29.06.2014 Aufrufe

GUT DRAUF kompakt

GUT DRAUF kompakt

GUT DRAUF kompakt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> <strong>kompakt</strong><br />

Obwohl der Großteil der Kinder und Jugendlichen gesund aufwächst,<br />

gibt die sozial ungleiche Verteilung der Gesundheits- und Bildungschancen<br />

Anlass zur Sorge. Kinder und Jugendliche aus belasteten Lebenslagen<br />

(z. B. geringer Bildungs- und Einkommensstaus der Eltern)<br />

haben einen vergleichsweise schlechteren Gesundheitszustand.<br />

Bei ca. 22 % der in der KiGGS-Studie untersuchten Kinder und Jugendlichen<br />

liegen Hinweise auf psychische Auffälligkeiten vor. Kinder und<br />

Jugendliche aus mehrfach belasteten Lebenslagen haben besondere<br />

Gesundheitsrisiken, da sich mehrere ungünstige Faktoren in ihrer Wirkung<br />

verstärken (RKI 2010; Ravens-Sieberer et al. 2007).<br />

Die Veränderungen in der Pubertät führen bei einem Fünftel der Jugendlichen<br />

phasenweise zu Überforderungen, die sich in regelmäßigen<br />

Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit äußern: Kopf-,<br />

Rücken- und Bauchschmerzen, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit<br />

sowie Gereiztheit, Nervosität und Ängstlichkeit sind die am häufigsten<br />

genannten Symptome (Hurrelmann et al. 2003).<br />

Gesundheit – Kein Jugendthema<br />

Gesundheit ist für Jugendliche als Thema nur mäßig interessant, aber<br />

eine wichtige Voraussetzung, um den Anforderungen des Lebens – insbesondere<br />

der Pubertät – gerecht zu werden. Falsche Ernährung, zu wenig<br />

Bewegung und unzureichende Stressregulation äußern sich bei vielen<br />

Jugendlichen schon heute in Gesundheitsstörungen. Diese stellen<br />

die Weichen für Erkrankungen wie Übergewicht (Adipositas), Essstörungen,<br />

Bewegungs- und Haltungsschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

oder Diabetes mellitus im Erwachsenenalter (Kurth und Schaffrath<br />

Rosario 2007).<br />

<strong>GUT</strong> <strong>DRAUF</strong> nutzt die Chancen der Pubertät und greift die Offenheit für<br />

neue Erfahrungen, Lust auf Neues und Unbekanntes, das Hinterfragen<br />

der Normen und Verhaltensweisen der Erwachsenengeneration auf, um<br />

abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Bewegung und gelingende<br />

Stressregulation nachhaltig in den Alltag der Jugendlichen einzuführen.<br />

Dies schafft günstige Voraussetzungen, um die gestellten Entwicklungsaufgaben<br />

zu bewältigen und die Gesundheitschancen von<br />

Jugendlichen zu verbessern.<br />

Gewichtsprobleme<br />

Schönheit, Figur und Gewicht sind für Jugendliche wichtige Themen.<br />

Häufig wird der Körper als problematisch empfunden. Der WHO-Gesundheitssurvey<br />

(2003) stellt fest: Fast die Hälfte der Mädchen ist mit<br />

ihrem Gewicht unzufrieden und nimmt sich als zu dick wahr, obwohl<br />

dies objektiv nicht zutrifft. Selbst untergewichtige Mädchen und Jungen<br />

halten sich bei nachweislichem Untergewicht für zu dick (Hurrelmann<br />

et al. 2003).<br />

In Deutschland sind 15 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von<br />

3–17 Jahren übergewichtig, davon 6,3 % adipös. Das entspricht etwa<br />

1,9 Mio. übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, darunter 800.000<br />

mit Adipositas (Fettleibigkeit). Verglichen mit den Jahren 1985 bis 1999<br />

gibt es heute 50 % mehr Kinder und Jugendliche mit Übergewicht (einschließlich<br />

Adipositas). Alarmierend ist auch, dass der Anteil der übergewichtigen<br />

Kinder mit dem Alter weiter steigt. Während 9 % der 3- bis<br />

6-Jährigen zu viel Gewicht haben, sind es bei den 7- bis 10-Jährigen<br />

bereits 15 % und bei den 14- bis 17-Jährigen schließlich 17 % (Kurth und<br />

Schaffrath Rosario 2007).<br />

Der Konsum von Tabak, Alkohol und illegalen Drogen stellt ebenfalls ein<br />

Risiko für die Gesundheit dar. Der Zusammenhang von exzessivem Medienkonsum,<br />

einhergehend mit körperlicher Inaktivität, wirkt sich<br />

nachteilig auf die Gesundheit aus (Lampert et al. 2007).<br />

Körperlichen Beschwerden und Leistungsstörungen regelmäßig mit<br />

Schmerz- und Beruhigungsmitteln zu begegnen, kann die Gesundheit<br />

beeinträchtigen. Häufig verhalten sich Jugendliche in mehreren Bereichen<br />

gesundheitsgefährdend. 17 % der 11- bis 15-Jährigen zeigen ein<br />

multiples Risikoverhalten, davon stellen Jungen einen signifikant höheren<br />

Anteil als Mädchen (Hurrelmann et al. 2003).<br />

50 Jugendliche im Fokus<br />

Jugendliche im Fokus 51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!