GUT DRAUF kompakt
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<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> <strong>kompakt</strong><br />
Die empfohlenen Lebensmittelmengen für die einzelnen Altersgruppen<br />
können Sie im Heft „optimiX – Empfehlungen für die Ernährung<br />
von Kindern und Jugendlichen – Die optimierte Mischkost“ nachlesen<br />
(2008).<br />
Fett, Zucker und<br />
Salz nur sparsam<br />
einsetzen<br />
Was ist bei der Zubereitung zu beachten?<br />
Es ist sinnvoll, mit kleinen Mengen Vollkorn und Rohkost anzufangen<br />
und das Angebot langsam zu erweitern. Mehr Vollkorn, mehr Gemüse<br />
bedeutet mehr Ballaststoffe. Jugendliche, die an eine ballaststoffarme<br />
Kost gewöhnt sind, können anfänglich mit harmlosen Magen- und<br />
Darmbeschwerden (Völlegefühl, Magendruck, leichtem Durchfall oder<br />
Verstopfung) reagieren. Das gibt sich. Wichtig ist aber, dass Jugendliche<br />
ausreichend trinken. Ballaststoffe brauchen viel Flüssigkeit zum<br />
Quellen.<br />
Gute Praxistipps: Zutaten sichtbar präsentieren, wie z. B. bei Eintöpfen,<br />
damit Jugendliche zugreifen. Bei Salaten die einzelnen Zutaten<br />
nicht vermengen, sondern zum Zusammenstellen anbieten.<br />
Frische, möglichst unverarbeitete Lebensmittel stehen im Mittelpunkt.<br />
Verwenden Sie nur wenig Konserven und Fertigprodukte. Tiefkühlprodukte<br />
wie Gemüse und Beeren können eine Alternative sein. Wenn der<br />
Zeitaufwand minimiert werden soll, sind Halbfertigprodukte akzeptabel.<br />
Sie sollten aber durch frische Lebensmittel „aufgewertet“ werden.<br />
Fett, Zucker und Salz werden bei der Zubereitung nur sparsam eingesetzt.<br />
Bevorzugen Sie hochwertige pflanzliche Öle zum Dünsten. In der<br />
Salat- und Rohkostküche können es auch kaltgepresste Öle sein.<br />
So werden Nährstoffe geschont:<br />
> Frische Lebensmittel direkt nach dem Einkauf kühl aufbewahren.<br />
> Rohkost und Salat erst kurz vor dem Essen zubereiten.<br />
> Salat, Gemüse und Kartoffeln nicht in Wasser liegen lassen. Erst nach dem<br />
Waschen zerkleinern.<br />
> Gemüse knackig garen, nicht weich kochen.<br />
> Fertige Speisen nicht lange warm halten.<br />
Stichwort Hygiene<br />
Wer für andere Speisen zubereitet, muss Hygienebestimmungen beachten.<br />
Dazu gehören die EU-Verordnung Nr. 852/2004, die Lebensmittelhygieneverordnung<br />
und das Infektionsschutzgesetz. Informationen, Fortbildungen,<br />
Materialien erhalten Sie bei der Deutschen Gesellschaft für<br />
Ernährung, Referat Gemeinschaftsverpflegung, Bonn. Der aid infodienst<br />
– Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. bietet viele Broschüren<br />
zum Thema Hygiene in der Gemeinschaftsverpflegung an.<br />
Jugendliche aktiv zu beteiligen, ist ein wichtiger methodischer Ansatz bei<br />
<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>. Gemeinsam kochen steht deshalb häufig auf dem Programm,<br />
hierbei müssen die hygienischen Grundregeln einhalten werden.<br />
Dazu gehören:<br />
n Körper und Kleidung sauber halten. Schürzen tragen.<br />
n Haare zusammenbinden oder Kopfbedeckung tragen.<br />
n Schmuck und Armbanduhren vor dem Kochen ablegen.<br />
n Vor der Arbeit und nach jedem Toilettenbesuch Hände waschen.<br />
n Wunden wasserdicht abdecken.<br />
So macht vollwertig essen und trinken Spaß<br />
n Vorlieben berücksichtigen<br />
Gut schmeckt, was vertraut ist. Das spricht dafür, Lieblingsgerichte zu<br />
nutzen und mit neuen frischen oder vollwertigen Elementen zu variieren.<br />
So kommt beispielsweise mehr Gemüse auf die Pizza, der Boden<br />
wird aus Vollkornmehl selbst gemacht, die Pommes werden selbst geschnippelt<br />
und im Backofen gegart statt frittiert.<br />
n Abwechslung statt Eintönigkeit<br />
<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Essensangebote regen alle Sinne an. Das bedeutet für Gerichte,<br />
Snacks, Pausensandwichs etc.:<br />
nUnterschiedliche Texturen „spielen“ miteinander: Zum Beispiel knackiger<br />
Salat zum „weichen“ Nudelauflauf; auf „flüssigen“ Eintopf<br />
folgt stückiger Obstsalat.<br />
nFormenvielfalt ist angesagt: Scheiben, Streifen, Würfel, klein gehackt<br />
oder dünn/dick gehobelt – die Schnitttechnik sorgt für Abwechslung<br />
auf dem Teller. Beispiel: Mal werden die Orangen für den<br />
Nachtisch in Schnitze zerteilt, mal in Scheiben geschnitten und halbiert,<br />
mal im Ganzen serviert.<br />
nFrische Kräuter und Gewürze sowie Nüsse verwöhnen mit ihrem Aroma<br />
die Nase und den Gaumen.<br />
nFarbe ist unabdingbar: Rot, gelb, grün – bunte Mischungen regen<br />
den Appetit an. Farbakzente setzen die vielen Gemüse- und Obstsorten.<br />
Auch mit Gewürzen kann man auf natürliche Weise färben,<br />
z. B. gelb mit Gelbwurz/Kurkuma oder rot mit Paprika.<br />
nViele Geschmacksrichtungen werden berücksichtigt: Herzhaftes,<br />
leicht Scharfes, Würziges, Mildes, Fruchtiges, Süßes …<br />
nDie Gerichte sind der Jahreszeit angepasst: Im kalten Winter schmeckt<br />
ein Linseneintopf gut, im heißen Sommer ist eine Kaltschale das<br />
Richtige. Im Winter kann eine warme Suppe das Menü eröffnen, im<br />
Sommer dagegen mariniertes Gemüse.<br />
72 <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> in der Praxis<br />
<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> in der Praxis 73