.<br />
Bei dem kompletten<br />
Überarbeitungsprozess<br />
zeigt sich lei<strong>der</strong> sehr<br />
deutlich, <strong>das</strong>s die Zoo-<br />
Viele natürliche Bedürfnisse von Wild<strong>tiere</strong>n<br />
werden im Zooalltag grob verletzt<br />
direktoren fachlich fundierten For<strong>der</strong>ungen von Tierschutzseite<br />
wenig aufgeschlossen <strong>gegen</strong>überstehen. Zudem wurden<br />
den Tierschutzsachverständigen wichtige - von europäischen<br />
Zoos entwickelte - Haltungsempfehlungen nicht<br />
zugänglich gemacht, obwohl <strong>der</strong> europäische Zooverband<br />
(EAZA) den Mitgliedsstaaten dies ausdrücklich zugesichert<br />
hatte.<br />
Insgesamt zeichnet sich ab, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Gutachten dem europäischen<br />
Vergleich (z.B. Österreich) nicht standhält und eine<br />
wirklich tierge<strong>recht</strong>e Haltung nicht gewährleisten kann.<br />
Das Gutachten soll Ende 2012 veröffentlicht werden.<br />
Jagd<strong>recht</strong>snovelle in NRW<br />
Die Landesregierung NRW kündigte in ihrem Koalitionsvertrag<br />
an, <strong>das</strong> bestehende Landesjagd<strong>recht</strong> zu überarbeiten.<br />
Hierzu wurde 2011 ein "run<strong>der</strong> Tisch" einberufen, an dem<br />
seit September 2011 auch die Tierschutzverbände beteiligt<br />
waren. Auch ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des bmt<br />
nahm an den Sitzungen teil. Anfang Januar war die Arbeit<br />
<strong>der</strong> Arbeitsgruppe "Jagd und Naturschutz" beendet. Der<br />
bmt hatte sich insbeson<strong>der</strong>e zu den Themen "Liste <strong>der</strong> jagdbaren<br />
Arten, Jagdzeiten, Fallenfang und Abschuss von Hunden<br />
und Katzen” eingebracht. Durch die notwendig gewordene<br />
Neuwahl und Neukonstituierung <strong>der</strong> Landesregierung<br />
in NRW Mitte 2011 liegen die Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
zunächst auf Eis. Der bmt wird sich dafür einsetzen, <strong>das</strong>s<br />
die Novelle des Jagd<strong>recht</strong>es in NRW nun zügig angegangen<br />
wird.