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GUT DRAUF kompakt

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<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> <strong>kompakt</strong><br />

Das Aufgreifen aktueller Trends und Jugendkulturen bei der Gestaltung<br />

gesundheitsförderlicher Angebote verpackt das Thema Gesundheit ansprechender<br />

oder aufregender, ohne es explizit benennen zu müssen.<br />

Events unter Mottos wie „Hip-Hop“, „Castingshow“, „Inline skaten“,<br />

oder „Herr der Ringe“ interpretieren Ernährung, Bewegung und Stressregulation<br />

neu. Dies kommt dem Bedürfnis der Jugendlichen nach<br />

Abenteuer, Spannung und körperlicher Selbsterfahrung entgegen.<br />

12- bis 18-Jährige assoziieren mit Gesundheit oft Abwesenheit von<br />

Krankheit und den Verzicht auf scheinbar attraktivere Lebensaspekte.<br />

Über die Inszenierung von genussvollen und lustvollen Angeboten und<br />

das soziale Erleben in der Gruppe, wird Gesundheit eine neue Bedeutung<br />

zugeschrieben. Mit der Erfahrung, dass Gesundheit Spaß machen<br />

kann, erhöht sich die Chance, dass die Jugendlichen gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten in ihren Alltag übernehmen, sehr. Aus diesem<br />

Grund ist „in Szene setzen“ eine wichtige Methode von <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>.<br />

Mit Gruppen arbeiten<br />

Die Anerkennung durch Gleichaltrige ist für Jugendliche wichtig, um sich<br />

wohl zu fühlen. Die Clique bietet Orientierungshilfe auf der Suche nach<br />

sinnvollen Zielen. Sie hat großen Einfluss auf den Aufbau des Normenund<br />

Wertesystems und auf das gesundheitsrelevante Verhalten. Die<br />

Meinung der Peergroup ist entscheidend. Gesundheitsförderndes Verhalten<br />

wird vom Einzelnen eher angenommen, wenn dies die Gruppe als<br />

Gesamtes akzeptiert.<br />

Deshalb sind <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Aktionen Gruppenerlebnisse. Gemeinsam gemachte<br />

Erfahrungen sind nachhaltiger. Gesundes Essen wird zum Beispiel<br />

eher angenommen, wenn auf Klassenfahrten gemeinsam gekocht wird.<br />

Die Gruppe ermöglicht, soziale Kompetenzen zu erlernen. Dazu gehört<br />

auch das Lösen von sozialen Konflikten und die eigene Position in der<br />

Gruppe zu finden. Das stärkt das Selbstwertgefühl des Einzelnen.<br />

Gruppenerlebnisse nutzen und stärken das Wir-Gefühl und beugen<br />

der Vereinzelung und der Vereinsamung vor. Jugendliche erfahren bei<br />

<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>, dass soziales Miteinander mit persönlichem Wohlbefinden<br />

einhergehen kann.<br />

Mitgestaltung ermöglichen<br />

„Zurücklehnen und die anderen mal machen lassen“ gilt bei <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong><br />

nicht. Vielmehr heißt es „gemeinsam anpacken“. Jede und jeder Einzelne<br />

einer Gruppe wird angesprochen, sich einzubringen und Aktionen<br />

mitzugestalten. Die Jugendlichen erleben, dass sie durch die Möglichkeit<br />

der Beteiligung Einfluss nehmen können.<br />

Bei <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> schließt dies auch die Gestaltung der räumlichen Gegebenheiten<br />

mit ein. Sie bilden den Rahmen für Lern-, Arbeits- und Freizeitaktivitäten.<br />

Raumaufteilung, Licht, Farbe, Stellung der Sitze etc. beeinflussen die<br />

Gefühle, die Lernverhältnisse sowie die Gesamtatmosphäre. Deshalb ist<br />

die Raumgestaltung ein wichtiges methodisches <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Element.<br />

Jugendliche sollen sich mit dem Raum bewusst beschäftigen, ihn nach<br />

ihren eigenen Bedürfnissen ausrichten. Manchmal lassen sich Räume<br />

nicht verändern. Eine bewusste Auseinandersetzung in der Gruppe fördert,<br />

dass Gegebenheiten eher akzeptiert werden.<br />

Jugendliche erleben bei <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>, dass sie ihr Wohlbefinden beeinflussen<br />

können. Die Mitgestaltung und Eigenverantwortung ist nicht nur<br />

erwünscht, sie fördert auch die Freude am Tun und die Identifikation mit<br />

dem Ergebnis, z. B. dem neu gestalteten Raum. Die Erfahrung, durch das<br />

eigene Handeln wohltuende Situationen hervorrufen und die eigene Befindlichkeit<br />

beeinflussen zu können, stärkt Jugendliche in ihrer Selbstwirksamkeit.<br />

Als Selbstwirksamkeitserwartung wird in der Psychologie die Erwartung<br />

einer Person bezeichnet, gewünschte Handlungen aufgrund eigener<br />

Kompetenzen erfolgreich selbst ausführen zu können. Ein Mensch,<br />

der davon überzeugt ist, dass er selbst etwas bewirken kann und auch<br />

in schwierigen Situationen handlungsfähig ist, verfügt demnach über<br />

eine hohe Selbstwirksamkeit. Eine hohe Selbstwirksamkeit wirkt sich<br />

positiv auf die Gesundheit des Menschen aus.<br />

Erlebnisse der Selbstwirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen zu initiieren<br />

und zu fördern, ist daher ein wichtiges Ziel aller <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Angebote.<br />

24 <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> – das Konzept <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> – das Konzept 25

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