GUT DRAUF kompakt
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<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> <strong>kompakt</strong><br />
n Gefühlen in der Gruppe Raum geben<br />
Das Zusammensein mit anderen kann auch Stress machen. Deshalb lernen<br />
Jugendliche in <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Angeboten, den Blick für sich, die anderen<br />
und die Gruppe zu schärfen sowie ihre Bedürfnisse und Gefühle in<br />
der Gruppe wahrzunehmen. Das Sich-aufeinander-einstellen wird häufig<br />
als belastend empfunden. Ist das Problem gelöst, harmonisiert sich<br />
das Miteinander. Die Situation wirkt wohltuend. Diese Wechselbeziehung<br />
von Konflikt und Harmonie ist für Jugendliche eine wichtige Erfahrung,<br />
die Verständnis dafür schafft, dass das eine ohne das andere<br />
nicht zu erleben ist. Diese Einsicht fördert die Bereitschaft, sich mit<br />
Konflikten auseinanderzusetzen.<br />
Aktivitäten in einer größeren Gruppe können als angenehm empfunden<br />
werden. Doch manchmal ist die Gruppe auch zu viel. Nähe und Distanz,<br />
mal dabei, mal lieber allein sein – Jugendliche erfahren bei <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>,<br />
dass diese Zwiespältigkeit in der Natur der Gruppenaktivitäten liegt. Es<br />
ist nicht „falsch“, beides zu spüren. Das Wissen darum erleichtert es,<br />
die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und mitzuteilen.<br />
Genießen lässt sich üben. Im Rahmen des sogenannten Genusstrainings<br />
entwickeln Jugendliche zunächst ein Gespür für das Körpersignal<br />
„Erholungsbedürfnis“. Sie reflektieren: Was ist angenehm, was<br />
genieße ich und wo fühle ich mich wohl? Die Bedürfnisse des Körpers<br />
und die Gefühle wahrzunehmen, die Sinne zu schulen, achtsam für innere<br />
Prozesse zu sein, ist auch in den <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Bereichen „Ernährung“<br />
und „Bewegung“ ein zentrales Element. Genusstraining kann<br />
deshalb bei allen Aktionen, in allen Handlungsfeldern durchgeführt<br />
werden.<br />
Die 8 Gebote des Genießens lauten:<br />
> Gönne dir Genuss. > Nimm dir Zeit zum Genießen.<br />
> Genieße bewusst. > Schule deine Sinne für Genuss.<br />
> Genieße auf deine eigene Art. > Genieße lieber wenig, aber richtig.<br />
> Planen schafft Vorfreude. > Genieße die kleinen Dinge des Alltags.<br />
(nach Kaluza 2010 und Koppenhöfer 2004)<br />
In der Gruppe agieren heißt „Geben und Nehmen“. Doch mit Aufgaben<br />
und Verantwortung kann man positive wie negative Erfahrungen machen,<br />
z. B. wenn dies eine Überforderung ist. In <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Gruppen<br />
machen Jugendliche die Erfahrung, dass Aufgaben und Verantwortung<br />
flexibel gehandhabt werden. Das stärkt das Wir-Gefühl und erweitert<br />
den Erfahrungshorizont sowie das Verhaltensspektrum des Einzelnen.<br />
n Genussfähigkeit trainieren<br />
Wer positive Situationen genießen kann, schöpft darin Kraft, um spätere<br />
Herausforderungen besser begegnen zu können. Mit Stress kann<br />
eher umgegangen werden, wenn Jugendliche mit positiven Erlebnissen<br />
für Ausgleich sorgen. Idealerweise sind Schule oder Beruf und Erholung<br />
in der Freizeit im Gleichgewicht. Viele Menschen neigen allerdings<br />
dazu, gerade in Belastungsphasen Freizeitaktivitäten einzuschränken.<br />
Doch auch das Freizeitverhalten kann mit Stress besetzt sein. Deshalb<br />
geht es bei <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> nicht vorrangig um den Leistungsaspekt, sondern<br />
der Spaß an der Sache, das Miteinandersein, die eigenen Glücksgefühle<br />
gehören in der Planung und im Ablauf von <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Angeboten<br />
dazu. So können Jugendliche das Angebot stressfrei genießen<br />
und Freizeitaktivitäten als erholsam und entspannend erleben. Wenn<br />
Jugendliche sich auf den Moment einlassen können, wenn nichts anderes<br />
mehr von Bedeutung ist als das Hier und Jetzt, dann verschwinden<br />
Alltagssorgen und der Kopf wird frei.<br />
n Zeitmanagement<br />
Häufig entsteht Stress durch falsche oder unangemessene Zeiteinteilung.<br />
Typisches Beispiel: Die Zeit zum Lernen vor einer Prüfung oder<br />
Klassenarbeit wird als zu knapp angesehen, auch dann, wenn die Lehrkraft<br />
genügend Zeit zur Vorbereitung eingeplant hat. Andere Dinge wie<br />
Computer, Fernsehen, Freundschaften haben leider oft Vorrang. Zeitdiebe<br />
zu erkennen, ist ein wesentlicher Baustein des Zeitmanagements.<br />
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