GUT DRAUF kompakt
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<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> <strong>kompakt</strong><br />
Berechnung<br />
des BMI<br />
BMI<br />
(kg/m2)<br />
BMI<br />
(kg/m2)<br />
34<br />
32<br />
30<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
34<br />
32<br />
30<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
Mädchen<br />
Jungen<br />
Das Gewicht beurteilen<br />
Das Gewicht, das die Waage anzeigt, hilft allein nicht weiter. Daraus<br />
muss der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) errechnet werden.<br />
BMI = Körpergewicht in kg : (Körpergröße in cm x Körpergröße in cm)<br />
Dieser BMI-Wert wird bei Kindern und Jugendlichen mit Wachstumskurven<br />
verglichen. Diese Kurven berücksichtigen, dass es Unterschiede<br />
zwischen Jungen und Mädchen gibt und sich der BMI entwicklungsbedingt<br />
ändert. Bei Kindern und Jugendlichen verändert sich die<br />
Körperzusammensetzung im Laufe ihres Wachstums. Mal schießen<br />
Kinder und Jugendliche eher in die Höhe, mal wachsen sie eher in die<br />
Breite. Pubertätsbedingt verändern sich Muskel- und Fettanteil bei<br />
Jungen und Mädchen unterschiedlich. Deshalb sagt der errechnete<br />
BMI allein nichts aus. Er muss anhand von Wachstumskurven für Jungen<br />
oder von jenen für Mädchen verglichen werden.<br />
10<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
Alter in Jahren<br />
10<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
Alter in Jahren<br />
n starkes Übergewicht / Untergewicht n Übergewicht / Untergewicht n Normalgewicht<br />
P97<br />
P90<br />
P10<br />
P97<br />
P90<br />
P10<br />
Liegt der BMI-Wert zwischen der Kurve P10 und P90 ist alles in Ordnung.<br />
Oberhalb der Kurve P90 liegt Übergewicht vor, oberhalb von P97<br />
starkes Übergewicht. Bei einem BMI unterhalb der Kurve P10 ist der<br />
Jugendliche untergewichtig.<br />
Gewichtsschwankungen um monatlich 1 bis 2 kg sind bei jungen<br />
Frauen normal. Sie sind auf die Wassereinlagerungen zurückzuführen,<br />
die im Zusammenhang mit der Menstruation stehen.<br />
Im Internet-Angebot der BZgA unter www.bzga-essstoerungen.de kann<br />
man den BMI errechnen und mit den Wachstumskurven vergleichen.<br />
Gewichtsprobleme und <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>?<br />
Bei <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> erhalten Jugendliche Anregungen, gesundheitsfördernde<br />
Verhaltensweisen in Bezug auf Ernährung, Bewegung und<br />
Stressregulation in ihren Alltag zu integrieren – also genau in den Bereichen,<br />
die die Ursache für Unter- oder Übergewicht sein können.<br />
Werden diese Verhaltensweisen Gewohnheit, kann das langfristig zu<br />
einer Normalisierung des Gewichts führen.<br />
Der Body-Mass-Index ist kein Kriterium für die Teilnahme. Alle können<br />
mitmachen. <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> ist allerdings kein Behandlungsprogramm für<br />
Über- bzw. Untergewichtige. <strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong>-Angebote können zu Verhaltensänderungen<br />
beitragen, die regulierend auf das Körpergewicht wirken.<br />
Auffälliges Essverhalten<br />
Essen ist mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es hat auch emotionale<br />
Qualitäten und kann befriedigen, besänftigen, trösten, belohnen. Essen<br />
kann Gemeinsamkeiten stiften, die Tür zu Zweisamkeit und Erotik<br />
öffnen. Umgekehrt kann die emotionale Verfassung das Essverhalten<br />
beeinflussen.<br />
Essstörungen können in jedem Alter entstehen, aber in der Pubertät<br />
ist die Gefahr größer. Das körperliche und emotionale Gleichgewicht<br />
gerät in dieser Phase ins Wanken. In dieser gefühlsbetonten Zeit sind<br />
Jugendliche „dünnhäutig“, unsicher, leicht verletzlich und längst nicht<br />
immer so cool, wie es nach außen scheint. Essstörungen können Lösungsversuche<br />
für emotionale Probleme oder Ausweg, Flucht oder Ersatz<br />
für verdrängte Bedürfnisse sein. Essen oder Nichtessen kann zum<br />
Ausweichverhalten, zum Ersatz werden. Es ist ein stummer Protest,<br />
zugleich aber Resignation oder Anpassung. Eine Stichprobe der KiGGS-<br />
Studie zeigt, dass 21,9 % der 11- bis 17-Jährigen Hinweise einer Essstörung<br />
aufweisen, einschließlich Adipositas im Zusammenhang mit anderen<br />
psychischen Störungen (Hölling und Schlack 2007).<br />
Wichtig zu<br />
wissen<br />
Ganz praktisch<br />
Quelle: Kromeyer-Hauschild et al. (2001)<br />
52 Jugendliche im Fokus<br />
Jugendliche im Fokus 53